WinISD - Merkwürdigkeit bei Leistungsbedarfsermittlung

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Ezeqiel
Inventar
#1 erstellt: 26. Jul 2014, 10:24
Ich habe das aktuell mit WinISD 0.7.0.900 ausprobiert, doch mein Problem trat auch bei der Pro Alpha-Version auf.

Gegeben seien zwei Subwoofer mit gleichem Treiber und gleichem Volumen (*edit*: CB). Für einen setze ich einen Filter - hier war es eine Linkwitz-Transformation - um eine tiefere untere Grenzfrequenz zu erreichen.

Dann schaue ich mir unter "Cone excursion" die Membranauslenkungen an und erhöhe "System input power" bei beiden so lange, bis bei der gewünschten unteren Grenzfrequenz jeweils Xmax erreicht ist - sagen wir, dieser Punkt läge bei 25 Hz.

Dann ist dort bei der entzerrten Version Xmax mit einer bei weitem niedrigeren Leistung erreicht, als bei der unentzerrten Version.

Nun handelt es sich ja hier um einen aktiven Filter, er sitzt also vor der Endstufe. Die Endstufe selbst "sieht" ja in beiden Konstruktionen den gleichen Treiber unter gleichen Einbaubedingungen. Die Leistung zum Erreichen von Xmax bei einer gegebenen Frequenz - hier 25 Hz - sollte also doch eigentlich gleich sein, einerlei, wie nun entzerrt wurde.

Ist das nun eine Unstimmigkeit im Programm oder habe ich da einen Denkfehler?

Viele Grüße,
Ezeqiel

*edit*: Diese Merkwürdigkeit suggeriert mir z.B. in der "Cone excursion"-Darstellung schon ohne, dass ich was an "System input power" ändere, dass die entzerrte Version im Tiefbassbereich einen höheren Wirkungsgrad hat, als die unentzerrte Version. Aber das kann ja wohl nicht sein . . .


[Beitrag von Ezeqiel am 26. Jul 2014, 11:37 bearbeitet]
Ezeqiel
Inventar
#2 erstellt: 28. Jul 2014, 01:33
Wenn ich mich nicht irre, ist WinISD ein doch recht oft genutztes Programm zur Einschätzung von Tieftönern in Gehäusen. Muss wohl das Sommerloch sein . . .

Viele Grüße,
Ezeqiel


[Beitrag von Ezeqiel am 28. Jul 2014, 01:33 bearbeitet]
HiFi-Selbstbau
Inventar
#3 erstellt: 28. Jul 2014, 06:53
Hi ezequiel,

das ist mir auch schon aufgefallen. Wenn man sich aber "Maximum SPL" anguckt und "Maximum Power" ist die Welt wieder in Ordnung. Dort wird die maximal mögliche Leistung für jede Frequenz getrennt berechnet, bei "System input power" ist eher eine feste Lautstärkeeinstellung am Vorverstärker gemeint, eventuelle aktive Filter kommen erst später.

Ansonsten wäre eine Filterfunktion ja NIE zu sehen, wenn das Ausgangssignal jeweils so korrigiert würde dass die Spannung am Chassis immer gleich bliebe ;-)

Gruß Pico
Ezeqiel
Inventar
#4 erstellt: 30. Jul 2014, 00:29
Ist das denn bei allen Simulationsprogrammen so, die auch einen aktiven EQ einbeziehen können? Ich vermute zumindest, dass WinISD da nicht das einzige mit dieser Funktion ist.

Ich krieg' ein bisschen einen Knoten ins Hirn, wenn ich versuche, mir zu überlegen, wie das eleganter gelöst werden könnte. Am Ende wird das sinnvollste vielleicht sein, wenn im Programm darauf hingewiesen wird . . .

Viele Grüße,
Ezeqiel
Jobsti
Inventar
#5 erstellt: 05. Aug 2014, 05:42
WinISD rechnet nur mit der "normalen" Leistung, welche du einstellst,
wie viel Leistung der EQ frisst, darfst du dir selbst ausrechnen.

Simulierst du mit 100W und feuerst 6dB EQ rein, entspricht das 100W & 400W auf der EQ Frequenz,
also gesamt 400W Leistung.
Willst du mit 100W Gesamtleistung simulieren bei 6dB EQ, dann wähle als Leistung 25W.
(Wie viel Scheinleistung du wirklich benötigst, kannste bei apparent load ablesen)
Aber wie Pico schon schrieb, ist das eher als "Pegelsteller" oder "Gain" zu sehen sobald man Filter nutzt.

Im MaxSPL & MaxPow bezieht WinISD (Pro) keine Filter mit ein, allerdings aber die Erwärmung und Serienwiderstand.

Finde das völlig ok so wie es ist, muss man nur wissen.

Bugs bei der Pro Alpha:
• Simuliert man mit VC-Erwärmung, rechnet WinISD den Pegel/Leistung falsch.
Lösung: neuer Widerstand per Hand ausrechnen und die entsprechende Leistung eintragen/anpassen.

• Im Compound rechnet WinISD 6dB Pegel drauf, im maxSPL dann 3dB.
Korrekt wäre +3dB Kennschalldruckpegel und identischer maxSPL im Vgl. zur Einfachen Kiste.


[Beitrag von Jobsti am 05. Aug 2014, 06:00 bearbeitet]
Gerdo
Inventar
#6 erstellt: 05. Aug 2014, 05:58
Fett Reschpekt!

Jobsti,gibts eigentlich auch ne Frage,auf die Du keine passende Antwort weisst??;)
Jobsti
Inventar
#7 erstellt: 05. Aug 2014, 06:01
Genügend, sonst würde ich ja in jedem Thema was posten *totlach*
Gerdo
Inventar
#8 erstellt: 05. Aug 2014, 06:57
Ich bin mir sicher:


Könntest Du!!!

wenn da nicht noch das "normale Leben" wäre...


P.Krips
Inventar
#9 erstellt: 05. Aug 2014, 09:38
Hallo,
kleine Anmerkung:

Jobsti (Beitrag #5) schrieb:

Korrekt wäre +3dB Kennschalldruckpegel und identischer maxSPL im Vgl. zur Einfachen Kiste.


Meinst du jetzt den Spannungswirkungsgrad oder den SPL 1W/1m ?
Ich kenne es so, daß der SPL 1W/1m (bezogen auf die nun halbierte Impedanz bei Parallelschaltung) bei -3 dB liegt, in der Praxis sogar etwas geringer ist, da die mitschwingende Luftmasse des Koppelvolumens ja etwas am Wirkungsgrad knabbert.
Der Spannungswirkungsgrad ist dann unverändert.
Also: zwei 8-Ömer parallel verschaltet (dann 4 Ohm) mit 2,83 Volt angesteuert = Gleichstand beim Pegel.
Mit 2 Volt angesteuert (passend zu den 4 Ohm) dann -3 dB gegenüber dem "nackten" einzelnen 8-Öhmer....

Gruß
Peter Krips


[Beitrag von P.Krips am 05. Aug 2014, 09:48 bearbeitet]
Jobsti
Inventar
#10 erstellt: 05. Aug 2014, 14:11
Moin,

ich rede von dem Kennschalldruckpegel, also üblicherweise 1W/1m. (Sollte aber in meinem Beitrag ersichtlich gewesen sein?!)
Da wir 3dB geringen Kennschalldruckpegel haben, ist der Wirkungsgrad natürlich um circa die Hälfte geringer,
also sagen wir 0,6% anstatt 1,2%.

Bei gleicher Spannung täte sich natürlich (fast) nix, würde aber logischerweise dann der Doppelten Leistung entsprechen bei 2,83V.

Anm.:
Ich habe dazu (Isobarische Anordnung) auch einen kleinen Artikel geschrieben im Forum,
leider kann ich diesen aber nicht mehr verlinken, da u.a. HowTo's nicht mehr für Gäste zugänglich sind.

Anm.2:
Da ich immer von ausgehe, dass viele Einsteiger und Anfänger mitlesen, gehe ich idR.
immer nur von der Leistung aus und lasse die Spannung aus dem Spiel,
denn damit tun sich leider viele recht schwer.
(Sogar Profis, siehe die vielen Fragen zu Limitereinstellungen, vor allem zu internen DSPs, welche direkt die Amp-Ausgangsspannung limitieren.)


[Beitrag von Jobsti am 05. Aug 2014, 14:19 bearbeitet]
Ezeqiel
Inventar
#11 erstellt: 05. Aug 2014, 14:58
Es gilt also weiter:

Ezeqiel (Beitrag #4) schrieb:
Am Ende wird das sinnvollste vielleicht sein, wenn im Programm darauf hingewiesen wird . . .

Ich als Laie bin sonst einfach viel zu verwirrt.

Andererseit: Es wäre mir sonst vielleicht auch gar nicht aufgefallen . . .

Viele Grüße,
Ezeqiel


[Beitrag von Ezeqiel am 05. Aug 2014, 15:04 bearbeitet]
P.Krips
Inventar
#12 erstellt: 05. Aug 2014, 18:49
Hallo Jobsti,

Jobsti (Beitrag #10) schrieb:
Moin,

ich rede von dem Kennschalldruckpegel, also üblicherweise 1W/1m. (Sollte aber in meinem Beitrag ersichtlich gewesen sein?!)
Da wir 3dB geringen Kennschalldruckpegel haben, ist der Wirkungsgrad natürlich um circa die Hälfte geringer,
also sagen wir 0,6% anstatt 1,2%.

Bei gleicher Spannung täte sich natürlich (fast) nix, würde aber logischerweise dann der Doppelten Leistung entsprechen bei 2,83V.

Anm.:
Ich habe dazu (Isobarische Anordnung) auch einen kleinen Artikel geschrieben im Forum,
leider kann ich diesen aber nicht mehr verlinken, da u.a. HowTo's nicht mehr für Gäste zugänglich sind.

Anm.2:
Da ich immer von ausgehe, dass viele Einsteiger und Anfänger mitlesen, gehe ich idR.
immer nur von der Leistung aus und lasse die Spannung aus dem Spiel,
denn damit tun sich leider viele recht schwer.

im Grunde sind wir uns einig, ich habe aber auch an die Anfänger gedacht, da ja unseligerweise vielfach nicht der Kennschalldruckpegel angegeben wird, sondern unanhängig von der Nennimpedanz der Pegel bei 2,83 V.

Gruß
Peter Krips
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