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SABA Villingen W4 Probleme mit UKW+A -A |
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Autor |
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EF80
Ist häufiger hier |
10:26
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#1
erstellt: 27. Mrz 2012, |||||||||||||
Hallo, Ich habe vor ein paar Wochen ein Röhrenradio SABA Villingen W4 ersteigert. Die Elektronik war noch vollkommen im Originalzustand , also habe ich zuerst alle Teerkondensatoren gewechselt. Alle Wellenbereiche funktioniren einwandfrei bis auf UKW . Nach dem einschalten und aufheizen ist erstmal nur Rauschen zu hören. Ich wollte dann in der UKW-Vorstufe alle Spannungen an der EC92 und der EF80 nachmessen und plötzlich funktionierte UKW wieder. Also immer wenn ich diesen einen Anschluss an der Spule berühre der mit der Anoder der EC92 verbunden ist geht´s wieder (auf dem Bild rot eingekreist). Die Anschlüsse hab ich auch schon nachgelötet aber ohne Erfolg. ![]() Was könnte das noch sein ? Es muss doch irgendwas mit dem Oszillator zu tun haben oder ?? gruß Benny |
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E130L
Inventar |
11:25
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#2
erstellt: 27. Mrz 2012, |||||||||||||
Hallo, stimmt die Anodenspannung? Mit Zweitempfänger prüfen, ob der Oszillator schwingt: Bei f+10,7MHz(oder 6.75MHz) muß das Rauschen verschwinden. Wenn 1. ja und 2. nein, die EC92 tauschen. MfG |
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EF80
Ist häufiger hier |
11:41
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#3
erstellt: 27. Mrz 2012, |||||||||||||
Hatte noch ne neue Originalverpackte EC92 zuhause . Hab sie schon ausprobiert an der liegt´s nicht. Anodenspannung 120V So wie´s aussieht fängt der Oszillator erst an zu schwingen wenn ich diesen Anschluss an der Spule mit nem Schraubenzieher oder der Messspitze von meinem Multimeter berühre. [Beitrag von EF80 am 27. Mrz 2012, 11:46 bearbeitet] |
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pragmatiker
Administrator |
18:39
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#4
erstellt: 27. Mrz 2012, |||||||||||||
Servus Benny, der Tuner des Saba Villingen W4 ist etwas unorthodox aufgebaut - mit einer Pentode EF80 als Vorstufenröhre anstelle einer (rauschärmeren) Triode (aber das hat R&S mit seinem Ballempfänger ESB (EF802) und seinem Flugfunkempfänger NE1 (EF800) auch so gemacht....) - auch die Rimlock- / Noval-Mischbestückung ist ganz leicht unorthodox - aber das nur am Rande. Hier zunächst einmal - falls Du sie nicht schon hast - zwei Schaltplan- und Serviceanleitungslinks für den Saba Villingen W4: ![]() ![]() Das Gerät ist ein Gerät mit einer ZF von 10.7[MHz] - die von Volker richtigerweise erwähnte ZF von 6.75[MHz] kam bei SABA erst später. Der UKW-Tuner ist - wie schon erwähnt - mit einer Vorstufe (EF80) und einem selbstschwingenden Mischer (EC92) aufgebaut - d.h. die EC92 übernimmt zwei Funktionen: die des Oszillators und die des Mischers. Das macht diese Stufe in ihrer Funktion kritisch und sensibel in Bezug auf ihren Arbeitspunkt.
Ich nehme an, daß Du hiermit die Gleichspannung am Anodenanschluß (Pin 1) der Oszillator-EC92 des UKW-Tuners meinst. Weiterhin nehme ich an, daß Du diese Spannung mit einem heutigen Digitalmultimeter mit einem Eingangswiderstand von 10[MOhm] oder mehr gemessen hast. Hierzu ist nun mehreres zu sagen:
Aus diesen Gründen würde ich alle Bauteile, die für die Arbeitspunkteinstellung (oder die Verschiebung von Arbeitspunkten) in Frage kommen, einer genauen Überprüfung unterziehen. Dies sind insbesondere:
Drei letzte Anmerkungen noch dazu:
Viel Spaß und Erfolg bei der Fehlersuche. Grüße Herbert [Beitrag von pragmatiker am 27. Mrz 2012, 21:01 bearbeitet] |
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EF80
Ist häufiger hier |
19:49
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#5
erstellt: 27. Mrz 2012, |||||||||||||
Also erstmal vielen Dank für diese ausführliche Antwort.Wo soll ich jetzt anfangen ... EF80 hab ich auch schon 2 neue versucht an der liegts auch nicht die ist völlig in Ordnung genau so wie die EC92 . Dann hab ich schon so gut wie alle Widerstände in der UKW-Vorstufe nachmessen , die stimmen ziemlich genau . Die Anodenspannung hab ich dirket an Pin a der EC92 gemessen mit einem normalen Digital-Multimeter. Der Widerstand im Netzteil hat 1,27KOhm , ist also auch völlig in Ordnung . Ich hätte aber noch ne Vermutung ... Ist es vielleicht möglich dass die feinen Drähtchen ander Spule im UKW- Aufsatz schuld sind , sie sind leider an mehreren Stellen aufgerissen . ![]() Wenns an dem auch nicht liegt dann weiß ich einfach nicht mehr weiter . [Beitrag von EF80 am 27. Mrz 2012, 20:02 bearbeitet] |
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pragmatiker
Administrator |
20:24
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#6
erstellt: 27. Mrz 2012, |||||||||||||
Sicherheitshinweis: Bei allen nachfolgenden Messungen und Eingriffen bist Du allein (und kein fremder Dritter) für Dich selbst verantwortlich - also: Alle einschlägigen Sicherheitsspielregeln der Elektrotechnik sind genauestens zu beachten und einzuhalten!! Bei der geringsten Unsicherheit dürfen Messungen oder Eingriffe nicht durchgeführt werden!! Diese nachfolgenden Zeilen von mir richten sich ausdrücklich NUR an elektrotechnische Fachleute und nicht an Laien!! So, dann fangen wir mal an - für alles nachfolgende gilt: Bitte genaue, sachliche, umfangreiche und analytische Angaben - keine Meinungen oder Interpretationen:
Obige Messungen sollten "in einem Rutsch" ohne wesentliche Verzögerungen und Pausen durchgezogen werden, damit sich die Netzwechselspannung (die ja am Anfang gemessen wird) nicht zu stark ändern kann und die Meßergebnisse beeinflußt - vielleicht ist es keine schlechte Idee, die Netzwechselspannung am Ende der Messungen noch einmal zu messen. Generell gilt: Was die Ohmmeter-Funktion eines Wald-und-Wiesen Handmultimeters für irgendeinen Widerstand in Deinem Gerät als Widerstandswert anzeigt, ist erstmal völlig wurscht. Wichtig ist, wie sich der Widerstand in der Schaltung verhält. Es wären nicht die ersten Widerstände, die in Deinem Gerät laut Ohmmeter "völlig ok" sind, die aber - sobald sie Spannung / Strom / Temperatur / angehobenen Umweltbedingungen ausgesetzt sind - im Betrieb ihr Verhalten völlig ändern und nur noch ein mehr oder weniger hochohmiger Haufen stark rauschender Wackelkontaktkohle sind. HF-Test (wie bereits von Volker angeregt): Sämtliche Meßstrippen und ähnliches sind aus dem Gerät entfernt - die Abstimmung des SABA-Rundfunkgerätes "Villingen W4" wird auf 90.0[MHz] eingestellt. Dann nimmst Du ein empfindliches, batteriebetriebenes Kofferradio mit UKW-Teil und stellst es direkt neben Deinen SABA (drei Elemente der Teleskopantenne des Kofferradios ausgezogen). Die Abstimmung des Kofferradios drehst Du nun langsam von 100[MHz] bis 102[MHz] bei mäßig aufgedrehtem Lautstärkesteller durch. Es wird stark rauschen. Bei ca. 100.7[MHz] sollte das Rauschen ziemlich schlagartig aufhören - das wäre ein Zeichen dafür, daß der Oszillator Deines SABA-Radios bei ca. 100.7[MHz] schwingt und das Gerät damit auf ca. 90[MHz] (100.7[MHz] Oszillatorfrequenz - 10.7[MHz] Zwischenfrequenz = ca. 90.0[MHz] Empfangsfrequenz) empfangsbereit ist. Hierzu ist noch zu sagen, daß es (sehr selten) zwar Radios gab (mir sind hier nur die Ballempfänger von Telefunken - nämlich EBU3137 und EBU3156 - bekannt), bei denen der Oszillator 10.7[MHz] unterhalb der Empfangsfrequenz schwang - bei Deinem Gerät gehe ich aufgrund der geringeren Windungszahl der Oszillatorspule (der oberen der beiden Variometerspulen auf Deinem Photo) jedoch davon aus, daß der Oszillator oberhalb der Empfangsfrequenz schwingt. Der von Dir in Deinem ersten Bild einkreiste Anschluß mit dem Draht mit der roten Isolation ist übrigens direkt der Anschluß der Anode der EC92 - und damit einer der "heißesten" Punkte in der ganzen Schaltung. Es ist also zunächst einmal kein Wunder, daß die Schaltung da reagiert, wenn Du mit einer Kapazität > ca. 5[pF] oder einer sonstigen Reaktanz auf diesen Anschluß drauftippst. Wenn für die vorstehenden Fragen Antworten vorliegen, dann sehen wir weiter. Grüße Herbert [Beitrag von pragmatiker am 27. Mrz 2012, 21:19 bearbeitet] |
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EF80
Ist häufiger hier |
21:46
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#7
erstellt: 27. Mrz 2012, |||||||||||||
Also dann fang ich mal an: 1. Mein Multimeter ist ein Wetecom ST-202 , Messbereich nicht einstellbar da Digital. (DC bis 1000V und AC bis 750V Messbar) Messleitungslänge 1,2 meter .Die anderen Daten sind mir nicht bekannt. 2.Masse hab ich am Gehäuse neben der Skala angeklemmt mit einer Krokoklemme . 3.Netzspannung 229VAC 4.Wechselspannung an den Glühlämpchen 6,53V 5.Wechselspannung an der EF80 heizung 6,53V 6.Heizung EC92 6,5V 7.Gleichspannung am rechten ende des 1,25KOhm Widerstandes (Kathode EZ80) 277V 8.Gleichspannung am linken ende des 1,25KOhm Widerstandes 227V 9.Spannung am unteren ende des 1KOhm Widerstandes im Tuner 214,6V 10.Spannung am oberen Ende des 1KOhm Widerstandes 225,6V 11.Spannung am unteren Ende des 100KOhm Widerstandes (Schirmgitterwiderstand EF80 ) 225,6V 12.Spannung am oberen Ende des 100KOhm Widerstandes 77,2V 13.Spannung am linken Ende des 20KOhm Widerstandes im Tuner 214,8V 14.Spannung am rechten Ende des 20KOhm Widerstandes im Tuner 127V 15.Spannung am oberen Ende des 3KOhm Widerstandes 209,3V 16.Spannung am unteren Ende des 3KOhm Wiederstandes 226,2V [Beitrag von EF80 am 27. Mrz 2012, 21:55 bearbeitet] |
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pragmatiker
Administrator |
07:15
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#8
erstellt: 28. Mrz 2012, |||||||||||||
ich auch.
Ist ein 3-1/2-stelliges China-Billigteil (ca. EUR 40,--) von Westfalia mit 10[MOhm] Eingangswiderstand (hab' ich aus der Betriebsanleitung) - paßt also für den vorgesehenen Verwendungszweck.
Sollte passen.
Paßt (Istwert = -0.4% bezogen auf Sollwert).
229[V] / 220[V] * 6.3[V](nominal) = 6.56[V]....paßt also recht gut (Istwert = -0.4% bezogen auf Sollwert).
229[V] / 220[V] * 6.3[V](nominal) = 6.56[V]....paßt also recht gut (Istwert = -0.4% bezogen auf Sollwert).
229[V] / 220[V] * 6.3[V](nominal) = 6.56[V]....paßt also recht gut (Istwert = -0.9% bezogen auf Sollwert).
229[V] / 220[V] * 259[V](nominal laut Schaltbild) = Sollwert wäre ca. 270[V].....liegt auf den ersten Blick noch innerhalb der Toleranz (Istwert = +2.6% bezogen auf Sollwert).
229[V] / 220[V] * 212[V](nominal laut Schaltbild) = ca. 221[V].....liegt auf den ersen Blick noch innerhalb der Toleranz.
Da wurden wohl unteres und oberes Ende des 1[kOhm] Widerstandes beim Messen vertauscht - wie auch immer: 229[V] / 220[V] * 212[V](nominal laut Schaltbild) = ca. 221[V].....die 225.6[V]liegen auf den ersen Blick noch innerhalb der Toleranz. Immerhin gehen aber auf der Strecke vom linken Ende des 1.25[kOhm] Widerstandes zum Einspeisepunkt der Versorgung im UKW-Tuner ca. 1.4[V] verloren - und das, obwohl das eine direkte, nur über zwei Schaltkontakte laufende Verbindung sein sollte. Der Strom durch den 1[kOhm] Widerstand ((225.6[V] - 214.6[V]) / 1[kOhm] = 11[mA]) ist um 15.7% höher, als im Schaltbild steht. Das ist möglicherweise a bisserl viel Toleranz - vielleicht hat dieser Widerstand nicht mehr 1[kOhm] oder einer der Arbeitspunkte im Tuner stimmt nicht mehr.
Diese Schrmgitterspannung der EF80 scheint angesichts der Hochohmigkeit Deines Multimeters verglichen mit dem Multavi-II zu passen.
Die 214.8[V] decken sich hinreichend genau mit den vorher gemessenen 214.6[V] - paßt also. Über den 20[kOhm] Widerstand fallen also 87.8[V] ab - damit fließt ein Strom von ca. 4.4[mA] durch diesen Widerstand (von dem wir annehmen, daß er 20[kOhm] hat) und damit durch die Anode der EC92. Das sind ca. 38% mehr, als ich anhand der 2/3 - 1/3 Faustformel erwartet hätte (siehe oben, meine Peilung waren ca. 3.2[mA] - es könnte also sein, daß der Arbeitspunkt dieser Stufe nicht mehr stimmt). Ich würde mir hier den 1[MOhm] Gitterableitwiderstand an der EC92 sehr genau ansehen - stimmt der Wert? Hat dieser Widerstand eine Unterbrechung oder ist er anderweitig hochohmig geworden?
Das ist nur als Kontrollmessung gedacht: Die 226.2[V] stellen wohl die Netzspannungsschwankung dar (an diesem Schaltungsknoten hast Du auch schon 227.0[V] und 225.6[V] gemessen) - und der Spannungsabfall von 16.9[V] über diesem 3[kOhm] Widerstand entspricht einem Strom von ca. 5.6[mA].....das sind ca. 6% mehr als im Schaltbild steht --> das ist völlig o.k. Was im Tuner noch zu überprüfen wäre und oben nur für die EC92 erwähnt wurde: Haben die beiden Gitterableitwiderstände (200[kOhm] und 1[MOhm]) noch ihren Wert oder ist inzwischen einer der beiden hochohmig geworden? Eine Hochohmigkeit dieser Widerstände wäre jedenfalls ein möglicher Grund, warum der Tuner mehr Strom als erwartet zieht. Ganz generell gilt, daß den kappenkontaktierten Widerständen aus dieser Zeit nicht immer zu trauen ist. Speziell an wechseltemperaturbelasteten Stellen (und Widerstände, die direkt an Röhrenfassungen sitzen, sind wechseltemperaturbelastet) kann es sein, daß die Kappenkontaktierung mechanisch erlahmt und der Widerstand hierdurch "zu spinnen" anfängt. Was mich übrigens leicht irritiert, ist der im Schaltbild eingetragene Kapazitätswert des Kondensators am Knoten des 1[kOhm] Widerstandes und des 20[kOhm] Widerstandes im UKW-Tuner. Ich lese hier entweder "1.6[pF]" oder "16[pF]". In beiden Fällen wäre dieser Punkt hochfrequenzseitig mehr oder weniger "heiß" und dieser Kondensator würde damit nicht mehr direkt als Abblockkondensator wirken, sondern hätte noch irgendeine andere hochfrequenztechnische Funktion. Vielleicht kannst Du mal nachsehen, was auf diesem Kondensator draufsteht (Photo?). Sollte der Kapazitätswert wirklich so niedrig sein wie aus dem Schaltbild herauszuinterpretieren, dann scheint es mir jedenfalls eine gute Idee zu sein, an der (Draht)Lage des 1[kOhm] Widerstandes und des 20[kOhm] Widerstandes an diesem Knoten der Schaltung möglichst wenig zu ändern. Hast Du den Test mit dem Kofferradio schon gemacht? Grüße Herbert [Beitrag von pragmatiker am 28. Mrz 2012, 07:25 bearbeitet] |
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EF80
Ist häufiger hier |
10:09
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#9
erstellt: 28. Mrz 2012, |||||||||||||
Der IKOhm Widerstand im Tuner hat 1,006KOhm
-Der Gitterarbleitwiderstand an der EC92 hat 1,002MOhm -Gitterableitwiderstand an der EF80 231KOhm evtl. zu viel ??
Dieser Kondesnator soll laut Schaltplan 1,6pF haben . Die beschriftung kann ich leider nicht lesen da er ziemlich stark verbaut ist und man nur schwer ran kommt . ich hab mal versucht ihn zu messen . Laut Multimeter hat er irgendwas um die 2,4nF aber keine Ahnung ob der gemessene Wert stimmt.
Nein hab ich noch nicht gemacht da ich leider im Moment kein anderes Radio hier hab. Aber ich hoffe dass wir mit den gemessenen Werten wieder etwas weiter kommen. [Beitrag von EF80 am 28. Mrz 2012, 10:30 bearbeitet] |
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pragmatiker
Administrator |
10:40
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#10
erstellt: 28. Mrz 2012, |||||||||||||
Schon erstaunlich, daß diese Widerstände nach über 50 Jahren so genau (auf besser +/-1%) auf ihren Sollwerten liegen - ich hätte hier Toleranzen von bis zu +/-10% erwartet.
Deine Meßmethode scheint mir völlig in Ordnung zu sein - der gemessene Widerstandswert ist es allerdings nicht. Üblicherweise wurden damals Widerstände mit einer Toleranz von +/-10% verbaut - z.B. von der Firma "Hoges" - siehe hier: ![]() Nur: Mit den von Dir gemessenen 231[kOhm] ist dieser Widerstand +15.5% über seinem Sollwert - nicht, daß diese Wertabweichung an sich für die Schaltungsfunktion jetzt irgendwie bedenklich wäre, aber: diesem Punkt würde ich nachgehen und ggf. einen 200[kOhm] / 1% / 0.6[W] Metallfilmwiderstand hier einsetzen, weil: ein defekter Widerstand an genau dieser Stelle (also am Steuergitter der UKW-Vorverstärkerröhre) rauscht Dir - wenn's blöd kommt - den ganzen Tuner zu.
Um die Kapazität dieses Kondensators sicher zu bestimmen, muß man ihn einseitig ablöten - weil man sonst die halbe Schaltung mitmißt. Und, wenn er wirklich im [pF] Gebiet unterwegs sein sollte: Dann braucht's auch höherwertige Meßausrüstung - mit der Kapazitätsmeßfunktion eines Multimeters kommt man da nicht mehr weiter. Jetzt haben wir immer noch den (aus meiner Sicht) zu hohen Anodenstrom bzw. die zu niedrige Anodenspannung der EC92 (die natürlich daher kommen können, daß der Oszillator nicht schwingt). Trotzdem würde mich noch eine sorgfältige und über alle Zweifel erhabene ohmische Messung des 20[kOhm] Widerstandes im Tuner interessieren. Desweiteren wären die Kontakte der Röhrenfassung und des Röhrensockels der EC92 auf Oxidation hin zu untersuchen und ggf. penibel zu reinigen (kein übliches Kontaktspray verwenden - da verschwindet ein möglicher Fehler zunächst und ist nach einem halben Jahr umso massiver wieder da). Wo ist eigentlich der Schirm der EC92 (Pin 2) angeschlossen - aus dem Schaltbild geht das nicht hervor? Ein anderer Punkt wäre der, daß die Schaltung des Oszillators / Mischers "so auf Kante" genäht ist, daß die heutzutage höhere Netzspannung (die ja wegen des ungeregelten Netzteils im Radio 1:1 auf die Anodenspannungsversorgung durchgereicht wird und außerdem die Röhren kräftiger heizt (= mehr Emission)) dazu führt, daß der Oszillator nicht mehr anschwingt. Überprüfen könntest Du dies leicht, indem Du das Gerät mit einem Stelltrafo (vulgo: Regeltrafo) betreibst und die Netzspannung im Bereich von 198[V] (= 220[V] -10%) und 220[V] variierst --> und dann mit dem danebenstehenden Kofferadio überprüfst, ob der Oszillator bei geringerer Netzspannung anschwingt oder nicht. Sollte kein Stelltrafo vorhanden sein, so kann man sich bei diesem Gerät mit einer Leistungsaufnahme (laut Schaltbild) von 50[W] auch mit zwei in Serie geschalteten Glühlampen (z.B. Sofittenlampen) von je 12[V] / 3[W] behelfen. Diese Glühlampenserienschaltung wird dann ihrerseits in Serie in die Netzleitung reingehängt und reduziert die Netzspannung um etwa 20[V]. Natürlich gelten meine am Anfang des Beitrages #6 aufgeführten Sicherheitsspielregeln auch bei einer derartigen Aktion vollumfänglich. Das ist natürlich nur für den grundsätzlichen Test und nicht für den Dauerbetrieb gedacht - muß man für den Dauerbetrieb die Netzspannung runternehmen, dann müssen andere Lösungen (z.B. ein Step-Down-Transformator, eine Seriendrossel oder einige Windungen mehr auf der Primärseite des Netztrafos) her. Grüße Herbert [Beitrag von pragmatiker am 28. Mrz 2012, 10:50 bearbeitet] |
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EF80
Ist häufiger hier |
11:22
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#11
erstellt: 28. Mrz 2012, |||||||||||||
Der 20KOhm Widerstand hat 19,63KOhm müsste also auch völlig in Ordnung sein. Die Fassung der EC92 sieht eigentlich sehr gut , aber den Rest kann ich leider nicht ausprobieren da mir die Mittel dazu fehlen. Ist das eigentlich normal dass man im Lautsprecher noch leise Musik hört obwohl der Lautstärkeregler ganz links am Anschlag steht ?? |
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pragmatiker
Administrator |
11:48
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#12
erstellt: 28. Mrz 2012, |||||||||||||
Ja, dieser Wert sollte passen.
Wenn man sich das Schaltbild ansieht - ja. Das kalte Ende des Lautstärkestellers (Linksanschlag) liegt nicht direkt an Masse, sondern ist über einen 300[Ohm] Widerstand mit Masse verbunden. Das wurde gemacht, damit man mit der Gegenkopplung / Tonblendenschaltung da noch irgendwie eingreifen kann. Über eines muß man sich bei diesem SABA-Villingen-W4 Gerät völlig im Klaren sein: Das war ein "Low-Budget"-Gerät - da wurde gespart, wo es ging. Das ist an dem Schaltbild an etlichen Stellen recht gut zu erkennen - auch im UKW-Tuner. Und mit der Sparerei (nicht nur, aber auch) kommen dann oft Schaltungstricks daher, die auf den ersten Blick so gar nicht zu erkennen sind. Einer dieser "Schaltungskniffe" im UKW-Tuner ist die ZF-Entdämpfung der ZF-Auskopplung. Diese Entdämpfung (die - wie der gesamte selbstschwingende Mischer - inklusive Bauteiledimensinierung 1:1 aus einer Valvo-Applikationsschrift von 1954 ![]() Grüße Herbert |
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EF80
Ist häufiger hier |
12:30
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#13
erstellt: 28. Mrz 2012, |||||||||||||
Lässt sich der Arbeitspunkt des Oszillators nicht irgendwie durch die Spulen -Kerne im Tuner einstellen ?? Oder kann man sonst irgwendwas verändern (Widerständswerte oder Kapazitäten der Kondensatoren) damit er wieder von alleine anfängt zu schwingen ?? In einem anderen Forum hab ich schon vor ein paar Wochen den Feler mit dem UKW-Bereich eingestellt. Dort sind wir aber auch noch nicht viel weiter gekommen . Es meint einer ich sollte mal versuchen die beiden 8pF Kondensatoren im Tuner auszutauschen evtl. noch den 20pF Kondesnator an der Anoder der EC92. Wär das ein Versuch wert ? Wenn ja muss die UKW-Vorstufe dann nicht neu abgeglichen werden ?? |
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pragmatiker
Administrator |
13:06
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#14
erstellt: 28. Mrz 2012, |||||||||||||
An den frequenzbestimmenden Bauteilen im Tuner würde ich erstmal gar nichts ändern - zu groß ist die Chance, daß danach gar nichts mehr geht und man das Mischteil (so nennt sich diese UKW-Tunerbox in der Fachsprache) komplett neu abgleichen muß. Für einen Neuabgleich braucht man mindestens einen Meßsender und ein Oszilloskopf - besser jedoch einen Wobbelmeßplatz (heute auch skalarer Netzwerkanalysator genannt). Und: Das Vorhandensein der Geräte allein genügt nicht - man muß auch damit umgehen können. Die Arbeitspunkteinstellung selbst ist eine reine Gleichspannungs- / Gleichstromgeschichte. Die macht man mit Widerständen - nicht aber mit Kondensatoren bzw. Spulen. Grüße Herbert [Beitrag von pragmatiker am 28. Mrz 2012, 13:07 bearbeitet] |
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EF80
Ist häufiger hier |
13:51
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#15
erstellt: 28. Mrz 2012, |||||||||||||
Achsoo okay . Was könnte ich denn noch ausprobieren ?? Sonst muss ich langsam aufgeben da ich den fehler schon seit fast 4 Wochen suche . Wenn ich das Chassis ausgebaut habe kommt es nur selten vor dass UKW nicht funktioniert , es kommt meistens vor wenn alles wieder zusammengebaut ist. Als ich das radio vor ein paar Wochen gekauft hatte kam es auch mehrmals vor dass UKW 1 Minute funktioniert hat und dann von alleine aufgehört hat. Nach aus - und wieder einschalten gings wieder ne Minute und dann wieder nicht mehr . Das ist aber jetzt nie wieder vorgekommen , entweder es geht von anfang an und läuft dann oder es geht nciht und ich muss diesen einen Anschluss berühren und dann funktioniert 20 Minuten und länger ohne Probleme. [Beitrag von EF80 am 28. Mrz 2012, 13:52 bearbeitet] |
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E130L
Inventar |
18:42
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#16
erstellt: 28. Mrz 2012, |||||||||||||
Hallo,
Prüfen, ob die Drähte von den ZF-Spulen fest mit den Lötfahnen verlötet sind (mit Pinzette vorsichtig ziehen). Kabel vom Tuner zum ZF-Verstärker auf Kurzschluß und Unterbrechung beim bewegen prüfen. Für HF-Messungen evtl. einen einfachen Diodentastkopf bauen. MfG Volker |
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EF80
Ist häufiger hier |
19:18
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#17
erstellt: 28. Mrz 2012, |||||||||||||
Die Drähtchen an der Spule sind in Ordnung , hab sie sogar schon nachgelötet an den Anschlüssen. Was mir aber noch gerade aufgefallen ist . Rechts neben der Variometer-Abstimmung sind doch diese beisen Trimmer . Wenn ich den oberen Trimmer mit der Messspitze berühre funktioniert sofort nix mehr und geht solange nicht mehr bis ich wieder den Anschluss an der Anode der EC92 berühre . Hat das vileleicht noch was zu sagen ?? Sonst kommen wir hier nicht weiter und ich muss aufgeben . [Beitrag von EF80 am 28. Mrz 2012, 19:24 bearbeitet] |
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pragmatiker
Administrator |
19:55
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#18
erstellt: 28. Mrz 2012, |||||||||||||
Servus Volker, ich würde da gerne mal in einen kurzen Gedankenaustausch mit Dir treten, wenn Dir das recht ist. Nach den weiter oben bereits verlinkten Schaltbildern sowie der Abgleichanleitung: ![]() ![]() ist auf der Sekundärseite des ZF-Bandfilters (also der Bauteilpositionsbezeichnung "26") zumindest mal kein Parallelschwingkreis erkennbar (wie man das als "Standard" vermuten würde), sondern zunächst "nur" eine Induktivität (nämlich "26"). Die ganze Schaltung des selbstschwingenden Mischers fußt aber auf einer Valvo-Applikationsschrift von 1954 ( ![]() Ich kann mir nun durchaus vorstellen, daß diese Stufe mit der EC92 aufgrund ihrer Mehrfachfunktion (Oszillator / Mischer / Entdämpfung des ZF-Bandfilters zur Erhöhung der Kreisgüte trotz niedrigem Trioden-Innenwiderstands der EC92) empfindlich(er) auf ihre äußeren Betriebsbedingungen reagiert - stimmen die nicht, kippt möglicherweise der Oszillator aus den Latschen. Ich persönlich würde das Ganze mit der Meßtechnikkeule (inklusive Temperaturtests durch eine fokussierte Heißluftpistole) angehen - das alles hat der Threadersteller aber wohl nicht zur Verfügung. Auf der anderen Seite würde ich keinem Laien raten wollen, die frequenzbestimmenden Bauelemente oder den Abgleich dieses Tuners anzufassen - wie also vorgehen? Immerhin scheint der Oszillator ja anzuschwingen, wenn man mit einer kleinen Lastkapazität an die Anode der EC92 tippt - und wenn das Gerät dann im Gehäuse eingebaut ist, geht es eher schlechter bis gar nicht.....das Chassis ausgebaut funktioniert UKW zumindest häufiger. Im Saba-Forum schrieb der Threadersteller übrigens (wenn ich mich recht erinnere), daß es - wenn der Oszillator denn mal schwingt - mit seiner Frequenzstabilität wohl nicht weit her ist (er also auch dann, wenn er schwingt, nicht sauber schwingt). Was also tun? Für Ideen wäre ich hier durchaus dankbar. Grüße Herbert [Beitrag von pragmatiker am 28. Mrz 2012, 20:01 bearbeitet] |
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E130L
Inventar |
22:16
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#19
erstellt: 28. Mrz 2012, |||||||||||||
Hallo Herbert,
Stimme ich Dir zu, der 200k ist der Gitterableitwiderstand der ECH bei UKW.
Vielleicht erstmal ein paar Hausmittel: Ein Haarföhn und dazu eine Dose Kältespray beim blauen C kaufen. Meine Annahme zum 10p auf das kalte Ende des Oszillatorkreises: Neutralisation der Cag Kapazität der EC92. Gute Nacht Volker |
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Bertl100
Inventar |
22:55
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#20
erstellt: 28. Mrz 2012, |||||||||||||
Hallo zusammen, kann nicht "einfach" ein (normalerweise) unauffälliges Bauteil wie ein Keramik-Kondensator seinen Wert verändert haben? Kommt selten vor, aber ganz ausschließen würde ich das nicht. Gruß Bernhard |
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pragmatiker
Administrator |
07:47
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#21
erstellt: 29. Mrz 2012, |||||||||||||
Servus Volker,
Danke für Deine Antwort. Ich hab' mich vielleicht oben unglücklich ausgedrückt, aber so meinte ich das mit dem Gitterableitwiderstand auch. Für die (Größe der) Gitterableitwiderstände in der ersten ZF-Stufe und explizit auch für selbstschwingende Mischer mit der EC92 gab es in den 50ern eine Reihe von Applikationsschriften (Valvo? Telefunken? da muß ich mal in meinem Fundus nachschauen), in welchen der Einfluß des Widerstandswertes dieser Gitterableitwiderstände auf die funktionalen Parameter der Schaltung (auch mit einer Menge Diagrammen) dargestellt war.
In diesen Applikationsschriften wurde auch dieses Thema behandelt. Und laut diesen Applikationsschriften hat die Kombination 10[pF] / 125[pF] einen anderen Zweck: Sie dient zur Entdämpfung des ZF-Auskoppelkreises, der ansonsten bedingt durch den niedrigen Innenwiderstand der Triode (EC92) zu stark bedämpft werden würde und dadurch nicht mehr die nötige Weitabselektion zur Verfügung stellen würde, was erstens die Großsignalfestigkeit des Gerätes beinträchtigen würde (bei der damals noch geringen Senderdichte sicher kein Thema) und zweitens den ZF-Verstärker aufwendiger machen würde (damals im Sinne billiger Radios ganz sicher ein Thema). Ich muß mal schauen, ob die Leute im Radiomuseum sich schon näher mit diesem Thema befaßt haben - dann kann ich vielleicht ein paar Links hier reinstellen. Servus Bernhard,
Da hast Du sicher recht - nur wollte ich vermeiden, daß der Threadersteller (der ja nicht über die nötigen Meßmittel verfügt und kein Fachmann ist) sich an den frequenzbestimmenden Bauteilen des Tuners versucht, weil danach ein Neuabgleich fällig ist. Und nach Schaltbildlage sind bis auf den 250[pF] Kondensator am Steuergitter der EF80 und den 200[pF] Schirmgitterkondensator der EF80 alle Kondensatoren im Tuner frequenzbestimmend - und mit der EF80-Vorstufe scheint's ja derzeit eher keine Probleme zu geben. Alle? Nun gut, einen hab' ich unterschlagen: Der Kondensator am Knotenpunkt des 1[kOhm] und des 20[kOhm] Widerstandes, der im Schaltbild mit 1.6[pF] drinsteht, ist in Wirklichkeit ein 1.6[nF] Kondensator - und damit nicht frequenzbestimmend (das hab' ich inzwischen aus anderen Quellen herausgefunden....es ist einfach ein Druckfehler im Saba-Schaltbild). Auch wenn ich selbst nicht unbedingt ein Kältespray-Freund bin (wegen der damit einhergehenden, schockartigen thermischen Belastung von Bauelementen) - hier ist die Idee von Volker sehr gut, läßt sich doch Kältespray auf ein einzelnes Bauteil fokussieren. Also, Benny, probier das mit dem Kältespray mal aus - vielleicht läßt sich ja hierdurch der Bauteilebösewicht, der für Deine Probleme verantwortlich ist, identifizieren. Aber: Auf keinen Fall auf die Röhren sprühen! Grüße Herbert |
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EF80
Ist häufiger hier |
08:24
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#22
erstellt: 29. Mrz 2012, |||||||||||||
Kältespray hatte ich bis vor kurzem noch da ist aber bei der Reparatur eines Fernsehers draufgegangen . Dann werde ich mir mal ne Dose im Baumarkt besorgen.Könnte aber 1-2 Tage dauern , weil es meistens bestellt werden muss. Also das heißt ich lass jetzt das Radio laufern und zwar wenn UKW funktioniert dann sprühe ich ein Bauteil nach dem anderen im Tuner mit dem Kältespray ein also die Widerstämde und Kondensatoren richtig ?? Und wenns bei einem bestimmten Bauteil wieder den Geist aufgibt ist der Übeltäter geunden ??? Verändern Widerstände und Kondensatoren durch die kälte ihre Werte ?? Ach und den 200K Gitterableitwiderstand an der EF80 werde ich zur sicherheit auch noch durch einen neuen ersetzten nur um sicher zu gehen dass es daran nicht liegt ![]() Ach dann hätte ich noch was für zwischendurch bis ich das Kältespray hab . Ein eingestellter Sender verstellt sich immer von selbst und muss alle paar Minuten nachgestellt werden . Ist das normal oder was könnte dafür noch der Grund sein ?? Ist eben komisch weil alle Teerkondensatoren gewechselt sind. [Beitrag von EF80 am 29. Mrz 2012, 08:37 bearbeitet] |
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pragmatiker
Administrator |
10:50
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#23
erstellt: 29. Mrz 2012, |||||||||||||
Servus Benny,
Ja - oder, wenn's so nicht funktioniert, andersrum: Bauteile der Reihe nach solange einsprühen, bis der UKW-Empfang funktioniert.
Aber klar - Temperatur (und deren Veränderung) ist in der Elektronik der größte Einzelfeind einer stabilen Schaltungsfunktion.
Mit den Teerkondensatoren hat dieses Verhalten gar nichts zu tun. Dieses Verhalten deutet auf einen extrem unstabilen Oszillator im UKW-Tuner (eben Deiner Problembaustelle mit der EC92) hin - und es kann durchaus sein, daß der Übeltäter ein frequenzbestimmendes Bauteil (also einer der keramischen Kondensatoren) ist. Das kam zwar nicht oft vor, aber wenn, dann waren die Fehler oft schwierig zu finden (z.B. wegen dramatischer Änderung des Verhaltens bei Temperaturänderungen - ab und zu auch noch gepaart mit irgendeiner Art von Feinschluß des Kondensators (d.h. er stellt zusätzlich zur Kapazität auch noch einen - ungewollten - Hoch- oder Höchstohmwiderstand dar)). Zu dieser Feinschlußtheorie fällt mir noch was ein: nehmen wir mal an, der obere der beiden 8[pF] Kondensatoren im Oszillatorschwingkreis wäre so ein Feinschlußkandidat. Dann würde er zusammen mit dem 1[MOhm] Gitterableitwiderstand der EC92 einen ohmschen Spannungsteiler bilden - und da der 8[pF] Kondensator an der Anode der EF80 sitzt, müßte dann am Gitter der EC92 gegen Masse eine positive Spannung zu messen sein. Also: messe doch mal mit Deinem Multimeter die Gleichspannung parallel zu dem 1[MOhm] Widerstand - also zwischen Gitter der EC92 und Masse. Der Oszillator wird bei dieser Messung (falls er vorher geschwungen haben sollte) durch die massive komplexe Belastung mit der Meßstrippe am Gitter der EC92 zwar garantiert stehen bleiben - aber das ist in diesem Fall gut so (weil wir dann alle gleichspannungserzeugenden Gittergleichrichtereffekte mit Sicherheit ausschließen können). Bei dieser Messung darf keinerlei Spannung zu messen sein - die Messung muß also 0[V] ergeben. Jeder davon abweichende Wert - insbesondere mit positivem Vorzeichen bedarf einer genauen Suche nach der Ursache. Bei den keramischen Kondensatoren sind zwei Kondensatoren besonders belastet - und zwar der vorher beschriebene 8[pF] Kondensator sowie der 20[pF] Kondensator an der Anode der EC92. Beide Kondensatoren sind - anders als alle anderen Kondensatoren im HF-Zweig - der Anodengleichspannung ihrer jeweiligen Röhren ausgesetzt. Bei dem 20[pF] Kondensator an der Anode der EC92 würde ich sagen, daß man es sich trauen kann, diesen Kondensator präventiv gegen einen neuen Kondensator auszutauschen, weil der nicht direkt frequenzbestimmend ist. Nachdem es den Kapazitätswert 20[pF] heutzutage nicht mehr gibt, muß man sich diesen Kondensator aus zwei parallelgeschalteten 10[pF] Kondensatoren "zusammenbauen". Diese 10[pF] Kondensatoren sollten keramische Kondensatoren der Keramikart COG oder NP0 sein (auf gar keinen Fall Z5U oder X7R!) und eine Spannungsfestigkeit von mindestens 250[V] (besser: 400[V] oder 500[V]) aufweisen. Wenn die Parallelschaltung dieser 10[pF] Kondensatoren eingebaut wird, ist darauf zu achten, daß die Drahtlänge dieser Parallelschaltung genauso lang (also nicht kürzer, aber auch nicht länger) wie der Originalkondensator ist und das diese Parallelschaltung auch genau am selben Ort wie der Originalkondensator plaziert wird. Den 1.6[nF] Kondensator (also den Druckfehlerkondensator) kann man auch präventiv gegen einen keramischen 1.5[nF] Kondensator - ebenfalls der Keramikart NP0 oder COG sowie ebenfalls mit einer Spannungsfestigkeit von mindestens 250[V] (besser: 400[V] oder 500[V]) austauschen.Da dieser Kondensator nicht frequenzbestimmend ist, sollte das unkritisch sein. Grüße Herbert [Beitrag von pragmatiker am 29. Mrz 2012, 10:55 bearbeitet] |
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E130L
Inventar |
11:04
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#24
erstellt: 29. Mrz 2012, |||||||||||||
EF80
Ist häufiger hier |
11:14
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#25
erstellt: 29. Mrz 2012, |||||||||||||
Also ich hab das mal eben nachgemessen . Nach dem einschalten hat UKW funktioniert also hab ich mal die Spannung am Gitter der EC92 gegen Masse gemessen . Oszillator ist natürlich sofort stehen geblieben und ich konnte eine Spannung von 0,46V messen . Als ich dann nach paar Versuchen erneut gemessen habe hatte ich auf einmal eine negative Spannung von -1,8V. Wegen den Kondensatoren werde ich mal in meiner Bastelkiste kramen und nachsehen ob ich noch welche da hab sonst werde ich mir welche besorgen . [Beitrag von EF80 am 29. Mrz 2012, 11:22 bearbeitet] |
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pragmatiker
Administrator |
12:14
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#26
erstellt: 29. Mrz 2012, |||||||||||||
Servus Benny, am Gitter der EC92 sollte eigentlich keinerlei Spannung zu messen sein, aber: Da diese Messung natürlich an einer (gleichspannungsmäßig) sehr hochohmigen Stelle der Schaltung stattfindet, ist diese Messung recht empfindlich gegen Einstreuungen. Also: am besten mit einem kurzen, abgeschirmten Kabel (Schirm an Masse) mit dem Multimeter messen und beide Anschlüsse des Multimeters fest mit Klemmprüfspitzen an den zu messenden Punkten anklemmen, so daß man während der Messung keine Prüfspitze mit der Hand irgendwo hinhalten muß (auch über die Handkapazität wird nämlich ein nicht zu vernachlässigender Brumm bzw. statische Ladungen in hochohmige Meßschaltungen eingestreut). Also wiederhole diese Messung bitte nochmals unter obigen Bedingungen. Danke. Herbert [Beitrag von pragmatiker am 29. Mrz 2012, 12:14 bearbeitet] |
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EF80
Ist häufiger hier |
18:16
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#27
erstellt: 29. Mrz 2012, |||||||||||||
Soo jetzt hab ich mal alles fest mit Krokoklemmen verbunden . Nach dem einschalten hab ich exakt 0V aber während dem Aufheizen der Röhren steigt die Spannung auf 0,76V danach sinkt sie langsam bis auf 0,54 von da an sinkt die Spannung immer weiter aber sehr langsam . Es hat dann ca. 2-3 Minuten gedauert bis die Spannung auf ca. 0,5V gefallen ist. Hilft das irgendwie weiter ?? Welche Kondensatoren soll ich versuchen zu tauschen ?? Einen 1,5nF Keramik-Scheibenkondesator hätte ich in der Bastelkiste gefunden soll ich den mal wechseln ?? [Beitrag von EF80 am 29. Mrz 2012, 19:10 bearbeitet] |
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hf500
Moderator |
21:04
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#28
erstellt: 29. Mrz 2012, |||||||||||||
Moin, nochwas zur Messung an HF-fuehrenden Leitungen. In einigen Serviceschriften (z.B. Grundig) steht, man solle ueber einen Entkopplungswiderstand messen. Man geht also nicht direkt mit der Messpitze an das Messobjekt, sondern an der Messpitze befindet sich in Serie noch ein widerstand, mitdessen freiem ende man an das Objekt geht. Das DMM hat einen Innenwiderstand von 10M, als Entkopplungswidertand sollten 10k oder sogar 100k tauglich sein. Der dadurch entstehende Messfehler ist hier unerheblich angesichts der zulaessigen Spannungstoleranzen im Geraet. Mit dem Widerstand sinkt wesentlich die kapazitive Belastung durch das Messgeraet, so dass HF-Kreise weniger verstimmt werden und Oszillatoren nicht aussetzen. Bei Roehrenoszillatoren wird die Gittervorspannung durch den schwingenden Oszillator selbst erzeugt. Daher ist der Anodenstrom bei schwingendem und stehendem Oszillator nicht gleich, er faellt bei schwingendem Oszillator. 73 Peter |
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EF80
Ist häufiger hier |
11:22
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#29
erstellt: 30. Mrz 2012, |||||||||||||
Ja soll ich das ganze dann nochmal mit einem Vorwiderstand messen oder soll ich versuchen den 1,5nF Kondensator zu wechseln für den ich bei mir noch Ersatz gefunden habe . Wird zwar verdammt beschi..en den zu wechseln da er direkt hinter der variometerspule sitzt aber vielleicht ist ja das der Übeltäter oder ? |
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Ingor
Inventar |
12:05
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#30
erstellt: 30. Mrz 2012, |||||||||||||
So wenig wie irgendmöglich an dem Tuner ändern. Die Dinger verzeihen keine Fehler. Schon das falsche Kondensatormaterial, ein verbogender Draht können zu MInderleistung führen. Daher mein Vorschlag lieber 10 x messen, als 1 x löten. Und lies dir unbedingt die Hinweise von den Experten nochmal durch. Soviel Fachwissen und gute Ratschläge sollten dir helfen, aber das funktioniert nur, wenn du wirklich verstehst, was die schreiben und es auch befolgst. |
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pragmatiker
Administrator |
12:50
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#31
erstellt: 30. Mrz 2012, |||||||||||||
Servus Benny,
Genau das ist der Grund dafür, daß ich für die bisherigen Messungen eben nichts von den Vorwiderständen gesagt habe - weil: für die Messung der Gitterspannung an der EC92 möchte ich ja explizit, daß der Oszillator steht, damit keine Gittergleichspannung anstehen kann.
Ich gehe mal davon aus, daß die "COM"-Klemme des Multimeters an der Schaltungsmasse des Radios liegt und daß Du ein negatives Vorzeichen des Meßergebnisses hier mit hinschreiben würdest, richtig? Die von Dir gemessene Gittergleichspannung der EC92 (die eigentlich bei nicht schwingendem Oszillator nicht sein sollte) kann jetzt zwei Gründe haben: a.) wir haben's wirklich mit einem (sehr hochohmigen) Feinschluß am oberen 8[pF] Kondensator zu tun oder b.) der Oszillator mit der EC92 schwingt (wenn auch auf einer anderen Frequenz) trotz der hohen Belastung durch die Meßstrippe noch an. Um den Fall b.) sicher auszuschließen, wiederhole doch bitte noch einmal die Gleichspannungsmessung am Gitteranschluß der EC92 (also über dem 1[MOhm] Gitterableitwiderstand) mit kurzem, abgeschirmten Meßkabel, angeklemmten Krokoklemmen und in Stellung UKW eingeschaltetem Gerät - diesmal allerdings mit herausgezogener EC92 (dann kann der Oszillator mangels aktivem Bauelement nicht mehr schwingen). Wenn diese Meßergebnisse vorliegen, dann sehen wir weiter. Grüße Herbert [Beitrag von pragmatiker am 30. Mrz 2012, 12:54 bearbeitet] |
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EF80
Ist häufiger hier |
15:59
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#32
erstellt: 30. Mrz 2012, |||||||||||||
Com hab ich in diesem Fall mit einer Krokoklemme an das geflochtene Masseband geklemmt mit dem der Tuner mit dem gehäuse verbunden ist. Und ja die vorherigen gemessenen Spannungen waren positiv. Jetzt hab ich eben noch mal die Spannung am Gitteranschluss der EC92 gemessen mit gezogener Röhre . Während dem Aufheizen steig die Spannung bis auf +95V . Dann beginnt sie wieder zu sinken aber auch wie vorher sehr langsam . Mit eingesteckter Röhre komm ich auf nur ca. 0,7V ![]() So wie ich das jetzt verstanden habe sollte jetzt keinerlei Spannung mehr messbar sein da der Oszillator nicht mehr schwingen kann ohne EC92. Aber wieso jetzt auf einmal über 90V ?? [Beitrag von EF80 am 30. Mrz 2012, 16:29 bearbeitet] |
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pragmatiker
Administrator |
17:56
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#33
erstellt: 30. Mrz 2012, |||||||||||||
Servus Benny, also, nur nochmal zum Verständnis: Du hast die EC92 gezogen und das Gerät auf UKW eingeschaltet und Du mißt mit Deinem Multimeter die Spannung über dem 1[MOhm] Gitterableitwiderstand der EC92. Und da mißt Du bis zu +95[V] oder weniger, auf gar keinen Fall aber 0[V]. Hab' ich das so richtig verstanden und hast Du das doppelt überprüft? Wenn die Antwort in beiden Fällen ja ist, dann könnte es sein, daß wir dem Fehler auf der Spur sind. Daß Du da mit eingesteckter EC92 nur etwas mehr als 0[V] mißt, hat einen einfachen Grund: Da bei positiven Gitterspannungen ein Gitterstrom gegen Kathode fließt (etwas, was es bei nicht eingesteckter Röhre nicht gibt) und die Spannungsquelle mit einiger Sicherheit recht hochohmig ist (und damit eher einer Stromquelle gleicht), bricht diese Spannung durch die Belastung der Gitter-Kathoden-Diode zusammen. Dieser Verhaltensunterschied zwischen steckender und nicht steckender Röhre ist also durchaus nachvollziehbar. Wenn das mit den +95[V] so stimmt, dann haben wir über einem der Kondensatoren "oberer 8[pF] Kondensator" oder "unterer 8[pF]" Kondensator (das dürften die beiden grünen keramischen Rohrkondensatoren sein) oder "10[pF] Kondensator am kalten Oszillatorkreisende" (der rote keramische Rohrkondensator, der quer am unteren Ende der oberen Variometerspule liegt) oder an der Röhrenfassung der EC92 zwischen Pin 1(a) und Pin 6(g) eine mehr oder weniger große Gleichstromleitfähigkeit, die da nicht hingehört. Und diese Leitfähigkeit (bei +95[V] fließen übrigens immerhin ca. 95[µA] durch den 1[MOhm] Gitterableitwiderstand, was eine ganze Menge ist) kann mehrere Gründe haben:
Allen obigen Fällen ist zu eigen, daß sie eigenlich (über den Umweg der Netzteilelkos) eine Parallelschaltung zu dem 1[MOhm] Gitterableitwiderstand darstellen - d.h. Du hättest eigentlich nicht 1[MOhm] (die Du ja sogar sehr genau gemessen hast) als Widerstandswert messen dürfen, sondern (zumindest am Anfang der Messung in der Ladekurve der Netzteilelkos) sichtbar weniger. Möglicherweise haben wir es also mit einem spannungsabhängigen Fehler zu tun - und damit scheiden die beiden Feuchtigkeits- und Dreckfehler fast aus. Spannungsabhängigkeit ist eine typische Eigenschaft von keramischen Materialien. Jetzt wird es etwas schwierig und holprig, weil ich mal vermute, daß sich ein möglicher Isolationsfehler dieser drei Kondensatoren nicht bei der niedrigen Meßspannung eines Ohmmeters zeigt. Trotzdem sollten wir nichts unversucht lassen - mach' also bitte folgendes (ein weiteres Photo vom Tunerinnenleben - diesmal mit einem Kamerastandort, der aus der Richtung des ZF-Bandfilters (das Ding mit den feinen Drähten) in den Tuner blickt - wäre hier übrigens durchaus hilfreich):
Wenn diese insgesamt zwölf Meßergebnisse vorliegen, dann sehen wir weiter. Grüße Herbert [Beitrag von pragmatiker am 30. Mrz 2012, 18:12 bearbeitet] |
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Bertl100
Inventar |
17:57
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#34
erstellt: 30. Mrz 2012, |||||||||||||
Hallo, also da kann doch was nicht stimmen. Wenn die Röhre gesteckt ist, dann steigt die Spannung nicht höher, weil dann Gitterstrom fließt. Wenn der Oszillator schwingt muß die Gitterspannung negativ sein, aber auch wenn der Oszillator steht, müßten dort noch einige 100mV negative Spannung anliegen (Anlaufstrom des Steuergitters). Fassen wir zusammen: der 1M Gitter-Ableit-Widerstand ist als ok gemessen, richtig? Dann kommen als Übeltäter (mit Feinschluß) in Frage: Der 10pF-C, kommend von der ZF-Entdämpfung. Die beiden 8pF-Cs in der Brückenschaltung, kommend von der Anode der Vorstufe. Leider sind alle diese Cs frequenzbestimmend, und daher kritisch. Einen Feinschluß zwischen Oszillatorspule und der Rückkopplungswicklung kann man ausschließen? Was sagt die restliche Gemeinde? Gruß Bernhard |
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Bertl100
Inventar |
18:02
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#35
erstellt: 30. Mrz 2012, |||||||||||||
... na, das ging wohl über Kreuz! :-) Immerhin sind die Einschätzungen von Herbert ganz ähnlich zu meinen - wenn auch ungleich ausführlicher. Gruß Bernhard |
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EF80
Ist häufiger hier |
18:24
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#36
erstellt: 30. Mrz 2012, |||||||||||||
Ganz genau , hab das mehrmals nachgemessen . Dann hab ich die EC92 eingesteckt und nochmal gemessen ohne dass ich sonst irgendwas verändert habe , und bei dieser Messung waren es dann nur noch 0,7V. Hier sind schonmal 3 Bilder vom Tuner : ![]() ![]() ![]() Ich kann nur bei einem Kondensator einen Wiederstand messen und zwar bei dem roten der direkt hinter der oberen Variometerspule sitzt . Also der Waagrechte , nicht der ,der von der oberen zur unteren Variometerspule läuft. Er hat Durchgang nur ca. 0,3 Ohm. Kommt aber vermutlich durch die Spule .Wird dann vermutlich der 5pF Kondensator Parallel zu oberen Variometerspule sein. [Beitrag von EF80 am 30. Mrz 2012, 19:06 bearbeitet] |
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pragmatiker
Administrator |
19:46
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#37
erstellt: 30. Mrz 2012, |||||||||||||
Benny, Du must beim Conrad keramische (Scheiben)kondensatoren einkaufen gehen:
Diese Kondensatoren kosten total EUR 13.30. Mit der jeweils auf 10 Stück aufgerundeten Stückzahl hat man mehr Möglichkeiten, wenn mal was schiefgeht, außerdem brauchen wir die verschiedenen Werte, um die (heute nicht mehr gebräuchlichen Werte) in Deinem Radio ggf. durch Serien- und Parallelschaltung nachzubilden. Und wenn was für die Röhrengerätebastelkiste übrigbleibt, dann ist das auch kein Schaden. Conrad ist nicht meine erste Wahl - aber: Bei den Firmen (wie z.B. Bürklin), die bezüglich der Kondensatoren eine umfangreichere Auswahl hätten, dürfen leider nur Profis und keine Privatleute einkaufen. Die Keramikart "NP0" bei den Kondensatoren besagt, daß diese eine Negativen und Positiven Temperaturkoeffizienten von "0" haben (genau: +/-0.54% über einen Temperaturbereich von -55[°C] bis +125[°C]) - dies ist wichtig, damit sich die Oszillatorfrequenz des Tuners über die Temperatur nicht ändert und damit die Sender auf der Skala nicht "weglaufen". Die Keramikart "Y5P" bei den anderen Kondensatoren ist schon ein leichter (wenn auch noch tragbarer) Kompromiß - sie besagt, daß diese Kondensatoren einen Betriebsumgebungstemperaturbereich von -30[°C] bis +85[°C] haben und daß sich die Kapazität dieser Kondensatoren innerhalb dieses Betriebsumgebungstemperaturbereiches um höchstens +/-10% ändert. Ich hätte hier gern anderes Material (wenn's auch nicht unbedingt erforderlich ist) - aber: beim Conrad gibt's das halt nicht (das war vor Jahrzehnten auch mal anders). Mit diesen Kondensatoren können wir bei Bedarf nachbilden:
Dazu bestellst Du bitte noch Metallschichtwiderstände (auch jeweils 10 Stück) Bauform 0207, 0.6[W], +/-1% in folgenden Werten (gibt's auch alle beim Conrad): 1[kOhm], 1.5[kOhm], 3[kOhm],10[kOhm], 20[kOhm], 49.9[kOhm], 100[kOhm], 200[kOhm], 300[kOhm], 499[kOhm] 1[MOhm]. Diese Widerstände kosten in Summe EUR 9.90. Die Werte 3 / 30 / 300 [kOhm] sowie 49.9[kOhm] (für 50[kOhm]) und 499[kOhm] (für 500[kOhm]) hab' ich zusätzlich "reingeschmuggelt", weil die in alten Röhrenradios (auch in Deinem) häufig vorkommen. Und der 1.5[kOhm] Widerstand ist da drin, weil auf Deinen letzten Photos eindeutig zu sehen ist, daß es sich bei dem Widerstand, der im Schaltbild mit 1[kOhm] drinsteht, um einen 1.5[kOhm] Widerstand handelt (was - zum Teil - auch die von der rechnerischen Theorie abweichenden, von Dir gemessenen niedrigeren Anodenspannungswerte erklärt). Der ganze Einkauf wird Dich also (ohne Versandkosten) EUR 23.20 kosten - das sollte Dir Dein und unser Zeiteinsatz bei Deinem Projekt wert sein. Und: Mit Gebrauchtkram aus Deiner Bastelkiste kommen wir hier bestimmt nicht weiter, da dessen Zustand unbekannt ist - und Du nicht über eine Bauteilemeßtechnik verfügst, die eine qualifizierte Beurteilung von solchen Gebraucht-Bauelementen erlaubt (etwas, was bei Frequenzen im 100[MHz]-Gebiet unbedingt erforderlich ist). Grüße Herbert [Beitrag von pragmatiker am 30. Mrz 2012, 21:40 bearbeitet] |
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EF80
Ist häufiger hier |
20:22
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#38
erstellt: 30. Mrz 2012, |||||||||||||
Also das heißt jetzt dass man nicht genau feststellen kann welcher Kondensator genau defekt ist . Und deshalb wird das sozusagen ne komplettsanierung. Ich hab aber auch schon länger das Gefühl dass mehrere bauteile nicht mit dem Schaltplan übereinstimmen . z.B. der Grüne Kondensator rechts sollte eigentlich ein 8pF Kondi sein ist aber einer mit 10pF. Das mit dem bestellen ist eigentlich kein Problem da ich eh noch paar sachen bestellen wollte . Was ist aber jetzt mit dem abgleich nachdem alles gewechselt wurde ?? Und wozu die ganzen Widerstände ? |
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pragmatiker
Administrator |
20:44
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#39
erstellt: 30. Mrz 2012, |||||||||||||
Welchen Kondensator meinst Du: Diesen da (#1)? ![]() Oder diesen da (#2)? ![]() Grüße Herbert |
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EF80
Ist häufiger hier |
20:48
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#40
erstellt: 30. Mrz 2012, |||||||||||||
pragmatiker
Administrator |
21:16
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#41
erstellt: 30. Mrz 2012, |||||||||||||
Nein, bei dieser finale Aussage sind wir derzeit noch nicht - bitte Geduld....ein zwei Messungen (bei eingeschaltetem Gerät) kommen da sicher noch - nur: die muß ich genau formulieren, damit klar wird, worum es geht - und sowas kostet Zeit.
Das ist eine interessante Information. Würde es Dir was ausmachen, wenn Du Dir das (verlinkte) Schaltbild des Radios schnappst, den Tunerteil rausvergrösserst, händisch die abweichenden Bauteilewerte einträgst und nur diesen Teil als Scan hier wieder einstellst? Und, noch ein Hinweis (das soll absolut keine Belehrung sein, sondern nur ein Hinweis): Gestandene Elektroniker, die dieses Fach ernsthaft beruflich betreiben, reagieren in ihrer Mehrheit allergisch auf den flapsigen Begriff "Kondi" - in der Elektronik (wie in allen technischen Disziplinen) ist eine sachlich einwandfreie, unmißverständliche, klare und deutliche Sprache unter Umständen lebenswichtig - da ist Slang kontroproduktiv (und wird häufig als unprofessionell empfunden).
Wenn wir an frequenzbestimmende Bauelemente ranmüssen - dann werden wir da Schritt für Schritt und sehr vorsichtig vorgehen. Und ich werde mir dann auch "Bordmittel" (z.B. in Deiner Nähe vorhandene, öffentlich-rechtliche Rundfunksender, die man als "Meßsender" zweckentfremden kann (die senden mit Rohde & Schwarz- oder mit Telefunken-Technik (in der Regel mit Spinner und Kathrein auf der Auskoppel- und Antennenseite); diese vorgenannte Technik ist bezüglich ihrer kompromißlosen Qualität in Fachkreisen bekannt - mit was für einer Technik die kostenoptimierten Privatradios senden, ist mir dagegen nicht bekannt) ausdenken, mit deren Hilfe man bei Bedarf einen zumindest halbwegs ordentlichen Abgleich Deines Radios hinbekommt. Immerhin verfügt Dein Radio ja über einen "Diagnosestecker" ("Meßbuchsen") auf dem Chassis - und Du verfügst über ein (hochohmiges) Digitalmultimeter - damit kann man schon ein bißchen was anfangen.
Ganz einfach: Genauso, wie die Kondensatoren spannungsabhängige Defekte haben können, gilt dies für die Widerstände auch....und die können rauschen oder "wunderschöne" andere Wackelkontakterscheinungen (= seltsamste Teilausfallerscheinungen) zeigen - das ganze Zeug ist gut 55 Jahre alt, da darf es doch auch mal Alterungserscheinungen zeigen, oder? (Randnotiz: Ich würde wirklich gerne wissen, wie gut ein xPhone oder ein ähnliches neumodisches Schwatzkästchen - heutzutage vollmundig "Smartphone" genannt - in 55 Jahren von heute an funktioniert......ob dieses Produkt der "ach so rückständigen" Technik aus den 50er und 60er-Jahren des letzten Jahrhunderts lebensdauermäßig auch nur irgendwie halbwegs das Wasser reichen kann....ich habe da sehr große Zweifel). Deswegen habe ich Dir - sozusagen als Maßnahme "Hosenträger und Gürtel" diese paar billigen Teile frech mit auf die Bestellliste geschrieben - und wenn Du sie bei diesem Projekt nicht brauchst: Dann füllen sich Deine Bastelkiste - und eine möglichst gut gefüllte Bastelkiste ist ein riesiger Segen......speziell am Samstag ab 16 Uhr, wenn alle Geschäfte geschlossen haben und man just dann feststellt, daß man das eine entscheidende Bauteil benötigen würde (was nach Murphy immer genau am Samstag ab einer Minute nach Geschäftsschließung abraucht). Dann ist man froh, wenn man einen Fundus an Bauteilen (der ja gar nicht so teuer ist) hat - und auf den man dann zurückgreifen kann. Ich hab' inwzischen einen gewissen perönlichen Ehrgeiz, daß Du dieses Mischteil wieder flott kriegst - auch, wenn ich sicher nicht jeden Tag dauernd hier sein kann, werde ich Dich bei diesem Projekt begleiten - bis es entweder funktioniert oder ein (dann gut begründetes) Scheitern eingestanden werden muß. Ersteres wäre mir (und Dir sicher auch) natürlich bedeutend lieber.....so viele Teile (auch wenn sie alle interagieren) sind in dem Tuner ja nun auch wieder nicht drin..... Grüße Herbert [Beitrag von pragmatiker am 30. Mrz 2012, 21:31 bearbeitet] |
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EF80
Ist häufiger hier |
22:25
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#42
erstellt: 30. Mrz 2012, |||||||||||||
Da hab ich mich doch ein wenig vertan die Werte sind in Ordnung bis auf den 1,5K Widerstand auf ihm steht 1K5 aber laut Multimeter hat er ziemlich genau 1K , also vielleicht hat die 5 eine andere Bedeutung ?? Und natürlich der mit 1,6pF der in wirklichkeit 1,6nF haben müsste, dies konnte ich aber auch noch nicht überprüfen da die Aufschrift nach hinten zeigt. Die beiden roten Kondensatoren kann ich leider auch nicht überprüfen da die Aufschrift ebenfalls nach hinten zeigt. Ich hab aber jetzt nochmal alle Bauteile genau mit dem Schaltplan verglichen und das mal im Bild eingezeichnet , nur um einen besseren Überblick zu haben . Ich versteh nur nicht so ganz warum die beiden 8pF Kondensatoren unterschiedliche Bauformen haben , vielleicht hat der hinetre rote sogar einen ganz anderen wert. Wenn ich mich nicht vertan hab, dürfe das ungefähr so aussehen. ![]()
Ich muss mich natürlich nochmal für eure große Hilfe und eure Gduld bedanken besonders bei Herbert . alleine würde ich das nie Schaffen und in einem amderen Forum hätten bestimmt schon alle aufgegeben. Man muss mir eben alles nur genau und ausführlich erklären dann bin ich auch sicher dass wir den Fehler finden und beheben werden. Bald mach ich auch mein Hobby zum Beruf und beginne im september eine Ausbildung zum Elektroniker ![]() [Beitrag von EF80 am 30. Mrz 2012, 22:57 bearbeitet] |
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pragmatiker
Administrator |
07:35
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#43
erstellt: 31. Mrz 2012, |||||||||||||
Servus Benny, danke für das beschriftete Photo - das ist durchaus erhellend.
Die unterschiedlichen Bauformen und unterschiedlichen Farben haben mit verschiedenen Spannungsfestigkeiten und verschiedenen Temperaturkoeffizienten (TK) zu tun - das ist also durchaus normal. In HF-Baugruppen konnte man häufig (obwohl das wünschenswert wäre) nicht einheitlich Kondensatoren mit einem TK von "0" einbauen - ganz einfach deshalb, weil die anderen Bauelemente (Spulen, Trimmkondensatoren) eines Schwingkreises häufig einen von "0" abweichenden und nicht veränderlichen TK haben. Dann hat man halt versucht, den Gesamt-TK durch geschickte Wahl der Einzel-TKs auf "0" zu bringen - also dafür gesorgt, daß sich die verschiedenen (positiven und negativen) Einzel-TKs gegeneinander kompensieren. Diese Arbeit der Temperaturkompensation (keine Angst, das werden wir bei Deinem Radio nicht machen) ist äußerst zeitraubend und war / ist deswegen bei der Entwicklung, Inbetriebnahme und Reparatur von Geräten, die hochstabile freilaufende Oszillatoren benötigen, sehr "beliebt". Was auf Deinem Photo so richtig schön zu sehen ist (und zur Verwirrung beitragen kann) ist die Tatsache, daß der Pin 5 der Fassung der EC92 (der ja in der Röhre selbst gar nicht belegt ist) hier als "Lötstützpunkt" für die Verbindung zwischen dem 20[pF] Anodenkondensator und der Rückkoppelspule für den Oszillatorschwingkreis verwendet wird.
Ich muß mich da entschuldigen - Ich hab' gedankenlos einfach die heutige Bezeichnungs- und Schreibweise bei Widerstandswerten in Schaltbildern zugrunde gelegt. 1[kOhm] ist richtig - die Bezeichnung "1K5" heißt hier, daß der Widerstand 1[kOhm] Widerstandswert hat und nach DIN41400 in die Widerstandsklasse "5" einzuordnen ist. Den nachfolgenden Scan zur Klassierung dieser Widerstände hab' ich jetzt mal beim Radiomuseum ![]() ![]() So, jetzt greifen wir das erste Mal zum Lötkolben - und zwar mit aller Umsicht und Vorsicht. Zu langes Erhitzen einer Lötstelle / Lötfahne kann dazu führen, daß der Trägerkunststoff, auf dem diese Lötfahne sitzt, schmilzt - also kürzestmögliche Lötzeit anwenden! Zur Lötspitzentemperatur: Diese alten Geräte wurden (anders als heute im Zeichen von RoHS) alle mit bleihaltigem Lötzinn aufgebaut - da sollte eine Lötspitzentemperatur von 340[°C] bis höchstens 380[°C] völlig ausreichen. Abzulöten wäre der rechte Anschluß des langen, grauen 20[kOhm] Widerstandes - der ist länger als der linke, man kommt besser hin und HF-mäßig ist er kalt. Du lötest nur den Draht von der Lötfahne am Trimmkondensator ab (ohne seine wellige Form irgendwie grade zu biegen - auch der Widerstand selbst bleibt in seiner Lage genau da, wo er ist) und biegst ihn grade soweit weg, daß der keinen Kontakt mehr zu seiner Lötstelle macht. Achte bitte bei der ganzen Löterei darauf, daß der Spulenkörper des Variometers (der, soweit es die Bilder zeigen, eh schon spröde ist) thermisch nicht in Mitleidenschaft gezogen wird. Den Trimmkondensator selbst läßt Du bitte völlig in Ruhe. Damit hast Du den gesamte Oszillator / Mischerteil von der Anodenspannungsversorgung abgeklemmt. Jetzt machst Du genau denselben Spannungsmeßtest (beide Röhren ziehen, Gerät auf UKW, Multimeter im Gleichspannungsmeßbereich an Masse und das Gitter der EC92 - also über den 1[MOhm] Gitterableitwiderstand, Gerät einschalten) noch einmal. Welche Spannung am Gitteranschluß der Fassung der EC92 mißt Du jetzt? Wenn Du da jetzt eine von "0" verschiedene (positive) Spannung messen solltest, dann kommt als Fehlerquelle eigentlich nur noch einer der beiden 8[pF] Kondensatoren in Frage, weil die Anodenspannung (durch den abgelöteten 20[kOhm] Widerstand) jetzt nur noch vom Anodenschwingkreis der Vorstufe kommen kann. Wen Du diese Messung gemacht hast, dann sehen wir weiter (der 20[kOhm] Widerstand bleibt für den Moment mal abgelötet - vielleicht brauchen wir diesen Zustand ja noch mal - und es soll ja so wenig wie möglich in dem Tuner rumgelötet werden). Was Du in diesem Zustand noch machen kannst: Die EF80 reinstecken, daß Gerät ca. 10 Minuten warmlaufen lassen und dann den Spannungsabfall über dem 1[kOhm] Widerstand messen - dann haben wir eine zusätzliche Information, die nicht im Schaltbild steht - nämlich den Anodenstrom der EF80 alleine. Grüße Herbert [Beitrag von pragmatiker am 31. Mrz 2012, 08:20 bearbeitet] |
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EF80
Ist häufiger hier |
10:49
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#44
erstellt: 31. Mrz 2012, |||||||||||||
Ich verwende eine Ersa Analog 60 , bei ihr stelle ich immer eine Temperatur zwischen 300° und 350°C ein und hatte damit noch nie Schwierigkeiten . Bei Temperaturen über 350°C beginnt sich schon die Lötspitze zu verbiegen. Soo: 20K Widerstand abgelötet und beide Röhren gezogen. Jetzt messe ich am Gitteranschluss der EC92 eine Spannung von 102,2V . Das war der höchstwert danach beginnt die Spannung wieder zu fallen wie bei den anderen Messungen zuvor auch. Dann habe ich die EF80 eingesteckt ca.10 Minuten warmlaufen lassen und dann die Spannung am rechten Ende des 1K Widerstandes gemessen . Dort liegen genau 233V an. gruß Benny [Beitrag von EF80 am 31. Mrz 2012, 11:07 bearbeitet] |
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pragmatiker
Administrator |
11:14
![]() |
#45
erstellt: 31. Mrz 2012, |||||||||||||
Servus Benny,
Aha. Wenn Du Dir ganz sicher bist (entschuldige meine Penetranz, aber bevor wir an dieser Stelle in's Eingemachte gehen, muß hier Sicherheit herrschen), daß Du den Spannungsabfall über dem 1[MOhm] Gitterableitwiderstand der EC92 (also vom Steuergitter der EC92 (Pin 6) zur Schaltungsmasse des Radios) im Gleichspannungsmeßbereich Deines Multimeters mißt und daß da ca. +100[V] (also keine [mV] oder so) gegen Masse als Meßergebnis rauskommen, dann kann nur noch einer der beiden 8[pF] Kondensatoren einen Feinschluß haben. Und um rauszufinden, welcher der beiden 8[pF] Kondensatoren der Fehlerhaft ist, gehen wir jetzt wie folgt vor:
Ok, vielleicht habe ich mich undeutlich ausgedrückt: Wir benötigen den Gleichspannungsabfall über dem 1[kOhm] Widerstand - Du mußt also mit den beiden Strippen des Multimeters im Gleichspannungsmeßbereich an den beiden Anschlüssen des 1[kOhm] Widerstandes messen (schließlich benötigen wir den Spannungsabfall an diesem Widerstand, um mit Hilfe des ohmschen Gesetzes "Spannungsabfall am 1[kOhm] Widerstand in [V]" / 1[kOhm] = "Strom durch den 1[kOhm] Widerstand in [mA]" den Anodenstrom der EF80 zu berechnen). Grüße Herbert [Beitrag von pragmatiker am 31. Mrz 2012, 11:28 bearbeitet] |
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EF80
Ist häufiger hier |
11:25
![]() |
#46
erstellt: 31. Mrz 2012, |||||||||||||
Asoo okay mein Fehler : Also gleich nochmal gemessen. Com hatte ich diesemal am linken Anschluss und das andere am rechten Anschluss am 1K Widerstand. Jetzt komme ich auf eine Spannung von -6,8V also habe ich vermutlich die Messleitungen vertauscht . Dann wären das 6,8V . Die Versuche mit dem 8p Kondensator werde ich dann heute mittag oder heute abdend ausprobieren . Ach noch ne Frage : Soll ich dabei die Röhren wieder einstecken oder ohne Röhren messen ?? [Beitrag von EF80 am 31. Mrz 2012, 11:27 bearbeitet] |
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pragmatiker
Administrator |
11:35
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#47
erstellt: 31. Mrz 2012, |||||||||||||
Das paßt von der Polarität her (weil der linke Anschluß des 1[kOhm] Widerstandes derjenige mit dem positiveren Potential ist). Auch die 6.8[V] hören sich vernünftig an - das wären dann 6.8[mA] Anodenstrom für die EF80. Da liege ich mit meiner weiter oben aufgeführten Faustformel: "2/3 des Gesamtstroms für die Vorstufe, 1/3 des Gesamtstroms für den Oszillator / Mischer" ja gar nicht so weit daneben: (9.5[mA] Gesamtstrom (Schaltbildangabe) / 3) * 2 = ca. 6.3[mA] Anodenstrom für die Vorstufe mit der EF80 als Daumenpeilwert - paßt also.
Nein, die Röhren bleiben bei diesen Gitterspannungsmessungen natürlich beide draußen - hier geht's schließlich nur um das Leckstrom- / Isolationsverhalten des Tuners.....und da können wir keine Betriebsströme brauchen, die in der Schaltung fließen und damit Spannungsabfälle erzeugen. Grüße Herbert [Beitrag von pragmatiker am 31. Mrz 2012, 11:38 bearbeitet] |
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Bertl100
Inventar |
11:40
![]() |
#48
erstellt: 31. Mrz 2012, |||||||||||||
Hallo zusammen, ein sehr schöner Thread. Ich möchte an dieser Stelle aber bemerken, dass der Austausch eines der 8pF Kondensatoren oder auch des 10pF Kondensators ein Wandern der Sendereinstellung zur Folge haben kann. Also selbst wenn der Übeltäter gefunden wird, danach keine Wunder erwarten! Gruß Bernhard |
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pragmatiker
Administrator |
11:45
![]() |
#49
erstellt: 31. Mrz 2012, |||||||||||||
Servus Bernhard, ich werde mich sehr bemühen, durch geeignete Vorgehensweisen und Hilfsschritte - die ich mir abhängig von den Meßergebnissen noch ausdenken muß - diese (natürlich zu erwartenden) Effekte so klein wie möglich zu halten sowie ggf. zusammen mit Benny einen zarten Nachgleich des Oszillators "interaktiv" durchzuziehen (deswegen sprach ich ja weiter oben schon einen öffentlich-rechtlichen Rundfunksender mit bekannten Eigenschaften an, den ich als Meßsender zu mißbrauchen gedenke - am besten ein Klassik- oder Kulturprogramm, die sind in der Regel nicht bis an die Hubgrenzen ausgesteuert (was ja für ein Mono-Radio mit schmalerer ZF-Bandbreite als heutzutage üblich wichtig ist)). Gottseidank müssen wir ja den ZF-Verstärker samt Demodulator nicht abgleichen.....das sähe von der Komplexität her natürlich ganz anders aus.... Apropos Demodulator: @Benny: Erweitere Deine Bestellliste beim Conrad bitte um ein paar Elektrolytkondensatoren (also Elkos) 2.2[µF] / 63[V] (oder, wenn's die in 63[V] nicht gibt, dann halt in 40[V]). Das sind auch Pfennigartikel - und die solltest Du vorsorglich vorrätig haben. Warum? Nun, wenn das Radio auf UKW wieder spielt, aber verzerren sollte, dann kann das an einem ausgetrockneten Elko im FM-Demodulator liegen....das kommt bei diesen alten Geräten gar nicht so selten vor. Und dann kannst Du auch gleich noch ein paar 47[µF] / 25[V] Elkos dazu kaufen, falls der Kathodenelko der EL41 Endröhre müde sein sollte - was ebenfalls nicht so selten vorkommt. Ebenfalls Pfennigartikel - und immer dran denken: Natürlich wirst Du nicht alle Bauteile brauchen, aber: eine gut gefüllte Bastelkiste ist für solche Aktionen Gold wert. Grüße Herbert [Beitrag von pragmatiker am 31. Mrz 2012, 11:55 bearbeitet] |
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EF80
Ist häufiger hier |
14:33
![]() |
#50
erstellt: 31. Mrz 2012, |||||||||||||
Soo das war schonmal gar nicht so einfach da die Drähtchen auch noch miteinander verdreht waren . ![]() Dann hab ich erneut die Spannung am Gitteranschluss der EC92 gemessen. Die Spannung steigt beim aufheizen wieder bis auf 110V und beginnt dann wieder zu sinken. Also liegt wohl an dem anderen 8pF Kondensator richtig ? Bei Conrad werde ich dann vermutlich am Montag bestellen wenns okay ist . Einige Bauteile hab ich auch noch zuhause aber leider nicht alle. Widerstände hätte ich die komplette E12 Reihe aber eben nur Kohleschicht. Gruß Benny [Beitrag von EF80 am 31. Mrz 2012, 14:52 bearbeitet] |
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E130L
Inventar |
09:26
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#51
erstellt: 01. Apr 2012, |||||||||||||
Hallo,
Alternativ kann man die Drähte auch an gut erreichbarer Stelle durchknipsen und später mit minimalen Lötzinneinsatz wieder verlöten.
Wenn der 20K Widerstand noch abgetrennt ist, müßte der obere 8pFim Schaltbild defekt sein. MfG Volker |
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