Nennbelastbarkeit bei Kopfhörern

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Jens1066
Inventar
#1 erstellt: 06. Mai 2017, 22:11
Hallo Leute,

da ist eine Frage, die mich schon eine Weile interessiert.
In den technischen Daten von Kopfhörern findet man logischerweise die Nennbelastbarkeit. Da steht z.B. 200 mW . In der Regel ist ein KH ja für zwei Ohren ausgelegt und hat einen linken und einen rechten Kanal.

Gilt die Angabe in den Specs nun für den gesamten Hörer, also eigentlich 2x 100 mW, oder für einen Kanal, also 2x 200mW?
Im Normalfall zwar meist irrelevant, aber interessieren würde es mich trotzdem.
audiophilanthrop
Inventar
#2 erstellt: 06. Mai 2017, 23:30
Nach meinem Verständnis gilt das pro Kanal.

Die Belastbarkeit gilt übrigens immer für Wechselspannung, bei Beaufschlagung mit Gleichspannung kann sie wegen dann fehlender Kühlungseffekte deutlich darunter liegen.
robodoc
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 07. Mai 2017, 11:17
Die Angabe bezieht sich auf den Treiber, also je Seite.
Die Aussagekraft dieser Belastbarkeitszahl ist allerdings relativ gering wenn man die Empfindlichkeit nicht mit einbezieht. Mehr Belastbarkeit heißt nicht unbedingt mehr Lautstärke. Man kann allerdings einen Eindruck gewinnen, ob der vorhandene KHV potent genug ist. Denn der muss ja die 200 mW ( der Wert in deinem Beispiel) liefern.
flo1992
Stammgast
#4 erstellt: 07. Mai 2017, 11:50
In diesem Zusammenhang könnte vielleicht dieser Link für Dich interessant sein - habe ich heute zufällig auf der Suche nach der Ausgangsleistung verschiedener USB D/A Wandler gefunden.

https://shuredeutsch...kopfhoerer-impedanz/

gruß,
flo
ZeeeM
Inventar
#5 erstellt: 07. Mai 2017, 12:52
In der Belastbarkeit (wie misst man die?) kommt die Empfindlichkeit als Faktor nicht vor.
Die Frequenz ist aber ziemlich wichtig. Nicht nur das die Schwingspule mal Sicherung spielt und durchbrennt, sie kann auch unterhalb der Resonanzfrequenz den Luftspalt verlassen und dann aufsetzen, dann ist es auch rum.
Dynamische Kopfhörersysteme haben, damit niedrige Resonanzfrequenzen möglich sind, geringe mech. Rückstellkräfte. Im Prinzip arbeiten die maßgeblich gegen die akustische Impedanz.
Apalone
Inventar
#6 erstellt: 07. Mai 2017, 13:14

robodoc (Beitrag #3) schrieb:
....ob der vorhandene KHV potent genug ist. Denn der muss ja die 200 mW ( der Wert in deinem Beispiel) liefern.


Nein, natürlich NICHT!

Kann man eine Box mit 200 Watt Nennbelastbarkeit ausschließlich mit einem Verstärker mit mindestens 200 Watt Sinus betreiben?!?

Eben.

Wenn ein KHV 100 Milliwatt sauber liefert, kann man den selbstverständlich mit einem KH mit 200 MWatt Belastbarkeit betreiben.
Jens1066
Inventar
#7 erstellt: 07. Mai 2017, 16:30
Danke für Eure Antworten und Erklärungen.
@flo1992, den Blogeintrag der Sure Seite kannte ich schon.
Dass die Impendanz eines Hörers nicht zwangsläufig was mit der Lautstärke zu tun hat, kann ich hier öfters erleben.

Mein AKG K712 Pro hat eine Impendanz von "nur" 62 Ohm im Vergleich zum Beyerdynamic Custom Studio mit 80 Ohm. Trotzdem spielt der Beyer deutlich lauter, wenn ich direkt umstecke.

Dass die Nennbelastbarkeit nicht sehr aussagekräftig ist, weiß man ja wenn man bedenkt, dass ein Lautsprecher (mit normalem Wirkungsgrad) bei 1-2 Watt Leistungsaufnahme gut Zimmerlautstärke wiedergibt. Meine LS haben eine Nennbelastbarkeit von 120W und spielen mit dem ollen Onkyo ,der "nur" 40W bringt, so laut, dass das mit den Nachbarn schon Stress bringen würde.


Man kann allerdings einen Eindruck gewinnen, ob der vorhandene KHV potent genug ist.

Hier liegt auch der Hintergrund meiner ursprünglichen Frage. Da ich mit dem Gedanken spiele mir in naher Zukunft mal einen Magnetostaten zuzulegen, die ja bekanntlicher Weise gerne etwas mehr Leistung mögen, wollte ich einfach mal wissen, wo ich mit meinem KHV so stehe.


[Beitrag von Jens1066 am 07. Mai 2017, 18:10 bearbeitet]
robodoc
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 07. Mai 2017, 17:11

Apalone (Beitrag #6) schrieb:


Wenn ein KHV 100 Milliwatt sauber liefert, kann man den selbstverständlich mit einem KH mit 200 MWatt Belastbarkeit betreiben.


Kann man schon.
Bloss hört man dann nix - im schlimmsten Fall.
Gut, nix hören ist eher unwahrscheinlich. Aber versuche mal einen Hifiman HE-6 an einem durchschnittlichen mobilen Gerät zu betreiben. Dann hörst du zwar was, aber dann weißt du trotzdem, was ich meine.
Apalone
Inventar
#9 erstellt: 07. Mai 2017, 19:46
Da müsste man den jeweiligen Wirkungsgrad betrachten.

Bei 98% aller KH ist deine Aussage falsch.
dacander100
Stammgast
#10 erstellt: 07. Mai 2017, 22:13
Ich denke auch, das die Leistungsangabe eines KHV schon eine Hilfe ist, besonders für KH früherer Bauart, denn diese hatten oftmals eine höhere Impedanz als heutige KH.

Was nützt mir ein KHV der zwar "laut" kann, dem aber das "klangliche Fundament" fehlt.
Apalone
Inventar
#11 erstellt: 08. Mai 2017, 05:42

dacander100 (Beitrag #10) schrieb:
...besonders für KH früherer Bauart, denn diese hatten oftmals eine höhere Impedanz als heutige KH.....


... die nur die zweite Geige spielt! Erster, wichtigster Parameter ist der Wirkungsgrad.
robodoc
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 09. Mai 2017, 12:10
Wir drehen uns im Kreis, denn die Fragen des TE sind schon lange beantwortet und ich werde den Eindruck nicht los, dass der Thread nur noch zur Selbstdarstellung dient.
Klar ist der Wirkungsgrad wichtig, das bezweifelt ja keiner. Aber die Frage war die nach der Nennbelastbarkeit pro Kanal und indirekt nach der "Potenz" eines KHVs, der später vielleicht mal leistungshungrige Kopfhörer treiben soll. Leistung misst man nun mal in Watt und nicht in Ohm oder dB.
Apalone
Inventar
#13 erstellt: 09. Mai 2017, 12:40

robodoc (Beitrag #12) schrieb:
....und ich werde den Eindruck nicht los, dass der Thread nur noch zur Selbstdarstellung dient. .....


Ja.
das kommt immer v denen, die in der Sache falsche Dinge darlegen und dann, wenn sie fachlich am Ende sind, eben andere Gründe anbringen, weshalb jetzt Ende sein soll.

Leistung misst man bei KHs gar nicht...
dacander100
Stammgast
#14 erstellt: 09. Mai 2017, 22:25
Dann ist es wohl am besten Fragen in diesem Forum nur noch an Dipl.Ing, Toningenieuren oder Professoren zu stellen.
Used_sound
Neuling
#15 erstellt: 10. Mai 2017, 08:32
So ganz hab ich den Hintergrund der Frage nicht verstanden.

Man sollte nicht vergessen, dass im Zweifelsfall zuerst die Ohren Schaden nehmen, bevor der Kopfhörer beschädigt wird (denn das soll die Nennbelastbarkeit eigentlich angeben).
Da ich weder Professor noch Toningenieur bin, hab ich mich auch nur im Netz schlau gelesen, ich find die Seite von Shure (s.o.) da eigentlich ganz gut. Wenn ich nicht falsch liege, wird bei einer Impendanz von 62 Ohm bei 1V Spannung nur eine Leistung von 16 mW abgegeben, was deutlich unter einer Nennbelastbarkeit von 200 mW liegt.
Für den AKG 712 hab ich eine Schalldruck/Wirkungsgrad-Angabe von 105 dB/V gefunden.
Ich glaube ab 85 dB Dauerbelastung ist ein Gehörschutz vorgeschrieben.
Die 105 dB/V kommen mir aber etwas suspekt vor, bei Lautsprechern bezieht sich die SPL-Angabe normalerweise auf 1W im Abstand von 1m, bei Kopfhörern wird hier irgendwie getrickst, für den He6 werden 83,5 dB bei 1 mW angegeben, bei 50 Ohm Impedanz.

In der Realität ist sicher alles noch komplizierter (die Impedanz ist von der Frequenz abhängig, die SPL-Angabe bezieht sich auf 1 kHz, die Nennbelastbarkeit (RMS) ist auf Rosa-Rauschen bezogen, Musik ist aber etwas anderes, Schalldruck ist nicht gleich Lautstärkeempfindung, Lautstärkeempfindung ist von der Frequenz abhängig, wahrgenommenes Frequenzspektrum ist vom Alter abhängig, bei Kopfhörern spielt die Anatomie des Ohres eine Rolle...).
Wenn ich in Sachen dB wieder mal verwirrt bin, hilft mir http://www.sengpielaudio.com/Rechner-pegelaenderung.htm

Ich hätte allerdings niemals Bedenken, dass ich mit einem zu kräftigen KHV die Kopfhörer beschädige, denn ich schalte bei geringer Verstärkung ein und drehe dann lauter. Der Hörer wird bestimmt keinen Defekt wegen zu hoher Leistung erleiden, bevor es mir zu laut ist.
Jens1066
Inventar
#16 erstellt: 10. Mai 2017, 16:35

So ganz hab ich den Hintergrund der Frage nicht verstanden.

Wie schon erwähnt, habe ich einen Magnetostaten im Auge. Dessen max. Input-Level ist mit 3000 mW angegeben. Ist halt ein deutlicher Unterschied, ob wir von 3 W oder 2x 3 W max. Input reden. Klar ist max. möglicher Input nicht das was der Verstärker bringen muss, um den KH ordentlich anzutreiben. Deshalb denke ich, dass ich mit meinem KHV, der 2x 1W RMS bei den 50 Ohm des Magnetostaten bringt, ordentlich aufgestellt bin.

Leistungsprobleme hatte ich noch nie, außer vielleicht beim AKG an mobilen Geräten. Da der sowieso nur am KHV , Stereo Amp, oder AVR spielt, ist das für mich eh irrelevant.
mcleod1689
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 10. Mai 2017, 16:40
Wäre es nicht zweckdienlicher gewesen einfach nach dem konkreten KH zu fragen und ab welcher Güte KHV man da hinsichtlich der Leistung schauen sollte? Alles bis auf den HE6 ist in der Regel doch irgendwie von einer breiten Masse an Verstärkern zu bewältigen... Um welchen Magnetostaten handelt es sich denn? HE6? Zu faul nachzusehen, aber ich glaube, der war sogar mit 5W angegeben. Sportlich.
ZeeeM
Inventar
#18 erstellt: 10. Mai 2017, 17:02
Belastbarkeit bei DJ-Hörern ist bisweilen interessant da dies etwas über die Robustheit der Treiber aussagt.
Jens1066
Inventar
#19 erstellt: 10. Mai 2017, 17:57

Wäre es nicht zweckdienlicher gewesen einfach nach dem konkreten KH zu fragen und ab welcher Güte KHV man da hinsichtlich der Leistung schauen sollte?

Ne eigentlich nicht, denn es ging mir ja nur darum, ob die Leistungsangaben eines KH pro Seite oder insgesamt gelten.
Den Nebenschauplatz haben andere eröffnet. Meine Frage wurde in Post 1+2 bereits beantwortet.

Es soll evtl. erst mal ein Fostex Txx RP zum rumspielen (modden) und für erste Erfahrungen mit einem Magnetostaten werden. Ob/was später noch kommt....?????
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