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Platinen konservieren+A -A |
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Autor |
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Stereo33
Hat sich gelöscht |
#1 erstellt: 29. Sep 2013, 08:36 | |
Einer meiner Verstärker soll bald eimgelagert werden, und dann nur alle paar Monate zwecks Erhalt benutzt werden. Der Verstärker riecht schon seid dem ich ihn habe nach zersetzenden Platinen. Kann ich die Platinen einfach reinigen und mit "Plastik 70" einsprühen um die weitere Zersetzung zu bremsen? Wie sieht das dann optisch aus (man soll mögichst wenig von einem Schutz sehen)? |
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Bertl100
Inventar |
#2 erstellt: 29. Sep 2013, 10:56 | |
Hallo zusammen, ich habe ehrlich gesagt noch nie davon gehört, dass sich Platinen zersetzen?! Das einzige was den billigeren Varianten (übrigens wie auch vielen Bauteilen!) sind länger anhaltende relative Luftfeuchtigkeiten über 65 - 70%. Und das hat es in einem nicht entfeuchteten Keller im Sommer problemlos. Feuchtigkeit kann auch Schutzlack nicht aufhalten, die diffundiert einfach und ungehindert hindurch. Gruß Bernhard |
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Stereo33
Hat sich gelöscht |
#3 erstellt: 29. Sep 2013, 11:23 | |
Danke für die Info. Riech mal an älteren Geräten, manche haben so einen eigenen Geruch. Das sind meist nicht die Elkos sondern die Platinen. Ich habe jetzt öfter gelesen daß Plastik 70 nicht richtig trocknet (aber wohl ein wenig vor Feuchtigkeit schützt). |
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barchettarz
Hat sich gelöscht |
#4 erstellt: 29. Sep 2013, 13:42 | |
Hallo, habe mal bei einer großen Elektronikfirma gearbeitet, die sich mit Auswuchttechnik beschäftigt hat. Wir haben auch viel in asiatische Länder geliefert, wo re. Luftfeuchtigkeiten >80% normal ist. Hier wurden die Platinen immer mit Plastik 70 behandelt. Vom Ultraschaltbad (Reinigung) ging es in die Wärmekammer, dann wurde richtig dick Plastikspray aufgetragen, mehrere Lagen, dann wieder in die Wärmekammer. Glaube mich erinnern zu können, bei ca. 50° ca. 30 Minuten. Elektroniken funktionierten Jahrzehnte problemlos. Einziges Problem, sollte die Schaltung einmal repariert werden müssen, ist das Plastikspray nur sehr mühsam zu entfernen! Grüße |
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Stereo33
Hat sich gelöscht |
#5 erstellt: 29. Sep 2013, 13:53 | |
Also bei der Beschreibung des Plastik 70 steht dabei daß es sich beim Löten auflöst, aber ich denke du hast mehr Erfahrung mit dem Zeug. Was hälst du davon: Ich reinige das Innenleben des Amps mit einem Pinsel gründlich (ggf. auch mit Waschbenzin??), wärme den Amp bei 50 grad mit Umluft vor, trage Plastik 70 dünn auf, wärme den Amp nochmal 20-30 min bei 50 grad, und trage nochmal ein wenig auf mit anschließendem Wärmen. Ich mache mir nur Sorgen daß es nicht richtig trocknet oder die Platinen danach unschön aussehen. [Beitrag von Stereo33 am 29. Sep 2013, 13:57 bearbeitet] |
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barchettarz
Hat sich gelöscht |
#6 erstellt: 29. Sep 2013, 14:23 | |
Hallo, so kannst du es machen, nur kein Waschbenzin nehmen, warme Waschlotion langt völlig, Geschirrspülmittel. Und alle externen Kontakte vorher abkleben, damit das Plastikspray die Kontakte nicht verunreinigt. Am besten du nimmst erst einmal eine alte Platine zum testen, dann siehst du auch wie das Ergebnis wird. Je weiter du die Dose vom Ziel weg hältst, desto matter wird die Fläche, wie gesagt, am besten mal ausprobieren. Grüße |
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Stereo33
Hat sich gelöscht |
#7 erstellt: 29. Sep 2013, 14:50 | |
Wenn Kontakte danach so schlecht nachlötbar werden, überleg ich es mir nochmal. Gibt es noch was anderes als Plastik 70, was sich für den Zweck eignet? |
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shabbel
Inventar |
#8 erstellt: 29. Sep 2013, 15:37 | |
Ich denke mal folgendes: Plastik 70 ist ein Mittel, das in der Industrie verwendet worden ist, weil es den besten Kompromiss aus Konservierung und nachträglicher Lötbarkeit bietet. Die Ofentemperatur mit Thermometer kontrollieren! [Beitrag von shabbel am 02. Okt 2013, 04:58 bearbeitet] |
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audiophilanthrop
Inventar |
#9 erstellt: 01. Okt 2013, 18:50 | |
Nur so als Idee: Ganzes Gerät luftdicht in 'ne Plastiktüte und Silica-Gel, Reis oder anderes Trockenzeuch dazugeben? |
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Stereo33
Hat sich gelöscht |
#10 erstellt: 01. Okt 2013, 18:58 | |
Das ist eine gute Idee. Ich habe jetzt erst mal Plastik 70 bestellt. |
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Bertl100
Inventar |
#11 erstellt: 01. Okt 2013, 19:36 | |
Hallo zusammen, ich hab früher öfter mal einem Zeilentrafo mit Plastik 70 das Pfeifen abgewöhnt. Klar, da erreicht man keine gleichmäßig dünne schicht, sondern man hat den Wickel mit dem Spray getränkt. Aber das ganze roch monatelang nach dem Lösungsmittel des Sprays! Nicht, dass dein Gerät danach nicht mehr nach "Platine" sondern nach Spray riecht :-) Gruß Bernhard |
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cmoss
Inventar |
#12 erstellt: 02. Okt 2013, 13:19 | |
Hallo,
die Idee halte ich an sich auch für gut, allerdings kann ich mir bei bestem Willen nicht vorstellen, das Gerät dann je wieder einzuschalten, einerseits "aus den Augen, aus dem Sinn" und andererseits der Aufwand, rausnehmen, Silica-Gel ins Backrohr zum Trocknen etc .... Wenn Du das Gerät trocken (sozusagen im Wohnzimmer) aufbewahrst, brauchst Du weder Plastik 70 noch dichte Beutel. Was die Platinen betrifft, sieht man manchmal 60 oder mehr Jahre alte Geräte, deren Pertinax-Platinen immer noch tadellos sind. Was ich immer wieder bedauere ist, dass die Firmen aus Kostengründen keine Epoxy-Platinen verwenden, die um Klassen besser und stabiler sind. Bei denen saugt man nicht beim Entlöten die Lötaugen mit in die Pumpe! Gruß Claus [Beitrag von cmoss am 02. Okt 2013, 13:21 bearbeitet] |
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hf500
Moderator |
#13 erstellt: 02. Okt 2013, 16:00 | |
Moin, solange man die Geraete nicht im muffigen Kartoffelkeller lagert, sind solche Konservierungsmassnahmen nicht notwendig. Sogar das Zeug, das ich auf dem Dachboden lagere, hat keine sich zersetzenden Platinen, das habe ich nur gesehen, wenn sie laengere Zeit nass waren. Der Geruch der Platinen entstammt ihren Bestandteilen, es ist nicht umsonst Phenolharzpapier, und das Harz hat einen typischen Eigengeruch. Hat aber nichts mit Zersetzen zu tun. Selbst Platinen von Autoradios haben sich trotz des unguenstigen Klimas im Auto nicht zersetzt. Das Geraet steckt man in einen Plastikbeutel und Karton (Vorbild: Originalverpackung) und lagert es kuehl und trocken. Als kuehl kann man alles unter 25°C bezeichnen, die gemeine Elektronik ist in der Regel fit fuer Lagertemeraturen bis 50°C, einzelne Bauelemente halten wesentlich mehr aus. 73 Peter |
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Stereo33
Hat sich gelöscht |
#14 erstellt: 02. Okt 2013, 17:52 | |
Ich habe keinen wirklich luftdichten Aufbewahrungsort, und ausserdem muss ich den Amp alle paar Monate rauskramen zum laufen lassen (ist besser für die Elkos und Potis wenn die mal benutzt werden). |
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Bertl100
Inventar |
#15 erstellt: 02. Okt 2013, 18:31 | |
Hallo zusammen, kühl und trocken ist natürlich richtig, wobei bei den hier üblichen Raumbedingungen trocken wichtiger ist. Also im Sommer nicht in den Keller stellen, dort ist es zwar kühler, aber dafür ist auch die relative Luftfeuchtigkeit höher. Da hat man gleich mal >70%. Und das ist auf Dauer schlecht für Consumer-Elektronik. Dann lieber im Wohnzimmer bei 28° (im Hochsommer). Gruß Bernhard |
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hf500
Moderator |
#16 erstellt: 02. Okt 2013, 18:54 | |
@Stereo33, steck den Verstaerker in eine Plastiktuete oder einen alten Kopfkissenbezug und stelle ihn in einem geeigneten Raum (nicht das Badezimmer/die Kueche ;-) in der Wohnung ab. Das genuegt. 73 Peter [Beitrag von hf500 am 02. Okt 2013, 18:55 bearbeitet] |
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Stereo33
Hat sich gelöscht |
#17 erstellt: 02. Okt 2013, 19:18 | |
Alles klar. Aber jetzt habe ich das Plastik 70, das werde ich erst mal an Pappe testen. |
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