HK 6550 nach 20 Jahren reaktivieren

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WBC
Gesperrt
#1 erstellt: 21. Jun 2016, 12:06
Hallo all,

ich lese hier gerade etwas über das Wiederinbetriebnehmen von Verstärkern und bin dadurch etwas hellhörig geworden weil bei mir in nächster Zeit auch so etwas ansteht.
Ich besitze einen HK 6550 in Neuzustand, welcher seit bestimmt 20 Jahren nicht mehr am Netz war und seitdem gut verstaut in seiner Originalverpackung die Zeit überdauert hat.
Da ich jetzt umziehe und dadurch endlich zu meinem lange erträumten Musikzimmer komme, werde ich ihn sicherlich mal wieder aktivieren.
Und nun stelle ich mir die Frage, ob das einfach so mit anschließen und "Power on" getan ist, oder ob ich ihn so evtl. schrotte...???
Das wäre mehr als ärgerlich, da es ein guter Amp ist...

Wer hat Infos zu der Problematik für mich...?

LG Carsten
Rabia_sorda
Inventar
#2 erstellt: 21. Jun 2016, 13:06
Das ist nicht nur bei Verstärkern so, auch bei anderen elektronischen Geräten die lange Spannungslos waren.
Hier handelt es sich dann um vertrocknete (taube) Elkos. Wenn diese wieder eine plötzliche Nennspannung bekommen, kann es u.U. zu einem platzen der Elkos kommen. Wenn es nur das wäre, wäre es nicht unbedingt tragisch - erneuern und gut - aber es können dadurch auch Folgeschäden entstehen. Durch den "Kurzschluß" können zusätzlich noch Halbleiter und Widerstände durchbrennen.

Ein "sicheres" Aktivieren des Gerätes würde ich einer Fachwerkstatt überlassen. Hier sollte das Gerät mit einem Stelltrafo schrittweise auf 230V Netzspannung gebracht werden.
WBC
Gesperrt
#3 erstellt: 21. Jun 2016, 13:35
Okaaaay...

aber da bin ich doch schon wieder der alte Berufspessimist...
Wer garantiert mir da, daß die das auch wirklich machen und nicht einfach den Schalter drücken und mir dafür nachher auch noch 2 Techniker-Stunden berechnen...?
Habe bei sowas immer ein schlechtes Gefühl, da im Handwerk oft beschissen wird...(Erfahrungswerte...)

Sowas kann man doch auch mit dem entsprechenden Trafo selbst machen, denke ich...
Oder liege ich da falsch...?

LG Carsten


[Beitrag von WBC am 21. Jun 2016, 13:38 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#4 erstellt: 21. Jun 2016, 13:52
Klar, wenn du so einen Stell/Trenntrafo hast.
AnthonyP
Inventar
#5 erstellt: 21. Jun 2016, 14:00
Hallo!

Spannendes Thema/Projekt!
Ich würde den mit einer Glühlampe in der Zuleitung einschalten. Sollte etwas hoch gehen, wird der Strom begrenzt und es geht nicht weiteres kaputt.
Theoretisch verhält sich das ja nicht anders als mit New Old Stock Ware, vor der man nicht immer gefeit ist, wenn man E-Teile kauft.
Wahrscheinlich wird alles gut gehen und sollten Elkos sich aufblähen, kann man die ja tauschen.
Gruß
Jo
WBC
Gesperrt
#6 erstellt: 21. Jun 2016, 14:07
Hi Jo,

Wo genau sollte die Glühlampe hin?
Ins Anschlusskabel? Das möchte ich aber nicht wirklich dafür zerschneiden...ich könnte die Birne doch auch direkt vor den Trafo setzen...
Was genau bewirkt diese...?

LG Carsten
Rabia_sorda
Inventar
#7 erstellt: 21. Jun 2016, 14:24

Ich würde den mit einer Glühlampe in der Zuleitung einschalten


Die Idee hatte ich auch im Hinterkopf, aber war mir doch etwas zu heikel sie zu erwähnen.


Ins Anschlusskabel? Das möchte ich aber nicht wirklich dafür zerschneiden...ich könnte die Birne doch auch direkt vor den Trafo setzen...
Was genau bewirkt diese...?


Du kannst dir aus dem Baumarkt eine E27-Glühlampenfassung (Renovierungsbedarf) besorgen und aus einem alten Verlängerungskabel so eine Schaltung bauen.
Die Glühlampe (60W) wird in Reihe der Phase geschaltet und begrenzt dadurch den Einschalt/Kurzschlußstrom.
AnthonyP
Inventar
#8 erstellt: 21. Jun 2016, 14:39
Hallo Carsten,

das wäre jetzt mein pragmatischer Ansatz, bevor Du überhaupt jemanden findest, der das macht bzw. Du nicht weißt, ob das tatsächlich auch so gemacht wird wie Du möchtest.
Die in die Zuleitung eingeschleifte Glühbirne (die der guten alten Schule) begrenzt im Fehlerfall die Stromzufuhr.
Da musst Du eben etwas basteln. Nicht das Kabel des Verstärkers zerschneiden.
Eine Verlängerungskabel und eine Baufassung nehmen und in eine Zuleitung einschleifen mit Lüsterklemme etc.
Wurde hier schon oft beschrieben.
Meiner Meinung nach, kann da dann nichts passieren.
Einen Stelltrafo zu besorgen wird da etwas aufwändiger bzw teuer...
Gruß
Jo
Glühlampe einschleifen
WBC
Gesperrt
#9 erstellt: 21. Jun 2016, 15:06
oh man, natürlich kann man noch ein Verlängerungskabel davorschalten...im Moment steh ich aber sowas von auf der Leitung, wahnsinn ...es wird Zeit für den nächsten Urlaub...
detegg
Inventar
#10 erstellt: 21. Jun 2016, 16:36
Hi Carsten,

das mit der Glühbirne ist ein guter Tipp - wurde ich in Ermangelung eines Stelltrafos ebenso machen.

Und nein - die Elkos trocknen durch längere Lagerung nicht aus. Sie müssen sich nur "reformatieren", d.h. die Sperrschicht zw. Dielektrikum und Elektrolyt muss sich erneuern. Das kann kurzzeitig zu erhöhtem Stromverbrauch führen. Daher ist die Strombegrenzung durch die Glühbirne im Einschaltmoment sinnvoll.

Detlef
hf500
Moderator
#11 erstellt: 21. Jun 2016, 19:19

detegg (Beitrag #10) schrieb:
nur "reformatieren",


Moin,
das sind keine Disketten, die werden nicht "formatiert" ;-)

Sondern "formiert".

;-)

Ich wuerde da nicht gleich mit einer 60W-Lampe drangehen. Die laesst schon soviel Betriebsstrom zu, dass man den Verstaerker damit bei kleinen Lautstaerken betreiben kann. Man sollte mit einer 25W-Lampe anfangen. Abgebaute Dielektrika in Elkos muessen mit einem kleinen Strom wieder aufgebaut werden, sonst ist die Gefahr eines Durchschlages zu gross. Also erstmal den Verstaerker ueber eine 25W-Lampe wieder "an Strom gewoehnen", etwa eine Stunde sollte reichen. Die Lampe wird durch den Ruhebedarf des Verstaerkers ziemlich stark leuchten, das stoert aber hier nicht. Eine 60W-Lampe sollte nur schwach glimmen. Auch mit dieser Lampe eine Weile betreiben.

73
Peter
detegg
Inventar
#12 erstellt: 21. Jun 2016, 20:54

das sind keine Disketten, die werden nicht "formatiert" ;-)

schei.... automatische Rechtschreibprüfung
WBC
Gesperrt
#13 erstellt: 21. Jun 2016, 21:17
Ich danke euch allen - genau so werd ich es machen. Werde dann berichten, ob er wieder spielt und Freude macht. Dauert aber noch ein paar Wochen...
Ich habe ihn damals ca. ein halbes Jahr zu meiner vollsten Zufriedenheit an einem Paar JBL LX1000 betrieben.
Als dann die TI 5000 kamen, war er leistungsmässig etwas überfordert - bin dann auf Rotel - Endstufen umgestiegen und er kam in seine Kiste zurück - in der wartet er bis heute...

LG Carsten


[Beitrag von WBC am 21. Jun 2016, 21:18 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#14 erstellt: 22. Jun 2016, 00:33

...im Moment steh ich aber sowas von auf der Leitung,


Das könnte, je nach deinem Körpergewicht, auch den Stromfluß begrenzen...
WBC
Gesperrt
#15 erstellt: 22. Jun 2016, 09:19
Meinst du, ich sollte das zuerst ausprobieren...??? Wäre noch zu klären, mit welchem Schuhwerk ich draufsteigen müsste, wegen des induzierten Widerstands meine ich...

LG Carsten
AnthonyP
Inventar
#16 erstellt: 22. Jun 2016, 09:34
Wo wir schon im Spaßmodus sind - empfehle ich Pfennig- bzw Centabsätze von Highheels.
Die dürfen den meisten, nachvollziehbaren Impact auf die Leitung haben :-)))



Bis gespannt, was Du berichtest! Also bei Einsatz der Glühbirne!
Gruß
Jo
WBC
Gesperrt
#17 erstellt: 22. Jun 2016, 09:39


Ich werde diesbezüglich berichten, sobald er wieder spielt...

Dauert nur noch ein paar Wochen - muss erstmal das Haus eingerichtet haben...

LG Carsten
WBC
Gesperrt
#18 erstellt: 06. Okt 2016, 18:49
Nabend all,

ich habs versprochen und bin jetzt so weit...der Harman hängt seit 10 min an der 25 Watt-Glühbirne und macht sich wieder "warm"...

Wiederauferstehung eines HK6550 nach 20 Jahren

In ner Stunde kommt der nächste step mit 40 W, dann 60 W...und dann werd ich Ihn mal wieder anschliessen...


LG Carsten


[Beitrag von WBC am 06. Okt 2016, 19:47 bearbeitet]
WBC
Gesperrt
#19 erstellt: 06. Okt 2016, 19:50
Ich hab das ja richtig verstanden, dass der Amp nur im Leerlauf "an der Birne" hängen soll, oder nicht...??? Oder muss er "spielen"...???
detegg
Inventar
#20 erstellt: 06. Okt 2016, 21:09
Moin,

nochmals in #11 nachlesen!

Detlef
WBC
Gesperrt
#21 erstellt: 07. Okt 2016, 08:30
Moin,
mein Leitfaden für die Aktion war #11...

OK, da steht "Ruhebedarf", damit ist eigentlich alles klar, verunsichert hat mich jedoch der Satz "...dass man den Verstärker damit bei kleinen Lautstärken betreiben kann..."

Aber es scheint alles richtig gelaufen zu sein...

Werd ihn am WE mal anklemmen.

LG Carsten
WBC
Gesperrt
#22 erstellt: 23. Jul 2018, 12:00
Hallo all

wollte nur abschließend kurz berichten, dass der HK nun bereits wieder seit zwei Jahren zu meiner vollsten Zufriedenheit fast täglich musiziert.


An dieser Stelle ein großes Dankeschön all denen, die mir hier seinerzeit geholfen haben, den Harman komplikationslos zu reanimieren...


IMAG3797



Rabia_sorda
Inventar
#23 erstellt: 23. Jul 2018, 16:33
Super - Glückwunsch!

Der HK sieht ja aus wie neu

WBC
Gesperrt
#24 erstellt: 11. Aug 2018, 15:19
Danke Dir

Der hat ja auch 20 Jahre lang in seiner Kiste im Keller gestanden...
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