Röhrenverstärker - Problem mit Lautstärke

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Käptn_Iglo
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 21. Apr 2010, 19:28
Hallo,
Ich hab mir einen 18W Lite Röhrenverstärker nach einer Bauanleitung gebaut. Den ersten Ausgangsübertrage hab ich dann ausversehen geschrottet ( etwas abgebrochen) Darum habe ich mir einen Neuen Geholt (von Hammond) . So er funktioniert auch sehr gut, nur wenn ich den Master Poti höherdrehe kommt ab c.a 1/8 davon ein sehr komisches geräusch, als würde etwas zu viel strom bekommen. ( so art PFeifen,mit ner Frequenz).

Ich habe ihn nach der Schematic gebaut : http://www.18watt.com/files/18wattSuperliteTMB.gif

Mein Alter ausgangsübertrager war ein ATRA0427 (von FragJanzuerst)

Mein neuer ist ein Hammond 128E (http://www.tube-town.net/ttstore/product_info.php/info/p3208_Hammond-125E-Universal.html)

Bitte um Hilfe! Danke schonmal im Voraus =)
audiophilanthrop
Inventar
#2 erstellt: 21. Apr 2010, 19:48
DB
Inventar
#3 erstellt: 22. Apr 2010, 11:01
Hallo,

das Pfeifen entsteht aufgrund einer Verkopplung der Verstärkerstufen untereinander. Das kann zwei Ursachen haben: zu hohe Verstärkung und / oder Fehler im Aufbau (nicht / unzureichend geschirmt, zu nahe Anordnung kritischer Teile).
Die Anodenspannung der ersten Stufe sollte man zusätzlich sieben.

In dem Zusammenhang: ich sehe eine Gegentakt-AB-Stufe mit EL84 und Ua=360V, Ug2=328V als problematisch hinsichtlich der Endröhrenlebensdauer an. Man beachte die Grenzwerte der EL84 im Datenblatt. Vermutlich wurde die Schaltung für andere Endröhren entwickelt und dann auf EL84 umgepfuscht.
Die besondere Ausführung des Standby wird auch nicht zu einer höheren Lebensdauer aller Röhren beitragen. Ich frage mich, weshalb das immer noch so gemacht wird, schließlich ist das Thema Zwischenschichtbildung seit -zig Jahren bekannt.

MfG
DB
selbstbauen
Inventar
#4 erstellt: 22. Apr 2010, 11:30
Auch KLEIN & HUMMEL betreibt ihre Verstärker des Typs EL84 mit 340 Volt. Da an der Kathode hier auch etwa 15 Volt abfallen, wird man bei diesem Vertärker das gleiche Prinzip angewandt haben: Höchst mögliche Ausgangsleistung.

Ansonsten ist der Aufbau klassisch - also wird es wohl ein Fehler im Aufbau sein, wenn alle Bauteile (Gleichrichterröhre, Elkos, Übertrager) in Ordnung sind.
Käptn_Iglo
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 22. Apr 2010, 13:51
Hallo,
Danke für die schnelle Antwort!
Also ich habe meine Kabel nochmal nachgegangen und konnte keine Fehler feststellen. Ich habe jetzt vor , die ganzen Kabel Ab- und neue Hinzulöten, um auch sicher zu gehen das es nicht an der Isolierung liegt. Äußere schäden an Wiederständen und Elkos konnte ich auch nicht ferstellen.
DB
Inventar
#6 erstellt: 22. Apr 2010, 14:10

Käptn_Iglo schrieb:

Also ich habe meine Kabel nochmal nachgegangen und konnte keine Fehler feststellen. Ich habe jetzt vor , die ganzen Kabel Ab- und neue Hinzulöten, um auch sicher zu gehen das es nicht an der Isolierung liegt. Äußere schäden an Wiederständen und Elkos konnte ich auch nicht ferstellen.

An einer Isolierung wird das zuallerletzt liegen; eher schon, wie ich weiter oben sehr richtig schrieb, an unzureichender Schirmung / unzweckmäßigem Aufbau.
Ein Bild des Aufbaues wäre evtl. hilfreich.

K+H mag sowas auch gebaut haben. Das ist aber keine hinreichende Begründung dafür, daß man es auch tut. Ich hoffe, die haben wenigstens den Standby nicht so dusslig gelöst.


MfG
DB
Käptn_Iglo
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 22. Apr 2010, 14:37
Also ich hab jetzt alles Neu verkabelt. Es geht jetzt, das Pfiefen scheint weg zu sein, aber wenn ich jetzt den 1stn Volume Poti (in der Ersten Vorstufe ist der Eingebaut) höher als 3/4 drehe kommt ein sehr unangenehmes Pfeifen. Mich wundert dies , da es davor nicht war. Und eine Frage hab ich noch , was ist denn so schlimm am Standby schalter? Die Spannung? Lebensdauer der Röhren? Ich selber finde ihn sehr Praktisch.

Gruß Iglo
selbstbauen
Inventar
#8 erstellt: 22. Apr 2010, 15:45
Am Stand-by spart man so gut wie nichts. Man riskiert aber die Taubheit der Kathode.

Meine 8 Endverstärker (modifiziert nach den K&H Verstärkern) laufen seit bald 10 Jahren mit 340 Volt - ohne Probleme.
hf500
Moderator
#9 erstellt: 22. Apr 2010, 16:17
Moin,
ich wuerde fuer Standby nicht die Anodenspannung komplett abschalten, sondern die Schirmgitterspannung der Endroehren stark reduzieren.
Das reduziert wirksam den Anodenstrom der endroehren, ohne ihn abzuschalten. der restliche stromfluss verhindert Zwischenschichtbildung (die aber auch nur auftritt, wenn die Roehren tagelang ohne Katodenstrom geheizt werden).

Die Endstufe kann mit reduzierter Schirmgitterspannung immer noch arbeiten, ist aber nicht mehr aussteuerfaehig; die Verzerrungen nehmen stark zu, Leistung kommt auch keine.

Die Vorroehren koennen durchlaufen. sie verschleissen nicht so schnell, weil sie im Vergleich zum Katodenstrom grosszuegig bemessene Katoden haben.

Pfeifen beim Aufdrehen der Lautstaerke tritt auf, wenn die Leitungsfuehrung unguenstig ist. Es koppeln Leitungen aufeinander, die das nicht duerfen, der Verstaerker wird instabil und schwingt.

Ein Bild vom Aufbau und der Verdrahtung waere hilfreich.

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 22. Apr 2010, 16:18 bearbeitet]
Käptn_Iglo
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 22. Apr 2010, 17:01
Hallo,
Hier ein Bild meines Aufbaues :
http://s59.img-up.net/?up=CIMG71455eloi.JPG

Bitte macht mich wegen meiner verkabelung nicht fertig ^^ is mein erster Röhrenverstärker^^
dllwurst
Stammgast
#11 erstellt: 22. Apr 2010, 17:19
Das Pfeifen wird wohl daran liegen, dass die Bauteile geschätzte 5km von der Fassung entfernt sind. Eigentlich alles so nah wie möglich an die Fassung, damit der Aufbau nicht schwingt.

Sind in der Schaltung jeweils Widerstände vor dem g1? Die sollten auf jeden Fall direkt an der Fassung sitzen.

MfG
Käptn_Iglo
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 22. Apr 2010, 17:27
jop, an dem G1 sind jeweils 8k2 Ohm dran, soll ich die jetzt auf den Sockel löten oder auf der Platine lassen?

Edit: Meinst du an der El84 oder ECC83?


[Beitrag von Käptn_Iglo am 22. Apr 2010, 17:29 bearbeitet]
sidolf
Inventar
#13 erstellt: 22. Apr 2010, 18:00

Käptn_Iglo schrieb:
jop, an dem G1 sind jeweils 8k2 Ohm dran, soll ich die jetzt auf den Sockel löten oder auf der Platine lassen?

Edit: Meinst du an der El84 oder ECC83?


Hallo,

die sollten eigentlich an allen Röhren, unbedingt direkt am Sockel von G1 angelötet sein. Kein Draht dazwischen!

Eine leichte ÜA-Gegenkopplung könnte aber auch ganz bestimmt nicht schaden!

Gruß
Käptn_Iglo
Schaut ab und zu mal vorbei
#14 erstellt: 22. Apr 2010, 18:04
dann muss ich aber den Draht nach dem Wiederstand mit der Platine verbinden, da die Röhren zuweit entfernt sind.

Geht des, denn ich den wiederstand mit draht dann verbinde , oder geht des nicht?
sidolf
Inventar
#15 erstellt: 22. Apr 2010, 18:31

Käptn_Iglo schrieb:
dann muss ich aber den Draht nach dem Wiederstand mit der Platine verbinden, da die Röhren zuweit entfernt sind.

Geht des, denn ich den wiederstand mit draht dann verbinde , oder geht des nicht?


Hallo Iglo,

der Schwingschutzwiderstand sollte immer sehr kurz/eng an die Sockelpins von G1 gelötet werden (max etwa 1-2 mm Draht), am anderen Ende der Widerstandes kann der der Draht schon etwas länger sein.

Du solltest Deine Platine näher an die Röhren plazieren. Diese langen Drähte von den Bauteilen zu den Sockeln sind absolut nicht gut.

Die besten und stabilsten Ergebnisse bekommst Du, wenn Du die Bauteile direkt an die Sockel der Röhren lötest und die einzelnen Stufen mit abgeschirmten Kabel verbindest, Die Abschirmung nur mit der empfangenden Stufe auf deren Massepunkt verbinden.

Eine Ausnahme gibt es, bei dem Kabel von den Cinch-Eingangsbuchsen zur Vorstufe oder zur Lautstärkeregelung. Hier muss die Abschirmung an beiden Enden verlötet werden. Dieses Kabel ist nämlich nur eine interne Verlängerung des externen Cinchkabels.

Gruß


[Beitrag von sidolf am 22. Apr 2010, 18:49 bearbeitet]
DB
Inventar
#16 erstellt: 22. Apr 2010, 18:48
Leitungsführung so kurz wie möglich. Heizungsleitungen verdrillen und nahe dem Chassis führen, weit weg von den anderen Leitungen.
Setz doch die Lötösenleiste ein Stück nach links und weiter oben hin.

MfG
DB
selbstbauen
Inventar
#17 erstellt: 22. Apr 2010, 22:58
Entschuldigung: Grausamer Aufbau!

Leitungsinduktivitäten wohin man schaut.

Keine Zentrale Masseführung.

Und wie schon gesagt: Ultralange Wege.

Man nehme eine blanke Kupferleitung aus der Unterputznetzleitung, 1,5 mm² und verbinde alle Röhrenfassungen in ihrem zentralen Stützpunkt mit der zentralen Masse nahe Eingang - dort auch der einzige Chassikontakt zur Masse.

Alle Bauteile in freier Verdrahtung von den Röhrenfassungen direkt miteinander.
Käptn_Iglo
Schaut ab und zu mal vorbei
#18 erstellt: 23. Apr 2010, 07:31
Guten Morgen,
Ich hab jetzt nochmal die Leitungen der Potis sauberer verlegt, und jetzt geht alles wie es soll, kein Pfeifen, kein rauschen, nur ein leichtes Brummen , stört aber nicht.

Danke an alle aus dem Forum , die mit geholfen haben!

MFG Iglo
Ingor
Inventar
#19 erstellt: 23. Apr 2010, 21:42
Ist schon ein Wunder, dass das funktioniert. Alle Drähte fröhlich miteinander verdrillen bringt nicht den gewünschten Effekt. Verdrillen ist nur dann sinnvoll, wenn eine symmetrische Übertragung vorhanden ist, also z.B. bei den Heizungsversorgungsdrähten. Ansonsten gibt es das nur bei Verstärkern mit symmetrischem Eingang, oder Lautsprecherkabeln. Im Röhrenverstärker selber gibt es nicht viel.
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