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RMS-Messverfahren?+A -A |
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Autor |
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Ämblifeier
Stammgast |
#1 erstellt: 07. Sep 2008, 19:36 | |
Hallo, ich hoffe das passt hier her. Da in sehr allen Foren um Leistungsangaben von Car-Audio-Verstärkern gestritten wird, habe ich es mir zur Aufgabe gemacht bei Auto-Verstärkern die Leistung zu messen und in Zukunft auch als eine Art Datenbank zu veröffentlichen. Mir ist bekannt, dass nur RMS, Sinus und Nennleistung nach Din 45500 aussagekräftig sind und ähnliche Werte liefern. Momentan messe ich (so hoffe ich jedenfalls) nach DIN 45500 mittels Signalgenerator und Klirrfaktormessbrücke usw. Meine Frage ist, ob mir jemand etwas zum Messverfahren RMS speziell bei Verstärkern sagen kann. Ich weiß, dass ein sog. rosa Raschen mit einem Abfall von 3dB/Okt. als Eingagangssignal verwendet wird. Ich finde aber nirgends etwas zum eigentlichen Messverfahren. Mann kann ja bei einem Rauschsignal sicherlich schlecht bis zu einem definierten Klirrfaktor messen - oder? Ich weiß auch, dass RMS bei der Bemessung von Lautsprechern Sinn macht, aber es wird ja bei Verstärkern auch angegeben. danke für eure Hilfe |
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pelmazo
Hat sich gelöscht |
#2 erstellt: 08. Sep 2008, 12:10 | |
Bei der Leistungsmessung von Verstärkern bringt die Verwendung von rosa Rauschen keinen Nutzen. Rosa Rauschen ist sinnvoll bei der Messung der Belastbarkeit von Lautsprechern, denn da teilt sich ja das Frequenzspektrum meist auf mehrere Chassis auf. Die Maximalleistung kann man bei einem Verstärker auf mehrere Arten messen: Wenn die Messungen in diesem zweiten Fall vergleichbar sein sollen muß man hier auch identische Bedingungen schaffen. Eventuell kann man statt einer Widerstandslast auch eine komplexe Last verwenden, die einem Lautsprecher ähnlich ist, muß dann aber wiederum deren Eigenschaften festlegen. Man nimmt nun ein Sinussignal am Eingang, und dreht so weit auf bis die Verzerrung am Ausgang den Grenzwert erreicht. Die dann am Ausgang anstehende Spannung wird gemessen (Effektivwert), und mit Hilfe der bekannten Werte der Last kann die Leistung berechnet werden. Wenn man nur bei einer Frequenz mißt, dann ist das 1 kHz. Zusätzlich kann man bei anderen Frequenzen messen wenn man will. Normalerweise macht man diese Messung so daß man alle Kanäle eines Mehrkanalverstärkers zugleich mit der Nennlast "fährt", also mit ungefähr dem gleichen Pegel wie am gemessenen Kanal, und auch mit der gleichen Last am Ausgang. Würde man die anderen Kanäle im Leerlauf betreiben kämen typischerweise zu hohe Leistungswerte heraus. Man läßt den Verstärker vor der Messung mindestens 1 Minute lang unter Vollast warmlaufen. Unter diesen Bedingungen ist es allerdings möglich, daß der Verstärker sehr heiß wird und die Schutzschaltung zuschlägt (oder sogar ein Defekt eintritt). Das wäre zwar ein schlechtes Zeugnis für den Verstärker, aber wenn man das vermeiden will muß man eben so weit runterdrehen wie es der Verstärker verlangt, und das Ergebnis ist eben entsprechend niedriger. Beliebig lange braucht der Verstärker diesen Zustand allerdings nicht zu verkraften. Diese Meßvorschriften findet man in der Norm ISO-IEC 60286-3, die eine Art Nachfolger der DIN45500 darstellt. |
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Ämblifeier
Stammgast |
#3 erstellt: 08. Sep 2008, 17:37 | |
Hallo Pelmazo, danke für die ausführliche Antwort. Ja genau wie du unter Punkt zwei schreibst messe ich momentan, mit -längsgeregeltem Netzteil von Mundorf bei 13,5 V -einem speziellen Sinusgenerator mit sehr geringem Klirrfaktor bei 1kHz -6 aktiv gekühlten Lastwiderständen je 4 Ohm, -Klirrfaktormessbrücke mit integriertem Spannungsmessgerät(effektivwert) bis 1% Klirrfaktor. Und ja ich habe vor in verschiedenen Anschlussvarianten zu messen, verschiedene Anzahl von "Lautsprechern und verschiedene zulässige Impedanzen" je Kanal. Ich bin der Meinung, dass gerade dort am Meisten gemogelt wird, weil scheinbar nur ein einziger Kanal gleichzeitig gemessen wird und dann einfach x 4 geschrieben wird. Ich hatte auch gelesen, dass RMS-Messungen eigentlich nur bei Lautsprechern Sinn machen. Dann ist doch die Angabe bei Verstärkern nicht i.O.- oder? Die drei Buchstaben sind doch aber trotzdem in aller Munde bei Verstärkern??? |
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pelmazo
Hat sich gelöscht |
#4 erstellt: 08. Sep 2008, 18:08 | |
RMS (Root mean squared) heißt einfach Effektivwert. Den braucht man um die Leistung korrekt aus der Spannung berechnen zu können, wenn man es mit beliebigen Frequenzgemischen zu tun hat. Das gilt für alle Geräte. Echte Effektivwertmessung (True RMS) ist im Grunde das gleiche, bloß mit Betonung darauf daß das Ergebnis auch bei anderen als Sinussignalen noch stimmt. Wenn man mit einem Sinussignal mißt dann kriegt man auch mit einfacheren Meßmethoden als einer echten Effektivwertmessung die Leistung genau genug raus. Echte Effektivwertmessungen braucht's bloß bei komplizierteren Kurvenformen, wie z.B. bei Rauschsignalen. Bei Lautsprechern ist der springende Punkt der, daß man nicht mit einem einfachen Sinus messen kann, weil man dann bei einer Mehrwegebox nur ein System belasten würde. Außerdem könnte man bei der gewählten Frequenz im Extremfall eine Resonanzstelle treffen, wo die Impedanz stark vom Nennwert abweicht. Für eine praxisgerechte Messung will man aber die einzelnen Systeme in der Box möglichst so belasten wie das bei typischer Musik der Fall wäre. Die einfachste Annäherung an diese Verteilung ergibt sich mit rosa Rauschen. Dadurch wird aber die Verwendung einer echten Effektivwertmessung nötig, man kann es sich nicht mehr so einfach machen wie beim Sinussignal. Der Verstärker hat nur einen Weg und hoffentlich auch keine Resonanzen, daher hat man diese Problematik hier nicht, und ein Sinus liefert hier genauso gute Werte wie jedes andere Signal. [Beitrag von pelmazo am 08. Sep 2008, 18:09 bearbeitet] |
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