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"Kabelklang gemessen" - leicht zu entlarven!

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Albus
Hat sich gelöscht
#51 erstellt: 30. Aug 2005, 06:57
Morgen,

die Master Serie von Stage Accompany, Studio-Monitore, M44, M57, M59, zusammen mit deren Endstufen (darunter s.Zt. PPA1200) realisierte mittels Sense-Leitungen (DCC = Dynamic Damping Control) für die Gegenkopplung die Quasi-Eliminierung des Kabels zwischen Endstufe und LS (vgl.: Test M57 in PP 11/98, Seite 146 ff.). Die Home-Version (PS44) hatte ich einst kaufen wollen, zusammen mit der kleinsten Endstufe. Ein beeindruckendes Klangbild - aber unmögliche Zahlungsbedingungen des deutschen Vertriebes.

MfG
Albus
richi44
Hat sich gelöscht
#52 erstellt: 30. Aug 2005, 07:52
Das Problem der Lautsprecherregelung ist, dass bei einem normalen Chassis (kann jeder mit einer Mini-Mikkapsel nachmessen) unterhalb der Eigenresonanz Spannung (oder Strom) und Bewegung in Phase sind und über den Bereich der Eigenresonanz zu höheren Frequenzen hin sich die Phase auf -90 und 180 Grad ändert. Ab diesem Punkt bleibt sie zumindest für den in Frage kommenden Bereich stabil. Und da es sich nicht nur um die Phase, sondern eine unkonstante Verzögerung handelt, lässt sich nicht einfach ein Phasendreh-Dings einbauen.

Nehmen wir die MFB von Philips: Da wird das Regelsignal des Piezo im Bereich bis zur Eigenresonanz eingesetzt, um den Frequenzgang zu erweitern und das Ausschwingen zu dämpfen. In der Schaltung ist ein recht umfangreiches RC-Netzwerk eingesetzt, das den Gegenkopplungsbereich frequenzmässig eingrenzt, genau um das Problem der 180Grad-Schiebung und -Verzögerung zu umgehen.

Ich habe von der Mini-Mikkapsel geschrieben. Das hat Backes & Müller mal eingesetzt und ich habe den Versuch wiederholt. Dabei war wieder der 180 Grad-Dreh zu beobachten. Und damit war halt die ganze Sache wieder problematisch.
Es gibt meines wissens kein System, das letztlich über eine Dämpfung von 3 dB oberhalb der Eigenresonanz hinauskommt, auch wenn statt Spannungs- die Stromsteuerung angewendet wird. Das ist einzig mit dem negativen Ri (Studer) zu erreichen, allerdings mit den angegebenen Nachteilen des schlechteren Einschwingens.

Man kann übrigens auch mit Doppelspulen-Tieftönern die Gegen-EMK ausnützen, wenn man die direkte (Trafo)Kopplung der Spulen kompensiert. Aber es ist wieder das Selbe: Oberhalb der Resonanz ist Schluss.
pragmatiker
Administrator
#53 erstellt: 30. Aug 2005, 07:59

richi44 schrieb:

Nehmen wir die MFB von Philips: Da wird das Regelsignal des Piezo im Bereich bis zur Eigenresonanz eingesetzt, um den Frequenzgang zu erweitern und das Ausschwingen zu dämpfen. In der Schaltung ist ein recht umfangreiches RC-Netzwerk eingesetzt, das den Gegenkopplungsbereich frequenzmässig eingrenzt, genau um das Problem der 180Grad-Schiebung und -Verzögerung zu umgehen.


Hast Du von dem Philips MFB ein Schaltbild? Das würd' mich mal sehr interessieren.....

Und das komplexe Phasen- und Laufzeitverhalten eines Lautsprechers wäre doch mal eine echte Aufgabe für einen DSP in der Gegenkopplung (wenn die Eigenschaften des Lautsprechers genau bekannt sind)....

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 30. Aug 2005, 08:02 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#54 erstellt: 30. Aug 2005, 08:41
Hatte...
Als noch berufstätiger (Schweizer Fernsehen) habe ich solche Dinger repariert, die wir im Publikums- und Garderobenbereich eingesetzt hatten. Allerdings bin ich mittlerweile Rentner und ausserdem sind die Dinger altershalber, zusammen mit allen technischen Unterlagen, liquidiert worden.
mki
Ist häufiger hier
#55 erstellt: 01. Sep 2005, 16:11
da gibt es ein ganz altes Sprichwort:

Wer misst, misst Mist
pragmatiker
Administrator
#56 erstellt: 02. Sep 2005, 07:58

mki schrieb:
da gibt es ein ganz altes Sprichwort:

Wer misst, misst Mist


Ja, und ergänzt um die Aussage eines Dozenten in einer Vorlesung: Hochfrequenzmeßtechnik ist Glaubenssache....

Und: Wer viel mißt, mißt viel Mist.

Grüße

Herbert
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