gepolsterte Kondensatoren in den 60ern

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superxross
Stammgast
#1 erstellt: 03. Jun 2006, 09:03
beim restaurieren eines grundig stereo-decoders(schönes teil mit relais) sind mir 2 "gepolsterte" kondensatoren aufgefallen(den anderen sieht man auf dem bild nicht). warum hat man das gemacht? mit dem "microphonie" vodoo-kram hatten die ja damals noch nix am hut?

EL3010
Stammgast
#2 erstellt: 03. Jun 2006, 09:23
Hallo ,
Vemutung : Die Styros mögen ein direktes Anlöten am hitzeempfindlichen Gehäuse nicht so gerne , was bei einer Platine fast der Fall ist , mit dem Tesa - Moll ;-) Pad schafft man so etwas Abstand . Isolierhülsen oder gar keramische Abstandshalter wären viel teurer gewesen .
Wie gesagt , nur eine Vermutung .
MfG , Rudolf .
Bierbauch2000
Stammgast
#3 erstellt: 05. Jun 2006, 13:27
Hi,
wie mein Vorredner schon gesagt hat. Es handelt sich um Abstandhalter zur Platine.
Ähh ich meine natürlich Ultrahighendantischwinger zur bessereren Entkoplung.(HAHAH)

Gruss

Bernd
pragmatiker
Administrator
#4 erstellt: 05. Jun 2006, 22:40

EL3010 schrieb:
Hallo ,
Vemutung : Die Styros mögen ein direktes Anlöten am hitzeempfindlichen Gehäuse nicht so gerne , was bei einer Platine fast der Fall ist , mit dem Tesa - Moll ;-) Pad schafft man so etwas Abstand . Isolierhülsen oder gar keramische Abstandshalter wären viel teurer gewesen .
Wie gesagt , nur eine Vermutung .
MfG , Rudolf .


Servus Rudolf,

gut möglich, das es genauso ist. Styroflexkondensatoren sind recht hitzeempfindlich und reagieren außerdem einerseits allergisch auf dauernde mechanische Spannung am Drahteinführungspunkt in das Gehäuse, wollen aber andererseits mechanisch sauber gehalten sein (speziell die Versionen mit den ganz dünnen Drähtchen)...und genau diese drei Effekte scheinen mir durch das Schaumstoffbettchen (welches für Abstand, Federung und Arretierung sorgt) minimiert zu werden. Wobei meine Aussage angesichts des zweiten Styroflex-Kondensators auf dem Bild, welcher "ungepolstert" zu sehen ist, nicht ganz schlüssig erscheint. Nun, ein weiterer Grund könnte noch sein, daß es sich bei dem "gepolsterten" Exemplar um einen frequenzbestimmenden Kondensator handelt (die Styroflex-Ausführung legt dies nahe) und unter diesem Kondensator eine Leiterbahn verläuft, zu welcher die Koppelkapazität des Kondensators minimiert werden sollte. Ein anderer Leiterbahnverlauf war möglicherweise wegen der einseitigen Leiterplatte nicht möglich. Auch könnte es sein, daß eine mögliche Koppelkapazität der Leiterbahn zum Kondensator bei dem Gerät zu Schwingneigung geführt hat und deswegen diese Kapazität durch den "Polsterabstand" verringert wurde. Ein weiterer Grund für die "Polsterung" könnte gewesen sein, daß damit ein Sicherheitsabstand zu dem einen Anschluß des grünen Kondensators, welcher direkt neben der Mitte des Styroflex-Kondensators liegt, hergestellt werden sollte, damit eine zufällige Berührung zwischen Draht und Styroflex-Gehäuse durch Positionstoleranzen des Styroflex beim Bestücken (welche beim Löten das Gehäuse des Styroflex anschmelzen würde) mit Sicherheit vermieden wird. Aber das sind alles nur Vermutungen.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 05. Jun 2006, 22:55 bearbeitet]
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