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Onkyo TA2570 Tapedeck verliert Spur+A -A |
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Autor |
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hrd650
Neuling |
#1 erstellt: 03. Jun 2016, 06:04 | |||
Hallo, habe mich hier angemeldet und wollte mal in die Runde fragen, ob hier Jemand das folgende Problem an meinem Onkyo TA2570 Tapedeck kennt: Das Laufwerk, wohl von Sankyo nach meinen Recherchen, besitzt einen Doppel-Capstan-Antrieb. Während der Wiedergabe variieren die Höhen, da das Band nicht gleichmässig am Tonkopf vorbei läuft sondern laufend die seitliche Position ändert. Im ungünstigsten Fall wird das Band sogar leicht geknickt. Der Bandpfad ist sauber und die Andruckrollen gereinigt und im sehr guten Zustand. Der Kauf von teuren Nachbauten über ebay brachte keine Änderung, wobei die Qualität der Rollen auch sehr mässig ist. Der Fehler ist auch abhängig vom Anpressdruck der linken Rolle. Mit weniger Druck läuft das Gerät stabil, ebenso, wenn man die linke Andruckrolle ganz deaktiviert. Vielleicht kann mir hier ja Jemand einen Tip geben? Danke fürs lesen, Grüße, Sebastian |
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rowi
Stammgast |
#2 erstellt: 03. Jun 2016, 06:19 | |||
Ein Riementausch könnte nicht verkehrt sein. |
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Lennart777
Inventar |
#3 erstellt: 03. Jun 2016, 06:43 | |||
Das TA-2570 hat ein Sankyo-Laufwerk, welches am linken Wickelteller eine Ablaufbremse besitzt, die das Gegendrehmoment erzeugt. Der Wickelteller ist durch einen kleinen Riemen mit dieser Kupplung verbunden. Der Riemen sollte erneuert werden, die Kupplung überarbeitet werden. Ist die linke Gummiandruckrolle noch exakt justiert? Nach Wechsel der eigentlichen Rolle muss der Hebelarm der Andruckrolle exakt in der Höhe justiert werden, denn dort sitzt eine Bandführschiene. Bitte nachschauen ob die Kontermutter noch mit dem roten Lack der Herstellers gesichert ist. Nötigenfalls muss dies neu eingestellt werden (Werkstatt!). Als dritte Ursache ist der Bandzug des rechten Wickeltellers zu prüfen. Dieser sollte 40g/cm nicht überschreiten, nötigenfalls in der Wickel- motorsteuerung korrigieren. (Werkstatt!) Grüße Lennart [Beitrag von Lennart777 am 03. Jun 2016, 06:44 bearbeitet] |
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hrd650
Neuling |
#4 erstellt: 04. Jun 2016, 11:59 | |||
Hallo, und danke für die Antwort. Also... - ich habe wieder die alten Andruckrollen verbaut (sehr guter Zustand und passgenauer als der Nachbau, kein Eiern, etc) - der Riemen der Ablaufbremse rutscht nicht durch und kann ausgeschlossen werden. Habe ihn gerade aber dennoch erneuert, da er bereits tendentiell ausleiert bzw. weich wird. - die Rutschkupplung selbst macht einen guten Eindruck, wobei ich die Bremskraft mangels Equipment natürlich nicht messen kann - es gibt bei dem hier verbautem Laufwerk keine Einstellmöglichkeit der linken AR und keine (gesicherte) Kontermutter, nur eine Madenschraube um die Bandführschiene seitlich zum Band zu versetzen. Diese ist unangerührt. Evt. gibt es verschiedene Revisionen des LW´s? - Laut Servicemanual (danke Elektrotanya) gibt es keine Einstellmöglichkeit für den Play-Torque, was auch die Schaltpläne bestätigen, ausserdem wird dieser mit 35-70 g/cm in Play als zulässig angegeben. Beim Spulen (soll: ca. 70 g/cm) dreht der Motor auch schneller, und da zudem der Fehler ohne aktiver linker AR nicht auftritt, schliesse ich auch diese Möglichkeit aus. Ich werde jetzt erstmal das Problem noch weiter beobachten und hierbei verschiedene Kassetten benutzen und vor Allem die verschiedenen Einstellmöglichkeiten der Ablaufbremse testen. Grüße, Sebastian |
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Lennart777
Inventar |
#5 erstellt: 04. Jun 2016, 13:43 | |||
Der PLAY-Torque kann durch Verkleinern der Spannung an Pin 2 des IC Q709 verringert werden. Grüße Lennart |
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hrd650
Neuling |
#6 erstellt: 04. Jun 2016, 17:45 | |||
Hallo, zusammenfassend folgende Erkentnisse: - Problem am Anfang der Kassette stärker und zum Ende hin immer schwächer - Verringerung des Anpressdrucks der linken AR - Verbesserung - Erhöhung der Bremskraft der Ablaufbremse - Verbesserung - Verringerung des Play-Torques (entgegen meiner Annahme) - Verbesserung In meinen Augen zwar weniger Reparatur als Workaround, habe ich den Play-Torque nach kurzer Rücksprache mit einem Elektroniker und etwas Herumprobieren mit verschiedenen R-Werten wie folgt geändert: R712 -> 3,9k (soll 8,2k) Immer noch kräftig genug aber nicht so agressiv. Danke für den Tip, hätte die Sache mit dem Torque sonst wohl nicht mehr weiter verfolgt. Das Tapedeck läuft jetzt absolut zuverlässig. Aber dennoch bleibt es ärgerlich, nicht die eigentliche Ursache diagnostiziert zu haben, denn früher musste das Laufwerk ja auch mit dem hohen Aufwickel-Drehmoment zurecht kommen. Grüße, Sebastian |
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Rabia_sorda
Inventar |
#7 erstellt: 04. Jun 2016, 21:31 | |||
Das Deck lief doch jahrelang ohne Änderungen Das Gerät ist noch für die 220V Netzspannung ausgelegt, diese wurde auf 230V erhöht. Ich habe jetzt nicht gerechnet (bin gerade zu betrunken ), aber an der Verringerung des R´s sollte es wegen der vorher geringfügig höheren Spannung nicht liegen, dass es nun wieder funktioniert. Da könnte ein anderer Fehler die Ursache sein. |
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hrd650
Neuling |
#8 erstellt: 05. Jun 2016, 07:35 | |||
Dann am besten meinen letzten Beitrag nochmal nüchtern durchlesen Insbesondere diese Passagen:
Mit der Erhöhung der Netzspannung hat es natürlich nichts zu tun, zum Glück gibt es sekundärseitig ja Spannungsregler und so... Danke, Gruß, Sebastian |
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Lennart777
Inventar |
#9 erstellt: 06. Jun 2016, 07:46 | |||
Die Geschichte an diesem Sankyo-Laufwerk ist folgende: die Ansteuerung des Motors erfolgt über ein IC und soll rund 8 Volt bei schnellem Vor- oder Rücklauf (dann natürlich mit umgepolter Spannung) an den Wickelmotor anlegen. Bei PLAY wird nur eine kleine Kraft am Wickelteller benötigt, daher wird einfach eine kleinere Spannung (um 3,5V) an den Wickelmotor angelegt. Leider streuen die Motore in der Fertigung etwas heftig, so dass manche mit dieser Spannung sehr sanft aufwickeln, andere wiederum zerren (bei derselben Spannung) schon recht heftig am Wickelteller. Diese Streuung gilt es auszugleichen. Ist Euch ja wohl gelungen. Wenn die rechte Gummiandruckrolle guten Grip hat und einen kräftigen Druck auf die Capastanwelle ausübt, kann dies den zu hohen Bandzug vom rechten Wickelteller ausgleichen - es gibt keinen Bandsalat. Lässt aber die Feder nach und die Anruckrolle verkleinert langsam ihren Durchmesser aufgrund von Abnutzung (womit sich der Anpressdruck verringert) und der Grip lässt ebenfalls, dann gibt es halt doch Bandsalat (in Form von Knittern). Ebenso wichtig ist der Gegenbandzug am linken Bandteller. Hierzu sollte man, neben dem Riemenwechsel, auch die Kupplung überholen, denn der Filz "bearbeitet" die Kupplungsplatte und die wird über die Jahre spiegelglatt. Aber, wenn nun alles störungsfrei läuft, dann ist das Ziel momentan ja erreicht. Grüße Lennart |
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hrd650
Neuling |
#10 erstellt: 06. Jun 2016, 12:09 | |||
Hallo, vielen Dank nochmal für die ausführliche Schilderung! Also das Tapedeck hat in Play schon für mein Empfinden (bzw. meine Statistik ) brutal stark aufgewickelt mit lediglich einem kleinen Unterschied zum Spulbetrieb. Daher denke ich, dass diese Änderung schon die in diesem Fall sinnvollste war. Eine schwächer gewordene Ablaufbremse kann das Problem im Laufe der Zeit verschlechtert haben, ist für mich nach Deiner Erklärung jetzt auch nachvollziehbar. Die Andruckrollen mögen zudem vielleicht auch schon minimal verschlissen sein. Also nochmals vielen Dank. Grüße, Seb |
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Bertl100
Inventar |
#11 erstellt: 06. Jun 2016, 13:57 | |||
Hallo zusammen, wenn die Achsen von Capstan und Andruckrolle nicht 100% parallel zueinander sind, passiert es auch, dass das Band dazu neigt, seitlich wegzulaufen. Gruß Bernhard |
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hrd650
Neuling |
#12 erstellt: 08. Jun 2016, 05:30 | |||
Hallo, das hatte ich anfangs auch schon in Betracht gezogen, da ich nicht Erstbesitzer bin und die Historie des Gerätes nicht kenne. Von alleine sollte sich ja nichts verbiegen... Gegen das Licht betrachtet drücken die AR aber exakt parallel an die Capstan-Wellen, soweit dies zu beurteilen ist. Wie auch immer, das Gerät läuft ja jetzt und hat wieder seinen Platz im Rack zurück. Grüße, Seb |
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