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Richtig entzerren, wie?+A -A |
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Autor |
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focal_93
Inventar |
#1 erstellt: 08. Jan 2008, 21:25 | |
Hi Freunde, ich lese immer wieder von einer Entzerrung des Frequenzganges. Habe nun selber eine DSP gestützte Aktivweiche vor mein SBA geschnallt und wollte mal wissen wie man das Entzerren eigentlich richtig macht. Bisher war ich der - offenkundig- falschen Meinung ( Danke Poison Nuke!) dass man die Täler im Frequenzgang durch geeignetes Verschieben der vielen EQ - Regler auffüllen muss. Richtig ist wohl aber, die Berge abzutragen und einzuebnen. Der dadurch verloren gegangene Pegel lässt sich ja insgesamt wieder anheben. Meinungen dazu? Grüsse Uwe |
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2eyes
Inventar |
#2 erstellt: 08. Jan 2008, 21:47 | |
Uwe, vom elektrischen Standpunkt erscheint es mir weitestgehend egal, ob von unten aufgefüllt oder von oben abgetragen wird - solange sich alles spannungsmäßig im zulässigen Bereich befindet (keine Übersteuerung). Vielleicht trifft man sich am besten auf der Mitte. Hörphysiologisch ist es aber wohl so, dass schmalbandige Spitzen im Frequenzgang wesentlich deutlicher wahrgenommen werden als ebensolche Einbrüche. Deshalb trägt man Spitzen bis zu einem sinnvollen Niveau ab und läßt die Täler - sofern schmal genug - einfach, wie sie sind. |
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Granuba
Inventar |
#3 erstellt: 08. Jan 2008, 21:53 | |
Hi, ein Tal im Bassbereich mit vielleicht 10dB aufzufüllen könnte den Verstärker killen... Eine Raumentzerrung ist immer SEHR problematisch, sanftes Equalizing (Peaks im Bassbereich nie ganz rausfiltern!) ist ok. Nur so zum Test würde ich grob um den Hörbereich mehrere Messungen machen und schauen, ob nicht 50cm weiter die Welt schon ganz anders aussieht. Harry |
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testfahrer
Inventar |
#4 erstellt: 08. Jan 2008, 22:12 | |
die erfahrung habe ich auch gemacht. es ist relativ einfach an einer messposition einen aalglatten frequenzgang zu bügeln. da die hörposition aber nie die messposition sein wird, wirken da schon wieder ganz andere moden. ergo macht es nicht wirklich sinn auf teufel komm raus zu entzerren. beugt man sich leicht nach links oder rechts hat man auch wieder ein anderes ergebnis. sinnvoll ist imho im bass zu entzerren um tiefgang zu gewinnen oder kritische stellen im mittelton zu bedämpfen. gruß christof |
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averett
Stammgast |
#5 erstellt: 09. Jan 2008, 00:26 | |
focal_93
Inventar |
#6 erstellt: 09. Jan 2008, 09:42 | |
Hallo Martin, Danke für den Hinweis. Liest sich ja auch interessant. Mich würde noch interessieren, ob es zwischen analogen und digitalen Aktivweichen Unterschiede dahin gibt: Meines Wissens erzeugen analoge Aktivweichen starke Veränderungen der Phase, wenn man schmalbandig und hochpegelig entzerrt. Ist dies bei digitalen Weichen auch der Fall? Hier wird doch im Prinzip ein neues Signal kreiert, welches der Verstärker dann weiter verarbeitet. Beispielweise erzeuge ich schmale Peaks zum Beisiel bei 50 Hz und 90 Hz mit +10 dB und einer Breite von 0,1 Oktaven. Ob dieses Signal nun aus der Weiche kommt oder schon auf der CD drauf war, dürfte doch keinen Einfluss in Bezug auf Phasendrehungen, Verstärkerüberlastung etc. haben, oder? Grüsse Uwe |
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SRAM
Inventar |
#7 erstellt: 09. Jan 2008, 09:42 | |
Bei einem idealen EQ wäre es zunächst egal wie man das macht. Bei (guten) analogen war es jedoch lange zeit so, daß in der Nullstellung der Regler der entsprechende Kreis nicht aktiv war, d.h. die Regelung gebypaßt wurde. Deshalb war es im Sinne einer Minimierung der zusätzlichen Verzerrungen und des Rauschpegels sinnvoll nur wenige Frequenzen zu ziehen, d.h. in der Regel störende peaks (Rückkopplung !) zu unterdrücken, mehr nicht. Bei digitalen Filterschaltungen, die analoge Filter nachbilden (d.h. alle außer FIR)spielen diese Überlegungen nur eine Rolle, wenn das interne Signal nicht automatisch immer an die maximale Auflösung des AD-Wandlers geführt wird, d.h. die interne Auflösung unabhängig von der Aussteuerung ist. Die günstigen Geräte haben aber dieses feature nicht, weshalb die Auflösung von der Eingangsstufe und deren Aussteuerung abhängt. Dieses Signal ist aber noch nicht entzerrt. Senkt man nun alle peaks ab, so ist am Ausgang der Pegel geringer (AD-Wandler). Erfolgt die Lautstärkeregelung des Ausganges aber in einem nachgeschalteten Summenverstärker, so wird die geringere interne Auflösung nun weitergegeben. Wenn mir also nicht bekannt ist, wie das entsprechende Gerät intern genau arbeitet, würde ich hier Täler auffüllen: bei der einfachsttechnologie erhöhe ich so die interne Auflösung, bei Geräten mit interner Kompensation mache ich nicht falsch. Gruß SRAM |
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focal_93
Inventar |
#8 erstellt: 09. Jan 2008, 11:01 | |
Hallo Bladerunner , bis hierher kann ich folgen. Meine Alto Maxidrive wird wohl noch zur " Einfachtechnologie" gehören... Gibt es allgemeine Regeln wie man Täler auffüllt: so nach dem Motto: - schmalbandige Peaks vermeiden... - immer mindestens eine halbe Oktave breit... - keine Anhebungen über 6dB etc. ( Alles Beispiele!) Wann und ob sind bei digitalen Weichen Phasenveränderungen zu erwarten? Grüsse Uwe |
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markusred
Inventar |
#9 erstellt: 09. Jan 2008, 11:20 | |
Hi Uwe, unter einer (vernünftigen) Entzerrung verstehe ich das Anheben des abfallenden Bassfrequenzgangs (wegen z.B. tiefer Reflexabstimmung oder geschlossener Gehäuse) auf den durchschnittlichen SPL der Box. Hierbei geht es um die ganzheitliche Anhebung, nicht um selektives "Auffüllen" einzelner Täler im Bassbereich. Denn in der Regel produziert die Box keine Täler im Bassfrequenzgang. Die Täler in einer Messung (am Hörplatz) sind bedingt durch stehende Wellen/Raummoden. Tiefe Täler durch EQ auffüllen zu wollen ist imho der falsche Weg, da es am Problem der Raummoden vorbeigeht. Mit einer entzerrten geschlossenen Box ist also die Kompensation des Flankenabfalls gemeint. |
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focal_93
Inventar |
#10 erstellt: 09. Jan 2008, 11:42 | |
Hallo Markus, hier mal ein Beispiel: (Mein SBA * Thiels am Hörplatz)Glättung 1/3 Okt. Obwohl mit dem Klang sehr zufrieden, verursacht die Verwendung der Messtechnik immer das Bestreben nach Verbesserung, ob man das im Endeffekt hört oder nicht.. Wenn ich bei 40 dB mehr Pegel wollen würde, könnte ich a) bei 30 Hz eine Anhebung von 6 dB mit 1/3 Oktave Bandbreite setzen. oder b) bei 50 Hz breitbandiger absenken und dafür den Gesamtpegel im Bass erhöhen. Beides würde in etwa das gleiche Ergebnis bringen. Also ist der Weg egal oder gibt es Vorzugsvarianten? Grüsse Uwe |
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markusred
Inventar |
#11 erstellt: 09. Jan 2008, 12:01 | |
Hi Uwe, ich würde Variante b) wählen, weil im Kickbass auch ein bissle aufgefüllt würde --> homogener. |
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testfahrer
Inventar |
#12 erstellt: 09. Jan 2008, 12:19 | |
ich würde behaupten das kommt stark auf den einsatszweck an. bei musik liegt der nutzbassbereich ja eher oberhalb der 40hz, also dort wo dein array linear wiedergibt. somit hättest du, wenn du fall b) betrachtest, einen verlust um 6dB duch die abschwächung, wodurch du wiederum mit 6dB verstärken musst. das ganze kostet dich also im gesamten nutzbereich leistung. hingegen bei 30hz in der regel nur geringe pegel herrschen. die leistungsansprüche an den verstärker somit geringer sind. ich würde desshalb variante a) bevorzugen. bei heimkino, wo eher tiefe frequenzen wiedergegeben werden wäre es dann genau umgekehrt. wahrscheinlich scheiden sich bei dieser frage sowieso die geister. gruß christof |
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focal_93
Inventar |
#13 erstellt: 09. Jan 2008, 12:54 | |
Hi Freunde, danke erstmal Fall a) hätte aber den Nachteil der sehr geringen Breitbandigkeit, was nach Aussagen einiger Mitforumianer heftige Phasendrehungen zur Folge hätte??? Wobei ich mich immer frage, inwieweit solche Phasendrehungen überhaupt hörbar sind. ( Dass diese im Übergangsbereich zweier Chassis z.Bsp.MT/HT hörbare Folgen haben ist mir da schon bewusst. Aber innerhalb des Übetragungsbereiches eines Chassis? Kann denn ein und derselbe Treiber Phasendrehungen in sich selbst verursachen??? (Wäre ja mal ein Thema für einen separaten Thread, oder ) Grüsse Uwe |
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2eyes
Inventar |
#14 erstellt: 09. Jan 2008, 14:03 | |
Das stimmt so nicht! Um bei einer bestimmten Frequenz eine bestimmte Lautstärke zu erreichen, braucht ein Lautsprecher eine bestimmte Verstärkerleistung. Und die ist (praktisch) völlig unabhängig davon, was Du vorher rauf- oder runter regelst. Du musst allenfalls den Lautstärkeregler etwas höher stellen, weil die Eingangsspannung etwas runter gegangen ist. |
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Fosti
Inventar |
#15 erstellt: 09. Jan 2008, 14:16 | |
Hierzu mal zwei Zitate von US und AH:
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focal_93
Inventar |
#16 erstellt: 09. Jan 2008, 14:37 | |
@fosti: Danke für die Zitate, sehr aufschlussreich Grüsse Uwe |
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SRAM
Inventar |
#17 erstellt: 09. Jan 2008, 18:18 | |
....ähem. Woher, glaubst du kommt der Diffusschall ? aus dem Nichts ? Diffusschall ist reflektierter Direktschall und sonst nichts. Wenn ich den Erreger (=Direktschall) um z.B. 3 dB bei 1000 Hz ziehe, dann geht auch der Diffusschall bei 1000 Hz um denselben Betrag zurück (nichtlineares Verhalten der Schallabsorber jetzt mal außen vor). Gruß SRAM |
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Fosti
Inventar |
#18 erstellt: 10. Jan 2008, 15:29 | |
Richtig! Das wurde auch nirgends von US in Frage gestellt. Er sagte "nur", dass es keinen Sinn macht, die Betriebsschallkurve (Summe aus Diffus- und Direktschall am Hörort) auf Kosten des Freifeldfrequenzganges zu zulinearisieren, wenn ich in einem Frequenzbereich bin, wo das Ohr zwischen Direkt- und Diffusschall unterscheiden kann (Gesetz der Ersten Wellenfront). |
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-AB-
Stammgast |
#19 erstellt: 24. Jan 2008, 23:32 | |
*rauskram* also mich interessierts auch ich wollte nochmal auf softwarefilter zurückkommen - wenn ich doch FT vom signal nehme, die amplitude einer frequenz ändere und zurücktransformiere gibts doch keine phasendreher? bzw: wenn ich stattdessen was an der phase ändern würde - dann wär halt eine frequenz "verspätet" oder verfrüht, je nachdem in welche richtung.... ich denke mal da müsste man dann mit wellenlängen rechnen, und daraus dann den delay (je nach phasenänderung) denke schon dass das für einen frequenzbereich hörbar ist... ...aber mit software sollte es doch wie gesagt kein problem sein? auch beliebig steile filter, z.B. eine frequenz? |
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SRAM
Inventar |
#20 erstellt: 27. Jan 2008, 23:42 | |
Das wird aber teuer: http://de.wikipedia.org/wiki/Filter_mit_endlicher_Impulsantwort Der kann das: für ca. 4000 Euro Gruß SRAM |
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-AB-
Stammgast |
#21 erstellt: 28. Jan 2008, 00:18 | |
ich hatte im brutefir thread geposted - bei mir läuft audiowiedergabe eh komplett über pc - linux ist auch drauf hab da allerdings leider noch keine antwort bekommen... im prinzip muss es nichtmal "soo schnell fast realtime" sein - sofern audio/video den gleichen delay hat ist ja alles in ordnung.... BTW: ist natürlich ein tolles gerät |
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