Verständnisfrage

Es gab mal vor kurzem eine Diskussion u.a. zum gleichen Thema.
Wie auch immer: du kannst allein anhand von Leistung nicht sagen, ob der Verstärker mehr oder weniger Bässe hat. Es kommt viel mehr auf den Dämpfungsfaktor hin. Verstärker mit höherem DF haben den Lautsprecher entsprechend besser im Griff, was sich vor allem bei kurzen Bass-Impulsen nach weniger anhören kann, weil der Bass weniger nachschwingt. DF hängt aber nicht direkt mit Leistung zusammen, sondern mit dem Ausgangswiderstand des Verstärkers. Und da kommts auf die Schaltung, Transistorentypen etc. an.

Ok... Hätte ich mir ja denken können, dass es nicht die leichteste Frage ist...

Ich rede hier von Mittelklasse-Verstärkern, welche im Bereich von 400-500 EUR. Was würdest du zu denen sagen? Mein Verstärker hat z.B. einen DF von 180 bei 8 Ohm. (Meine Boxen haben 4 Ohm also halbiert sich der DF? :?)

linear schrieb:

Wie auch immer: du kannst allein anhand von Leistung nicht sagen, ob der Verstärker mehr oder weniger Bässe hat. Es kommt viel mehr auf den Dämpfungsfaktor hin. Verstärker mit höherem DF haben den Lautsprecher entsprechend besser im Griff, was sich vor allem bei kurzen Bass-Impulsen nach weniger anhören kann, weil der Bass weniger nachschwingt.

Dies ist aber selbst bei Geräten wie oben genannt nicht in dem Maß ausgeprägt, dass man von einer nennenswert starken Änderung könnte.

Wer mehr Bass braucht, sollte erst die Aufstellung der Lautsprecher und den Hörraum kontrollieren.
Hilft das nichts, kann man mit Klangreglern oder Equalizern arbeiten, sofern die vorhandene Hardware dafür geeignet ist.

Kommt auf das Gesamtsystem an, inwiefern man es hört. Die Unterschiede sind aber nicht riesig, da hast du Recht.
Die Verstärker der 500er-Klasse ist gut und eigentlich braucht man nicht unbedingt mehr. Ein DF 180 ist ok, wenn du aber wirklich mehr Bass willst, solltest du auf Amperlite hören. Andere Boxen wären auch eine Alternative bzw. ein Subwoofer. Welche hast du jetzt?

Diese These ist Blödsinn.

Ein vernünftig konstruierter Verstärker arbeitet in seinem Leistungsbereich frequenzlinear, d.h. ohne eine hörbare Anhebung oder Absenkung im Hörbereich (20 Hz - 20.000 Hz).
Vorraussetzung: Man schaltet alle frequenzbeeinflussenden Schaltungen ab, d.h. Loudness AUS, Klangregler AUS bzw. auf Nullstellung, alle Filter AUS.

Man nehme z.B. einen Verstärker mit 30 Watt RMS und einen mit 200 Watt RMS und klemme daran einen Lautsprecher mit einem Wirkungsgrad von 85 dB/W/m an.

Nehmen wir eine Lautstärke von 85 dB, so leistet sowohl der 30 Watt-Verstärker als auch der 200 Watt-Verstärker exakt 1 Watt und dabei ist der Frequenzgang völlig linear, d.h. ohne Absenkung oder Anhebung.

Wenn man nun versucht, dem 30 Watt-Verstärker mehr als 30 Watt zu entlocken, dann wird er heftig verzerren und nicht mehr linear verstärken. Der 200 Watt-Verstärker kann dagegen locker eine Leistung von mehr als 30 Watt linear und verzerrungsfrei liefern und so auch eine höhere Lautstärke erzeugen.

Grüsse
Roman

hallo an alle, hab mal ne kurze frage zum sony str-dg500 verstärker ist es möglich einen plattenspieler anzuschließen auch ohne vorverstärker oder ist das bei diesem modell ohne phono-anschluss nicht möglich
danke im vorraus

Passat schrieb:

Nehmen wir eine Lautstärke von 85 dB, so leistet sowohl der 30 Watt-Verstärker als auch der 200 Watt-Verstärker exakt 1 Watt und dabei ist der Frequenzgang völlig linear, d.h. ohne Absenkung oder Anhebung.

Aber was ist mit den tiefe Tönen? Man benötigt doch mehr Leistung, um einen 50 Hz Ton zu erzeugen als einen 5000 Hz Ton. Darum dreht sich ja meine eigentliche Frage, denn ich vermute mal, dass der 30 W Verstärker bei einer Lautstärke von 85 dB eben diese benötigte Leistung in den unteren Bereichen nicht mehr ganz bringen kann und deshalb die Bässe einbrechen?

Es ist prinzipell schon richtig, das Bässe bei gleicher Lautstärke mehr Leistung erfordern als Mitten und Höhen.
Aber bei dem Beispiel leisten beide Verstärker exakt 1 Watt, dabei geht ca. 0,7 Watt in die Bässe und 0,3 Watt in die Mitten/Höhen, wenn man von einem linearen Eingangssignal ausgeht. Und zwar bei beiden Verstärkern.

Grüsse
Roman

Passat schrieb:

Es ist prinzipell schon richtig, das Bässe bei gleicher Lautstärke mehr Leistung erfordern als Mitten und Höhen. Aber bei dem Beispiel leisten beide Verstärker exakt 1 Watt, dabei geht ca. 0,7 Watt in die Bässe und 0,3 Watt in die Mitten/Höhen, wenn man von einem linearen Eingangssignal ausgeht. Und zwar bei beiden Verstärkern.

Das würde ja bedeuten, dass der weniger starke Verstärker nur ab einer gewissen Lautstärke schlapp machen würde und bis zu dieser Grenze, bei der er 30 W schluckt, auch jeden Bass korrekt wiedergibt?

Genau das.
Er arbeitet bis 30 Watt linear, dann kann er nicht mehr und wenn man mehr will, wird er übel verzerren. Und das kann sogar 500 Watt-Lautsprecher zerstören.

Grüsse
Roman