Zwischenverstärker-Schaltung für uralte Siemens-6S-ELA-Röhren-Endstufe gesucht!

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newfk6
Neuling
#1 erstellt: 13. Dez 2008, 00:38
Vor kurzem kam ich zu einer alten Siemens Röhrenendstufe 6S ELA 2733. Diese Endstufe ist lediglich mit 2 EL 34 bestückt. An der Eingangsbuchse steht "50V 10kOhm". Ich möchte diese Endstufe zu einem Gitarrenverstärker ausbauen. Eine gut klingende Eingangsstufe mit einer 12AX7EH habe ich bereits mehrfach gebaut - diese liefert aber nur ca. 1V Ausgangsspannung, was zur Aussteuerung meiner bisherigen Endstufen reichte.

Nun brauche ich aber einen Zwischenverstärker, der 1V auf 50V/10kOhm verstärkt.

Wer kann mir hier mit einem geeigneten Schaltplan helfen - oder zumindest Tipps geben?
Ingor
Inventar
#2 erstellt: 13. Dez 2008, 02:26
Für 2 El 34 in Gegentaktschaltung benötigst du eine Phasenumkehrstufe und eine Treiberstufe. Baue doch einfach einen Dynavox nach oder einen ELV RV 100, da siehst du genau wie es geht.
E130L
Inventar
#3 erstellt: 13. Dez 2008, 03:22
Hallo,

das Siemens Gerät hat bestimmt einen Trafo zur Phasenumkehr im Eingang.
Zur Ansteuerung kann man eine kleine Endstufe (1-4W) mit Belastungswiderstand und Ela Trafo mit 100V Ausgang nehmen.

MfG Volker
newfk6
Neuling
#4 erstellt: 13. Dez 2008, 14:17
Zunächst danke ich euch für die Antworten.

@ Ingor: Ich habe mir die Schaltpläne angesehen, aber ich glaube, dass ich diese nicht so einfach auf den alten ELA-Verstärker übertragen kann.

@ E130L: Du hast recht, die Endstufe hat einen Übertrager am Eingang, deshalb sind auch zwei Eingangsbuchsen vorhanden: einmal 50V-10kOhm und dann noch 2V-15Ohm. Da ich jedoch als "Röhren-Neuling" noch wenig Ahnung habe, dachte ich, es wäre vielleicht einfacher, eine 50V-10kOhm Vorstufe zu bauen. Ich möchte halt nicht unbedingt nochmal einen Übertragertrafo in der Vorstufe haben (und das wäre bei einem 1W-Verstärker doch sicherlich notwendig!?). Allerdings wäre mir dazu deine Meinung wichtig - evtl. mit einem Schaltplanvorschlag zum Nachbauen.

Jetzt kommt mir gerade noch eine Idee: Die Endstufe startet ja mit einem Eingangsübertrager-Trafo (siehe Ausführung oben). Könnte man da an die 50V/10kOhm-Primärwicklung (Gleichstromwiderstand 3,9kOhm) nicht gleich die Endstufenröhre eines 1W-Treiberverstärkers direkt anschließen? Man könnte sich doch somit den Ausgangsübertrager des 1W-Treiberverstärkers sparen - oder kann das nicht funktionieren?


[Beitrag von newfk6 am 13. Dez 2008, 17:19 bearbeitet]
micha_d
Stammgast
#5 erstellt: 13. Dez 2008, 23:38
Ich habe auch schon einige 6S ELA Verstärker von Siemens gehabt...die hatten aber nur einen Eingangstrafo zur galvanischen Trennung gehabt und nicht zur Phasendrehung..dazu gabs einen Röhrling ECC?? mit vorgespannter EF40 o.ä...heisst..der Eingangstrafo könnte gegen einen mit z.B 1:1 Übersetzung getauscht oder entfernt werden..wodurch die Kiste mit einer erheblich kleineren Eingangsspannung ausgesteuert werden kann..

Hätte ich jetzt gesagt....bis ich nach dem Verstärker gegoogelt habe : http://www.tube-classics.de/TC/Klangfilm/Power/Power.htm

Jedenfalls muss ich meine Aussage bei diesem Modell wohl Revidieren..




Micha


[Beitrag von micha_d am 13. Dez 2008, 23:43 bearbeitet]
E130L
Inventar
#6 erstellt: 14. Dez 2008, 00:43
Hallo,

zur Ansteuerung mit einem Verstärker bietet sich der 2V/15 Ohm Eingang an. Am 50V Eingang könnte man ein ECC82 System nehmen, das reicht von der Leistung.

Zu bedenken ist aber die fehlende Netztrennung des Chassis, das ist direkt mit dem 230V Netz verbunden (siehe Link von micha).
Deswegen würde ich das Gerät nicht verwenden oder aber einen richtigen Netztrafo einbauen!

MfG Volker
micha_d
Stammgast
#7 erstellt: 14. Dez 2008, 01:39
Das Ding hat vermutlich auch nur den 100V Ausgang...dann müsste der AÜ getauscht werden oder noch ein zusätzlicher Übertrager am Ausgang...ob sich das alles lohnt??

Jedenfalls war mir dieses 6S Ela Exemplar bis heute völlig unbekannt..und ich dachte,ich hätte schon alle davon gesehen..

Micha


[Beitrag von micha_d am 14. Dez 2008, 01:41 bearbeitet]
newfk6
Neuling
#8 erstellt: 14. Dez 2008, 13:14
Also das Foto des tube-classics-Links entspricht genau meinem Amp. Ich konnte inzwischen auch schon einen Schaltplan auftreiben. Einen 100V/200Ohm>4Ohm Ausgangsübertrager habe ich mir auch schon besorgt. Dass die Netzspannung nicht über den Trafo abgekoppelt ist, hat mich auch ziemlich erschreckt. Aber ich denke, wenn am Eingang ein Übertrager sitzt, und am Ausgang auch einer (mit dem 200Ohm>4Ohm Übertrager sind es sogar zwei), dann kann es doch nicht so gefährlich sein, wenn das komplette Endstufenchassis in einem großen hölzernen Gitarren-Verstärkergehäuse verbaut wird ... und ich natürlich während des Betriebs nicht gerade im ELA-Chasssis herumfummle.

Deshalb möchte ich auch irgend welche Eingriffe in die ELA-Endstufe vermeiden, also keinen Netztrafo oder den Eingangsübertrager austauschen.

Aus dem gleichen Grund würde ich auch den Vorverstärker mit einem separaten Netzteil aufbauen ...

@ E130L: Könntest du mir zu deinem Vorschlag mit dem "ECC82-System" bitte einen Schaltplan mailen, wäre schön, wenn das dann funktionieren würde.

Ansonsten habe ich mir auch schon überlegt, ob sich der ganze Aufwand überhaupt lohnt. Aber ich suche halt irgend eine Verwendung für den Amp, da er optisch noch wie neu aussieht und er mir zum Wegwerfen und Herumstehen einfach zu schade ist.
Ingor
Inventar
#9 erstellt: 14. Dez 2008, 14:35
Diese ganzen 100 Volt Geschichten sind selten wirkliche Klangwunder gewesen. Du brauchst ja schon 3 Trafos um das Ding in Betrieb zu nehmen, das bringt am Ende doch kaum noch einen sauberen Klang. Wie groß ist denn der 100 Volt Ausgangsübertrager, den du dir geleistet hast. Für die Leistung mss das ein ganz schöner Brummer sein.
micha_d
Stammgast
#10 erstellt: 14. Dez 2008, 15:10
Da es auch für Gitarre sein soll,nehme ich an,das ein gewisser Verzerrungsgrad über die Sättigung des Ausgangs Aü,s erfolgen soll...inwieweit das dann klappt,wenn am Ausgang 2 Übertrager hängen....evtl sollte man diese Endstufe besser einem Sammler überlassen,da die Dinger im Gegensatz zu neueren ELA S6 Varianten wohl selten sind...

Letztendlich scheint es kein sonderlich lohnenswertes Bastelobjekt als Gebrauchsgegenstand zu sein..

Micha
newfk6
Neuling
#11 erstellt: 14. Dez 2008, 15:35
@ Ingor: Der 200>4 Ohm ÜbertragerAusgangsübertrager ist ein etwa 75x75x75mm großer Schnittbandkerntrafo der Firma FG-Elektronik für 50 Watt Leistung.

Wenn ich eure Meinungen richtig interpretiere, dann ratet ihr mir eigentlich eher von dem Projekt ab ... schade, hatte mich schon als angehender Besitzer eines lang ersehnten Röhren-Gitarrenverstärkers gesehen. Aber in Anbetracht der ungünstigen Ausgangssituation habt ihr sicher Recht und ich werde mir die Arbeit ersparen.

Und was mache ich jetzt mit dieser wirklich super erhaltenen Endstufe? Lässt sich das Ding evtl. verkaufen? Gibt es da Interessenten? An welche Adresse sollte ich mich wenden?
micha_d
Stammgast
#12 erstellt: 14. Dez 2008, 17:22
Ich würd die Rarität in der Bucht versenken..schauen,was die bringt und einen geeigneteren Fisch an Land ziehen...womöglich sind noch ein paar Euro,s dabei übrig...für schicke neue Röhren oder so...und evtl freut sich jemand drüber,der diesen Amp schon lange gesucht hat und weiss das finanziell zu würdigen..evtl sind die gestöpselten EL34 auch noch Sammlerstücke mit gleichen Produktionscode von Tfk...usw...mit etwas Glück kommt soviel dabei rum,das ein überholbedürftiger Dynacord oder kleiner Echolette angeschafft werden kann...was dann eine gesunde Grundlage zum Gitarrenbasteln ist..

Micha


[Beitrag von micha_d am 14. Dez 2008, 17:26 bearbeitet]
Ingor
Inventar
#13 erstellt: 14. Dez 2008, 22:47
Ich schließe mich dieser Aussage an. Für den Schrott zu Schade, für ein Gitarrenverstärkerprojekt zu aufwändig umzubauen mit ungewissem Ausgang. Daher lieber verkaufen und etwas geeigneteres erwerben.
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