Revox a78, neue Kondensatoren

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e.blofeld
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 28. Jan 2014, 11:26
Hallo,
ich möchte mal die Kondensatoren meines A78 austuschen, nachdem die alten sich langsam melden und nicht mehr so recht wollen.
Ich bin selber zwar gut mit dem Lötkolben und habe ein grundlegendes Verständnis der alten Schaltungen, allerdings frage ich mich wie es mit dem Einmessen nach dem Austausch aussieht.
Wie sollte man hier vorgehen?

Dank und beste Grüße
hf500
Moderator
#2 erstellt: 28. Jan 2014, 20:29
Moin,
sind das so weisse ovale im Kunststoffgehaeuse? Die haben es inzwischen wirklich noetig.
Einzumessen gibt es da nichts, nur Ruhestrom und ggf. Symmetrie der Endstufen sollten ueberprueft und ggf. korrigiert werden.

73
Peter
e.blofeld
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 29. Jan 2014, 10:14
moin und danke,

ja, die sinds.

Wie kontrolliere ich denn die Symmetrie mit Hausmitteln am besten?

Werde die Kiste bei der Gelegenheit mal ganz zerlegen und wenn nötig reinigen.
Ich frage mich ob ich dabei prophylaktisch auch die End-Transistoren auch wechseln soll?

Beste Grüße,
barchettarz
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 29. Jan 2014, 11:59
Hallo,

prophylaktisch die Endtransistoren wechseln macht überhaupt keinen Sinn, oder wechselst Du den Motor deines PKW auch prophylaktisch, wenn dieser noch einwandfrei funktioniert?

Für die Symmetrie wirst Du ein Scope benötigen Also, gutes Gelingen.

Grüße
hifi-collector
Stammgast
#5 erstellt: 29. Jan 2014, 12:47

e.blofeld (Beitrag #3) schrieb:
moin und danke,

Ich frage mich ob ich dabei prophylaktisch auch die End-Transistoren auch wechseln soll?

Beste Grüße,


Nein, auf keinen Fall. Bessere bekommst Du heutzutage eh nicht mehr und meines Wissens nach sind die original verbauten Endtransen selektiert. Also drin lassen, wenn sie einwandfrei funzen!

Gruß

Andreas
hf500
Moderator
#6 erstellt: 29. Jan 2014, 17:27
Moin,
ich habe mir die Schaltung der Endverstaerker nicht angesehen, es ist schon lange her, dass ich einen A78 von innen gesehen habe. Ich kann daher jetzt nicht sagen, ob die Symmetrie einstellbar ist. Nach meiner Erinnerung hat der Verstaerker elkolose Ausgaenge, da ist die Einstellung einfach.
Man misst die Spannung vom Verstaerkerausgang gegen Masse und stellt sie auf den kleinstmoeglichen Wert ein, es sollten max. einige Millivolt dabei herauskommen. Damit ist der Verstaerkerausgang gleichspannungsfrei, wie es sein sollte. Diese Einstellung (wenn vorhanden) und die des Ruhestromes koenen voneinander abhaengig sein, also wechselseitig einstellen und kontrollieren. Genaueres dazu steht in der Serviceanleitung.

Aufgrund seines Alters hat der A78 quasikomplementaere Endstufen. Diese Schaltung war notwendig, weil man noch nicht zuverlaessig Komplementaere "Hochleistungs-" Transistoren herstellen konnte. Quasikomplementaere Endstufen sind sehr oft auf ausgemessene Paare in Treiber- und Endstufe angewiesen, daher sollte man alles unterlassen, was die Endstufen gefaehrdet (Kurzschluss oder andere Ueberlastung). Mit Transitoren "von der Stange" sind oft genug Ruhestrom und/oder Symmetrie nicht korrekt einstellbar.
(Es gab auch Schaltungen, denen waren die Transistoren egal, aber das wurde z.T. mit gewaltigen Ruhestroemen erkauft, wie ich es bei einem Philips von Anfang der 70er gesehen habe. Mit einem Ruhestrom von 400mA pro Endstufe kann man alle Toleranzen kleinkaempfen ;-)

73
Peter
e.blofeld
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 29. Jan 2014, 23:45
Aha. Gute Infos, danke!
Dann muss ich mir wohl kein Oszilloskop ausleihen.

Werde mal nach der Serviceanleitung suchen.
Poetry2me
Inventar
#8 erstellt: 30. Jan 2014, 07:40
Habe eine Quelle zur Ruhestromeeinstellung gefunden:
http://old-fidelity.de/thread-1172-post-137933.html#pid137933

Es sind 20mA, gemessen wird über den Emitterwiderstand R514 (1 Ohm).

- Poetry2me
e.blofeld
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 30. Jan 2014, 22:45
Aha, danke!

ich frage mich gerade noch was mit dem Trimmer an der Netzteilplatine eingestellt wird, bzw. ob ich da noch ranmuss.
Habe da ja den 1000er und den 47er ausgestauscht.
hf500
Moderator
#10 erstellt: 30. Jan 2014, 23:07
Moin,
da mit den Trimmern irgendwelche Gleichstromwerte eingestellt werden, braucht man da bei Kondensatorwechsel auch nichts nachstellen, es sei denn, da hat jemand versucht, einen Kondensator mit uebergrossem Leckstrom auszugleichen. Es kann natuerlich nicht schaden, trotzdem den Wert, der mit dem Trimmer eingestellt werden soll, zu ueberpruefen.
Etwas seltener haben Verstaerker auch einen Trimmer im Signalweg. Mit ihm wird die Verstaerkungsgleichheit beider Kanaele eingestellt, also gleicher Ausgangspegel bei Aussteuerung mit Monosignal und Balancesteller in Mittelstellung.

73
Peter
e.blofeld
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 02. Feb 2014, 12:55
Hab da noch zwei Fragen zu der Einstellungsanleitung.

Wie genau definiert sich denn "kalter Zustand" eines Verstärkers.
Und wie misst man Spannungs-Abfall? Abfall von wo nach wo?

Danke
Poetry2me
Inventar
#12 erstellt: 02. Feb 2014, 14:08
Das heisst einfach, dass alle Teile Zimmertemperatur haben.

Nachdem ein Verstärker ein paar Minuten/Stunden gelaufen ist, haben sich einige Bauteile erwärmt oder sind sogar heiß geworden. Nach einiger Zeit hat sich ein Gleichgewicht eingestellt und alle Teile bleiben ungefähr auf konstantem Temperaturniveau.

Da der Ruhestrom stark temperaturabhängig ist (v.a. Eigenschaften der Halbleiter), aber andererseits auch die Erwärmung beeinflusst (Verlustleistung in den Leistungstransistoren), stellt man den Ruhestrom immer noch mal nach, wenn sich das Gerät thermisch stabilisiert hat.

Übrigens spielt dabei auch die Konvektion (Luftstrom durch aufsteigende warme Lust) eine Rolle. Es empfiehlt sich, den Deckel auf das Gerät zu legen und alles so einzurichten, wie das Gerät später auch steht, um realistische Wärmeabfuhr zu erhalten.

- Poetry2me


[Beitrag von Poetry2me am 02. Feb 2014, 14:09 bearbeitet]
e.blofeld
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 02. Feb 2014, 15:51
Aha,
das heisst also:
Gerät anschalten und messen.
Ohne das Verstärken eines Eingangssignals wird meiner aber auch nach Stunden nicht fühlbar wärmer ...
ehemals_Mwf
Inventar
#14 erstellt: 02. Feb 2014, 17:52
Hi,
e.blofeld (Beitrag #13) schrieb:
...Ohne das Verstärken eines Eingangssignals wird meiner aber auch nach Stunden nicht fühlbar wärmer ...

Dann würde ich ein mittelgroßes Signal -- typischen Betriebsbedingungen entsprechend -- dauerhaft an die Last liefern, z.B. 4 V~ an 4 Ohm = 4 Watt, evtl. auch mehr.
Für die Ruhestrommessung dann kurz unterbrechen.

lG,
Michael
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