Laufzeitkorrektur / Time Alignment

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Doppler
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 10. Mrz 2013, 19:38
Hallo Kollegen ...

ich habe gerade mein Projekt eines 3-wege Studio Monitors fertiggestellt und die Elektronik soweit bereits eingerichtet (LS-Management System, 3 gute Stereo Endstufen ...).
Die Chassis sind bündig ins Gehäuse eingelassen.
Nun möchte ich auch die Möglichkeit der Laufzeitkorrektur nutzen.
Stellt sich aber eine nicht ganz unwichtige Frage, deren Beantwortung ich hier nicht finden konnte:
Welches Maß nehme ich bei einem LS-Chassis?
Messe ich von der vordersten Kante der Membran bis zum Übergang Membran/Schwingspulenträger?
Oder nehme ich sogar das Maß bis zum Schwingspulenspalt des Magneten (kann bei Bässen ja auch den einen oder anderen Zentimeter zusätzlich machen ...)?

Sollte diese Frage bereits in einem anderen Thread beantwortet worden sein, bitte ich um kurzen Hinweis.

Grüße aus Berlin und schönen Restsonntag ...

Doppler
Flowi77
Schaut ab und zu mal vorbei
#2 erstellt: 10. Mrz 2013, 20:20
Hi,

Du hast doch bestimmt ein Mikrofon zur Hand. Den zeitversatz kannst du bestimt viel genauer so messen.
Generiere dir ein hohen, einen mittleren und einen tiefen Ton. Dann misst du den linepegel direkt ins Mischpult und gleichzeitig mit Mik. Dann schaust du dir den Zeitversatz zwischen den Signalen für jeden einzelnen Ton an.

Gruß
Doppler
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 16. Mrz 2013, 12:59
Hi Flowi,

ja ... auch das ist eine Möglichkeit.
Allerdings ist der Aufwand doch um einiges höher als der rechnerische und zum anderen interessiert es mich einfach auch persönlich von welchem Schallerzeugungspunkt man hierbei ausgeht.
Das Thema kam nämlich in einer Diskussion hoch und wir möchten nun auch einfach denjenigen ermitteln, der hierbei Recht hat.
Ein Traum wäre es noch, wenn die Lösung noch mit einer physikalisch fundierten Erklärung untermauert wird.
Aber ich möchte hier nicht als unverschämt darstehen ... ein bloße Antwort oder Diskussion hierzu würde mir bereits reichen ...

Grüße aus Berlin
P.Krips
Inventar
#4 erstellt: 16. Mrz 2013, 22:14
Hallo,


Flowi77 (Beitrag #2) schrieb:
Hi,

Du hast doch bestimmt ein Mikrofon zur Hand. Den zeitversatz kannst du bestimt viel genauer so messen.
Generiere dir ein hohen, einen mittleren und einen tiefen Ton. Dann misst du den linepegel direkt ins Mischpult und gleichzeitig mit Mik.

Wenn man über ein Messsystem verfügt, macht man das ähnlich, aber dennoch anders...
Das Dumme ist, daß der SEO frequenzabhängig ist und genaugenommen nur bei der Übergangangsfrequenz interessiert.
Man misst die Treiber auf Achse bei gleichem konstanten Abstand (an besten zur Schallwandebene) mit dem gleichen Messignal, mit dem man auch die Schalldruckkurven misst (also Impuls, MLS, Pseudoruaschen oder was auch immer). Messprogramme wie Arta können dir bei Eingabe der Messentfernung dann den SEO direkt anzeigen.
Geht das nicht, zeigen die Messprogramme aber die Zeit (meist in mS) an zwischen Messbeginn und Eintreffen des Signals am Mic. Dann ziehst bei jedem Treiber davon die Laufzeit deiner Messentfernung ab und die übrigbleibenden mS rechnest du dann in Strecke um, fertig.
Dann hast du den individuellen SEO-Versatz jedes Treibers zur Schallwandvorderkante ermittelt.

Gruß
Peter Krips
Flowi77
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 17. Mrz 2013, 08:37
Ja, schon klar, aber nicht jeder hat ein Messsystem.
KLazu0
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 22. Mrz 2013, 12:00
Moin,

da es mich auch interessiert hab ich mal gegoogelt, Hier mal ein Link der deine Fragen beantworten sollte:

Link

Die Entfehrnung zum LS ist der weg von der Menbran zum Ohr. bei konus LS würde ich die Menbran als flachmenbran mitteln.

Ich hab auch Mess equipment und kann dir sagen das es sich lohnt mal 150€ in ein beyer dynamic micro zu investieren und nochmal 50€ in eine gescheite soundkarte. Das zeug verliert nicht an wert und man kanns immer mal gebrauchen.


Mich interressiert allerdings was man so als Fausformel für Laufzeitunterschiede annehmen kann, bei TT MT HT. Ich hatte da mal was gelesen, zwecks der planung eines neuen projektes hätte ich da aber gerne eine Größenordnung damit ich weiß was auf mich zukommt.

Noch eine Frage - sorry das ich den threat kaper - Ist es notwendig die Laufzeit auszugleichen wenn man einen 10 er TT bei ca. 300Hz trennt? Da kommt ja doch schon etwas weg hinzu gerade bei einem sehr flotten mitteltöner. Zwischen HT und MT ist es denn ja ehr Kosmetik.

gruß
niklas


[Beitrag von KLazu0 am 22. Mrz 2013, 12:03 bearbeitet]
Ars_Vivendi
Inventar
#7 erstellt: 23. Mrz 2013, 09:13
Die Membran als Flachmembran zu mitteln ist sicher kein schlechter Ansatz. Aber wo sitzt die dann? Das ist ja das Problem an der Sache.

Für Laufzeitmessungen braucht man sicher keine 200€ in Messequipment investieren. Da tut es das billigste Mikrofon und die billigste Soundkarte. Sowas haben 95% der PC-Besitzer zu Hause. Arta runterladen und los geht´s. Welcher Schallentstehungsort dann reell ist kannst du so auch ermitteln. Noch genauer wie durch Theorie.

P.Krips hat das schon ganz gut beschrieben.
KLazu0
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 23. Mrz 2013, 11:13
Naja wenn du sie als flachmenbran mittelst dann erübrigt sich ja wo die sitzt, Halt im Mittel oder auch schwerpunkt . Ob das für die praxis jetzt so ganz richtig ist möcht ich mal dahingestellt lassen.
Ars_Vivendi
Inventar
#9 erstellt: 25. Mrz 2013, 11:09
Wo erübrigt sich da jetzt etwas? Du wirfst einen Blick auf die Membrangeometrie und weisst sofort: "Aha, das akustische Zentrum befindet sich 1,7 cm vor der Schwingspule!", oder wie?
KLazu0
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 25. Mrz 2013, 13:41
Ja eigentlich wie du gesagt hast. Also man könnte das nat. auch mathematisch exakt machen. Ein Koordinatensystem reinlegen, Menbran reinpacken und wenn du denn mit nem Allgebra system, zb. Matlab diese Koordinaten mittelst würdest du wissen wo genau in deinem KZ die Flachmenbran liegt. Oder du berechnest den SP, Dreimal Integrieren (konstante dichte und konstante Menbrandicke). Der Dürfte in der Fläche der theoretischen flachmenbran sein, damit hast du ja dann auch zumindest die relevanten Koordinaten.


Ob das für die praxis jetzt so ganz richtig ist möcht ich mal dahingestellt lassen.


Ich denke aber da gibts dann doch noch par Abweichungen zur praxis die dürften allerdings dann schon sehr minimal sein. Ich weiß auch das dass ehr Hausfrauenlogik ist, aber egal weil die Rechnung würde ich mir eh sparen da man es ja auch ganz gut abschätzen kann. Kommt ja auf ein par millimeter nicht an.


[Beitrag von KLazu0 am 25. Mrz 2013, 13:43 bearbeitet]
ehemals_Mwf
Inventar
#11 erstellt: 25. Mrz 2013, 23:51
Hi,

ein paar Fakten eingeworfen:

-- Zeitversatz-Hörschwelle absolut: >=1 ms = 34 cm (in Luft)

-- Phasendifferenz -"Relevanz-Schwelle", Annahme 90°, dann ergeben sich bei:
200 Hz = 43 cm
1 kHz = 9 cm
5 kHz = 1.7 cm -- Beispiel für rel. hohe Ü-Frequenz z. Hochtöner
12 kHz = 0.7 cm -- wirksam beim Richtungshören (Stereo)

-- Zur Laufzeit in der Luft wäre noch die von Schwingspule bis zu einem mittleren Membranelement dazuzurechnen.
Schallgeschwindigkeit in typ. Materialien (Alu, Kleber, KST, Pappe...) z.B. 5-fach gegenüber Luft,
d.h. bei Hochtönern vernachlässigbar,
in größeren TTs z.B. 10 cm,
/5 = 2 cm äquivalente Strecke in Luft

Gruss,
Michael
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