Röhrenverstärker mit EF86 heizt nicht , Philips Hutschachtel

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vinylretter
Neuling
#1 erstellt: 07. Feb 2015, 15:23
Hallo,
ich habe einen Philips NG1365 Plattenspieler. Alle Kondensatoren wurden vor vielen Jahren ausgewechselt.Daraufhin spielte er sehr schön , sogar die Klangregelung hat funktioniert.
Jetzt kommt kein Ton mehr raus.
Die Endstufenröhre EL84 heizt normal.

Die Vorstufenröhre EF86 heizt gar nicht.
Die Heizspannung von 6,3 Volt liegt an 4+5 an.
Die Röhre wurde gegen eine neue getauscht. Leider gleiches Bild.
Kontakte 4+5 an alter und neuer Röhre mit Ohmmeter auf Durchgang geprüft.

Jetzt weiß ich nicht mehr weiter. Könnte mir bitte jemand helfen?
Gruss
Wolfgang aus Wiesbaden
sidolf
Inventar
#2 erstellt: 08. Feb 2015, 12:15
Hallo Wolfgang,

kann es sein, dass die EF86 doch heizt, Du das Glimmen aber nur nicht siehst? Erwärmt sich die EF86 nach einer gewissen Zeit, sagen wir mal nach etwa 15 Minuten? Hast Du die 6,3 V an 4/5 der EF86 bei eingesteckter Rohre gemessen?

Gruß


[Beitrag von sidolf am 08. Feb 2015, 12:21 bearbeitet]
vinylretter
Neuling
#3 erstellt: 08. Feb 2015, 13:11
danke sigolf,
die röhre wird gar nicht warm. 6,3 volt gemessen bei eingesteckter röhre an 4+5

noch ein tipp?

herzlichen dank
sidolf
Inventar
#4 erstellt: 08. Feb 2015, 13:35
Hallo Wolfgang,

Du hast die gezogenen EF 86 an 4/5 auf Durchgang gemessen? Mit einem Ohmmeter? Welcher Widerstandswert wird angezeigt? Sollten so um die 30 Ohm sein! Wichtig, die Pins 4 und 5 sind von unten im Uhrzeigersinn zu sehen.

Zieh mal eine EF86 und messe die Spannung an der Fassung, jetzt aber seitenverkehrt. Sind auch hier die 6,3 V zu messen?

Welche Ursachen gibt's sonst noch:

Kalte Lötstellen an Pin 4/5 der Fassung, einfach mal nachlöten.
Fassung verdreckt, sauber machen.

Gruß


[Beitrag von sidolf am 08. Feb 2015, 13:37 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#5 erstellt: 08. Feb 2015, 18:20
Servus zusammen,

sidolf (Beitrag #4) schrieb:
Du hast die gezogenen EF 86 an 4/5 auf Durchgang gemessen? Mit einem Ohmmeter? Welcher Widerstandswert wird angezeigt? Sollten so um die 30 Ohm sein!

ich hab kürzlich mal den Kaltwiderstand des Heizfadens einer NOS Tungsram EF86 gemessen - da kamen ≈ 4.8[Ω] dabei raus. Quelle: http://www.hifi-foru...=4900&postID=116#116

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 08. Feb 2015, 18:21 bearbeitet]
vinylretter
Neuling
#6 erstellt: 08. Feb 2015, 18:37
Vielen Dank für die Hilfe,

ich habe einfach eine neue EF86 eingesetzt. Kein Unterschied.

6,3 Volt wurden gemessen bei eingesteckter Röhre an 4+5.

Röhre wird einfach nicht warm. Die EL84 wird richtig heiß, glüht aber normal - nicht überhell.


Wer hat noch einen tipp?
vinylretter
Neuling
#7 erstellt: 08. Feb 2015, 18:39
Sockel sieht sehr sauber aus. trotzdem mit Kontakt60 gereinigt. Lötstellen sehen auch sehr gut aus.
pragmatiker
Administrator
#8 erstellt: 08. Feb 2015, 18:50
Servus Wolfgang,

hast Du - wie von Sidolf angeregt - bei allen Dir zur Verfügung stehenden EF86 den Heizfaden ohmisch an der nackten Röhre vermessen? Nicht, daß durchgebrannte Heizfäden bei E-Röhren besonders häufig vorkämen - aaaber: Laß uns das doch ganz sicher ausschließen, daß es die Heizfäden sein können.....so eine Messung dauert ja nicht lange.

Was Du auch noch überprüfen könntest - damit ist dann Verdrahtung, Fassung und Sockel getestet: Klemm' Doch Dein Multimeter mit ein paar festen Klemmen (Hirschmann Kleps, Kroko oder dergleichen) da an die Pins 4 und 5 der Fassungsverdrahtung der EF86, wo Du vorher schon die 6.3[V] Wechselspannung gemessen hast. Dann schaltest Du das Gerät OHNE eingesteckte EF86 ein. Nachdem alle andere Röhren angeheizt haben (also so nach ca. 2 Minuten) stecktst Du unter dauernder Beobachtung des Spannungsmessers die (kalte) EF86 ein. Bei einem Heizfadenkaltwiderstand von ≈ 4.8[Ω] fließen da momentan im Moment des Einsteckens ≈ 1.3[A]. Und diese schlagartige zusätzliche Belastung der Heizwicklung des Netztrafos sollte man eigentlich durch eine genau im Moment des Einsteckens der EF86 kurzzeitig um ≈ 50[mV] bis ≈ 200[mV] (je nach Innenwiderstand der Heizwicklung) sinkende Heizspannung am Spannungsmesser sehen. Ist dies der Fall, dann heizt die Röhre - auch wenn man es vielleicht nicht sieht. Tut sich dagegen spannungsmäßig im Moment des Einsteckens der EF86 nichts, aber wirklich gar nichts, dann muß man sich die Fassung samt der Kontaktfedern (Federkraft erlahmt?) mit einer Lupe sehr genau ansehen.

vinylretter (Beitrag #6) schrieb:
Röhre wird einfach nicht warm. Die EL84 wird richtig heiß, glüht aber normal - nicht überhell.

Was heißt denn "Röhre wird einfach nicht warm" genau? Die EL84 verbrät im Ruhezustand ≈ 18.2[W] Verlustleistung (ca. 4.8[W] Heizleistung, ca. 12[W] Anodenverlustleistung und ca. 1.4[W] Schirmgitterverlustleistung). Bei der EF86 sieht das mit ca. ≈ 2.1[W] Verlustleistung (ca. 1.26[W] Heizleistung, ca. 0.75[W] Anodenverlustleistung und ca. 0.084[W] Schirmgitterverlustleistung) schon deutlich anders aus (die EF86 verbrät also nur ≈ 11.5% der Leistung einer EL84) - deswegen wird die EF86 auch im ganz normalen Betrieb nicht mal annähernd so warm oder gar heiß wie die EL84.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 08. Feb 2015, 19:14 bearbeitet]
Ingor
Inventar
#9 erstellt: 11. Feb 2015, 11:49
Vielleicht schon mal an eine direkte Strommessung gedacht? Multimeter auf AC 10 A in Heizkreis der EF 86 einschleifen, messen. Kein Strom, Fassung defekt, wenn Röhre ok. Das ist doch kein Hexenwerk. Ich habe auch noch keine gebräuchliche E-Röhre gesehen, bei der der Heizfaden nicht erkennbar glühte, ich habe aber schon Röhren gehabt, die nach Ohmmetermessung funktionierten, aber bei dem Einstecken nicht mehr, da sie einen Wachelkontakt im Heizfaden hatten. Andere Möglichkeit 6,3 V direkt an die Röhre im ausgebauten Zustand anlegen, schauen, was passiert. Die Röhre zieht 200 mA, bei einer Telefunken Röhre konnte man den Heizfaden von oben nicht sehen, sondern nur seitlich. Die Röhre wird handwarm. Habe ich gerade ausprobiert.
pragmatiker
Administrator
#10 erstellt: 11. Feb 2015, 12:03
Direkte Heizstrommessung: Mit meinem Tipp wollte ich ja nur vermeiden, daß irgendwas im Heistromkreis aufgetrennt werden muß - Komfortgewinn sozusagen.

Grüße

Herbert
Ingor
Inventar
#11 erstellt: 11. Feb 2015, 13:19
Herbert, du hast absolut Recht, und mein Beitrag sollte kein Kritik an deiner Messmethode sein oder deinem Beitrag sein. Nur wenn dem Fragesteller alles so unklar zu sein scheint, dann muss man halt auch mal den Strom messen. Was ich auch immer gerne vermeide. Deine Methode birgt aber auch einen kleinen Fallstrick. Viele Bastler haben billige digitale Messgeräte mit einer langsamen Samplerate, und da kann der kurze Spannungsabfall schnell übersehen werden oder nicht eindeutig sein, und schon ist man wieder im Bereich des Uneindeutigen.
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