Kenwood KA 9100 Lautstärke-Poti

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Schnö
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 13. Okt 2015, 15:55
Hallo liebe Forumsmitglieder,

wieder hat ein Klassiker den Weg zu mir gefunden. Wieder geht das sch... Poti nicht. diesmal ist allerdings ein echter Exot unter den Reglern. Ich suche ein 4fach Poti mit konzentrischer Doppelachse (eine hohl und die andere in der hohlen gelagert) für den Kenwood KA 9100. Jetz hab ich bei good-old-hifi gelesen, man könnte das Poti aus einem Sony STR 7055 hernehmen. Hat Armin zumindest getan. Allerdings habe ich auch auf so ein Poti keinen Zugriff.

Hat vielleicht jemand ein passendes 4 fach Poti 250k/100K für den o.g. Verstärker? Oder kennt jemanden, der jemand kennt, der eines besorgen kann?

Die rechte Endstufe hat manchmal Aussetzer. Leider nicht systematisch sondern rein zufällig liegt eine hohe Leistung an den Ausgängen an. Ich löte jetzt mal alle Punkte nach. Oder hat sonst jemand eine Idee, woher diese Schwankungen/Aussetzer kommen könnten?

Beste Grüße,
Michael
bierman
Inventar
#2 erstellt: 13. Okt 2015, 17:45
Ich habe einen STR-7055, aber der bleibt am Stück - für den würd ich wohl eher den Kenni zerlegen

Wie kaputt ist denn das Poti? Vielleicht könnte man es zerlegen und die Widerstandbahn aus einem anderen zeitgenössigen Alps Potis einbauen? Sowas hab ich mal vor Urzeiten bei nem Grundig gemacht, wegen der unüblichen Achslänge...
Schnö
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 14. Okt 2015, 07:48
Das Poti ist nur verschlissen. Aber ich habe leider auch keine zeitgenössischen Kohlebahnplatinen herumfliegen.
Die Idee finde aber sehr gut.
Leider ist auch das integrierte Balance-Poti defekt. Und dies lässt sich nicht so einfach demontieren, ohne rohe Gewalt anzuwenden.

So schön er ist, der Kenny, er ist auch eine Diva... zumindest in meinem Fall.
Dominik.L
Inventar
#4 erstellt: 14. Okt 2015, 08:13
Jedes Poti ist zerlegbar, es wurde ja auch mal zusammengebaut.
Auch Quadpotis mit Hohlachse
(Haben alle, die zwei unabhängig regelbare Potigruppen haben, ist also nichts ungewöhnliches )

Schau mal hier:
Potirestauration bei Klassiker-Service.com

Du schreibst:

Und dies lässt sich nicht so einfach demontieren, ohne rohe Gewalt anzuwenden

und

Das Poti ist nur verschlissen.


Woher weist Du das?
Hast Du es doch zerpflückt ?
Oder vermutest es nuhr weil: kratzt, aussetzt oder selbst vernichtet durch Kontaktsprays ?

Poti´s die "kratzen" und / oder "aussetzen" sind zu 99,9% wieder restaurierbar.
Bei diesem ist es nur etwas aufwendiger, geht aber normal ohne Probleme.

Einen mit einer "Hohlachse" haben wir hier gezeigt:
Hohlachspoti
Ist zwar mit Motor aber die Mecha ist identisch. Den 9100er habe ich noch nicht in die
Webseite eingepflegt....ist eh immer das gleiche

Einen echten Ersatz zu deinem Poti gibt es nicht, da die R-Bahn des 9100 etwas spezielles
ist, die Verwendung eines Fremdpotentiometers bildet immer ein, meist übler, Kompromiss,
der im schlimsten Falle den Charakter des Gerätes vernichtet.

Grüße
Dominik
Schnö
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 15. Okt 2015, 06:49
Ich hab das Poti nur teilzerlegt. Ich hab nur die beiden hinteren ab bekommen. Ich hatte Angst ich würde sonst etwas zerbröseln. Also beim den Lautstärke-Potis habe ich die Bahn sauber gemacht und mit etwas Molykote gefettet und wieder zusammengebaut. Der Balance-Teil wurde stillgelegt und mit entsprechenden Festwiderständen gebrückt. Hat auch prima funktioniert. Linker und rechter Kanal waren auf gleicher Amplitude und die Lautstärke ließ sich verstellen ohne Kratzen. Jetzt stand das Gerät aber länger wieder und der rechte Kanal endet am Poti.
Zudem habe ich eben recths Endstufen-Aussetzer, weswegen ich die Platine überarbeiten muss. Und wenn das Gerät eh zerlege, hätte ich - sofern verfügbar - gerne gleich ein neues Poti eingebaut.

Welchen Preis würde mein Kenwood wohl noch erzielen können, falls ich mit der Reparatur nicht voran kommen sollte und deshalb in Erwägung ziehe ihn zu veräußern oder reparieren zu lassen? Das Gerät ist gereinigt, innen wie außen. Ich habe sämtliche Elkos durch frische low ESR-Typen ersetzt (kann sein, dass ich ein paar vergessen habe, z. B. die Sieb-Elkos sind noch original). Die Beleuchtung ist auf LED umgebaut (großzügig gleichgerichtet, kein Flackern). Ich hätte auch noch eine komplette linke Endstufe. Da ist ein kleines Eck von der Leiterplatte abgebrochen.

Also behalten und reparieren (evtl. lassen) oder lieber weggeben und etwas neues suchen?


[Beitrag von Schnö am 15. Okt 2015, 08:54 bearbeitet]
Dominik.L
Inventar
#6 erstellt: 15. Okt 2015, 10:01

Also beim den Lautstärke-Potis habe ich die Bahn sauber gemacht und mit etwas Molykote gefettet und wieder zusammengebaut.

hättest auch mit dem Auto drüberfahren können, da wäre die selbstgemachte Zerstörung zumindest schneller gewesen und du hättest langes Potileiden ersparen können.
Im Ernst, was veranlasst Dich in einen Poti Molykote einzuschmieren ?


Welchen Preis würde mein Kenwood wohl noch erzielen können,....

Ehrlich und hart:
Mit den vorrangegangenen Maßnahmen deinerseits kannst Du das Gerät nur noch als Bastlergerät zum ausschlachten veräussern und wenn du Glück hast einen armen Tropf finden, der noch 50 bis 100 Euros bezahlt....

Sry, wie geschrieben ist das hart aber ehrlich, denn überlegen wir mal, wer in einen Poti Molykote schmiert, wie weit sind dann die Kenntnisse
bei den Reparaturversuchen an den Boards bzw beim ersatz von Elkos auf den Boards ????

Ich weis, du fühlst Dich nun beleidigt, aber wäre es nicht eine Überlegung wert, bevor Du eine solche Preziose zermarterst, das Gerät an einen zu geben, der das für dich richtig überholt (Also weis was er tut) und sich dann nur noch über das Ergebniss freuen ?

Grüße
Dominik
Schnö
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 15. Okt 2015, 10:59
Sehr hilfreiche Antwort Dominik!
Klar hätte ich das Gerät einfach weggeben können. Aber dann hätte ich auch gut 400-500€ zahlen müssen. Das mit dem Molykote mag Schwachsinn gewesen sein, aber die Achse läuft wieder wie geschmiert und war vorher schwergängig, weil das Gerät als Bastler aus einer Schreinerei zu mir kam. Öl erschien mir als Schmierstoff nicht geeignet, wegen der niedrigen Viskosität. Kann sein, dass jetzt natürlich das Fett auf der Widerstandsbahn gelandet ist...

Du bist gewerblicher Teilnehmer des Forums und würdest jeden Selbstrestaurierer raten zum Profi zu gehen, oder?
Klar, sonst gäbe es ja kein Geschäft. Nur weil ich keine Zeit habe, mich mit einem Verschleißbauteil so ausführlich zu beschäftigen, heißt es nicht, dass ich von der Materie keine Ahnung hätte.

Ich habe hier bewusst um Rat und Tipps gefragt, weil ich gerne das Poti ersetzen möchte. So habe ich es ja auch geschrieben...


Mit den vorrangegangenen Maßnahmen deinerseits kannst Du das Gerät nur noch als Bastlergerät zum ausschlachten veräussern und wenn du Glück hast einen armen Tropf finden, der noch 50 bis 100 Euros bezahlt....


Nicht das du jetzt beleidigt bist, aber so eine Aussage kann auch nur von jemandem kommen, der solche raren Geräte billigst aufkauft, um selber schön Geschäfte damit zu machen.

Falls jemand ernsthaftes Interesse daran hat, mir in der Sache weiterzuhelfen, wäre ich dem- oder derjenigen sehr verbunden.
bierman
Inventar
#8 erstellt: 15. Okt 2015, 11:40
Naja, da gibt es schon noch Unterschiede zwischen "man macht was man sich zutraut und fragt bei allem anderen mal nach" und "ich schmier da einfach mal rein was grad da ist".

Ich hab auch schon mehrmals Sachen zum Reparieren bekommen bei denen ich dann feststellen musste dass sie bereits von vorherigen Flickschustereien völlig vermurkst sind.

Das Poti als Verschleißteil anzusehen ist allerdings auch interessant, dann ist ja praktisch alles in den Geräten ein Verschleißteil?

Das meines Erachtens beste Verfahren was man ohne Zerlegen des Potis hinkriegt ist die Behandlung mit mehreren Stoffen. Erst Reinigung mit einem Spray was dem Fehlerbild angemessen aggressiv ist, dann dieses wieder ausspülen (z.B. mit Alkohol, K61, etc.), trocknen lassen und zum Schluss konservieren, z.B. mit Sprühvaseline.
Wenn einem die 20 EUR für die drei Dosen zu viel ist, oder man schon diese Arbeit scheut, sollte man sich vielleicht wirklich eine andere Beschäftigung suchen als historische Geräte zu ruinieren.
Ersatzteile sind nun mal bisweilen nicht oder schwer zu bekommen, oder unverhältnismäßig teuer, oder (wie in diesem Fall) nur als Gebrauchtteile aus Schlachtgeräten erhältlich die ähnlich alt und verschlissen sind.
Da muss man improvisieren.
Den Balanceregler stillzulegen ist schon mal eine gute Idee (vor allem weil es auch problemlos wieder rückbaubar ist), bei weitgehend wertlosen 08/15-Geräten (z.B. Sony TA-F120/170 und kleine Pioneers) hab ich auch schon mal irgendwelche Potis aus der Bastelkiste verbaut weil die Achse abgebrochen war. Sowas wird dann aber auch maximal gegen ne Kiste Bier getauscht.
Schnö
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 15. Okt 2015, 12:03
Für mich sind alle mechanisch betätigten Teile in einem Verstärker Verschleißteile. Nach der DIN 50320 bezeichnet Verschleiß den "fortschreitenden Materialverlust aus der Oberfläche eines festen Körpers (Grundkörper), hervorgerufen durch mechanische Ursachen, d.h. Kontakt- und Relativbewegung eines festen, flüssigen oder gasförmigen Gegenkörpers".
Und den Fall haben wir eben bei Schaltern und Reglern sowie bei Relais. Und diese Teile sind ja auch oft genug der Grund für eine Störung. Nur um die Frage nach den Verschleißteilen zu beantworten.

Das Balance-Poti habe ich ja versucht mit T6 und K61 flott zu bekommen, anschließend mit Druckluft getrocknet. Hat aber nichts gebracht, deshalb die Stilllegung. Das andere Poti konnte ich zerlegen, der Rest ist Geschichte.
Dominik.L
Inventar
#10 erstellt: 15. Okt 2015, 14:38



Nicht das du jetzt beleidigt bist, aber so eine Aussage kann auch nur von jemandem kommen, der solche raren Geräte billigst aufkauft, um selber schön Geschäfte damit zu machen.


Eigentlich nicht, denn ich bin nicht nur beruflich mit diesen Geräten beschäftigt sondern auch Sammler....so habe ich damals das Forum hier gefunden und mich angemeldet
Und ganz ehrlich kotzt es mich dermassen an, wenn selbsternannte Bastelhelden, die Geräte aus Unwissenheit und schierer Selbstüberschätzung vernichten, und dann mit " kleinem Defekt", "Dachbodenfund", "Wohnungsauflösung" einem armen Tropf in Ibäh an den Hals kleben, der eigentlich nur einen schönen Klassiker haben wollte und nun für einen Scherbenhaufen viel Geld hinterlegt hat.

Ich habe vor Jahren auch einen 9100er für meine Sammlung versucht zu ergattern, alle "bis auf Kleinigkeiten" angeblich voll in Ordnung.
Der erste über die Bucht: Balancepoti lahmgelegt und gebrückt, Endstufe mit "irgendwas" bestückt und und und....Folge-> Zurück mit Käuferschutz !
Der 2. (Klein-ibäh) hingefahren ...das Gerät beim Verkäufer gleich aufgeschraubt und einen Blick reingeworfen.....(Meine Nase verriet mir schon am Geruch was Sache ist), das merkte auch der Verkäufer ( Übrigens ein hier angemeldetes Forenmitglied ) und erzählte mir das er alle halb Jahr Balistol reinsprüht, wenn die Potis wieder Geräusche machen ....nur geht jetzt ein Schalter und der Balanceeinsteller nicht mehr trotz gleichmässiger besprühung....ahaaaa....wär hätte es gedacht :)......ich frage mich heute noch ob er das geflutete Gerät losgeworden ist

Inzwischen habe ich aber ein ehrliches Gerät, welches nun auch seit längerem super läuft....ohne Wundermittel.


Klar hätte ich das Gerät einfach weggeben können. Aber dann hätte ich auch gut 400-500€ zahlen müssen.

Boahhh...wo denn ???
Den Poti überholen kostet normal 1/10 wenn überhaupt.....
Oder war der Rest des Gerätes ein Totalschaden, so das nichts mehr funktionierte und alles Matsch war ?
Dann ist man gut bei 350-400 Euros bei einer Werkstatt.

Aber ich schrieb:

das Gerät an einen zu geben, der das für dich richtig überholt (Also weis was er tut)

Nirgends stand was von Werkstatt, es ist ja auch verständlich, das sich das nicht jeder leisten kann.
Aber ggf gibt es einen der Ahnung hat und das nebenher machen kann?

Klar kann man meine Schreiberei auch falsch verstehen und gereizt-beleidigt reagieren
(Wusste ich ja schon vorab...hahahahha ) aber Fakt ist,
du hast das Gerät durch Unwissenheit beschädigt...da beisst die Maus keinen Faden ab

Und nein, ich kaufe keine Geräte zum aufarbeiten und wiederverkaufen auf....ich habe auch so genug zu tun.
Wenn ich eines kaufe, dann für mich und meine Sammlung aber nicht mehr vom Bastelwastel....da warte ich
lieber oder gebe mehr Geld aus für Geräte mit "gesunder Substanz" ( wie man im KFZ-Bereich sagt)

Ach ja nochwas:
In den Poti kommt kein "Schmierstoff"
In die Achshülse kommt ein Bremsfett ( dazu hättest es aber zerlegen müssen)
(Viskosität jeh nach Größe und Bauform)
und auf den Kontaktring nach dem Aufarbeiten eine Versiegelung.
Öle Fette oder gar Graphitfette haben im Potentiometer nichts zu suchen,
sind in den meisen Fällen wie Molykote sogar schädlich

Du kanns das als Information annehmen oder lassen, ganz wie du willst
Schnö
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 15. Okt 2015, 16:06
Vernichtet oder zerstört ist ja erstmal gar nix. Der Verstärker läuft, bis auf das Poti, und das bekomme ich ohne dein Fachwissen wieder hin, lieber Dominik.
Klar lässt sich keiner gerne erzählen, er würde murksen. Aber ich bin kein Profi und nicht mal Hobbyelektroniker. Ich mache die Arbeit an dem Verstärker weil ich lieber einen Fehler mach und daraus lerne anstatt es mir einfach zu machen. Wie man nach mit einem Schaltplan umgeht weiß ich schon und einen Lötkolben richtig herum halten kann ich auch. Der Verstärker war ein Bastelgerät und ich kann auch Defekte übersehen haben. Aber er lief nach meiner Rookie-Restauration 2 Monate täglich fehlerfrei und dann hatte er Endstufenaussetzer, vermutlich kalte Lötstelle. Wenn ich mit null Erfahrung in der Audiogerätereparatur allerdings auf Anhieb alles richtig gemacht hätte, würde das ja aber im Umkehrschluss auch bedeuten, dass die benötigten Skills dafür eher limitiert sind.
Profis haben oft jahrelange Erfahrung und davor habe ich auch großen Respekt. Deswegen muss aber niemand überheblich werden. Vor allem nicht gegenüber Ratsuchenden und ohne Grund. Wie ich zu meinem Problem gekommen bin ist meine Sache und Teil meiner Lernkurve. Keine Lösung zu finden und nur auf den Schuldigen zu zeigen ist aber keine große Kunst und zeugt auch nicht von großem Wissen...

Dass dir dreimal ein kaputtes Gerät angeboten wurde, ist natürlich sehr bedauerlich. Aber das ist doch nicht meine Schuld.
Also bleib ruhig, fette deine Achsen immer gut und viel Erfolg beim Sammeln noch.
bierman
Inventar
#12 erstellt: 15. Okt 2015, 16:15



Ich kann beide Seiten gut nachvollziehen.

Man sollte heutzutage aber wirklich das Internet und seine Weisheit schätzen und nutzen. Ich bin Anfang 30 und komm auch aus ner Zeit in der man keine Service Manuals runterladen konnte. Lange konnte ich damit gar nicht viel anfangen weil ich es gewohnt war bei interessanten Geräten erstmal stundenlang den Schaltplan rauszupinnen und mit dem Wissen aus Kosmos-Kästen und völlig veralteter Literatur zu verstehen. Im Nachhinein bin ich allerdings froh über jedes etwas bessere Gerät das ich damals nicht mit Halbwissen verhunzt hab.

Dass man Potis nicht mit irgendeinem Schmierfett behandelt wissen wir jetzt. Ne Fahrradkette würz ich auch nicht mit Spiritus, wobei die das wohl eher verkraftet, und in mein Auto kommt auch kein Ballistol - Reinigungs- und Schmierstoffe und ihre Wirkungen sind ne Wissenschaft für sich und da lohnt es sich immer zu googeln.
Lennart777
Inventar
#13 erstellt: 15. Okt 2015, 16:45
Also da muss ich dem Dominik schon mal beistehen, wenn auch seine ruppige Art nicht jedermanns Sache ist

Denn: durch Leute, die nicht wissen, was sie da tun und einfach mal irgend etwas ausprobieren, "ruinierte" Geräte verschwinden
ja nicht einfach, sondern bleiben irgendwie (meistens bei ebay) in Umlauf und landen bei Dominik, uns oder anderen Kollegen auf dem
Tisch. Und die erwartungsvollen Käufer der Geräte sind dann völlig überrascht, warum wir Profis dann sooo viel Geld für die Überholung
haben wollen. Unser Ruf wird dadurch erheblich geschädigt, wir werden beschimpft wegen der zu hohen Preise, dabei kosten die unver-
bastelten Geräte nur geringe Beträge, weil dort die Arbeit viel schneller erledigt ist und uns auch sehr viel mehr Spaß bereitet.

Warum Profis immer als "Geldschneider" und "Geschäftemacher" verschrieen sind, ist mir bis heute ein Rätsel -. denn eines ist mal klar:
in der Hifi-Branche (Reparatur/Restauration) kann man arbeiten, bis die Finger bluten, reich wird man aber nicht dabei. Man kann davon
eben leben, gerade so. Für die oben genannten Arbeiten für 400-500 Euro an einem Gerät sitzen wir dann auch rund 2 bis 2,5 Tage an dem
Gerät, wobei dann ungefähr 200-250 Euro Lohnanteil in der Reparatur enthalten sind. Da kommt man dann auf einen Stundenlohn von rund
10 Euro - wovon man noch die Allgemeinabgaben bezahlen muss. 19% gehen ja ohnehin an den Staat, was von den meisten
Meckerern auch gerne vergessen wird - wir Profis müssen halt alles versteuern und können das nicht eben mal für "nen Kasten Bier" machen.

Da wird es dann schon klar, warum Dominik auch manchmal aus der Haut fährt, wenn er andere beim Anbieten von Schwarzarbeit "erwischt".

Ich bitte dies alles mal zu überdenken, bevor man immer gleich die Profis nur als "geldgeile Geier" sieht.

Man sollte sich vielmehr darüber freuen, dass hier noch so viele Tipps und Hilfen (auch von den Profis) kommen.

Grüße
Lennart
grautvOHRnix
Stammgast
#14 erstellt: 15. Okt 2015, 18:04
Servus !

+1

80% der bei mir landenden Geräte (im Jahresschnitt 4-5 täglich)
sind dank der hilfreichen Informationen aus diesem Internetz
bereits verbastelt oder zumindest mit "Irgendwas" "geflutet".

Ich mache Service an HiFi seit über 30 Jahren und kann doch
etwas mehr als "gerade so davon leben" .....

mfg
gvn
Schnö
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 16. Okt 2015, 06:07
Also ich fasse nochmals zusammen: Ich habe nicht irgendwas ausprobiert, das Gerät lief nach meiner Laien-Restauration einwandfrei bis der Fehler aufgetreten ist (was vorher nicht der Fall war, das Gerät war defekt, kein Ton, nichts). Das niemand "irgendwas" in seine Geräte sprühen sollte wird hier sehr häufig diskutiert und ist wohl jedem klar. Ich habe auch klar geschrieben, welche Aerosole den Weg in das Bauteil gefunden haben.
Verbastelt ist auch nichts, weil es sind noch alle original Teile im Gerät und Ersatzteile, wie die Endstufe sind auch 100% Original von Kenwood. Lediglich die Beleuchtung habe ich modernisiert, da die Vorwiderstände dieser Lämpchen immer sehr warm wurden und ich dies verhinden wollte.

Ich habe nun insgesamt Kommentare von 3 gewerblichen Teilnehmern: Der eine hatte Pech mit seinen Gebrauchtgeräten und ist stinkig, weil ich mein Eigentum gerne versuchen würde selbst zu reparieren, was von einem zweiten gewerblichen Teilnehmer als "Schwarzarbeit" tituliert wird. Dann wissen wir jetzt, dass man entweder gerade so von der Restauration von HiFi leben kann oder ein bisschen mehr. Gut, 10€ brutto Stundenlohn klingt echt nicht so prickelnd.
Ich soll mich freuen, wenn die Profis überhaupt noch Tipps abgeben. Gut. Würde ich sicher, wenn dies mal jemand machen würde. Statt hier mein Tun zu bashen, hätte ja genauso gut auch eine Lösung präsentiert werden können. Wurde aber bisher nicht gemacht.
Weil ich gesprüht und gefettet habe oder etwas selbst versuche bin ich nun ein pfuschender Schwarzarbeiter?
Wenn ihr gerne in den Krieg gegen Schwarzarbeiter ziehen wollt, macht euch doch über das DIY Forum her! Da werden ganze Geräte und Baugruppen selbst gebaut, ohne das eine Firma damit Geld machen konnte! Das sollte verboten werden. Alle Macht den Zünften, wie im Mittelalter...
Lennart777
Inventar
#16 erstellt: 16. Okt 2015, 07:20
Lieber Schnö,

komplettes Lesen und Verstehen der Beiträge nützt unglaublich.

Niemand hat Dich der Schwarzarbeit bezichtigt! Ich habe lediglich erklärt weshalb Dominik in der Vergangenheit schon einige Male sauer deswegen wurde,
wenn so etwas hier im Forum kommuniziert wurde.

Tipps zu Deinem speziellen Poti gab der Dominik auch und zwar präzise:


In den Poti kommt kein "Schmierstoff"
In die Achshülse kommt ein Bremsfett ( dazu hättest es aber zerlegen müssen)
(Viskosität jeh nach Größe und Bauform)
und auf den Kontaktring nach dem Aufarbeiten eine Versiegelung.
Öle Fette oder gar Graphitfette haben im Potentiometer nichts zu suchen,
sind in den meisen Fällen wie Molykote sogar schädlich


Und dass man damit nicht reich wird, habe ich nur deswegen geschrieben, weil Du Anmerkungen machtest, die so einen Gedanken durchaus
zum Leben erwecken, als würde man durch die von Dir in die Diskussion geworfenen 400-500 Euro geradezu im Geld schwimmen...

@grautvOHRnix

Wenn Du wirklich 4-5 Geräte täglich bearbeitest, leuchtet es ein, dass Du davon mehr als gut leben kannst. Wir schaffen zu zweit etwa 40-50 Geräte im Monat (im Mittel) - mehr ist einfach nicht drin, obwohl wir schon sechs Tage in der Woche und 11 Stunden täglich arbeiten. Also: allein geht Dein Schnitt nicht, oder doch ??

Grüße
Lennart


[Beitrag von Lennart777 am 16. Okt 2015, 07:21 bearbeitet]
Dominik.L
Inventar
#17 erstellt: 16. Okt 2015, 07:45
Lennart, bei Schnö ist Hopfen und Malz verloren, der will weder richtig lesen noch richtig verstehen.
Gehört wohl zur "Fremdschuldgeneration"

Ja, ich bin ruppig, das ist meine Art, aber ich gebe immer wertvolle Tips.
Wie schon geschrieben, kann man die annehmen oder nicht.....manche verstehen es auch nicht..oder wollen nichts verstehen, da
man beleidigt rumzickt wie ein kleines Mädel

Reich wird man nicht, gerade wenn man alles ausführlich und genau macht, geht das nicht.
Was Lennart vergessen hat, ist die Zeit, die man benötigt Originalersatzteile aufzutreiben,
da ist noch kein Geld dran verdient, oder Schaltungstricks auszuarbeiten, wenn bestimmte Stufen nicht mehr gehen...
Rüstzeiten an den CNC-Maschinen beim anfertigen eines Teiles.....

Und was leider immer mehr dazukommt, "Folgefehler", die erst nach reparierter Stufe "X" festzustellen ist, die man zeitlich
einfach schluckt und mitrepariert......das sind dann genau die, die vom Bastelwastel eingebaut, und dem armen Käufer
verschwiegen hat beim Kauf.

Und Deine Aussage:

Welchen Preis würde mein Kenwood wohl noch erzielen können, falls ich mit der Reparatur nicht voran kommen sollte und deshalb in Erwägung ziehe ihn zu veräußern oder reparieren zu lassen? Das Gerät ist gereinigt, innen wie außen. Ich habe sämtliche Elkos durch frische low ESR-Typen ersetzt (kann sein, dass ich ein paar vergessen habe, z. B. die Sieb-Elkos sind noch original). Die Beleuchtung ist auf LED umgebaut (großzügig gleichgerichtet, kein Flackern).


bestätigt meine Vermutung ja nur.......ich denke "getroffener Hund bellt"

BTW, wenn du es auch nicht liest, oder verstehst, ggf hilft es jemand anderen weiter:
Beim Umbau auf LED IMMER eine KSQ verwenden !!!!!!!

Grüße
Dominik
Schnö
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 16. Okt 2015, 08:47
Kleines Mädel, wenn du wüsstest...
Fremdschuldgeneration... Hübsches Wort.

Dein Tipp mit dem korrekten Schmieren von Achsen ist ja mit Sicherheit hilfreich. Aber nur für diejenigen, die den Fehler, falsch zu fetten, noch nicht gemacht haben (ich bezweifle immer noch, dass dies der Grund für den Ausfall war).
Dominik, was hast du nur mit dem Bastelwastel? Darf keiner mehr selbst etwas versuchen, um zu verstehen und lernen für nachfolgende Gerätschaften? Ich will doch das Gerät gar nicht verkaufen, ich wollte nur eine Einschätzung. Wer richtig lesen kann versteht auch den Konjunktiv...

Eine Schaltungstrickserei klingt für mich eher nach Bastelei...Aber kann ja jeder machen wie er meint. Für defekte Schaltungsteile äquivalten Ersatz zu entwickeln wäre imho vielleicht eine mögliche Vorgehensweise, welche professioneller klingt.

Konstantstromquelle wollte ich keine einbauen. (Die LED's laufen ja auch mit strombegrenzenden Vorwiderständen ganz gut. Die Diode benötigt für ihren Arbeitspunkt lediglich eine Nennspannung- und strom. Wo diese herkommen ist der Diode egal. Solange beides nicht schwankt ist das auch ok, weil sich die Leistungsaufnahme nicht ändert und somit die Diode nicht beschädigt wird oder schneller altert. Und ob die Schwankungen durch eine geregelte Quelle oder ein stabiles Netzteil ausgeschlossen werden, ist auch schnuppe.)

Zur Schwarzarbeit wurde geschrieben:

Da wird es dann schon klar, warum Dominik auch manchmal aus der Haut fährt, wenn er andere beim Anbieten von Schwarzarbeit "erwischt".

Nachdem es hier im Thema nur gegen mich geht, auf wen soll es sonst bezogen worden sein, Lennart?

Die Diskussion ist wohl schon sehr verfahren...
Um die wertvolle Zeit tut es mir leid. Umso schöner finde ich es, dass trotz der vielen Arbeit noch Zeit gefunden wurde zu antworten. Das sollte honoriert werden.
Also Danke für eure Anworten!
Ihr hättet mich ja auch einfach ingnorieren können... Ich werde meinen Kenny schon wieder flott bekommen. Ohne Fett und Spray. Den Fehler mach ich nicht nochmal. Und berichte vorsichtshalber auch nicht mehr davon. Nicht, dass es später heißt, ich wäre Schuld an jemandes Hypertonie.

Ich wünsche ein geruhsames Wochenende, erholt euch vom Stress der Woche. Trinkt eine Hopfenkaltschale und lasst alle Fünfe grade sein. Keiner will euch etwas Böses.

Cheers,
Schnö
Lennart777
Inventar
#19 erstellt: 16. Okt 2015, 10:08
@schnö


Da wird es dann schon klar, warum Dominik auch manchmal aus der Haut fährt, wenn er andere beim Anbieten von Schwarzarbeit "erwischt".



Nachdem es hier im Thema nur gegen mich geht, auf wen soll es sonst bezogen worden sein, Lennart?


Dies bezog sich lediglich darauf, dass Dominik manchmal sauer wird, wenn hier Leute ihre Küchentischarbeiten anbieten oder Forenteilnehmer nach eben solchen Angeboten suchen (weils ja viel weniger kostet, aber meistens nicht preiswert ist). Hatte also nichts mit Dir zu tun.

Grüße
Lennart
Dominik.L
Inventar
#20 erstellt: 16. Okt 2015, 13:16

Eine Schaltungstrickserei klingt für mich eher nach Bastelei...Aber kann ja jeder machen wie er meint. Für defekte Schaltungsteile äquivalten Ersatz zu entwickeln wäre imho vielleicht eine mögliche Vorgehensweise, welche professioneller klingt.


Eben nicht, zur Info:
seit meiner Studienzeit entwickle ich el. Adapter, Messequippment u.a. im Bereich HF, NF und allgem. Signalverarbeitung...
für Industrie und auch bekannterweise für schon für bestimmte Kleinhersteller in der UE.

Die "Trickserei" ist diesem Sinne gemeint, das bestimmte Schaltungsteile entwickelt, dann aber soweit "runterentwickelt"
werden, daß diese mehrere Aufgaben mit wenigen Bauelementen bewältigen kann, naja eigentlich kein wirklicher
Trick sondern angewandtes Wissen....für manchenen aber eher ein "Trick"
Manchmal ist weniger wirklich mehr

btt:
Du hast klar gefragt was Dein gebastel wert ist und ich habe dir ohne was um den Bart zu schmieren geantwortet:
NIX !


Dein Tipp mit dem korrekten Schmieren von Achsen ist ja mit Sicherheit hilfreich. Aber nur für diejenigen, die den Fehler, falsch zu fetten, noch nicht gemacht haben

Da du schreiben kannst, lese auch, es gibt genug Beiträge in diesem und andere Foren, zu genau Deinem Problem
passen und Dir schon vorab ohne das der böse Dominik, hart die Realität aufzeigen muß....
Lernen kann man nur wenn man bereit ist Informationen aufzunehmen.....viele vorangegangene Forenbeiträge
führen dazu schon ans Ziel.....gelle

BTW es gibt hier super KüTiBa´s, die durch stetes lesen, lernen, unbeleidigtes nachfragen, ihre eigene Klassikersammlung
richtig und korrekt zusammengeschraubt haben.....das sind genau die Leute, denen man gerne hilft........

BTW hast Du ein Bild von der Molikoteschmiererei im Poti für meine "Sammlung"
(Wobei ich mich immernoch frage wo du das hingeschmiert hast, das es leichter geht,
wenn die Führung doch am Achsenhals sitzt, den du nicht geöffnet bekommen hast ????)

Grüße
Dominik

BTW ist Schnö dein Realname ?
Peter0801
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 23. Feb 2023, 09:57
So, nachdem dieser Thread etwas aus dem Ruder gelaufen ist, versuche ich mal das Ruder rumzureissen.

Ich bin auf der Suche nach eine Potentiometer für die Lautstärke/Balance. Ja, ein KA-9100 bei dem die Balance fixiert wurde und nun nicht mehr geht. Klar, kann man so lassen, aber ich möchte schon, dass das Gerät so funktioniert, wie es mal angemacht war.

Also ganz konkrete Frage: Woher bekomme ich einen solche Poti? Habe mal gelesen, dass auch einer aus einem Sony-Gerät gehen würde. Stimmt dies?

Danke und Grüße
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