Brummschleife zwischen Antenne und PC

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Alfredi
Stammgast
#1 erstellt: 09. Sep 2007, 16:27
Hallo,
ich hatte einen Braun Recveiver Regie 520 an der Kabelantenne sowie am Pc zum Musikhören angeschlossen was auch gut funktioniert hat. Jetzt tauschte ich den Braun gegen einen Panasonic aus und hatte einen Brumm auf den Lautsprechern, testweise dann noch mal einen Denon Receiver - auch Brumm. Was kann ich gegen die Brummschleife machen und warum brummt es beim Braun nicht?
Gruß
A.
norman0
Inventar
#2 erstellt: 10. Sep 2007, 08:24
Hallo Alfredi,

haben die neuen Geräte einen Schutzleiter, ist die Erdung OK? Versuche mal den Netzstecker in der Steckdose rumzudrehen. Eventuell ist der Netzeingangsfilter defekt...

Grüße Norman
armin777
Gesperrt
#3 erstellt: 10. Sep 2007, 09:49
Hier wird ein "Mantelstromfilter" benötigt! Dieser trennt die Masse des Antennenanschlusses für die tiefen Frequenzen, läßt aber ein Verbindung für die hohen Frequenzen.

Kann man in jedem Radioladen für 5,- Euro als Zwischenstcker (koaxial) erwerben.

Der Braun hat wahrscheinlich einen solchen Kondensator bereits ab Werk eingebaut.

Ursache sind Potentialunterschiede in den Massen der Geräte bzw. Anschlüsse - Masse ist leider nicht gleich Masse!



Beste Grüße
Armin777


[Beitrag von armin777 am 10. Sep 2007, 09:49 bearbeitet]
Alfredi
Stammgast
#4 erstellt: 11. Sep 2007, 20:21
Hallo,
erstmal Danke,
ich werde mir mal so einen Filter besorgen.
Gruß
A.
Uwe_Mettmann
Inventar
#5 erstellt: 12. Sep 2007, 13:52

Alfredi schrieb:
Hallo,
erstmal Danke,
ich werde mir mal so einen Filter besorgen.

Hallo Alfredi,

vor dem Kauf solltest Du testen, ob so ein Filter überhaupt hilft. Ziehe mal die Antennenleitung ab. Ist das Brummen weg, so hilft ein Mantelstromfilter mit galvanischer Trennung. Wenn Du einen Filter im Radioladen kaufst, dann bitte mit Rückgaberecht, weil so ein Filter den Empfang verschlechtern kann.

Wenn Du den Filter bestellst, dann einen von diesen hier:

Meine Empfehlung:
GTR 02-1 oder TZU 10-02

Folgende Adapter brauchst Du noch:
F-Stecker auf IEC-Buchse und F-Stecker auf IEC-Stecker

Antennenleitungen mit integrierten Mantelstromfilter beseitigen das Brummen nicht.


Gruß

Uwe
Stefan_König
Neuling
#6 erstellt: 30. Sep 2007, 18:22
Hallo Alfredi,
Die Ursache liegt in der "Brummschleife": PC-Masse über Schuko am Schutzleiter geerdet, Schirm des Antennenanschlusses (= Masse des Empfängers) im Keller oder sonstwo entfernt in der Verteilung geerdet, PC-Masse(Erde) und Empfängermasse über Schirm (Bezugspotential) des NF-Kabels geerdet.
Diese Schleife ist, weil in ihr ein störender 50Hz-Wechselstrom fließt, aufzutrennen. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten:
1. Schutzkontakte des PC-Netzsteckers mit Tesa-Film isolieren.
Bitte nicht!!! Der Berührungsschutz geht dann verloren, was lebensgefährlich sein kann!
2. Mantelstromfilter ins Antennenkabel bringen. Diese Dinge sind käuflich und trennen Signal und Schirm der Leitung kapazitiv (mit kleinen Kondensatoren, die den 50Hz-Strom praktisch sperren) oder induktiv (wie ein Trenntrafo).
3. (Meine eigene Lösung, die seit 1999 zuverlässig und sehr gut funktioniert) ein Trennverstärker in der NF-Leitung zwischen PC und Stereoanlage).

2. funktioniert übrigens auch mit einem Eigenbau gut:
Besorge Dir am besten so eine größeren abgewinkelten Stecker für die Antennendose. Darin ist etwas Platz für ein paar Bauelemente. Du musst die Ader und den Schirm der Antennenleitung trennen und in beiden je einen 10nF-Keramikkondensator zwischenschalten.

Viel Spaß beim Löten

Stefan
Uwe_Mettmann
Inventar
#7 erstellt: 30. Sep 2007, 20:06

Stefan_König schrieb:
1. Schutzkontakte des PC-Netzsteckers mit Tesa-Film isolieren.
Bitte nicht!!! Der Berührungsschutz geht dann verloren, was lebensgefährlich sein kann!

Hallo,

völlig richtig! Hier ein Beispiel was passieren kann, wenn man den Schutzleiter abklebt, selbst wenn es nur zum Testen ist:


(Beitrag #12)


Stefan_König schrieb:
2. funktioniert übrigens auch mit einem Eigenbau gut:
Besorge Dir am besten so eine größeren abgewinkelten Stecker für die Antennendose. Darin ist etwas Platz für ein paar Bauelemente. Du musst die Ader und den Schirm der Antennenleitung trennen und in beiden je einen 10nF-Keramikkondensator zwischenschalten.

Ja im Prinzip funktioniert das. Allerdings besteht die Gefahr, dass Fremdsender dann in das Kabel einstreuen können, was zu Empfangsstörungen führt. Bei Radio-Empfang (wie bei Alfredi) ist das Einstrahlproblem häufig nicht so problematisch.

Falls aber die TV-Antennenleitung für ein Brummproblem verantwortlich ist, so ist ein professioneller Mantelstromfilter vorzuziehen. Hier sollte man aber darauf achten, dass die Schirmung des Mantelstromfilter gut ist. Dies ist leider bei vielen Mantelstromfilter nicht der Fall, denn die sind häufig nicht wesentlich besser als die Bastellösung. Gute Mantelstromfilter, bei denen die Qualität der Schirmung über jeden Zweifel erhaben ist, habe ich ja in einem Beitrag weiter oben empfohlen.

Durch schlecht durchgeführte Bastellösungen können übrigens Störungen ausgesendet werden. Wenn dadurch Sicherheitsfunkdienste (Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienste, Flugfunk usw.) gestört werden, kann es höllischen Ärger geben und teuer werden. Dies gilt unabhängig davon, ob eine Bastellösung in die Radio- oder TV-Antennenleitung geschaltet wird, weil auch bei vielen Antennendosen das Kabel-TV-Signal auch an der Radiobuchse anliegt.


Gruß

Uwe
esla
Stammgast
#8 erstellt: 01. Okt 2007, 20:45
Hallo in die Runde,

bitte wirklich aufpassen bei sogenannten "Antennenkabeln mit Mantelstromfilter". Ich selbst hatte mir so eins bestellt bei dem bekannten Anbieter, der einer Kaffeesorte ähnelt.

Entweder hat man das falsche Teil gegriffen, oder wie auch immer. Jedenfalls habe ich bei eben extra zu diesem Zweck bestellten Teil galvanischen Durchgang von Schirmung von A nach B als auch des Innenleiters von A nach B.

Leider ist die Rückgabefrist verstrichen, also behalte ich es als TV-Anschlusskabel oder so. Beim nächsten Mal würde ich lieber einige Euros mehr investieren, um dann ein "richtiges" Mantelstromfilter zu bekommen.

Gruß Jens


[Beitrag von esla am 01. Okt 2007, 20:46 bearbeitet]
Uwe_Mettmann
Inventar
#9 erstellt: 01. Okt 2007, 22:38
Hallo Jens,

diese Mantelstromfilter-Antennenkabel habe eine andere Aufgabe, sie sollen hochfrequente Mantelwellen unterdrücken. Daher helfen sie auch nicht bei niederfrequenten Mantelwellen, also Brummschleifen.


Gruß

Uwe
armin777
Gesperrt
#10 erstellt: 02. Okt 2007, 09:33

Uwe_Mettmann schrieb:
Hallo Jens,
diese Mantelstromfilter-Antennenkabel habe eine andere Aufgabe, sie sollen hochfrequente Mantelwellen unterdrücken. Daher helfen sie auch nicht bei niederfrequenten Mantelwellen, also Brummschleifen.
Gruß Uwe



Hallo Uwe,

lieber nicht so etwas behaupten, wenn man es nicht genau weiß! Der Mantelstromfilter ersetzt die übliche Masseverbindung per Kabel (Schirmgeflecht) durch einen Kondensator. Dieser muß natürlich die hohen Frequenzen passieren lassen, sonst wäre es mit dem Empfang nichts mehr - die niedrigen, für den Empfang unwichtigen, Frequenzen läßt er nicht durch. Vergleiche die Wirkung eines Kondensators bei einem Hochtonlautsprecher in einer Box, dort werden die hohen Frequenzen durchgelassen die tiefen nicht. Will man das Umgekehrte, benötigt man eine Induktivität (Drossel), die läßt die tiefen Frequenzen durch und die hohen draußen.



Beste Grüße
Armin777


[Beitrag von armin777 am 02. Okt 2007, 09:34 bearbeitet]
Uwe_Mettmann
Inventar
#11 erstellt: 02. Okt 2007, 11:08

Uwe_Mettmann schrieb:
Hallo Jens,
diese Mantelstromfilter-Antennenkabel habe eine andere Aufgabe, sie sollen hochfrequente Mantelwellen unterdrücken. Daher helfen sie auch nicht bei niederfrequenten Mantelwellen, also Brummschleifen.
Gruß Uwe


armin777 schrieb:
lieber nicht so etwas behaupten, wenn man es nicht genau weiß!

Hallo Armin777,

richtig, denn was ich geschrieben habe ist korrekt.


armin777 schrieb:
Der Mantelstromfilter ersetzt die übliche Masseverbindung per Kabel (Schirmgeflecht) durch einen Kondensator. Dieser muß natürlich die hohen Frequenzen passieren lassen, sonst wäre es mit dem Empfang nichts mehr - die niedrigen, für den Empfang unwichtigen, Frequenzen läßt er nicht durch.

Richtig, das ist ein Mantelstromfilter mit galvanischer Trennung. Die Kondensatoren sind für Hochfrequenz durchgängig, stellen aber für niedrige Frequenzen (z.B. 50 Hz) einen hohen Widerstand dar.

Von diesen Mantelstromfiltern mit galvanischer Trennung war aber in Jens seine und meinem letzen Beitrag nicht die Rede, sondern von den von Jens angesprochenen Antennenkabel mit integrierten Mantelstromfiltern.

Diese Antennenkabel haben einfach an beiden Enden Ferrite um dem Schirm, welche hochfrequenten Mantelwellen unterdrücken sollen. Der Schirm ist galvanisch durchverbunden und daher helfen diese Antennenkabel auch nicht gegen Brummschleifen.

Das die Antennenkabel nicht gegen Brummschleifen helfen und der Schirm nicht galvanisch getrennt, ist hat Jens in seinem Beitrag beschrieben. Ich habe mit meinen Beitrag nur die zugehörige Erklärung geliefert.

Also bitte lese Dir Beiträge sorgfältig durch, bevor Du schreibst, dass jemand etwas behauptet, was er nicht genau weiß!


Gruß

Uwe
esla
Stammgast
#12 erstellt: 02. Okt 2007, 12:41
Hallo Leute,

nun "fetzt" euch mal nicht so

Ich ging bisher davon aus, dass bei einem Mantelstromfilter wirklich eine galvanische Trennung des Schirms vorliegen müsste. Das dem nicht so ist, wusste ich bisher noch nicht.

Gruß Jens
armin777
Gesperrt
#13 erstellt: 02. Okt 2007, 14:26

Also bitte lese Dir Beiträge sorgfältig durch, bevor Du schreibst, dass jemand etwas behauptet, was er nicht genau weiß!



Hallo Uwe,

na gut!

mache ich!



Beste Grüße
Armin777
armin777
Gesperrt
#14 erstellt: 02. Okt 2007, 14:27

esla schrieb:
Ich ging bisher davon aus, dass bei einem Mantelstromfilter wirklich eine galvanische Trennung des Schirms vorliegen müsste. Das dem nicht so ist, wusste ich bisher noch nicht. Gruß Jens


Hallo Jens,

siehste - eben ich auch nicht!



Beste Grüße
Armin777
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