kleiner Versuch - Fostex FF85K in offener Schallwand

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Robert_K._
Inventar
#1 erstellt: 27. Feb 2007, 15:50
Hallo,

gestern habe ich mir auf die Schnelle "Gehäuse" für den Fostex FF85K gebaut.
Dieser besitzt zwei Senken im Frequenzgang.
Eine bei etwa 1,5KHz und die zweite bei etwa 3KHz.
Diese zeigten sich bei aktiver Rumbiegerei im geschlossenen Gehäuse als störend. Bei Auffüllung klingen die Fostexe besser.
Nun sollte die Schallwand die Aufgabe übernehmen. Drum habe ein wenig mit Edge simuliert.
Es ergab sich ein recht spiegelsymetrischer Verlauf bei einer Schallwand von 100 x 24 cm. Die Position des Treibers liegt bei h:83cm und b:17cm.


Das ganze wurde ohne Frequenzweiche gehörtestet:

Zuerst waren sie schon nach 5 Minuten deutlich unangenehm. Sie klangen zwar nicht schrill, aber es stellte sich ein Gefühl von Unwohlsein ein.
Nachdem ich die Schallwände parallel zur Wand stellte, verschwand das Unangenhme vollständig ohne den Klangcharacter großartig zu verändern.
Die Bühne findet eher hinter den Lautsprechern statt. In einem Klaviersolo konnte ich den Stand des Klaviers deutlich heraushören. Sogar der Winkel, in dem es stand, ließ sich erkennen.
Die zwangsgegebene Mitteltonüberhöhung der beiden ist nicht unangnehm. Jedoch stellt ein Umschalten auf "richtige" Lautsprecher gleich klar, wie es sein muss.
Nach etwa 1 Std. Hören, wurde deutlich, dass der untere Mitteltonbereich pappig klingt. So als würde jemand einen Hals aus Pappe haben. Nicht alle Stimmen hatten diesen Character.

Im Ganzen zeigte sich das Konzept als sehr interessant und weiterverfolgbar. Demnächst werde ich das ganze um zwei gehäuselose 17er Tieftöner pro Seite erweitern.


Viele Grüße

Robert


[Beitrag von Robert_K._ am 27. Feb 2007, 16:25 bearbeitet]
dupree
Stammgast
#2 erstellt: 27. Feb 2007, 16:16
Wenn ich OB bei mir stellen könnte, hätte ich das auch schon lange mal probiert.


Robert_K._ schrieb:

Nach etwa 1 Std. Hören, wurde deutlich das der untere Mitteltonbereich pappig klingt. So als würde jemand einen Hals aus Pappe haben. Nicht alle Stimmen hatten diesen Character.


Das ist meiner Erfahrung nach bei einige Fostexen so. Einige Stimmen, gerade Frauenstimmen, klingen richtig trötig.

Wenn das mal jemand irgendwie beseitigen könnte, würde ich glatt wieder auf BB umsteigen.

Grüße

Thorsten
Robert_K._
Inventar
#3 erstellt: 27. Feb 2007, 16:21
Hallo,
Trötig kann man's eigentlich nicht nennen.
Die Umschreibung war vielleicht nicht so gut. Ich versuch's mal mit:
Stimmbänder aus Pappe

Grüße

Robert

edit: oder als wenn man eine Banane in einen Schuhkarton wirft.


[Beitrag von Robert_K._ am 27. Feb 2007, 16:22 bearbeitet]
Ex_tangere_Frank
Stammgast
#4 erstellt: 27. Feb 2007, 21:16

Robert_K._ schrieb:

edit: oder als wenn man eine Banane in einen Schuhkarton wirft. :D


Das ist mit Abstand die beste Klangbeschreibung, die ich bisher gelesen habe.
Wollte es gleich nachvollziehen, habe aber keine Bananen da.
dupree
Stammgast
#5 erstellt: 28. Feb 2007, 00:50
O.K., O.K., O.K., das mit dem trötig war ja auch übertrieben.
Ich will ja auch nicht meckern. Nie zuvor und auch nicht danach habe ich Macy Gray so authentisch gehört wie über den FE103E.
Aber Robert hat es ja schon richtig beschrieben, dass sich dieses Gefühl, das da irgendwas nicht richtig ist, erst nach einer gewissen Zeit einstellt. Das hat mich dann aber immer derart genervt, dass ich jetzt wahrscheinlich von "trötig" reden muss.

Auf die Idee mit der Banane und dem Schuhkarton wäre ich allerdings auch nicht gekommen.

Axo, ich will ja nicht spammen...der FF85K hat mich schon immer interessiert, konnte im Netz nur nichts finden, da er wohl nicht allzu häufig verwandt wird. Weiß denn jemand zufällig, wie man diesen Bananen-Schuhkarton-Effekt beseitigen oder unterdrücken kann???? Dann würde ich es glatt noch mal mit den Teilen versuchen.

Grüße

Thorsten
Robert_K._
Inventar
#6 erstellt: 28. Feb 2007, 18:12
Das werde ich schon noch herausfinden.
Es ist schwer den Effekt zu bewerten, da der FQ-Gang noch dermaßen krumm sein muss. Es fällt nicht direkt auf. Anfänglich packen sie einen in ihren Bann.
Aber Ohr und Hirn sind anscheinend so dermaßen mit Korrekturen beschäftigt, dass es wirklich anstrengend wird.

Viele Grüße

Robert
Robert_K._
Inventar
#7 erstellt: 03. Mrz 2007, 11:19
Hallo,

Eine Messung ergab, dass die Schallwand zwar die Senke bei 3KHz auffüllt, die bei 1,5 KHz zeigt sich irgendwie sehr unbehelligt.
Ich werde weitermachen.

Viele Grüße

Robert
dupree
Stammgast
#8 erstellt: 03. Mrz 2007, 11:31
Immer am Ball bleiben, Robert!

Du packst das!

Grüße

Thorsten

P.S.: Sorry, dass ich nicht konstruktiver antworten kann. Aber ich bin am dem Ergebnis immer noch sehr interessiert.
Robert_K._
Inventar
#9 erstellt: 03. Mrz 2007, 11:36

Immer am Ball bleiben, Robert!

Du packst das!



JA! TSCHAKKA
gürteltier
Inventar
#10 erstellt: 03. Mrz 2007, 23:49
hy robert,

ich bin auch sehr interessiert an deinen versuchen. ich werde das ganze mal mit einem monacor sp130x ausprobieren. kleinen BB fällt es halt in der OB schwer, einen ausreichenden grundton hin zu bekommen. das geht mit 8zoll BB´s schon deutlich besser.

gruß
Robert_K._
Inventar
#11 erstellt: 04. Mrz 2007, 14:03
Hallo,

Ja, das ist nicht unbekannt.
Ich habe das ganze nun zu einem FAST mit einem Dayton 170 ALU erweitert. Auch wird hier noch eine Grundtonschwäche vorhanden sein. jedoch wird dieser soweit aufgefüllt, dass eine klangliche Bewertung erst wirklich möglich ist.
Frequenzweiche ist in mache.

Viele Grüße

Robert
gürteltier
Inventar
#12 erstellt: 04. Mrz 2007, 14:12
dann bin ich mal auf deinen bericht gespannt

ich werde heute abend mal mit meiner OB anfangen. holz ist da, muß nur noch ausgeschnitten und zugeschnitten werden. ich will die OB allerdings nur als speaker fürn PC einsetzen.

gruß
2eyes
Inventar
#13 erstellt: 04. Mrz 2007, 14:48
Ich habe selbst den FF85K und den Veravox 3. Beide werden im Klang schnell nervig, wenn sie zu laut und zu tief spielen müssen. Selbst bei steilflankiger Entlastung (hier 24 dB/Oktave) ist 200 Hz die Untergrenze IMHO. 300-400 Hz wären vorzuziehen. Eine Schallwand von 24 cm Breite "trägt" auch nur bis rund 500 Hz. Für eine Unterstützung der kleinen Breitbänder (besser Mittelhochtöner) bis <300 Hz müsste die Schallwand eigentlich eher doppelt so breit sein.

Wahrscheinlich macht es Sinn, den Tieftöner nach oben relativ flach rauszunehmen, damit er den Schallwandverlust mit kompensiert. BB und Tieftöner sollten dann aber nicht allzu weit voneinander entfernt sein.
Robert_K._
Inventar
#14 erstellt: 04. Mrz 2007, 15:03
Jepp. So ist es geschehen.

Wahrscheinlich läuft es sogar auf ein Zwischending von einem FAST und Zweiwegerich hinaus.
Eigentlich spricht nichts gegen eine flache Trennung bei sogar 600-700 Hz oder sogar noch höher.

Meine Experimentiererei mit Edge ergab tatsächlich eine ziemlich optimale Schallwandbreite von 50cm.
Anfänglich war es die Planung für ein Horn. Mit Horn und breiter Schallwand hätte sich eventuell ein sehr brauchbarer unterer Mitteltonbereich ergeben.

Aber...Wie sähe das denn aus???
Ein 12 Liter Horn an eine 100 x 50 cm große Schallwand geklebt...

Naja. Die Effekte im Mitteltonbereich konnte ich auch mit einer 24cm Schallwand erreichen. (Jedenfalls zur Hälfte)

Mal schauen was bei dieser einigermaßen konzeptlosen Bastelei herauskommt?!

Erstaunlicherweise sieht das ganze sehr ansprechend aus. Leider ist der Fotoapperat verschwunden.

Viele Grüße

Robert
Robert_K._
Inventar
#15 erstellt: 04. Mrz 2007, 15:18
@2eyes:

Da fällt mir doch noch etwas ein:

Da du den FF 85 K schließlich auch besitzt, sind dir sicher die Bauteile zur Impedanzlinearisierung(at Eigenresonanz) bekannt???? Das würde mir schon ein bischen Arbeit sparen.

Grüße

Robert
2eyes
Inventar
#16 erstellt: 04. Mrz 2007, 15:30
Sorry, damit kann ich leider nicht dienen
Seit Ewigkeiten trenne ich nur VOR der Endstufe und kümmere mich nicht um die Impedanz. Da der FF85k so selten in Literatur oder Foren erscheint, weiß ich auch da von keiner Quelle.
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