Beyma - Schaumstoffdichtungsring (Gasket) wie stark zusammenpressen?

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cr
Inventar
#1 erstellt: 16. Feb 2015, 22:57
Die Beyma Tieftöner haben zur Montage auf die Hinterseite der Schallwand ein Schaumstoffgasket am Korb (sieht man hier: http://www.beyma.com/getpdf.php?pid=18P1200Nd/N ), ca 6mm dick.
Mit 8 Stk M6-Schrauben kann man das mehr oder minder völlig plattdrücken. Aber ist das der Sinn und Zweck bzw. kommt es nicht zwischen den Schrauben (sie sind immerhin fas 20 cm auseinander) zu Verspannungen am Korbrand? Zudem liegt dann die äußerste Faltung der Sicke an der Schallwand auf bzw. wird auch der Schaumstoff zur Sicke hingequetscht, was mir auch nicht ideal erscheint.
Wieviel Druck soll also gemacht werden? Luftdicht erscheint mir das Ganze auch schon, wenn den Dichtungstring nur um 2mm zusammenquetscht, er ist nämlich relativ zäh.
Wave_Guider
Inventar
#2 erstellt: 17. Feb 2015, 03:27
Hi,

wenn man die Dichtung nur ein wenig komprimieren würde, hätte man ja keinen definierten Kontaktpunkt.
Und die Schrauben ihrerseits, wären nicht auf Spannung durch Dehnung.

Und, wenn die Federspannung der Dichtung im Laufe der Zeit nachlässt, wären spätestens dann die Schrauben locker.

Solche Dichtungen, vorne auf dem Korb, sind wohl ein Anachronismus aus der Zeit der Röhrenradios.
Es gibt vielleicht noch den einen oder anderen denkbaren Grund weshalb so eine Dichtung vorne, auch bei normaler Montage, einen Nutzen hat.
Wie z.B. eine gewisse Bedämpfung der Korb-"Glocken"-Resonanz. Und beim Transport sorgt so ein vorstehender Ring für Abstand zwischen Karton und Sicke/Membrane.

Wenn das Ding unbedingt von der Schallwandrückseite montiert werden muss, würde ich das so probieren:

- dort wo in der Dichtung die Aussparungen für die Schraubköpfe sind
- Hülsen einstecken.

Die Hülsen so hoch ausführen,

- dass einmal beim Anziehen der Schrauben die Dichtung genügend komprimiert wird,
- aber eben nicht in die Breite gequetscht wird
- und nicht der Korb verbogen wird
- und andererseits die Schrauben ganz normal auf fest angezogen werden können.

Vielleicht könnte man von der Dichtung auch ein paar Millimeter abtragen, wenn das zu sinnigeren Verhältnissen führt.

Oder die Dichtung versuchen zu entfernen. Und statt dessen breites LS-Dichtband verwenden (vielleicht reichen zwei Lagen aufeinander).
Das wäre schmaler als jetzt und würde beim Pressen nicht so nah an die Sicke kommen.

Grüße von
Thomas
cr
Inventar
#3 erstellt: 17. Feb 2015, 15:21
Distanzhülsen wären die einzige sinnvolle Möglichkeit

Lockern werden sich die Schrauben aber auch so wohl nicht, der Gegendruck ist recht stark und es sind Sicherungsmuttern. Methodisch gefällt mir diese Montage einfach nicht so wirklich.
Von der Kraft her könnte man wohl den Schaumstoffring ganz in die Aussparung hineinquetschen, aber dann ist die äußerste Faltung der Sicke auf die Schallwand gequetscht, das kanns ja nicht sein.
Dabei habe ich den Schallwandausschnitt sogar 410 statt 400mm laut Datenblattmontagehinweise gemacht (selbst 420mm würden nicht genügen und bei noch mehr sind die Schrauben bald in der Luft (438mm Befestigungskreis)).
Metalldistanzrollen M6/10-12mm außen sind im übrigen sehr schwer zu bekommen, höchstens in 1000er Packung. Zudem müßten es 7mm Länge sein, 5 ist zu wenig.
Big_Määääc
Inventar
#4 erstellt: 08. Mrz 2015, 17:24
also Distanzrohre wären ja schnell von nem Meterrohr abgelängt

angegeben ist im PDF übrigens 415mm Lochausschnitt zur Frontmontage.

Aber schon seltsam das die Sicke dann trotzdem noch an der Schallwand klebt.

Hab bei meinem letzten PA-sub die 18"er auch auf-, nicht eingesetzt.
Dichtung komplett plattgedrückt, da sollte sich nix verziehen.
cr
Inventar
#5 erstellt: 08. Mrz 2015, 17:53
Frontmontage ist uninteressant, das ist kompett anders, da hat der Schaumstoffring keine Funktion, sondern man klebt dann auf der Chassishinterseite die mitgelieferten Gasketteile auf.

Ich montiere von hinten, da muss das Loch 400mm sein. Würde man nun den Schaumstoffring komplett zerdrücken (geht, obwohl er schon weit fester als Dichtungsband ist), würde der äußerste Sickenring komplett aufs Holz gepresst. Ergo kanns so wohl nicht gemeint sein.

Ich habe zudem Ausschnitt in weiser Voraussicht eh 410mm gemacht, also 10mm größer, aber auch hier darf man noch nicht den Schaumstoffring komplett plattdrücken (dazu müßte das Loch 420mm sein).
Ich habe ihn jetzt gleichmäßig von dem 7mm Überstand auf 4mm gequetscht, damit ist der äußerste Sickenring 2mm vom Holz entfernt, was reicht, weil er sich ja kaum bewegt. Der zweite bewegt sich mehr und der dritte am meisten. Das wird schon halten, außer der Schaumstoff erlahmt in ein paar Jahren. Im übrigen ist auch kaum Platz für Distanzrollen, der Schaumstoff geht praktisch bis zum Schraubloch und somit den Schrauben

Ich schneide mir sicher keine Distanzrollen aus einem Rohr, das ist Pfusch pur, wenn man keine entsprechende Spezialsäge hat. Wären Distanzrollen nötig, sollte das eigentlich in der Mounting Information stehen, auch die optimale Länge derselben.
Irgendwas wird man sich bei diesem Schaumstoffring ja gedacht haben. Es gibt auch Chassis mit niedrigem Schaumstoffring (RCF sieht am Bild zumindest so aus), den macht man dann wohl komplett platt.

Irgendein massiver Vollgummiring wäre mir aber lieber gewesen
---------------------------------

Beim Tiefmitteltöner 8LW30 im übrigen dasselbe. Nur ist der Ring weniger dick. Habe ihn von 4 auf 2mm gequetscht.


[Beitrag von cr am 08. Mrz 2015, 21:11 bearbeitet]
Big_Määääc
Inventar
#6 erstellt: 08. Mrz 2015, 20:08
also wenn das alles nicht so richtg Klappt,
dann vll nen anderes Chassi für das Vorhaben verwenden.

ich hab die Montage so gelöst,
20140109404 - Kopie
weil ich mich beim Lochausschnitt verhauen hab,
und den Lochdurchmesser 2cm zugroß gesägt hatte.

da hätte so dich am Rand auch keine Schraube mehr Halt gehabt

diese Klammern gibt es auch fertig zu kaufen,
ich mußte die 16 Stück in der Not der Zeit selber bohren und biegen

es reicht ja wenn der äußere Korbrand noch auf dem Holz sitzt,
kann ja nicht reingucken wie der Fusch von anderer Seite ausschaut
Wave_Guider
Inventar
#7 erstellt: 08. Mrz 2015, 20:34
cr schrieb:


Irgendwas wird man sich bei diesem Schaumstoffring ja gedacht haben.


Hi,

z.B.:

- haben wir schon immer so gemacht
- war grad nichts anderes da
- "üblicher Standart", haben wir uns bei anderen so abgeguckt
- das Produkt ist als nur teilweise vorgefertigte Baugruppe zu verstehen, die von Anwender auf seine Bedürfnisse umgearbeitet werden muss.

Vielleicht hat auch nur niemand erwartet, dass man heutzutage tatsächlich noch mal Chassis von innen montieren würde
(Dies ist eigentlich mein Favorit).

Grüße von
Thomas
cr
Inventar
#8 erstellt: 08. Mrz 2015, 21:21
1. Ist Beyma einer der großen im PA-Bereich, deren Chassis werden häufig verwendet. Da gäbe es wohl Reklamationen, wenn das unzweckmäßig wäre
2. Ist die Montage von hinten im PA-Bereich verbreitet, weil die Montage von vorne nichts bringt (vor allem bei der großen Wellenlänge) und auch Nachteile hat (einfräsen tut da normalerweise kein Mensch, weil er dann gleich die ganze Schallwand durchfräst, der Metallring ist immerhin 18mm dick )
3. Ist das Schaumstoff-Gasket nicht zum Spaß da, sondern für die Montage von hinten
4. Liegt das Zubehör für die Montage von vorne halt quasi extra bei, wenn es sich wer einbildet, von vorne montieren zu wollen

@Big Määäc: Bei deiner Montage würde ich auch nicht mehr gut schlafen
Glaubst du wirklich, das bleibt bei einer großen Auslenkung dicht......
Big_Määääc
Inventar
#9 erstellt: 08. Mrz 2015, 22:02
wenn man bedenkt das mein Gehäuse da nur aus recht alter Spanplatte besteht,
und es jez schon gefühlte 3 Hektoliter Bier aufgesogen hat,
und es nicht grade sanft durch, ich nenn sie mal, Laiarbeiter durch die Gegend gewuchtet wurde.....

JA die Kisten funzen so wie sie sollen,
ohne das "Pfeifen" im Dauerbetreib über Stunden zu bekommen.

Einfräsen du man Subchassis eig selten,
aber man doppelt die Schallwände gerne auf,
was eig das gleiche Ergebnis ist.

Beim DH18 TappedHorn, wir der Treiber auch mit Membranseite auf die Schallwand gestzt,
zwecks Kühlung und kein Platz für das Magnetsystem.

Bei einem normalen BR Sub würde ich für den PA Einsatz aber keine Chassi von innehinter die Schallwand setzen,
die Montage und Revisionsöffnung mandas Gehäuse nur unnötig aufwändig.

Hier im Hifi-bereich find ich zB die Einbauvariante bei der Strassacke "Eggo" auch sehr nett.

Bin mal gespannt wie du das nun vorhast.
cr
Inventar
#10 erstellt: 08. Mrz 2015, 22:17
Ist schon längst eingebaut, mit M6 Flachkopf-Vierkantschrauben (Kopf steckt vorne mit dem Vierkant verdrehungsfest in der Schallwand) und Sicherungsmutter (kann sich nicht lockern), die alle angezogen wurden auf exakt 4mm Distanz von Korbrand zu Schallwand, was den Schaumstoff von ca 6,5 auf 4mm überstehend zusammendrückt. An sich hälts bombig, wies bei 1000 Watt halten würde, kann ich nicht probieren, da nur ein 350W Yamaha-Verstärker an die TT kommt. Was der Schaumstoff in ein paar Jahren macht, weiß auch keiner.
Nächstes Mal von vorne und ev. Aufdopplung (muss aber nicht sein), dürfte aber wirklich weniger Arbeit sein, zumindest wenn das Chassis raus muss, was aber nicht der Fall sein sollte (dazu muss ich jetzt 22 Schrauben für die Schallwand öffnen und die 8 vom Chassis, die ersteren 22 könnten sonst ja bleiben).

Schaumstoff ist viell. eh der falsche Name, da stellt man sich Fensterdichtungsband oder Moosgummi vor. Es ist schon viel kompakter und man spürt beim Mutternanziehen den Gegendruck. Vielleicht sehe ich ein Problem, wo keines ist. Mir ist nur eine Verschraubung mit hartem Gegenpunkt sympathischer.


[Beitrag von cr am 08. Mrz 2015, 22:18 bearbeitet]
Wave_Guider
Inventar
#11 erstellt: 09. Mrz 2015, 00:44
Man hätte es besser so machen sollen:

- die viel zu hohe vorderseitige Hart-Schaumstoffdichtung einen guten Mann sein lassen
- sie auf das Höhen-Niveau des äußeren vorspringenden Absatzes runter schneiden
- dann normales weiches Dichtband auf jenen äußeren vorspringenden Absatz aufkleben
- welches sich beim Anziehen der Korbschrauben, auf quasi Null komprimieren lässt,
- und dann dicht ist
- und dabei nicht so regide ist, dass Gefahr besteht den Korb zu verziehen, oder dass sich die Schrauben bald lockern.

Grüße von
Thomas
cr
Inventar
#12 erstellt: 09. Mrz 2015, 03:26
Du wirst verstehen, dass ich nicht unbedingt Lust habe, an einem neuen über 500 Euro-Chassis herumzupfuschen, zumal es vermutlich auch völlig unnötig ist. Zudem müßte dann der Ausschnitt entgegen der Mounting-Empfehlung um mind. 20mm vergrößert werden, weil sonst der äußerste Teil der Sicke das Holz berührt (bzw. mein Ausschnitt noch um 10mm). Irgendwie passt die Geschichte somit nicht so recht. Das einzige, was ich mir noch eingehen ließe, wären Distanzrollen. Sollte es sich lockern, werde ich welche auftreiben, und wenn ich sie im 1000er-Pack kaufen muss (so habe ich sie schon in allem M-Größen und in 1mm Abstufungen von 1-30mm gefunden).

Viele PA-Chassis haben so ein relativ festes Schaumstoff-Gasket vorne drauf und ich kann nicht glauben, dass das nur zum Spaß so ist, zB auch 18sound
http://www.eighteensound.it/PRODUCTS/Products/CatID/10/ProdID=96

RCF und Celestion haben dagegen nur ein flaches, bei Precision Devices kann man es nicht richtig sehen.


Früher war dieses Zeug im übrigen aus Kork oder Filz, was einen etwas besser definierten Andruckpunkt gibt.

Wie auch immer, egal, wird schon halten.
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