Sony, die IFA 2013, 4k-TVs und anderes

Wie ein paar andere Forenmitglieder auch, hatte ich das Glück, von Sony eine Einladung zur IFA 2013 zu bekommen, auf welcher Sony vor allem die neuen 4k-Fernseher vorgestellt hat.

Ausser den Fernsehern wurden uns auch die übrigen Neuheiten wie neue HiFi-Geräte mit HD-Audio, die PS4 und auch die erste, halbwegs erschwingliche Consumer 4k-Kamera, gezeigt,aber das sollen in diesem Bericht keine Themen sein.

Ausser den relativ normalen Modellen wie z.B. die X9-Reihe, zeigte Sony aber auch TVs mit gebogenem Display und OLED-Technik.

OLED







gebogenes Display




Diese beiden Techniken waren aber eher Machbarkeitsstudien als wirklich für den Verkauf bestimmte Produkte. Bei den gebogenen Displays kann ich das auch voll nachvollziehen, mehr Designobjekt als wirklicher optischer Nutzen. Und OLEDs sind eben noch nicht wirlich reif für die Massenfertigung, unabhängig vom Verkaufspreis.


Also widmen wir uns wieder den "normalen" TVs mit 4k und LED-Technik.

Neben der X9-Serie waren auch Geräte der X8-Serie zu sehen, welche aber so nicht bei uns in den Handel kommen werden bzw. nur als PRO-Version ohne Tuner.

Die X8-Reihe hat ein eher konventionelles Design ohne sichtbare Lautsprecher und in der 55 Zoll Version aktives 3D im Gegensatz zur X9-Serie mit passivem 3D.

X8



Aber jetzt endlich zu den Geräten, die man wirklich schon kaufen kann, wenn auch für nicht ganz wenig Geld: die X9-Serie.

Die Geräte der X9-Serie gibt es in 3 Grössen: 55, 65 und 84 Zoll.

55 und 65 Zoll



84 Zoll



Das 84 Zoll Gerät konnten wir ja schon im April im Sony-Center in Berlin begutachten und für sehr gut befinden. Lediglich der Preis von 25.000 € dürfte ein kleines Hindernis sein sich so ein Gerät ins heimische Wohnzimmer zu stellen.

55 und 65 Zoll sind die Größen der Neuheiten bei Sony.

Weiter oben habe ich geschrieben, dass die X8-Serie ein eher konventionelles Design hat, die X9-Serie hat dagegen die Lautsprecher links und rechts vom Panel, was erst mal etwas gewöhnungsbedürftig ist. Mich persönlich haben die Lautsprecher auch erst etwas irritiert, je öfter man sich die Fernseher aber angesehen hat, umso weniger bemerkt man diese weil man sich eben mehr auf das hervorragende Bild als auf das Gehäuse des Fernsehers konzentriert.

Allerdings werden einige Käufer Probleme bekommen wenn sie den Fernseher z.B. in eine Wohnwand integrieren wollen, da die Lautsprecher den TV um einges verbreitern und somit diese Modelle für manche dann einfach aus Platzmangel nicht infrage kommen werden.

Und das Bild der der X9-Serie ist wirklich beeindruckend, auch im Vergleich zur schon sehr guten W9-Serie in FullHD. Mit dieser teilt sich Sony auch die Triluminos-Techik für einen erweiterten Farbraum, über die aber schon an anderer Stelle genug geschrieben wurde, sie soll hier jetzt kein Thema sein.

Ob man 4k braucht oder nicht ist aber genau wie Triluminos nicht eindeutig zu beantworten.

Im direkten Vergleich FullHD und 4k hat das 4k-Bild die Nase etwas vorn.

Mehr Details sieht man nur, wenn man unrealistisch dicht vor den Fernseher geht, bei "normalem" Sitzabstand bleibt davon eine bessere Schärfe übrig.

Ich habe das mal versucht in Bilder festzuhalten, aber richtig gelungen ist es mir nicht.

4k-TV mit auf 4k hochsklaliertem FullHD-Material



FullHD-TV



Leider sieht man kaum Unterschiede auf den Fotos, im realen Leben ist die Schärfe deutlich besser bei 4k.

Ob einem das den Aufpreis wert ist muss jeder für sich entscheiden.

Bei Sony wurde leider nichts in 3D gezeigt, das dürfte aber im Zusammenspiel mit der Passiv-Technik der wirkliche Vorteil von 4k sein.

Am Sonntag konnten wir am Stand von Toshiba 2 Trailer in 3D sehen. Das Bild war extrem scharf, ohne negative Effekte wie Ghosting oder Flackern, und eben richtiges FullHD in der vertikalen und sogar noch höherer Auflösung in der horizontalen, einfach phänomenal.

Wie ich hinterher im Internet gelesen habe, bietet aber Toshiba 4K-Modelle nur mit Diagonalen über 60 Zoll mit Passiv-3D-Technik an, den 58 Zoll gibt es auch "nur" mit aktiver Technik.

Auch bei Sony gibt es ja Probleme bei dem 55 Zoll Modell mit 3D. Dort nimmt man schwarze horizontale Linien wahr, weil immer zwei Zeilen übereinander gleich polarisiert sind, auch wenn diese unterschiedlich Pixelinhalte und somit die volle Auflösung haben.

Anscheinend ist es bei dem derzeitigen Stand der Technik nicht möglich die Filterfolien so präzise bei dieser geringen Zeilenhöhe fertigen zu können.

Bei den größeren Modellen werden die Zeilen dann so hoch, dass es technisch umsetzbar ist.

Da ich beim 84-Zoll-Modell schon im April 3D sehen durfte, allerdings noch mit hochskaliertem FullHD-Material, gehe ich davon aus, dass auch bei dem 65- und 84-Zoll-Modell eine vergleichbare Bildqualität wie bei Toshiba zu erwarten ist.

Auch bei 4k allgemein geben sich die Hersteller nicht soviel. Ich konnte am Sonntag die Modelle von Samsung, Philips, Toshiba und Hisense sehen.

Samsung und Toshiba dürften in etwa mit Sony gleichauf liegen, ein direkter Vergleich war ja nicht möglich.

Hisense ist ja der Preisbrecher unter den 4k-Herstellern (55 Zoll für 2000 €). Lediglich die Bildeinstellungen bei den gezeigten Geräten hätten etwas dezenter sein können. Bei Hisense wurde auch ein Gerät mit erweitertem Farbraum wie bei der Triluminos-Techik von Sony gezeigt, allerdings hattte man da eher den Eindruck, dass nur die Farbintensität mehr aufgedreht war, Triluminos ist meiner Meinung nach natürlicher.

Philips war für mich die große Enttäuschung. Auch wenn man wie bei Hisense alles etwas übertrieben hat mit Kontrast und Schärfe, kann ich mir nicht vorstellen, dass das Bild bei kalibrierten Werten an das der anderen Hersteller herankommt. Zudem war die Wiedergabe von 24p-Material, sowohl mit und ohne Natural Motion, nicht so gut wie bei den anderen Herstellern.

Aber jetzt wieder zurück zu Sony.

Neben den 4k-Fernsehern bekamen wir auch einen 4k-Beamer zu sehen, den VPL-VW500ES.

Das war für mich das wirkliche Highlight bei Sony, leider ist auch dieses Gerät für die Mehrzahl der Kaufinteressierten mit einem Preis von knapp 10.000 € eher unerschwinglich, ein hochwertige Leinwand muss man auch noch dazu haben um diesen ausreizen zu können, die Leinwand bei der Vorführung schlägt nochmal mit über 2000 € zu Buche bei einer Diagonalen von ca.3m.

Ich habe mich bis jetzt nicht viel mit Beamern beschäftigt und habe auch keinen Vergleich, aber was der VW500 leistet hat mich wirklich geflasht, das ist wirklich Kino zuhause in einer Qualität wie ich sie nicht erwartet hätte.

Der VPL-VW500ES



Beispielbilder

















Man möge mir hier verzeihen, dass ich das Thema Beamer im LCD-Unterforum erwähne, aber es betrifft ja auch 4k, DAS Thema der IFA.

Ich möchte damit auch meinen Beitrag hier beenden um euch nicht weiter zu langweilen.

Es war zwar ein anstrengendes Wochenende (vor allem wegen der Rückreise mit der deutschen Bahn, die wieder mal alles gegeben hat ihre Fahrgäste zu vergraulen), aber ich bin trotzdem froh dabeigewesen zu sein.