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Verständnisfrage zu realen Hornmundgrößen+A -A |
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Autor |
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stoske
Inventar |
#1 erstellt: 13. Mrz 2007, 14:11 | ||
Hi, ich beschäftige mich seit einiger Zeit mit der Berechnung von Hörnern, mittels des Buchs von Berndt Stark und zahlreicher Seiten im Netz. Im Besonderen interessieren mich dabei die typischen Breitband-Backloaded-Hörner. Die Berechnung selbst nach klassischer Methode scheint ja nicht sonderlich komplex zu sein. Der Hals entspricht 25-50% der Treiberfläche, der Mund bestimmt die untere Grenzfrequenz, Öffnungskonstante (exp) und Länge errechnen sich daraus. Hier sieht man das kleine Tool, das ich mir dazu geschrieben habe. Den Hornverlauf kann man gleich grafisch editieren um sinnvolle Wege zu ermitteln. Das nur am Rande. Um die Thematik besser zu begreifen, bin ich dann hergegangen und habe existierende Hörner vermessen um die Daten miteinander zu vergleichen. Allerdings, und das ist auch der Grund für diesen Text, bekomme ich die berechneten mit den gemessenen Daten überhaupt nicht in Einklang. Beispiel Jericho-Horn: Die Mundfläche ist 41 x 36 cm groß oder 0.1476 qm. Was gerade mal für 180 Hz reicht, wenn man die Mundfläche einmal halbiert (Boden). Selbst als Eckhorn mit dreimaliger Halbierung der Mundfläche käme man nur auf 90 Hz. Also ist der Mund eigentlich viel zu klein. Spasseshalber habe ich dann mal ein Fostex Rec. Horn ausgemessen, das Onur-Horn, die Dallas und etliche andere Hörner. Geht man davon aus, dass halbwegs tiefe Frequenzen von 30 bis 60 Hz angelegt sind, dann sind sämtliche Hornmünder bedeutend zu klein, oder allesamt auf 80 bis 200 Hz berechnet - selbst wenn man sie fälschlich immer als Eckhörner betrachtet. Hm, warum ist das so? Habe ich irgendwas übersehen? Weicht man in der Praxis üblicherweise stark von der Berechnung ab, gibt es Faktoren die ich nicht kenne? Hat jemand eine Erklärung dafür? Grüße, Stephan Stoske |
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Spatz
Inventar |
#2 erstellt: 13. Mrz 2007, 16:16 | ||
Das kommt daher, dass jedes BL-Horn ein TML-Horn-Hybrid ist. Die niedrige Grenzfrequenz ergibt sich durch die TML-Effekte. |
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stoske
Inventar |
#3 erstellt: 13. Mrz 2007, 17:13 | ||
Hi, interessant, wie berücksichtig man diesen Effekt? Kann man das irgendwie raus- oder reinrechnen? In den Artikeln zur Hornberechnung wird das nicht erwähnt. Sicher, mit AJHorn kann man das bestimmt simulieren, aber das ist ein modernes Kind, die meisten Hörner dürften älter sein. Wurde dieser Einfluss einfach vernachlässigt? Wenn ja, mit welchen Werten sollte man dann rechnen? Ist eine Hornberechnung ohne Berücksichtigung dieses Einflusses dann überhaupt praktisch nutzbar? Grüße, Stephan Stoske |
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Cpt._Baseballbatboy
Inventar |
#4 erstellt: 13. Mrz 2007, 17:32 | ||
Moin,
indem man einfach den direkt und vom Horn abgestrahlten Schall komplex addiert. Nichts anderes macht man bei einer TML.
Ganz grob: der rückwärtige Schall hat 180° Phasendrehung plus eine durch die Laufzeit im Horn verursachte frequenzabhängige Phasendrehung. Dann muss man noch die unterschiedlichen Pegel wegen der besseren Anpassung des Horns berücksichtigen. Naja, irgendwie könnte das hinhauen.
Ähm... Holz war billig... und Arbeitskraft auch... außerdem hatte man mehr Zeit als heute... Soll heißen: man ist stillschweigend darüber hinweg gegangen. Genauso wie über die Fehler, die durch die Hornkontur entstehen, durch den Hornmund, usw. usf. Gruß Cpt. |
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Herbert
Inventar |
#5 erstellt: 13. Mrz 2007, 20:37 | ||
Widerspruch: Die grundlegende Horntheorie ist mittlerweile schon sehr alt. Auch schon früher wurde berechnet. Hier findest Du einige alte Grundlagen zusammengefasst: Horntheorie Gruss Herbert |
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stoske
Inventar |
#6 erstellt: 13. Mrz 2007, 20:44 | ||
Hi Cpt., danke für die Erklärung, aber irgendwie erscheint mir das unlogisch. Würde man diesen Einfluss einfach ausser acht lassen und die klassische Berechnung anwenden, dann müssten die Münder sehr viel größer sein. Da sie aber viel kleiner sind, muss etwas kompensiert oder absichtlich anders berechnet worden sein. Hat man die Grenzfrequenz einfach viel höher gelegt um so kleine Münder zu erreichen? Oder wird der Mund einfach gegen die Berechnung verkleinert? Wie würde man (ohne AJHorn) ein Horn wie z.B. das Jericho berechnen um auf eine solch' kleine Mundfläche zu kommen? Grüße, Stephan Stoske |
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stoske
Inventar |
#7 erstellt: 13. Mrz 2007, 20:56 | ||
Hi Herbert, danke für den Artikel, den werden ich mal in Ruhe studieren. Grüße, Stephan Stoske |
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Herbert
Inventar |
#8 erstellt: 13. Mrz 2007, 20:59 | ||
Man nimmt eine höhere Welligkeit in Kauf: http://img413.imageshack.us/my.php?image=h327zf.jpg Gruss Herbert PS: Das Jericho wurde exakt so berechnet - ohne AJ-Horn. |
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Cpt._Baseballbatboy
Inventar |
#9 erstellt: 13. Mrz 2007, 22:19 | ||
Interpretiere meinen Beitrag als: erfolgreiche Anwendung der trial-and-error-Methode. Oder willst Du mir erzählen, dass sich damals jemand hingesetzt hat und die Übertragungsfunktion mit dem Bleistift berechnet hat? Wohl eher nicht. Ich gestehe zu, dass man durch Kenntnis der Theorie gezielt probieren konnte. Aber mehr ist ohne genau Simulation nicht drin. Gruß Cpt. |
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stoske
Inventar |
#10 erstellt: 14. Mrz 2007, 10:38 | ||
Hi, besten Dank für die Erklärungen, nun habe ich das verstanden. Allerdings staune ich nicht schlecht, dass offenbar die meisten BL-Hörner auf diese Art verkürzt und damit quasi grundsätzlich mit kräftigen Welligkeiten verbunden sind. Das bringt mich etwas auf den nüchtern Boden der Tatsachen zurück, gibt mir aber auch die Gelegenheit für den Versuch es besser zu machen. Grüße, Stephan Stoske |
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DerTao
Inventar |
#11 erstellt: 14. Mrz 2007, 11:53 | ||
Stephan ich mag dich du ließt dir eine Theorie durch und entwirfst kleine aber feine Tools von denen ich keine Ahnung habe und dann verbindest du diesen Wissensdrang auch noch mit einer Arbeitsweise (Diva Neviges) die ich nur bestaunen kann! Ich hätte gerne etwas von deiner Auffassungsgabe. gruß Tao |
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Shefffield
Inventar |
#12 erstellt: 14. Mrz 2007, 13:04 | ||
Moin, Stephan. Ich würde gerne noch den Aufsatz auf www.hornlautsprecher.de ins Spiel bringen. Man kann von Raffis und Tills Abstimmmethode halten, was man will - mit Hörnern haben sie sich eingehend beschäftigt, und mir gefällt ihr Blickwinkel auf die Materie. Was mir im Hinblick auf die obige Diskussion aufgefallen ist: - Die Druckkammern der klassischen Hörner sind extrem klein, dadurch liegt die Einbauresonanz sehr hoch. Unterhalb fb sinkt der Pegel zwangsläufig, und diesen Pegelabfall muss das Horn auffüllen. - Die Hornlänge ist groß, die Mundfläche klein. Wie Du auch schreibst. Dadurch ist die untere Grenzfrequenz (im Zusammenspiel mit der hohen EInbauresonanzfrequenz) unbefriedigend. Lies' mal 'rein, gibt Dir bestimmt weiteren wertvollen Input. Viel Erfolg! Axel [Beitrag von Shefffield am 14. Mrz 2007, 13:05 bearbeitet] |
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stoske
Inventar |
#13 erstellt: 18. Mrz 2007, 14:59 | ||
Hi, sorry, ich habe irgendwie den Anschluss verpasst. @DerTao: Eine tiefe Verbeugung mit roten Wangen. Fühl' dich geknuddelt. @Axel: Danke für den Tip, die Seite kannte ich natürlich schon. Grüße, Stephan Stoske |
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Gelscht
Gelöscht |
#14 erstellt: 18. Mrz 2007, 15:10 | ||
Für Hifi Hörner ist die Mundfläche das schlechteste Kriterium da immer zu klein, die Hornlänge und die Hornkostante ist das brauchbare Kriterium. Berechnung von Expo Hörnern Wenn man AH, AM, l, hat fehlt noch k das Öffnungsmaß: ln (AM/AH)/l = k damit kannst du die Fläche an jeden Punkt ausrechnen (Al): INV ln (l*k)*AH=Al l in m, AH+AM in qm, Al in qm Al durch z.B. die Breite in m teilen und du hast den Abstand in m. AH = Hornhals AM = Hornmund k = Trichterkonstante l = Länge Längen und Trichterkonstanten WERTE K WERTE: 0,37 ~ 10 Hz 0,55 ~ 15 Hz 0,7 ~ 19 Hz 0,9 ~ 25 Hz 1,1 ~ 30 Hz 1,3 ~ 35 Hz 1,48 ~ 40 Hz Etwa eine Oktave über k spielt das Horn, wenn die Länge dazu passt. Bei BL Hornlängen über ca. 3,4 m sinkt der erste Kammfiltereffekt in den Übertragungsbereich. unter 100 Hz. Längen WERTE 4/lamda 3,4 m ~ 25 Hz 2,8 m ~ 30 Hz 2,4 m ~ 35 Hz 2,1 m ~ 40 Hz 1,7 m ~ 50 Hz 1,4 m ~ 60 Hz siehe meine Hörner Saxophon, Trombone, Posaune dürften nach der Theorie nicht so funktionieren! |
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