Gehe zu Seite: |vorherige| Erste 2 Letzte
Umfrage
Einspielen von Kopfhörern
1. macht sich klanglich nicht bemerkbar (56 %, 94 Stimmen)
2. hört man auf jeden Fall (21.4 %, 36 Stimmen)
3. bin mir unsicher (22.6 %, 38 Stimmen)
(Zum Abstimmen müssen Sie eingeloggt sein)

Einspielen von Kopfhörern

+A -A
Autor
Beitrag
servicegedanke
Hat sich gelöscht
#103 erstellt: 20. Aug 2011, 07:49

Und Nettovolumen (Vb) kann sich nicht verändern. Fertige Kiste kann doch nicht wachsen.


Ach, was!?

Ich vermute fast, ich habe hier was miteinander vermischt, was man nicht vermischen sollte. Mein Fehler. Kasus knacktus ist wohl Qtc, das ich mit Qms durcheinandergebracht habe (ist schon länger her, das ich auf dem Gebiet tätig war ). Du hast natülich recht, nach der Formel für Vb kürzt sich das heraus. Aber es bleibt, dass sich die Güte des Chassis durch Veränderung von Qms, verändert, worauf eine klangliche und/oder messtechnisch verifizierbare Veränderung ergibt. Diese, nur, um mal bei den Parametern zu bleiben, aber keinesfalls signifikant sein kann. Von daher halte ich hörbare Einspieleffekte für Massenhysterie, lasse aber jedem seinen Glauben. Wahrnehmungen ändern sich bei mir manchmal im Minutentakt. Das auf Einspieleffekte zurückzuführen ist meiner Meinung nach eher naiv, als naheliegend.
ZeeeM
Inventar
#104 erstellt: 09. Sep 2011, 11:15
Nur Unterschiede zwischen zwei Modellen?
Tyll ist sich da auch nicht ganz sicher.

http://www.innerfide...bility-break-effects
Fidelity_CLG
Schaut ab und zu mal vorbei
#105 erstellt: 23. Jan 2014, 02:48
http://eu.audio-tech...on.asp?loc=43&id=246

KH brauchen keine Einspielzeit, dennoch wird der Klang sich über die Zeit verändern.

Liebe Grüße
CLG
llew
Stammgast
#106 erstellt: 23. Jan 2014, 18:47
Der Link hat leider keinen Wert. Da steht nur mal wieder eine Behauptung in 2 Zeilen auf einer Internetseite.... Wissenschaftliche Relevanz=Null.
j!more
Inventar
#107 erstellt: 23. Jan 2014, 18:51
Naja, a bisserl Ahnung haben die bei Audiotechnika ja schon.
chencke
Ist häufiger hier
#108 erstellt: 23. Jan 2014, 19:02
Ich finde die Aussagen auch nicht gerade eindeutig.
Auf der einen Seite wird gesagt, dass Kopfhörer keine Einspielzeit benötigen.
Auf der anderen Seite wird auch gesagt, dass sich im Laufe der Zeit der Sound verändert...
günni777
Inventar
#109 erstellt: 23. Jan 2014, 19:38
Hallo, bzgl. des Einspielens von KH ist es m.E. sehr schwierig, überhaupt eine eindeutige Aussage zu machen. Ich hab seit gut einem Jahr einen HD 800 an meinem Creek 5250 SE. Anfangs empfand ich ihn schon etwas hart und zu hell. War zuerst sehr grenzwertig, mußte sehr vorsichtig mit der Lautstärke umgehen, wobei mir auch klar ist, das so ein KH-Ausgang eines Vollverstärkers zumindest rein tonal nicht gerade der Oberknaller ist. Dennoch ist das Niveau bei nicht zu hohen Pegeln in etwa gleichgut wie mit meinen Dynavoice DF-8, natürlich noch einen Ticken direkter.

Nur, ob meine Eindrücke der absoluten Wahrheit entsprechen oder nur der Gewöhnung geschuldet sind oder sogar auf Einbildung beruhen, da möchte ich für keine der drei Möglichkeiten meine Hand für ins Feuer legen.

Ich tippe mal, Einhören und Gewöhnen an neues Stereozeugs spielt psychologisch eine sehr große Rolle, von daher hüte ich mich mittlerweile, bei solch bestenfalls marginalen Unterschieden und dann noch über einen längeren Zeitraum gehört und dran gewöhnt, irgendwelche Überzeugungen zum Besten zu geben..

Meine Muckeanlage macht mir jedenfalls subjektiv richtig Laune, ob eingespielt oder nicht, das ist mir das Wichtigste.
score_P.O
Inventar
#110 erstellt: 23. Jan 2014, 21:32

günni777 (Beitrag #109) schrieb:
Ich hab seit gut einem Jahr einen HD 800 an meinem Creek 5250 SE. Anfangs empfand ich ihn schon etwas hart und zu hell.

Die Frage ist auch immer von welchem Hörer (sprich: von welcher Soundsignatur) man kommt...
günni777
Inventar
#111 erstellt: 24. Jan 2014, 05:30
j!more schrieb:

Naja, a bisserl Ahnung haben die bei Audiotechnika ja schon.


Wovon Ahnung? Von Kopfhörern und/oder von Marketing und Werbung?

Gruß
günni777
Inventar
#112 erstellt: 24. Jan 2014, 06:59

günni777 (Beitrag #109) schrieb:
Ich hab seit gut einem Jahr einen HD 800 an meinem Creek 5250 SE. Anfangs empfand ich ihn schon etwas hart und zu hell. (....klingend - hatte ich vergessen)

score_P.O. schrieb

Die Frage ist auch immer von welchem Hörer (sprich: von welcher Soundsignatur) man kommt...


Ja, richtig. Hab auch noch den HD 600. Der ist definitiv dunkler (wärmer) abgestimmt und Bass-Effekte sind ein wenig aufgedickt. Klingt insgesamt dennoch sehr gut und angenehm, der HD 800 an einem hochwertigen KHV würde eindeutig mehr können und klingt jetzt schon bis auf die Helligkeit ehrlicher, richtiger. Bräuchte fast schon zwingend nen hochwertigeren KHV, der aber für meinen Geschmack auch nicht zu hell klingend abgestimmt sein sollte. Hab da schon ein Paar Dinger ausprobiert (auch von Meier, noch heller) - musikalisch und dynamisch liegt der KH-Ausgang von meinem ollen Creek zumindest bis jetzt klar weit vorne.

Der KH-Ausgang vom Marantz SA 7001 ist nicht allzu weit weg von der Grund-Performance, geht aber trotzdem gar nicht mit dem HD 800, gerät sehr früh an seine Grenzen und wird je nach Aufnahme schnell richtig gruselig. Bin heilfroh, das ich noch meinen Rega CDP von 1997, den (Ur-)Planet hab (leider ohne KH-Ausgang), den kann ich ohne Vorstufe direkt in die Endstufe vom Creek stöpseln, musikalisch und dynamisch einfach Klasse. Kann sogar so gut wie fast alle unterschiedlichsten Aufnahmequalitäten hören. Klingt immer brauchbar, genial. Geht mit dem Marantz (ohne VV direkt in die Endstufe) gar nicht. Lauterer und zu fetter aufgedickter Klang und man merkt recht schnell, wie schrottig die neueren bis aufs letzte Quentchen ausgereizten CDPs in Wahrheit eigentlich klingen, auch ohne KH. Sorry, jetzt drifte ich etwas vom Thema weg.

Ob bzgl. zu hellem Klangbild wieder mal nur die olle Röhre Abhilfe schaffen kann? Sollte doch eigentlich auch mit Transe machbar sein.?

Ale# schrieb:

Und Nettovolumen (Vb) kann sich nicht verändern. Fertige Kiste kann doch nicht wachsen.


Aber vielleicht schrumpfen durch allmähliches Ausleiern der Polster je nach Material/Anpreßdruck des jeweiligen Modells und Dicke/Dünne des Koppes vom Hörer.? Nur ob das auch hör- und messbar wäre?

Grüße
Tausendsascha
Stammgast
#113 erstellt: 24. Jan 2014, 10:01
Also, bei mir macht es sich nicht bemerkbar. Ich habe aber auch Holzohren und mag daher mir kein endgültiges Urteil fällen.
laurin*
Ist häufiger hier
#114 erstellt: 13. Dez 2018, 12:48
Hallo,
Habe mehr als 3 Jahre über einen Philips Fidelio X1 gehört. Anfangs vom ifi Micro iDSD, dann vom Oppo Sonica und SPL Phonitor Mini. Meine Erwartung an Klang ist warm und voll. Man kann wohl sagen "amerikanisch". Der Fidelio kam mir da sehr entgegen. Im Laufe der Jahre musste ich aber feststellen, daß mir der Bass zuviel wurde, er dröhnte regelrecht und "oben" herum wurde zu früh zugemacht; wobei ich zur Erkenntnis gelangte, daß sich KH auch nach Jahren noch verändern. Deshalb ging ich auf den AKG K812 über. Wer diese KH kennt weiß auch um ihre extremen Unterschiede. Der AKG klang anfangs enttäuschend nüchtern, trotzdem gab ich ihm eine Chance. Der Bass reichte zwar tiefer runter konnte aber nicht mitreißen. Es widerstrebte mir bei einem Kopfhörer dieser Preisklasse einen Equalizer einzusetzen aber das Jriver Media Center leistete wirklich hervorragende Arbeit und mit der Zeit merkte ich, daß ich die Low- und High-Shelf Filter immer seltener einsetzen musste. Musik die ich länger nicht gehört hatte bestätigte meine Vermutung. Der AKG hatte im Grund- und Tiefton zugelegt. Da mir das 3m Kabel zu lang war kaufte ich noch ein 1m langes und 90€ teures Belden-Kabel mit Neutrik-Stecker dazu und musste enttäuscht feststellen, daß der KH wie am ersten Tag klang. Weniger Dynamik und ein lascher Bass. Nach etwas mehr als einem Monat, ich hatte die Nase bis Oberkante Unterkiefer voll, holte ich dann das noch teurere, aber 1,4m lange Original-Kabel. Siehe da, der Klang war wieder da und das sogar ohne Einspielzeit! Vermute die Veränderung im Klang, bei KH wie auch bei LS, liegt in der mechanischen Beanspruchung. Das als Einspielen bezeichnete Phänomen läge demnach wohl eher an einer Harmonisierung der unterschiedlichen Materialeigenschaften. Was den zum Teil immer noch "nüchternen" AKG betrifft bin ich auf "Röhre" umgestiegen und jetzt erst entwickeln die Füße beim Musikhören wieder dauerhaft ein "Eigenleben"
Exploding_Head
Inventar
#115 erstellt: 13. Dez 2018, 14:41

Schlussmitlustig (Beitrag #27) schrieb:

Habe meinen HE-500 in Verbindung mit dem EF5 jetzt seit ca. 3 Wochen, und muss sagen dass der KH von Mal zu Mal besser wird, wobei er schon out of the Box hervorragend klingt.
Ob es jetzt an der Einspielzeit des KH oder am Röhrenverstärker liegt , kann ich nicht beurteilen, aber dass er noch besser klingt als am Anfang....auf jeden Fall.


Ich tippe auf eine Einspielzeit des jeweiligen Hirns - und habe mit 1 abgestimmt.
laurin*
Ist häufiger hier
#116 erstellt: 13. Dez 2018, 15:45
Hallo,
Eine Konditionierung der eigenen Hörgewohnheiten sollte keinesfalls ausgeschlossen werden. Wenn allerdings selbst Röhren eine Einspielzeit zugestanden wird, und diese habe sie in der Tat, warum muß es dann so sicher sein, daß die Wahrnehmung von Klangveränderungen bei Geräten mit mechanischen Bestandteilen lediglich auf Einbildung oder Selbstbetrug beruhen kann. Insbesondere die Frequenzenden fordern die Aufmerksamkeit heraus, wobei mittelmäßige Aufnahmen, z.B. Motörhead wenig Ablenkung bieten um gerade diese zu "beobachten". Gut funktioniert auch Rag´n´Bone Man´s: Human. Markante aber nicht zu umfangreiche und damit weinig ablenkende Mitten, ein Tiefton der schwache Kopfhörer dröhnen lässt und ein Hochton (High-Hats), der schnell mal untergehen kann. Bei der z. Zt leider grassierenden Unsitte Kopfhörer ab 1 kHz abzuwürgen -auch im High-End Bereich- um eine sogenannte Langzeittauglichkeit zu gewährleisten, läuft das "High-Res" Logo nicht nur technisch Ad Absurdum, es schränkt das Klangbild auch unnötig ein, kostet "Luftigkeit" und damit Raum. Um nun sicherzustellen, daß man keinem Selbstbetrug aufliegt, wäre es ratsam ein Musikstück, daß man gut kennt, mit dem neuen Gerät zu bewerten und dann nach ein paar Wochen Einspielzeit zu vergleichen.
Gutes Gelingen !


[Beitrag von laurin* am 13. Dez 2018, 23:37 bearbeitet]
k.e.
Stammgast
#117 erstellt: 16. Dez 2018, 14:05
Wenn mich jemand fragt, sage ich immer, dass Einspielen Quatsch ist und dass man da die subjektive Wahrnehmung unterschätzt. Das wird leider gar nicht gern gehört, weil jeder gerne von sich behaupten würde, dass er ein absolutes und unfehlbares Gehör hat.

Aber wer kann denn ohne Übung einen Kaffee oder Wein richtig auf dem Aromarad zuordnen? Und heute empfinde ich den gleichen Wein auch wieder anders als vor zwei Jahren - aber nee, Quatsch, der hat nur mehr Kork oder die Reeben wurden 2 Stunden später gepflückt und haben mehr Sonnenschein abbekommen.

Es geht um Sensibilisierung der Sinne, und so wie die Zunge auch, kann auch das Ohr trainiert werden. Äußerliche Faktoren haben einen noch viel stärkeren Einfluss auf die Wahrnehmung. Und solange es nicht einen ordentlichen dokumentierten Beweis gibt, verstehe ich auch nicht wie Leute so fest auf ihre Meinung beharren können.
captain_carot
Inventar
#118 erstellt: 16. Dez 2018, 19:12
Mal zum Einspielen generell. Den Effekt gibt es. Mal mehr, mal weniger und dann auch wieder gar nicht.
Und zwar primär, wenn nicht sogar ausschließlich bei Tieftönern. Vorzugsweise bretthart aufgehängte. Beispielsweise hatte ich den entsprechenden Effekt bei PA-Koaxen sehr deutlich, bei Seas Koaxen oder weich aufgehängten Breitbändern aber gar nicht bzw. mäßig ausgeprägt.

Da brauchte es auch keine hunderte Stunden ausgefeiltes Einspielen sonern ein paar Stunden 'Prügel'.

Hörbar war das alles vor allem im Bass,der bei den PA-Koaxen gerade auch bei geringerem Pegel hörbar mehr wurde. Das macht sich natürlich unterm Strich im gesamten Klangbild bemerkbar. Entsprechende Effekte will ich für Kopfhörer auch nicht ausschließen.

Der viel gravierendere Punkt dürfte aber das Thema Gewöhnung sein. Das gilt erst recht nach 150 oder mehr Stunden. Ich finde dass man sich schon nach einer halben Stunde halbwegs auf den Klang eines Kopfhörers eingestellt hat und das Gehirn den Klang schon ziemlich gerade biegen kann.

Ein anderer und nicht zu vernachlässigender Punkt können natürlich die Ohrpolster sein. Die haben nicht nur ganz klar Einfluss auf den Klang, sondern können über die Zeit ihre Eigenschaften mehr oder weniger deutlich verändern.
k.e.
Stammgast
#119 erstellt: 16. Dez 2018, 21:01

captain_carot (Beitrag #118) schrieb:
Und zwar primär, wenn nicht sogar ausschließlich bei Tieftönern.

Du meinst der Wandler hat keine Probleme 20 Tausend Mal in einer Sekunde zu schwingen, aber 20 Mal schafft er nicht?

Also jeder anständige Hersteller hat eine Qualitätskontrolle. Da wird der Hörer auf eine Messanlage gesetzt. Wie rechtfertigt er bitte Einspielzeit? Hat das je ein Hersteller beweisen können? Meines Wissens nach nicht. Und da das Phönomen hauptsächlich im High-End auftritt, macht es das noch kurioser, denn da sollten die Toleranzen unter dem hörbaren Bereich liegen.


[Beitrag von k.e. am 16. Dez 2018, 21:04 bearbeitet]
captain_carot
Inventar
#120 erstellt: 17. Dez 2018, 21:10
Das hat nix mit Problemen zu tun sondern mit der Aufhängung, die man dann gerade bei hart aufgehängten Chassis erstmal weichkloppt. Das macht sich auch in einer (meist gar nicht mal so großen) Veränderung der TSP bemerkbar. Hochtöner sind üblicherweise in Punkto Hub und Aufhängung ein ganz anderes Thema und die TSP haben hier auch wenig Einfluss.

Sprich, bei Lautsprechern kann das, allerdings eher innerhalb weniger Stunden mess- und unter Umständen hörbar vorkommen, hat dann aber nur Einfluss auf den Tiefton. Der springende Punkt ist bereits hier, dass es vorkommen kann. Es muss aber nicht, schon gar nicht hörbar, der Fall sein. VEränderungen oder Verbesserungen im Hochton lassen sich so z.B. nicht wirklich erklären.

An der Stelle ist dann für den Kopfhörer erstmal interessant, welchen Einfluss man der Aufhängung überhaupt zugestehen kann. Ich denke mal, dass der in den allermeisten Fällen wenn nicht gar in allen verschwindend gering sein wird. Unter anderem ist der Membranhub beim Kopfhörer sehr viel gerinder als das bei einem TIef(mittel)töner oder auch einem Breitbänder i.d.R. der Fall ist. Ünlicherweise sieht man bei Kopfhörern auch bei hohen Pegeln gerade im Tiefton ja keine großen Änderungen im Amplitudenfrequenzgang, anders als bei Lautsprechern wo ggf. die Aufhängung an ihre Grenzen stößt bzw. so progressiv ausgelegt ist dass der Lautsprecher auch bei höheren Pegeln eher nicht anschlägt.

Auf der anderen Seite haben wir z.B. Unterschiede durch leicht abweichende Kopfhörerpositionen, sich verändernde Kopfpolster, Banalitäten wie die Tagesform, schlichte Gewöhnung...

Beyerdxnamic schreibt ja z.B. folgendes:

Ein Einspielen der Kopfhörer ist nicht zwingend notwendig. Ob durch das Einspielen eines Kopfhörers ein klanglicher Unterschied wahrgenommen werden kann, hängt vom Kopfhörer und dem individuellen Hörvermögen ab.

Auch ohne eine Einspielphase ist es nach einer gewissen Nutzungsdauer absolut normal, dass minimale Veränderungen im Klang des Kopfhörers bemerkbar sind. Dazu kann zum Beispiel zählen, dass der Kopfhörer in den Höhen etwas weicher klingt.

Oftmals werden nach einer gewissen Zeit auch klangliche Verbesserungen wahrgenommen, die nicht messbar sind. Man spricht dabei vom sogenannten Gewöhnungseffekt. Das menschliche Gehör gewöhnt sich an den Klang des Kopfhörers. Klangliche Eigenschaften, die anfänglich eventuell als störend empfunden wurden, werden im Laufe der Zeit weniger intensiv oder gar nicht mehr wahrgenommen.

Daher ist es unbedingt ratsam, sich nicht auf den ersten (Klang-)Eindruck zu verlassen und sich ein schnelles Urteil zu bilden, sondern den Kopfhörer über einen längeren Zeitraum anzuhören.


Ich denke das ist die seriöseste Antwort die man von einem Hersteller bekommen kann, solange der keinem auf die Füße treten will.

P.S.:

Entsprechende Effekte will ich für Kopfhörer auch nicht ausschließen.

Hätte nicht völlig ausschließen heißen sollen.


[Beitrag von captain_carot am 17. Dez 2018, 21:14 bearbeitet]
thewas
Hat sich gelöscht
#121 erstellt: 27. Dez 2018, 18:54
Viele Messungen und Höraufnahmen über 120 Stunden mit mehreren Modellen
https://www.rtings.com/headphones/learn/break-in

Elektronische Übersetzung der Zusammenfassung

In diesem Test wurden keine Beweise für das Vorhandensein des Einspieleffekts gefunden. Die beobachteten Veränderungen waren entweder zu klein, um hörbar zu sein, oder sehr groß und nicht wiederholbar, was auf Schwankungen der Systemleistung oder Umgebungsgeräusche schließen lässt. Auch wurde bei keiner der Veränderungen im Laufe der Zeit ein Muster beobachtet, das einen kumulativen oder langfristigen Effekt durch Burn-in ausschließt. Auch die im Rahmen des Tests aufgenommenen Musikclips klangen in einer subjektiven Hörbewertung nahezu identisch. Daher wird der Schluss gezogen, dass das Einspielen von Kopfhörern für den Verbraucher nicht notwendig ist und keine spürbare Veränderung des Klangs zur Folge hat. Die Anwenderberichte über die Existenz der Break-In Phänomene lassen sich als psychoakustische Wirkung erklären, die dadurch verursacht wird, dass das menschliche Gehör sich sehr gut an neue Geräusche anpasst. So wird ein Kopfhörer, der vor einigen Wochen noch als hart empfunden wurde, nun als zarter und ausgewogener wahrgenommen. Wir können jedoch keine Aussage darüber treffen, ob das Einspielen während des Herstellungsprozesses wirkt oder ob die getesteten Kopfhörer während des Herstellungsprozesses eingespielt wurden, da die getesteten Kopfhörer Einzelhandelsversionen der Produkte waren.


[Beitrag von thewas am 27. Dez 2018, 19:00 bearbeitet]
milio
Inventar
#122 erstellt: 28. Dez 2018, 14:47
Hallo thewas,
danke für das Verlinken dieses Artikels, sehr interessant und genau das, was ich gerne schon mal so gesehen hätte.

Eine kleine Korrektur Deiner Übersetzung sei mir erlaubt, weil der Text sonst missverstanden werden könnte.


thewas (Beitrag #121) schrieb:
Auch wurde bei keiner der Veränderungen im Laufe der Zeit ein Muster beobachtet, das einen kumulativen oder langfristigen Effekt durch Burn-in ausschließt.

Das würde so verstanden werden können, dass die Untersuchung einen Break-In-Effekt nicht ausschliessen mag.

Im englischen Original steht aber:
Also, no pattern was observed in any of the changes over time, ruling out a cumulative or long term effect due to burn-in.

Woraus mit der üblicherweise angewendeten Grammatik eigentlich übersetzt werden müsste:
Auch wurde bei keiner der Veränderungen im Laufe der Zeit ein Muster beobachtet, was einen kumulativen oder langfristigen Effekt durch Burn-in ausschließt.
. . . man beachte das "das", welches nun ein "was" geworden ist, im Sinne von "wodurch ausgeschlossen werden kann".
Auch aus den Diagrammen ist zu ersehen, dass der Autor der Untersuchung tatsächlich meinte, keinerlei Hinweis auf irgendeine Tendenz zu einem später doch noch kommenden Break-In festgestellt zu haben.

Schönen Tag.
thewas
Hat sich gelöscht
#123 erstellt: 28. Dez 2018, 20:36
Vielen Dank, hatte die elektronische Korrektur nicht in nochmal im Detail durchgelesen.
kamikaze7777
Stammgast
#124 erstellt: 29. Dez 2018, 23:09
Erstmal danke an den/die Thread-Leichenfledderer
Ich meine mich erinnern zu können, daß STAX alle Kopfhörer vor der Auslieferung 2 Wochen lang einer Art "Burn-In" unterzieht. Kennt vielleicht jemand den Grund dafür?
milio
Inventar
#125 erstellt: 30. Dez 2018, 00:27

kamikaze7777 (Beitrag #124) schrieb:
Ich meine mich erinnern zu können, daß STAX alle Kopfhörer vor der Auslieferung 2 Wochen lang einer Art "Burn-In" unterzieht. Kennt vielleicht jemand den Grund dafür?

Der Grund dafür: dass sie mit dieser Legende(*) beim head-fi Publikum punkten können.
Als Hersteller liefern sie den Burn-In-Fans besonders glaubwürdige "Argumente", ihre liebgewonnene Neurose weiter zu pflegen.

Ein Prozess-Schritt zur ganz stinkennormalen Qualitäts-Sicherung lässt sich so gleich nochmal speziell verkaufen.

Aber: wieviel ist von diesem Vorgang wirklich bekannt und gesichert, also keine Legende(*)?
Wenn das ein Burn-In sein soll, wie werden die Ergebnisse nachgemessen, ausgewertet?
Wenn es sinnvolle Ergebnisse (außer einfach einem QA-Check) zu einem Burn-In geben sollte, warum hat man dann von Grado noch nie offizielle Zahlen oder gar Meßkurven dazu gesehen?

Aber vielleicht hat ja jemand genaueres Wissen über diese, hoffentlich nicht komplett erfundene, Verfahrensweise.
ZeeeM
Inventar
#126 erstellt: 30. Dez 2018, 09:15
Tyll hat seinerzeit mal mit, afair 7er AKG auch Messbares zu Tage gefördert. Viel war das nicht und über die Hörbarkeit kann man sich er auch streiten. In der Praxis spielen nicht zu unterschätzende Effekte wie Gewöhnung und Polsterbelastung eine Rolle.
kamikaze7777
Stammgast
#127 erstellt: 30. Dez 2018, 12:07

milio (Beitrag #125) schrieb:
Aber: wieviel ist von diesem Vorgang wirklich bekannt und gesichert, also keine Legende(*)?
Wenn das ein Burn-In sein soll, wie werden die Ergebnisse nachgemessen, ausgewertet?

Habs gefunden:
"[Mr. Sasaki (later)] Drivers are run in with pink noise over one week prior to shipment to the assembly facility. When the assembled headphone comes back, it goes through another one week phase of run in with music and performance checks. In any case the assembled product QC is done at Stax and shipment done by the Stax office. During the run in of the drivers, there are sometimes early failures so this is how we ensure the shipped product will perform in a stable manner."
Interview mit STAX Sales Director Kiyoshi Sasaki:
https://www.head-fi....our-12-12-12.650210/

Scheint tatsächlich eine Art QA zu sein um Ausfälle beim Kunden zu minimieren und um zu überprüfen, daß sie wie vorgesehen funktionieren (Interpretation meinerseits von "performance checks").


ZeeeM (Beitrag #126) schrieb:
Tyll hat seinerzeit mal mit, afair 7er AKG auch Messbares zu Tage gefördert. Viel war das nicht und über die Hörbarkeit kann man sich er auch streiten. In der Praxis spielen nicht zu unterschätzende Effekte wie Gewöhnung und Polsterbelastung eine Rolle.

Nachzulesen hier:
https://www.innerfidelity.com/content/evidence-headphone-break
milio
Inventar
#128 erstellt: 30. Dez 2018, 12:47

kamikaze7777 (Beitrag #127) schrieb:
Scheint tatsächlich eine Art QA zu sein um Ausfälle beim Kunden zu minimieren und um zu überprüfen, daß sie wie vorgesehen funktionieren (Interpretation meinerseits von "performance checks").

Okay, so eine Art von QA finde ich super, und das dann dem geneigten Publikum gleichzeitig als "Burn-In" verkaufen zu können, ist quasi "Beifang".
Würde mich interessieren, bei welchen Herstellern von Kopfhörern und bei welchen derer Produkte (evtl. auch Preis-/Stückzahl-abhängig??) ähnliche Maßnahmen, nicht nur Stichproben-weise, sondern für eine ganze Serie angewendet werden.

Danke, schönen Tag.
HOT6BOY
Inventar
#129 erstellt: 04. Apr 2021, 01:15

thewas (Beitrag #121) schrieb:
Viele Messungen und Höraufnahmen über 120 Stunden mit mehreren Modellen
https://www.rtings.com/headphones/learn/break-in

.


was soll sich auch von rauschen gross verändern ...da muss bass mucke ran..... auf die 12 soll es der hörer kriegen


[Beitrag von HOT6BOY am 04. Apr 2021, 01:22 bearbeitet]
Suche:
Gehe zu Seite: |vorherige| Erste 2 Letzte
Das könnte Dich auch interessieren:
Check zur Umfrage: Mit welchen Kopfhörern hörst Du meistens?
ax3 am 02.02.2006  –  Letzte Antwort am 03.02.2006  –  16 Beiträge
How to: Kopfhörer einspielen ?
Kakapofreund am 27.11.2006  –  Letzte Antwort am 27.11.2006  –  8 Beiträge
Einspielen: Kopfhörer vs. LS - unlogisch?
papa5 am 02.12.2010  –  Letzte Antwort am 03.12.2010  –  13 Beiträge
Zum Thema Kopfhoerer einspielen (AKG)
GraphBobby am 08.11.2010  –  Letzte Antwort am 28.02.2011  –  38 Beiträge
Einspielen
4saiter am 30.10.2006  –  Letzte Antwort am 30.10.2006  –  5 Beiträge
Kopfhörer einspielen?
j!more am 25.04.2011  –  Letzte Antwort am 26.04.2011  –  16 Beiträge
Schadstoffe in Kopfhörern
John22 am 26.04.2018  –  Letzte Antwort am 28.04.2018  –  6 Beiträge
K701 einspielen
Hirsch2k am 08.06.2010  –  Letzte Antwort am 24.11.2014  –  44 Beiträge
Einspielen von In Ears?
Turbochris2 am 04.12.2014  –  Letzte Antwort am 27.07.2015  –  20 Beiträge
KH einspielen?
sandiman am 19.06.2008  –  Letzte Antwort am 19.06.2008  –  5 Beiträge

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder928.077 ( Heute: 4 )
  • Neuestes Mitglieddanischm
  • Gesamtzahl an Themen1.557.364
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.677.708