Sony Event in Berlin - kleines Review 55W905

Es hat etwas länger gedauert, aber ich möchte jetzt auch noch meine Eindrücke zum Besuch bei Sony niederschreiben.

An- und Abreise waren „Dank“ der Deutschen Bahn leider nicht so entspannt, aber da kann Sony ja nix für. Morgens um halb Vier aufgestanden, um Fünf im ersten Zug, kurz vor Elf im Sony-Center in Berlin.

Die Organisation und die Atmosphäre bei Sony waren dagegen vorbildlich.

Nach der Vorstellung aller Beteiligten gab es eine längere Präsentation der neuen Fernsehmodelle und deren neuer Features, zu diesen werde ich mich weiter unten noch äußern.

Anschließend wurde erst mal zu Mittag gegessen um sich für die folgenden Praxisvorführungen zu stärken.

Dann ging es zum Vorführungsraum wo mehrere Fernsehmodelle präsentiert wurden, hauptsächlich ging es um den 55W905, das Spitzenmodell mit der neuen Triluminos -Technik.

Zu dieser Technik: bei den „normalen“ LED-Fernsehern besteht die Hintergrundbeleuchtung aus weißen LEDs, deren Licht durch rote, grüne und blaue Farbfilter geschickt wird.

Bei der Triluminos-Technik werden die weißen LEDs durch blaue ersetzt und die Umwandlung in rotes und grünes Licht erfolgt durch sogenannte Quantenpunkte.

Vorteile dieser Technik: die weißen LEDs bei gewöhnlichen TVs sind eigentlich auch blaue, deren Licht aber durch eine Phosphorbeschichtung in weiß umgewandelt wird. Der Phosphor altert nur leider mit der Zeit und die Eigenschaften der LEDs ändern sich so mit der Lebensdauer, was bei den Triluminos-LEDs nicht passieren soll.

Der zweite Vorteil ist, daß durch das blaue Licht der Schwarzwert wesentlich besser ist.

Drittens erreicht man durch die Quantenpunkte ein größeres Farbspektrum, rot und grün werden durch den erweiterten Farbbereich lebensechter.

Außer dieser neuen Bildtechnik bieten die neuen Sony-Modelle auch noch eine weite Palette von Multimedia-Features, über die ich mich aber nur kurz auslassen möchte, da diese für mich persönlich als Kaufentscheidung eher nebensächlich sind. Bei mir dient der Fernseher eigentlich nur als eine Art Monitor, alle Zuspieler sind über einen AVR angeschlossen, der TV wird eigentlich nur ein- und ausgeschaltet, alles andere machen der AVR und die Zuspieler. Am Fernseher schalte ich höchstens mal einen anderen Bildmodus ein wenn wir z.B.mal einen 3D-Film schauen.

Da ich die älteren Sony-Modelle nicht kenne, muß ich mich bei den Neuerungen auf das, was ich von den anderen Teilnehmern gehört habe, verlassen.

Als erstes fallen einem die neuen Bildschirmmenüs auf, die alten entsprachen wohl dem, was man von der Playstation 3 kennt. Jetzt hat man die Hauptmenüpunkte in einer Spalte vertikal angeordnet, die Untermenüs klappen dann horizontal nach rechts aus. Ich finde das recht übersichtlich, mit den Menüs der PS3 konnte ich mich nie so richtig anfreunden.

Zweite Änderung: die Menüs sind jetzt in FullHD und dank Dual-Core-Prozessor auch wirklich flott. Ob man das FullHD wirklich braucht, sei mal dahingestellt, jedenfalls sieht es sehr gut aus und weniger wäre auch nicht mehr zeitgemäß.

Als nächstes haben die neuen Geräte erweiterte Multimediafunktionen. Auf diese habe ich mich nicht so konzentriert, da sie mir nicht so wichtig sind, ich werde sie deshalb nur oberflächlich erklären.

In einer zusätzlichen Fernbedienung ist ein Empfänger installiert, welcher mit einem NFC-Chip in einem Handy oder ähnlichem kommunizieren kann, das Handy muss dafür nur an die Fernbedienung gehalten werden. Die Fernbedienung vermittelt dann mit einem Tastendruck eine Verbindung über WLAN zwischen dem Zuspielgerät und dem TV. Über diese WLAN-Verbindung lassen sich dann z.B. Videos vom Handy auf den TV streamen. Mit speziellen Handys von Sony wird das ganze dann noch erweitert, man bekommt dann z.B. den Inhalt des EPG vom TV auf dem Handy oder Tablet dargestellt.

Die neuen TV-Modelle können mehr Mediaformate wiedergeben, z.B. MKV.

Mal was zu der äußeren Erscheinung der neuen Modelle, das sog. Quartz-Design. Dieses zeichnet sich durch sehr schmale Rahmen und eine unten mittig angeordnete Leiste aus. Mir gefällt dieses Design durch seine Schlichtheit sehr gut.

Jetzt zu dem, auf das es mir am meisten ankommt: die Bildqualität.

Gezeigt wurde uns das Spitzenmodell, der 55W905. Rechts daneben stand ein Gerät aus der Vorjahresserie, der 55HX855. Auf der linken Seite stand zum Vergleich ein Konkurrenzprodukt, der Samsung 55F8090.

Die Triluminos-Technik gibt es nur bei der W900er-Serie, die 800er- und 600er-Geräte basieren auf der herkömmlichen LCD-LED-Technik.

Alle Geräte waren von 2 Mitarbeitern des unabhängigen Magazins cine4home vermessen und optimal eingestellt worden, diese machten auch eine Einführung bezüglich der verschiedenen Farbnormen von Kino und TV und wie die Triluminos-Technik die Farben aus dem Kino ins heimatliche Wohnzimmer bringt. Dem Sony wurde, wie aber auch dem Samsung, eine sehr gute Farbkalibrierung schon ab Werk bescheinigt. Dies betraf nicht nur das vorgeführte Modell, sondern es wurden vorab schon mehrere Seriengeräte mit nahezu gleichen Ergebnissen vermessen.

Im direkten Vergleich mit den zwei anderen TVs sah Rot auf dem neuen Sony wirklich mehr aus wie „richtiges“ Rot und grün war auch „grüner“ wie man es bisher von Fernsehern kennt.

Allerdings muß ich dazu aber auch sagen, daß mir das wahrscheinlich kaum auffallen würde, wenn ich den direkten Vergleich nicht hätte.

Für mich viel wichtiger ist der wesentlich bessere Schwarzwert des neuen Sony. Das Schwarz der Bildfläche hebt sich kaum noch vom Rahmen ab, es ist nahezu perfekt. Bei dem älteren Sony war das Schwarz gräulicher, wie auch beim Samsung. Beim Samsung kam dazu noch eine extreme Blickwinkelabhängigkeit. Direkt von vorne hatte man auch gute Schwarzwerte, aber schon bei leichtem Seitenwinkel wurde aus schwarz sehr schnell grau. Für ein oder zwei Personen mittig vor dem Fernseher geht das noch, wenn man aber z.B. zu fünft davor sitzt, sehen mindestens zwei bis drei Leute nur noch grau anstatt schwarz beim Samsung.

Und der sehr gute Schwarzwert geht nicht auf Kosten von reduzierten Details in dunklen Bildbereichen wie man es sieht wenn nur die Hintergrundbeleuchtung für ein besseres Schwarz gedimmt wird.

Der 55W905 hat eine glänzende Bildfläche, was wohl die Brillanz erhöht, aber eben auch zu störenden Reflektionen führt. Als altem Plasmafan stört mich das kaum, für viele ist das aber wohl eher ein KO-Kriterium.

Noch ein Wort zu X-Reality PRO: dieses Verfahren besitzen jetzt alle Geräte der neuen W-Serie, egal ob 600er, 800er oder 900er.

X-Reality PRO berechnet quasi mehr Details aus dem vorhandenen Bildmaterial. Dies geschieht mit Hilfe von Bilddatenbanken oder der Rekonstruktion von dem Gerät bekannten Bildkomprimierungsalgorithmen, welche dann quasi zurückgerechnet werden.

Der Effekt ist wesentlich subtiler wie z.B. eine schlichte Erhöhung der Bildschärfe oder des Kontrastes. Aber auch wie bei den erweiterten Farben, sieht man den Unterschied wesentlich mehr beim direkten Vergleich, aber es ist beruhigend zu wissen, daß man diesen Vorteil hat, auch wenn er einem nicht immer direkt ins Auge springt.


Jetzt zum Fazit:

Der Sony 55W905 bringt eine überragende Bildqualität, sowohl gegenüber einem Konkurrenzprodukt wie auch der Vorgängergeneration von Sony selbst.

Für mich persönlich wäre der nahezu perfekte Schwarzwert und die Blickwinkelunabhängigkeit das Kaufargument.

Der erweiterte Farbraum oder die X-Reality PRO Bildverbesserung ist dann noch das i-Tüpfelchen obendrauf.

Die Multimediafunktionen sind für mich persönlich kein Kaufargument, aber das betrifft nicht nur die Sony-Geräte sondern Fernseher im allgemeinen.




Am Ende waren wir dann noch im Sony Store, wo uns der 84X9005 vorgeführt wurde, ein 84 Zoll LED-Fernseher mit 4k-Auflösung, für allerdings exorbitante 25.000 Euro.

Zusätzlich stand in dem Vorführraum eine Surroundanlage für ca. 12.000 Euro.

Sowohl Bild wie auch Tonqualität waren sehr beeindruckend, nur leider eben nicht erschwinglich für Otto Normalverbraucher.

Den meisten von uns hat vor allem die sehr gute 3D-Darstellung des 84X9005 gefallen, passives 3D ohne Flackern oder Ghosting und mit voller HD-Auflösung dank des 4k-Displays.

Aber selbst SD-Material von DVD sah sehr gut aus, besser als man es bei dieser Bildgrösse und dem nicht allzu grossen Sichtabstand vermutet hätte.



Zum Schluß möchte ich mich bei Sony für die Einladung bedanken, es war ein sehr interessanter Tag.