NAD 3020i restaurieren

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Below
Inventar
#1 erstellt: 21. Mrz 2013, 09:55
Hi zusammen,

ich habe seit einiger Zeit einen NAD 3020i hier liegen, der evtl. als Verstärker im Arbeitszimmer dienen soll. Gekauft als technisch in Ordnung, kam nach dem ersten Einschalten bereits die Ernüchterung. Er ließ sich zwar einschalten aber es kam kein Ton aus den Lautsprechern.

Daraufhin habe ich den NAD geöffnet und was mich da erwartet hat war dann doch recht heftig

NAD 3020i total verdreckt

Naja, zumindest konnte man die Bauteile noch einigermaßen unter der Staub & Nikotinschicht erkennen.

Als erstes habe ich alles vorsichtig ausgesaugt und anschließend noch einmal mit einem Pinsel vom Staub befreit.

Erster Einschalttest: Es kommt wieder Ton aus den Lautsprechern, allerdings sehr verkratzt und leise.

Also habe ich die Potis und Anschlüsse noch einmal mit Kontaktspray behandelt und siehe da, er spielt "auf den ersten Blick" wieder prima.

Leider war die Frontblende komplett versifft und voller Kratzer. Eine anfänglich angedachte Reinigung mit Isopropanol 100% hab ich nach ca. einer Stunde aufgegeben, da sich eher die Farbe als der Dreck gelöst hat.

Was macht man also mit einem Verstärker der zwar funktioniert, optisch aber weder Wohnzimmer noch Arbeitszimmer tauglich ist? Eine E-Mail Anfrage an NAD, ob noch Blenden oder wenigstens das Layout dafür lieferbar sind, wurde nach wenigen Minuten beantwortet und ich wurde an den NAD Servicepartner Bergmann verwiesen. Erneut kam nach wenigen Minuten die Antwort: Blende ist sofort lieferbar, Kostenpunkt ca. 30,00 €. Davon, dass für so alte Verstärker noch Ersatzteile lieferbar sind, war ich ehrlich gesagt sehr überrascht, ebenso über die sehr schnelle Antwortzeit des NAD Service - also hab ich schnell eine neue Blende bestellt.

Was jetzt noch offen ist und wofür ich einen Tipp gebrauchen könnte:

Der Verstärker läuft zwar wieder, stinkt aber ziemlich nach Rauch und der Dreck auf der Platine ist durch den Pinsel natürlich nicht verschwunden. Meine Überlegung ist, die komplette Platine mit einem Pinsel und Isopropanol zu reinigen. Irgend welche Einwände?

Weitere Bilder werde ich heute Abend noch einmal einstellen.
naka01
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 21. Mrz 2013, 11:00
Hallo Below,

„Alter Schwede“ so was habe ich noch nicht gesehen!!! Das da überhaupt noch ein Ton rauskommt?? Ich würde das ganze Teil so weit wie möglich demontieren und dann ein Bad gönnen. Sprich, warmes Wasser mit Geschirrspülmittel und einer Zahnbürste behandeln. Anschließend ein Bad mit destilliertem Wasser und gut trocknen lassen. Am besten über ein Heizkörper. Und alles natürlich sehr vorsichtig behandeln, damit du keine Bauteile beschädigst.

Gruß naka
Below
Inventar
#3 erstellt: 21. Mrz 2013, 11:21
Hi naka,

also mich wundert es auch aber er spielt fehlerfrei Der optische Zustand kann aber definitiv nicht so bleiben.

An das Waschen hab ich auch schon gedacht, hab da aber irgendwie skrupel vor. Daher die Idee alles noch einmal mit Pinsel und Isopropanol zu reinigen.
AnthonyP
Inventar
#4 erstellt: 21. Mrz 2013, 12:49
Hallo Below,

mit Isopropanol und Pinsel wirst du nicht weit kommen.
Warm und fettlösend ist die Wahl der Dinge mit viel Wasser.
Ich hab das schon ein paar mal gemacht und ist weniger dramatisch, als man denkt.
Man sollte nur darauf achten, dass man Bauteile, in die Wasser "hineinkapilliert" sprich sich reinsaugt und nev. nicht mehrraus kann wie Relais (was man eh öffnen und säubern sollte), nicht duscht.
Anschließend mit Küchenpapier trocknen und trocken föhnen. Dann ein paar Tage zuende trockenen lassen.
Danach sieht er wieder propper aus. Potis und (Schiebe-)regler anschließend zB mit T6 behandeln.

Gutes Gelingen.
Below
Inventar
#5 erstellt: 21. Mrz 2013, 15:12
Hi AnthonyP,

vielen Dank für die Tips, aber irgendwie schreckt mich die Methode doch noch etwas ab

Das Isopr. steht eh im Arbeitszimmer rum. Ich werde damit wohl erst mal einen Versuch wagen. Wenn es nicht wie gewünscht wird, kann ich die Variante mit dem Bad ja immer noch versuchen.
naka01
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 21. Mrz 2013, 15:32
Hi Below,

abschrecken muss dich das nicht!! In der Industrie wird schon Jahrzehnte mit warmen Wasser und Ultraschall ( ersetzt Zahnbürste) gewaschen, nachdem Freon aus Umweltgründen verboten wurde!
tjs2710
Inventar
#7 erstellt: 21. Mrz 2013, 15:43
Hi Below,

hast du vlt einen Kompressor? Würde es einfacher machen bei der Reinigung. Eben auch mit warmen Reinigungswasser auspinseln und gleich wieder mit der drückenden Luft wegpusten.
Zur Frontplattenreinigung nehm ich immer die bewährte Wasser-Waschpulver-Mischung, was bei Platinen auch gut geht. Nur dann auch wieder mit klarem, besser destilliertem Wasser nachspülen und mit der Druckluft wegblasen.

Und der gute Weg-mit-dem-Nikotin-Muffel-Trick:
Nimm dir einen Einwegteefilter, 2-3 Kaffeelöffel gemahlenen Bohnenkaffee rein, in das Gerät legen, Deckel drauf und 2-3 Tage stehen lassen, dann ist auch der letzte Mief weg.
Es soll aber im Bereich des Voodoo sein, dass mit Espressokaffeepulver danach Klassik nimmer so gut klingt, Wobei sich bei Freunden von Cellokonzerten Kaffee Hag ausgeprochen gut machen soll!

Frohes putzen wünscht
thomas
Below
Inventar
#8 erstellt: 21. Mrz 2013, 15:57

tjs2710 (Beitrag #7) schrieb:
hast du vlt einen Kompressor?

Nein, leider nicht - könnte ich aber vom Schwiegervater besorgen.


tjs2710 (Beitrag #7) schrieb:
Zur Frontplattenreinigung nehm ich immer die bewährte Wasser-Waschpulver-Mischung

Da ging leider nichts mehr. Die war einfach komplett versifft. Aber die 30 € für ne nagelneue Front tun da jetzt nicht weiter weh.


tjs2710 (Beitrag #7) schrieb:

Es soll aber im Bereich des Voodoo sein, dass mit Espressokaffeepulver danach Klassik nimmer so gut klingt, Wobei sich bei Freunden von Cellokonzerten Kaffee Hag ausgeprochen gut machen soll!


Wie gut das ich keine Klassik höre - das wäre ja fatal geworden
Jetzt im Ernst, danke für die Tips- werde ich nacheinander durchtesten und weiter berichten


[Beitrag von Below am 21. Mrz 2013, 16:03 bearbeitet]
AnthonyP
Inventar
#9 erstellt: 21. Mrz 2013, 16:28
Ich will ja nicht stänkern, aber ne schmutzige Hose wird mit nem Pinsel allein auch nicht sauber
Du wirst schon noch bei der Waschkur mit warmen Wasser und Lauge ankommen.

Gruß
Below
Inventar
#10 erstellt: 21. Mrz 2013, 17:20
vermutlich
mty55
Inventar
#11 erstellt: 12. Jun 2013, 21:29
na, was ist aus dem NAD geworden?
Below
Inventar
#12 erstellt: 16. Okt 2013, 06:18
Puh, das hatte ich ja ganz vergessen. Bisher hat das Projekt geruht, da ich im Sommer absolut keine Zeit hatte. Ich bin aber jetzt wieder dran.

Mir Isopropanol und Pinsel hab ich ihn schon erstaunlich gut sauber bekommen, aber zur Wohnzimmertauglichkeit fehlt noch einiges.

Falls ich diese Woche noch dazu komme, werde ich den Tipp mit Kompressor und Reinigungsmittel mal testen und anschließend berichten
AnthonyP
Inventar
#13 erstellt: 16. Okt 2013, 08:09
Nur Mut! ich hab das grad mit einem total verdreckten Teac A-9 gemacht und ebenso mit einem Denon PMA-530. Direkt nach dem Waschen mit einem starken Ionen Föhn ausgeblasen. Sehen aus wie neu.
Es lohnt sich einfach udn Mief geht auch weg.

Gruß
Jo
schackchen
Stammgast
#14 erstellt: 27. Jun 2014, 06:37
Ja Mensch....ziemlich lang her hier mit dem letzten Beitrag, aber dennoch eine Frage an "Below"

Gestern kam mein in der Bucht ersteigerter NAD 3020i an....selbes Problem....zwar nicht ganz so extrem eingestaubt wie Deiner aber ordentlich.

Also erstmal vorsichtig ausgesaugt, Gehäuse gereinigt, usw.....dann der Test. Habe einen NAD C 515Bee CD Player angeschlossen und meine Lautsprecher.

So....3020i an....Power LED leuchtet...soweit so gut. Eingangsauswahl auf CD gestellt...Lautstärke etwas hoch, aber auch bei mir kommt nur ein verkratzter leiser Ton aus den Lautsprechern....CD Player mal an "Tuner" gehangen.....selbes Problem.

Dann habe ich mal Kopfhörer angeschlossen....identisches Problem.....leiser verkratzer Ton.

Woran kann das liegen und wie genau hast Du das gelöst ?
Du schreibst, dass Du die Potis und Anschlüsse mit Kontaktspray behandelt hast. Kannst Du mir anhand Deines Bildes vom ersten Post mal die Stellen markieren, die Du behandelt hast und mit was ?

Danke für Deine/Eure Hilfe.
Marco


[Beitrag von schackchen am 27. Jun 2014, 06:40 bearbeitet]
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