120V Gerät -> 230V: Zusatzsteckdosen weg? Adapter gesucht + Isolationsmesswert zu niedrig

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HiFi-Boy61
Stammgast
#1 erstellt: 13. Sep 2019, 11:37
Hallo ihr HiFi-Schlosser,

mein allererstes 120V Gerät ... man vergebe mir daher ;-)

Mein Onkyo TX-6000 Receiver (nur als 120V Version gebaut) wird am Spannungswandler betrieben. Selbstverständlich gleich einen mit "doppelter" Leistung bestellt (Receiver 480 VA, Wandler 1000).

Nun habe ich 3 Problemchen, vielleicht kann mir jemand weiterhelfen:

1.) Wie oft, sind hinten 2 zusätzliche 120V Steckdosen auf der Rückseite. Irgendwo hatte ich mal gelesen, die müssen nach deutscher Vorschrift stillgelegt werden (sprich Leitungen ab usw.). Müssen die auch ausgebaut werden + Öffnungen verschließen? Letzteres fände ich weniger "authentisch", daher wäre mir abklemmen lieber.

2.) Ein Adapter wird benötigt, da die Buche (Steckdose) am Wandler kleiner ist als der Stecker am Gerät. Siehe Bild, ich bitte gleichzeitig um Vergebung für den "Selbstbau-Adapter" :-) als Testlösung... alternativ gäbe es auch kleine Stecker so dass man den großen austauschen kann? Oder Adapter (Authentisch + schneller). Wie ist die korrekte Bezeichnung des Adapters? [Hinweis: Die beiden unteren, "großen" Buchsen/Steckdosen am Wandler sind 220V!]

3.) Bei der routinemäßigen Isolationsmessung mit dem Isotester fiel auf, dass der Wert viel zu gering ist. Nach kurzer Suche wurde der "Übeltäter" gefunden: Ein Widerstand (3,3M Ohm) der von einem Netzleiter auf Chassis (Masse) geht. Siehe Auszug Schaltplan. Das kam mir noch nie unter ... ist das eine US-Spezialität? Was bewirkt dies (Vermeidung brummen?)? Sollte das ebenfalls mit den blind gelegten Zusatzsteckdosen entfernt werden? Hinweis: Im Bild ist die Lötöse noch abgeschraubt testweise. Auch die Sicherung ist im Bild draußen.

Mißt man Spannung gegen Erde, hat das Gehäuse um 80V, im Einschaltmoment kurz deutlich höher. Stromfluß wollte ich nicht messen, damit mir der FI-Schutzschalter ggf. nicht raus fliegt und ich alles wieder hochfahren darf in der Bude. Wobei ich mir nicht denken kann das hier > 30 mA fließen (?)

Freue mich über Hilfestellung und Tipps. Danke vorab.

Grüße HiFi-Boy61


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[Beitrag von HiFi-Boy61 am 13. Sep 2019, 11:37 bearbeitet]
Califax3
Stammgast
#2 erstellt: 13. Sep 2019, 14:17
Hallo Hifi-Boy,

nur ein Wort zum Netzstecker; Wenn das ein US Gerät ist, ist der Stecker mit Sicherheit nicht original und sollte ausgetauscht werden.
Ich muss aber zugeben, dass original US Stecker hier schwer zu finden sind.
Deshalb evtl. ein ganzes kabel kaufen und austauschen.
Z.B. sowas hier Netzkabel USA. (Kabel AWG 18 (ca. 0,75mm²) Max. 7A/125V)
HiFi-Boy61
Stammgast
#3 erstellt: 13. Sep 2019, 14:53
@ Califax3

Danke zunächst. Ja, dieser Stecker erschien mir auch komisch. Habe das Gerät in UK gekauft, aber wie gesagt 120V Version, da es ja nicht anders produziert wurde. Der Stecker war dran, aber etwas unprofessionell angeschlossen, um es mal vorsichtig auszudrücken. Habe das dann korrigiert. "Original" Onkyo ist er mit Sicherheit nicht. Das würde auch erklären, warum er nicht in den Wandler paßt!

Ich vermute mal der Vorbesitzer in UK hatte auch einen Wandler (logisch!) aber mit anderer Ausgangsdose und den Originalstecker daher gewechselt.

Habe nun hier https://spannungswandler.us/epages/6d20e44e-44e3-492b-80d3-fb690ac51c54.sf/?Locale=de_DE&ObjectPath=/Shops/6d20e44e-44e3-492b-80d3-fb690ac51c54/Products/LV-1-15-S&ViewAction=ViewProductViaPortal&gclid=EAIaIQobChMIu-mGjYTO5AIVS-J3Ch0WOAV3EAQYByABEgJcxvD_BwE passenden schraubbaren Ersatzstecker gefunden. Zwar teuer aber die über ebay.com in USA sind auch nicht billiger (16 USD alleine Versand). Und die größen Elektronikhändler ("C" & Co.) führen das nicht. So muss ich wenigstens nicht die ganze Netzleitung rausholen, was bei dem Teil auch ziemlicher Aufwand wieder wäre.

Gruß Hifi-Boy61
Rabia_sorda
Inventar
#4 erstellt: 13. Sep 2019, 15:53

1.) ...


Abklemmen/ablöten reicht. Dazu aber die kompletten Litzen im innern entfernen/umlöten, die dann überflüssig sind.


2.) ...


Dazu würde ich den passenden USA-Netzstecker am Onkyo anbringen, wie ihn "Califax3" schon verlinkte (*). Man kann ihn dann nicht einfach in unsere europäischen 230V-Steckdosen stecken, um Schäden am Gerät vorzubeugen. Authentisch ist es dann zwar auch, aber das wäre daher -für mich- eher zweitrangig.


3.) ...


Wie sieht es in den USA mit der Körperschluß-Absicherung aus? Wenn sie dort keinen FI besitzen sollten, könnte es irgendwie darauf hinauszielen.
Ich würde den Widerstand aber definitiv entfernen.

(*) Allgemein ist nach der VDE ein zweifach isoliertes Netzkabel vorgeschrieben. Das Onkyo-Netzkabel scheint mir nur einfach isoliert.
HiFi-Boy61
Stammgast
#5 erstellt: 13. Sep 2019, 16:23
Hallo Rabia_sorda,

Vielen Dank! Ja, stimmt das doppelt isolierte Netzkabel ist auch noch ein Faktor der zu berücksichtigen ist. Ist natürlich auch deutlich sicherer und Vorschrift.

Den Widerstand habe ich temporär mal entfernt. Hat außer das der Isolationswert nun stimmt (logisch!), keinen Einfluß auf irgend etwas. Ich werde den auch raus nehmen. Das ist mir zu unsicher. Habe mal recherchiert und diese Nema 1-15P Stecker (2-poliger US Stecker für Schutzisogeräte) sind tatsächlich gepolt. Einer der flachen Pole ist breiter wie der andere. Das würde das erklären. Da aber der Wandler keine galvanische Trennung hat sondern ein "Spartrafo" vom Prinzip her ist (habe durchgemessen nochmals, ist so) wäre das verpolen absolut unerwünscht. Kann dann aber durch den deutschen Schutzkontaktstecker ja passieren. Somit also raus mit dem Widerstand, komplettes abklemmen der 2 US-Steckdosen und entfernen aller überschüssigen Leitungen.

Gruß Hifi-Boy61
Rabia_sorda
Inventar
#6 erstellt: 13. Sep 2019, 19:32

diese Nema 1-15P Stecker (2-poliger US Stecker für Schutzisogeräte) sind tatsächlich gepolt


So in der Art hatte ich es mir auch gedacht, nur nicht gewusst. Daher wird der Widerstand am Nullleiter zum Gehäuse hin angebracht sein. Dies wäre dann im Grunde eine "weiche" Nullung des Gehäuses, um bei einem Körperschluß den zusätzlichen Ableitstrom über den menschlichen Körper in "Grenzen" zu halten (Parallelschaltung).
Was aber dennoch komisch ist, ist, dass das EU-Gerät doch vmtl. SK2 besitzt und demnach auch keine Erdung des Gehäuses existiert. Über eine klassische Nullung brauchen wir natürlich noch weniger sprechen
HiFi-Boy61
Stammgast
#7 erstellt: 13. Sep 2019, 20:40
Hallo Rabia_sorda,

nein, ein SK2 Zeichen hat es nicht hinten stehen. Das Gerät war auch nie in Deutschland zum Verkauf, vermutlich in ganz EU auch nicht damals (um 1980). Es ist in keinem D/EU Katalog der Zeit aufgeführt und hier in D nicht zu bekommen (gebraucht). Somit war es rein in USA (evt. Japan noch) in Umlauf. Auch dort ist es sehr selten anzutreffen.

Es genügt somit nicht den hiesigen VDE Vorschriften :-) ... auch die nicht verdrillten Netzleitungen an den Löstösen (Schalter, Zusatznetzdosen usw.) sowie das (soweit mir bekannt nicht zulässige) verwendete Eindrahtkabel für Netzspannungen im Inneren (siehe Bilder), dass hier ja auch nochmals extra isoliert sein müsste. Die Amsi sehen ihre "halbe" Netzspannung anscheinend nicht so krass. Wobei ja auch die (oder weniger) ausreichen kann, für die "ewigen Sammlergründe" um es mit den Indianern auszudrücken :-)

Gruß Hifi-Boy61
HiFi-Boy61
Stammgast
#8 erstellt: 13. Sep 2019, 20:56
Hier paar Bilder ... schon ordentlicher Brocken das Teil, 15 kg ...

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HiFi-Boy61
Stammgast
#9 erstellt: 13. Sep 2019, 21:03
Die andere Frage wäre, ob der Widerstand wegen den CMOS Bausteinen (damals recht neu noch...) vorhanden ist, um statische Aufladungen abzuleiten? Siehe Auszug aus dem SM, gelb markiert...


Cmos
HiFi-Boy61
Stammgast
#10 erstellt: 13. Sep 2019, 21:06
data
Rabia_sorda
Inventar
#11 erstellt: 13. Sep 2019, 22:46

nein, ein SK2 Zeichen hat es nicht hinten stehen.


Nein, nicht DAS Gerät!


Das Gerät war auch nie in Deutschland zum Verkauf, vermutlich in ganz EU auch nicht damals (um 1980). Es ist in keinem D/EU Katalog der Zeit aufgeführt und hier in D nicht zu bekommen (gebraucht). Somit war es rein in USA (evt. Japan noch) in Umlauf.


Dann erübrigt sich ja auch die SK1/2-Frage


Hier paar Bilder


Uh....wow....sehr chices Teil - so gut wie mint, oder ist es mint?


Siehe Auszug aus dem SM, gelb markiert...


OK, mein Englisch is not the yellow from the egg...
HiFi-Boy61
Stammgast
#12 erstellt: 13. Sep 2019, 23:06
Ja der gehört "eigentlich" von Design und Ära zur Familie Onkyo TX-20, TX-30, A-15, A-25 sowie T-15, T-25, T-35. Ich mache sowieso noch morgen mal ordentliche Bilder und Videos für Youtube. Damit die Nachwelt ein Andenken hat :-) Die Bilder hier waren noch aus der Revision...

Mit 70 Watt (Dauer) an 8 Ohm hat das Kästchen auch schon etwas Power zu bieten.


[Beitrag von HiFi-Boy61 am 13. Sep 2019, 23:08 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#13 erstellt: 13. Sep 2019, 23:12
Aber nun hat das "Kind" auch ein Gesicht und ja, das würde ich mir auch hinstellen wollen


... Videos für Youtube. Damit die Nachwelt ein Andenken hat :-)


Definitiv!
DB
Inventar
#14 erstellt: 14. Sep 2019, 08:20

Rabia_sorda (Beitrag #13) schrieb:
Aber nun hat das "Kind" auch ein Gesicht und ja, das würde ich mir auch hinstellen wollen

Naja. Mit 200kHz-Abstimmschritten ist es eher ein Sammlergerät statt zum Radiohören.
HiFi-Boy61
Stammgast
#15 erstellt: 14. Sep 2019, 15:14
Hallo DB,

selbstverständlich war ich mir vor dem Kauf dieser Einschränkungen bewußt. Mir ging es auch mehr um sammeln bei dem Teil. Jedoch ist es im praktischen Betrieb (ich höre so viel Radio eher nicht) nicht so gravierend. Alle "ungeraden" Sender (Nachkomma) lassen sich 1a abstimmen, auch manche "geraden" sind soweit noch ok. Insgesamt ist die Empfangsqualität hervorragend, auch das Verstärkerteil ist diskret aufgebaut (Toshiba Endtransistoren), die Kiste war jetzt auch nicht übermäßig teuer. Das Radioteil entspricht im großen ganzen einem Onkyo T-35.

Gegenüber dem ist mal schneller "durch" beim Frequenzband, da man ja "tippen" muss. Beide Teile haben ja keinen automatischen Suchlauf. Somit muss man 4x weniger tippen durch die 200 vs. 50 kHz-Schritte.

Immer positiv sehen :-) Er hat ja auch immerhin 7 Feststationen (für ungerade Nachkommastellen Frequenzen).

Gruß Hifi-Boy61


[Beitrag von HiFi-Boy61 am 14. Sep 2019, 15:15 bearbeitet]
hf500
Moderator
#16 erstellt: 14. Sep 2019, 18:05
Moin,
wofuer der 3,3M Widerstand zwischen Netzpol und Gehaeuse auch immer da ist, gefaehrlich wird er auch bei Betrieb am Sparttrafo nicht.
...Solange er in Ordnung ist. 3,3M lassen keinen Fehlerstrom zu, der gefaehrlich werden kann, das ist in der Groessenordnung noch kleiner, als das, was so einige Entstoerkondensatoren abliefern.

Da man aber nie weiss, was so ein (Masse)widerstand anstellen kann, weg damit. Bei Betrieb ueber Spartrafo hat er es nicht mit max. 127V gegen Erde zu tun, sondern mit 230V, frueher in UK sogar 240V. Und auch fuer Widerstaende gelten Grenzspannungen, unabhaengig von der Belastbarkeit. Die Grenzspannung kann schon erreicht werden, bevor der Widerstand leistungsmaessig ueberlastet wird.

73
Peter
Rabia_sorda
Inventar
#17 erstellt: 14. Sep 2019, 19:55

Mit 200kHz-Abstimmschritten ist es eher ein Sammlergerät statt zum Radiohören.


Wer hört denn Radio? Ich zumindest nicht
HiFi-Boy61
Stammgast
#18 erstellt: 14. Sep 2019, 21:57
Da muss ich dir (Stand 2019) leider recht geben ... wenn du einschaltest ... nur noch Werbung oder Staumeldungen. Schade, aber eben Fakt, war mal früher anders. Habe das meist nie lang laufen daher. Einfach nervig. Zum Glück habe ich +20 Tape decks :-) und ein genügend Dreher :-) ...


[Beitrag von HiFi-Boy61 am 14. Sep 2019, 22:02 bearbeitet]
HiFi-Boy61
Stammgast
#19 erstellt: 14. Sep 2019, 22:00
Hallo Peter, vielen Dank für die konkrete, ausführliche Darstellung. Ich habe diesen Widerstand auch inzwischen entfernt, denn das ist mir zuviel "russisches Roulette" offen gesagt...

Gruß HiFi-Boy61
Rabia_sorda
Inventar
#20 erstellt: 14. Sep 2019, 23:07

. nur noch Werbung oder Staumeldungen...


Das jetzt nicht gerade, aber nur 24/7 die gleiche hottentotten-Musik. Wenn, dann höre ich I-Net-Radio. Gaaanz vmtl kann man das nicht mit dem Onkyo empfangen....
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