Wie reinigt Ihr Platinen?

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hifibastler2
Stammgast
#1 erstellt: 13. Feb 2009, 19:27
Die Alufronten werden mit Waschmittellauge schön sauber, aber wie bekommt man Platinen sauber, gerade von Rauchern, z.B. bei Verstärkern und Receivern, wo der Siff durch die Lüftungsschlitze sich auf die Platinen und deren Bauteile gelegt hat und diesen unangenehmen Kaltenrauchgeruch verursacht. Ich hatte bisher erst den Staub mit Druckluft abgeblasen und dann ein bischen mit feuchten Tuch gewischt, aber das ist eine halbe Sache, ich will die Platinen gerne wie neu und stinkfrei haben. Wenn ich sie ausbaue und in Waschmittellauge lege, könnten manche Bauteile das übel nehmen oder? Oder wie wäre ein Abdampfen in eingebautem Zustand? Doch eher eine Riesensauerei oder? Habt ihr bessere Tips?
majaatdwf
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 13. Feb 2009, 19:39
Lies Dir mal Reparatur eines Receivers durch... ist ernst gemeint.

Martin
hf500
Moderator
#3 erstellt: 13. Feb 2009, 20:45
Moin,
mutig, einfach so Wasser in das Geraet zu kippen.

Bei einfach bestueckten Platinen habe ich da auch keine Bedenken, aber bei Wickelteilen (Spulen, Bandfilter und Trafos) kann man nie wissen, wie lange das Wasser da drinbleibt. Auch in Schaltern kann sich das Wasser lange halten.

Was da mit Silikonspray geschmiert wurde, kann genausogut oder besser mit Kontakt 61 geschmiert werden, auch das gehoert zu den funktionen von K61.
Silikon kriecht gerne ueberall herum, deshalb benutze ich es nicht.

73
Peter
majaatdwf
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 13. Feb 2009, 21:54

hf500 schrieb:
Moin,
mutig, einfach so Wasser in das Geraet zu kippen.

Nö, erprobte (und selbst ausprobierte) Technik. Die Firma Tektronix (der man unterstellen kann, daß sie sich mit empfindlicher Elektronik auskennt), hat(te) folgende Prozedur:

Washing your Scope.

Was so ein empfindliches HighEnd-Scope mitmacht, geht auch für robuste Hifitechnik...

Martin


[Beitrag von majaatdwf am 13. Feb 2009, 21:58 bearbeitet]
hifibastler2
Stammgast
#5 erstellt: 13. Feb 2009, 22:45
Geht mit dem Seifenwasser auch die Schmierschicht von Kettenrauchergeräten weg? Ich werde mir mal einen TFK RC200 Verstärker demnächst nach Eurer Methode vornehmen, die Platine mit den Din-und Cincheingängen ist total versifft und riecht wie 10 benutzte Aschenbecher.


[Beitrag von hifibastler2 am 13. Feb 2009, 22:46 bearbeitet]
majaatdwf
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 13. Feb 2009, 23:04

hifibastler2 schrieb:
Geht mit dem Seifenwasser auch die Schmierschicht von Kettenrauchergeräten weg? Ich werde mir mal einen TFK RC200 Verstärker demnächst nach Eurer Methode vornehmen, die Platine mit den Din-und Cincheingängen ist total versifft und riecht wie 10 benutzte Aschenbecher.


Wie immer: YMMV.

Mein CR-1020 reagierte prächtig auf Badreiniger aus der Pumpflasche. Aufgemacht, in der Badewanne alles eingeschäumt, groben Dreck mit Pinsel (vorsichtig!) bearbeitet, lauwarm ausgespült. Als letztes mit 5l dest. Wasser aus dem Baumarkt gespült. Danach auf die aufgedrehte Heizung gestellt und zwei Tage lang trocknen lassen (das Gehäuse konnte man danach gerade noch gut anfassen).

Danach die volle Kur mit Tuner 600 bzw. Oszillin T6. Keine erkennbaren Probleme...

Martin
foenfrisur
Stammgast
#7 erstellt: 13. Feb 2009, 23:08
bei solchen aktionen aber bitte darauf achten das weder goldcaps oder irgendwelche stützbatterien im gerät eingesetzt werden und große kondensatoren auch wirklich entladen sind.

das kann dann nämlich auch mal ins auge gehen.


ansonsten spricht aber nix gegen eine solche behandlung.
hf500
Moderator
#8 erstellt: 13. Feb 2009, 23:13
Moin,
handwarme Vollwaschmittelloesung kommt auch mit Platinen gut zurecht, auch mit Raucherschmier.
So habe ich den vollkommen versifften Zaehlerbaustein eines Grundig T3000 wieder in neuwertigen Zustand bekommen.

@majaatdwf
Wenn Tek erlaubt, mit einem Kaercher an die Dinger zu gehen, haben sie bestimmt dafuer gesorgt, dass man das darf.

Nur bei Bandfilterspulen in Bechern oder Trafos, die sich trefflich vollsaugen koennen (nicht alle sind vakuumgetraenkt) habe ich Bedenken, dass sie schnell genug austrocknen koennen.

Als Trockenhilfe kann ich mir einen Umluftbackofen bei 70°C vorstellen.

73
Peter
_ES_
Administrator
#9 erstellt: 13. Feb 2009, 23:25
Platinen reinigt man am besten mit Isopropanol, am zweitbesten mit ordinären Spiritus..
foenfrisur
Stammgast
#10 erstellt: 13. Feb 2009, 23:29
ich habs bei einigen C64 Platinen bei 50°C Umluft gemacht...
funktioniert super
bukongahelas
Inventar
#11 erstellt: 14. Feb 2009, 06:12
Leider sind bei vielen Geräten die Platinen nicht einfach
auszubauen, haben keine Steckverbinder, sondern fest
angelötete oder Wire-Wrap Verbindungen, dazu meistens noch sehr viele. Also muss das komplette Gerät gebadet werden,
wenn Zeigerinstrumente verbaut sind, werden diese geflutet.
Besonders übel finde ich sog "Wannenkonstrukte",Geräte ohne
demontierbare Bodenplatten.
Selbst nur bei Reparaturen muss man sich mühsam von oben nach unten durchgraben, hat danach einen "Igel" von Platinen und Drähten,
die oft bei Bewegung auch noch abbrechen.
Macht keinen Spass, sich mit sowas abzugeben.
bukongahelas
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