Röhren Amp nur mit Last einschalten?

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Macdieter
Stammgast
#1 erstellt: 02. Feb 2009, 16:38
Stimmt es, dass man einen Röhren Amp nur mit
angeschlossenen Lautsprechern, oder einer
anderen Belastung einschalten darf?
Wieso sollte das so sein...?

Merci vielmals für eine Antwort...
cptnkuno
Inventar
#2 erstellt: 02. Feb 2009, 16:47
Weil der Ausgangsübertrager im Leerlauf hin wird, dafür macht ihm Kurzschluß nichts.


[Beitrag von cptnkuno am 02. Feb 2009, 16:48 bearbeitet]
Justfun
Inventar
#3 erstellt: 02. Feb 2009, 19:54
Hallo,

Wieso sollte das so sein

Der Ausgangsübertrager nimmt primärseitig Leistung auf, diese möchte er secundärseitig gerne wieder abgeben.
Ist kein LS oder sonstige Last angeschlossen, kann kein Strom fließen.
Da kein Strom fließt versucht der Übertrager dies durch höhere Spannung auszugleichen.
Das führt zu einem Durchschlagen der Wicklung, AÜ defekt, Trauer groß
Gruß
Manfred
Macdieter
Stammgast
#4 erstellt: 03. Feb 2009, 09:04

Da kein Strom fließt versucht der Übertrager dies durch höhere Spannung auszugleichen.


Aber ein AU ist doch ein passive Element, wie soll der nachregeln oder ausgleichen ?

Gut , ich nehm es einfach mal hin, dass ohne Last, man keinen
Röhren AMP einschalten sollte.
Danke für die Hinweise !!!

Dieter
Ingor
Inventar
#5 erstellt: 03. Feb 2009, 09:47
Der Trafo regelt nicht nach. Was Justfun beschreibt ist das Phänomen Selbstinduktion.
Der Trafo speichert Energie durch den Aufbau eines Magnetfeldes, diese Energie wird durch den Strom in der Sekundärwicklung aufgenommen. Kann kein Strom in der Sekundärwicklung fließen da kein Verbraucher angeschlossen ist, kann diese Energie nicht gerichtet abgeführt werden. Es kann zu hohen Spannungen im Trafo auf der Primärseite führen. Die Isolation kann durchschlagen werden, der Trafo ist hin.

Bitte, das sollte man so nicht in einem Physiktest schreiben.
Macdieter
Stammgast
#6 erstellt: 03. Feb 2009, 16:31
danke Ingor !!!
Diese deine Erklärung ist dann nachvollziehbar !!!
Leuchtet mir ein, war mir nur nicht bewust, wie
ich meinen mal eingeschaltet hatte, ohne Last.

Nun sind an meinem AMP die vergüldeten Bananenbuchsen
dran, die dann in dem fall bei nicht benutzung
KEINEN Kurzschluss einstellen.

Da waren die ollen DIN LS Anschlussbuchsen
"inteligenter" Die konnten die Anschlüsse
bei nicht eingesteckten Stecker kurz schließen...

Man kann eben nicht alles haben, nur das bei
unbedarfter Benutzung der AMP dann hoch gehen kann.

Dieter
richi44
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 04. Feb 2009, 14:09
Das mit dem Kurzschluss am Ausgang ist aber auch so eine Sache.
Diese Theorie wurde bei Radios bis etwa 1940 zu recht verbreitet, weil man da die Gegenkopplung noch nicht kannte.
Hat das Gerät aber eine Gegenkopplung und wird ohne Last betrieben, so steigt mangels Last die Ausgangsspannung. Diese wird aber an den Geräte-Eingang zurückgeführt und subtrahiert sich da vom Eingangssignal. Will also zu viel raus kommen, so wird dies soweit reduziert, dass die Ausgangsspannung höchstens um 10% ansteigt und nicht wie im Leerlauf um das einhundertfache!

Dafür merkt der Verstärker natürlich, wenn als Folge eines Kurzschlusses nichts heraus kommt. Also fehlt die subtrahierte Spannung und der Verstärker will die zehnfache Spannung liefern. Das kann er nicht, wohl aber kann er den 10fachen Strom zu liefern versuchen. Und weil da die Röhre nicht mehr mitmacht, geht im besten Fall die Sicherung hoch, im schlechtesten Fall die Endröhre und falls vorhanden die Gleichrichterröhre.

Und weil der Laie meist nicht weiss, ob das Gerät eine Gegenkopplung hat, lässt man das Gerät immer mit der korrekten Last laufen, also weder Leerlauf noch Kurzschluss.
Pimok
Stammgast
#8 erstellt: 04. Feb 2009, 14:20
Hallo,

Das heisst also, ein Amp mit Gegenkopplung ist prinzipiell Leerlaufsicher?

Gruß
Kai
richi44
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 04. Feb 2009, 14:47
Jein.
Wenn die Gegenkopplung mindestens einen Faktor 10 ausmacht. Und wenn in der Gegenkopplung nicht Klangregler eingebaut sind, welche die Wirkung der Gegenkopplung reduzieren.
Sind Klangregler in der Gegenkopplung, so können die entstehenden Phasendrehungen dazu führen, dass das Gerät schwingt, wenn nicht die geforderte Last dran hängt. Und ein Gerät das schwingt kann wieder verschiedene Bauteile überlasten.

Ist die Gegenkopplung ohne irgendwelche Klangsteller, also linear, so ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass man das Ding im Leerlauf betreiben kann. Dies ist nämlich bei Beschallungsanlagen (100V) der Fall. Da kann man den Verstärkerausgang auf verschiedene Lautsprecher schalten und je nach Schaltung wird die optimale Lastimpedanz erreicht (nie unterschritten) oder das Gerät läuft mit höherer Impedanz, also quasi im "Teil-Leerlauf". Und das muss garantiert möglich sein.
DB
Inventar
#10 erstellt: 04. Feb 2009, 16:46

richi44 schrieb:

Ist die Gegenkopplung ohne irgendwelche Klangsteller, also linear, so ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass man das Ding im Leerlauf betreiben kann. Dies ist nämlich bei Beschallungsanlagen (100V) der Fall. Da kann man den Verstärkerausgang auf verschiedene Lautsprecher schalten und je nach Schaltung wird die optimale Lastimpedanz erreicht (nie unterschritten) oder das Gerät läuft mit höherer Impedanz, also quasi im "Teil-Leerlauf". Und das muss garantiert möglich sein.

Volle Zustimmung. Für diesen Fall ist auch eine zulässige Ausgangsspannung angegeben (zumeist 120V).

MfG

DB
Macdieter
Stammgast
#11 erstellt: 04. Feb 2009, 23:39
ELV in der Beschreibung ihres top RV-100:


Eine Röhrenendstufe darf nie ohne
Lastwiderstand betrieben werden, da
durch die fehlende Entmagnetisierung
Spannungen am Übertrager entstehen kön-
nen, die zu Überschlägen im Übertrager
und in den Endstufenröhren führen. Daher
ist vor dem Einschalten der Röhrenendstu-
fe stets die ordnungsgemäße Anschaltung
der Lautsprecherlast zu prüfen. Sind Ein-
und Ausgänge der Röhrenendstufe ent-
sprechend beschaltet und die Pegelregler
R x00 auf Linksanschlag, so kann mit der
Inbetriebnahme fortgefahren werden....
richi44
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 05. Feb 2009, 11:17
Ist das aus dem chinesischen ins russische und dann ins deutsche übersetzt worden?
pateule
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 05. Feb 2009, 17:06
in normalem deutsch soll das heißen das du erst alles checken sollst und dann einschalten...aba so ein lustiges deutsch hab ich echt lange nich mehr hier im forum gehört
Ingor
Inventar
#14 erstellt: 05. Feb 2009, 20:20
Erinnert mich an das typische Ingenieursdeutsch in vielen Bauanleitungen. Sind halt drei lange Sätze. Der Text stammt mit Sicherheit nicht aus ausländischer Feder.
Macdieter
Stammgast
#15 erstellt: 06. Feb 2009, 16:28
wo drum geht es hier ?
Es ist nur ein Auszug einer ELV Beschreibung.
Die Aussage ist wichtig...,
wie es formuliert ist überlassen wir den Karnevalsvereinen.
richi44
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 06. Feb 2009, 18:09
Sofern der Karnevalsverein eine Ahnung von Magnetismus hat.
Wir lesen hier zur Genügen von Entmagnetisierung von CDs und ähnlichem. Wenn also hier ein Ausgangstrafo nicht entmagnetisiert werden kann, weil kein Lautsprecher dran hängt, ist dies nichts für den Karneval, wohl aber für die Witzseite einer elektrotechnischen Fachzeitschrift.
Wenn ich also gefragt habe, aus welcher Sprache dies übersetzt worden sei, so darum, weil solche Blüten nur auf dem Übersetzungsgerät eines Friedhofgärtners sich entfalten (dürfen).
Wenn dies also Sinn machen soll (nicht die Blüte, sondern die Entmagnetisierung), dann sollte sich ELV darum bemühen, die technische Angelegenheit auch technisch richtig anzugehen.
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