Phonoentzerrer im Yamaha A-S1100

Tag,
und Tag inosantoka,

für den eiligen Leser: Man kann gleich zum Absatz unten "Mein Vorschlag" springen.

Ausführlich hergeleitet.
Ich sehe die Wunschsituation wie folgt: Die Phono-Einheit des A-S1100 ist in der Nachfolge der bekannten hochwertigen Abteilungen der einstigen C-2, C-2a, A-1 beschaffen, und ist im A-S1100 gemacht, gerade auch höhere Anspruchsklassen der Wiedergabe zu realisieren. Insbesondere der MC HEAD AMP sticht mit dem komplementär-parallelen Aufbau von kanalweise vier Transistorpaaren zum Gewinn von Störungsfreiheit deutlich heraus. Der MM EQ AMP steht mit der etwas hoch ausgefallenen Summe von Lastkapazitäten (gut 320 pF, davon für das G Model 100 pF extra "for RF immunity") in der Praktikabilität der Anschlussbedingungen insoweit etwas zurück.

Die Spezifikation MC, lautend 100 µV bei 50 Ohm, dabei Verstärkung 1500-fach (63,5 dB), wird gebessert durch die tatsächliche Bestückung mit 100 Ohm. Die 50 Ohm gelten für den Fall der Höchst-Impedanz eines Quell-Tonabnehmers, diese Art der Datierung hat bei Yamaha Tradition. Hier sind sogenannt niederohmige MC-Typen vorteilhaft (Innenwiderstand <10 Ohm, typisch für die vielen Ortofon-MCs).

Die Spezifikation MM, 2,5 mV/47 kOhm, ist zu ergänzen durch die Summe der Eingangskapazitäten in Höhe von nominell 320 pF (eher noch geringfügig höher durch die Signalwege Input-Buchsen bis Platinen-Bauteil).
Mit der dem Pro-Ject X2 zuzurechnenden Kapazitätslast in Höhe von 150 pF (130 pF die 1,23 m Connect It E, 20 pF das Tonarmkabel) resultiert für einen MM-Tonabnehmer eine Lastkapazität von in Summe gut 470 pF (150 + 320 = 470 pF).
Konsequenz: Die 470 pF sind für ein Modell aus der Serie Ortofon 2M viel zu hoch, empfohlen sind vom Hersteller 150-300 pF, die 2M-Typen reagieren schon bei knapp 300 pF mit zu heller = etwas scharfer Hochtonregion. Insoweit rate ich, ein 2M Black nicht zu erwägen.

Mein Vorschlag: Für den A-S1100 MC HEAD AMP suche man sich einen MC-Tonabnehmer. Der Arm des X2 ist damit nicht überfordert. Der Hersteller Ortofon bietet eine Vielzahl von in Betracht kommenden Modellen an.

Freundlich
Albus

Vielen Dank für deine Ausführliche Info.
Als MC hatte ich an den Hana EL gedacht.

Tag,

das HANA EL kommt nicht in Betracht, als Anschluss sind mindestens 400 Ohm erforderlich (der Innenwiderstand ist 30 Ohm).

Am Tonarm Pro-Ject 9" Carbon/Alu Sandwich, effektive Masse 13,5 g, VTA-Armhöhen-Einstellung vorgesehen, Gegengewicht für Tonabnehmer 7-12 g ist Zubehör, ist ein ORTOFON QUINTET BLUE gut (Nadelnachgiebigkeit 15 µm/mN, Bauhöhe 19,2 mm, Gewicht 9 g) - dazu passend mit dem niedrigen Innenwiderstand von 7 Ohm, hohe Ausgangsspannung von 0,5 mV, nackter Diamant, echter elliptischer Schliff (kein bloß mehr-weniger abgeplatteter Rundschliff). Preise bei € 389-4xx, € 389 bei Thakker.

Dieses QUINTET BLUE ist vorgeschlagen mangels MC NR. 2 oder MC 25 FL, beides ORTOFON.

Freundlich
Albus

inosantoka (Beitrag #3) schrieb:

Als MC hatte ich an den Hana EL gedacht.

Der Hana EH wäre in dem Fall besser, als der EL. Der PreAmp würde dann auf MM gestellt werden, Probleme würde ich keine erwarten. Wenn es das Budget erlaubt, gern auch den Hana SH. Oder eben der von Albus empfohlene MC.

Es ist ein Ortofon Quintet Bronze geworden 👍🏼

Hi,
wie zufrieden bist du mit dem Phono-Eingang des S-A1100?
Lohnt sich noch ein ext. Vorverstärker oder ist der Yamaha gut genug (für MC Cartridges)?

Ich bin sehr zufrieden - nach oben geht wahrscheinlich immer was aber mir reicht meine Zusammenstellung.