220v Geräte am 230v Netz betreiben

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Keksdose
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 27. Jun 2022, 12:06
Hallo in die Runde.

Bin neulich auf ein Video gestoßen, dass einen Umbau zeigt mit dem Ziel die Netzspannung
für alte Schätzchen vor dem Netzteil abzusenken.



Was halten die Profis hier davon, wäre das u.U. eine Alternative zu den
etwas klobigen & teuren Trenntrafos?

Randnotiz: Mir geht es nur darum, alte Geräte fit für den alltäglichen Betrieb zu machen. Es
soll kein "Vorschaltgerät" bei Rep. ersetzen!
oldiefan1
Inventar
#2 erstellt: 27. Jun 2022, 15:33
Im Video geht es doch darum, die heute übliche Netzspannung von 238 V auf 220V herunterzusetzen. Dafür wird man ja im Normalbetrieb kaum einen Trenntrafo einsetzen.

Die meisten Geräte, die nur für 220 V vorgesehen sind/waren, vertragen auch noch 238 V. Bei solchen, die sich von 220 V auf 240 V umschalten lassen, solllte man das dennoch machen (nur bei netzgetrenntem Gerät die Spannung umstellen!).

In den wenigen Fällen, wo eine Umstellung auf 240 V vom Hersteller nicht vorgesehen ist und durch die 10% höhere Netzspannung (gegenüber 220 V) eine verkürzte Lebenserwartung befürchtet wird, weil erkennbar einzelne Bauteile zu warm werden oder Glühbirnen nicht lange halten, ist die gezeigte Methode bewährt und korrekt.

Es muss nur darauf geachtet werden, dass der entsprechend der Anweisung im Video vorgeschaltete Kleintrafo für den maximalen Betriebsstrom des Gerätes ausgelegt ist und er sicher montiert (angeschraubt) wird und die Anschlüsse ordentlich mit Schrumpfschlauch isoliert werden, so wie im Video. Also keinesfalls nur mit Heisskleber irgendwo hingepappt oder gar lose im Gerät umherfliegend (man glaubt ja nicht, was es alles gibt!).

Unter diesen Randbedingungen: Ja, das ist eine gute Lösung für die Betriebssicherheit.
Sie ersetzt aber natürlich nicht den Trenntrafo bei Eingriffen in das Gerät.

Gruß
Reinhard


[Beitrag von oldiefan1 am 27. Jun 2022, 15:46 bearbeitet]
Valenzband
Inventar
#3 erstellt: 27. Jun 2022, 16:42
Na ja.... selbst mit Klemmbefestigung und Schrumpfschlauch (der Trafo ist eigentlich nur für Platinen-Befestigung und -Beschaltung zugelassen...) ist der Umbau nicht mehr konform mit der Schutzklasse 2, SK II.
Sicherer wäre ein externer Spartrafo in einem geerdeten Gehäuse und Schuko-Stecker am Ausgang (SK I).
Abgesehen davon muss nach solchen Umbauten bzw. Ergänzungen eine sicherheitstechnische Prüfung nach VDE erfolgen (Isolation)


[Beitrag von Valenzband am 27. Jun 2022, 16:43 bearbeitet]
oldiefan1
Inventar
#4 erstellt: 27. Jun 2022, 17:13

Valenzband (Beitrag #3) schrieb:
Na ja.... selbst mit Klemmbefestigung und Schrumpfschlauch (der Trafo ist eigentlich nur für Platinen-Befestigung und -Beschaltung zugelassen...) ist der Umbau nicht mehr konform mit der Schutzklasse 2, SK II.
Sicherer wäre ein externer Spartrafo in einem geerdeten Gehäuse und Schuko-Stecker am Ausgang (SK I).
Abgesehen davon muss nach solchen Umbauten bzw. Ergänzungen eine sicherheitstechnische Prüfung nach VDE erfolgen (Isolation)


Das ist allerdings ein gewichtiger Punkt.

Ein Printtrafo könnte in der gezeigten Halterung verrutschen und so das Gerätegehäuse unter Netzspannung setzen. Die Schrumpfschlauchisolierung ist nicht unbedingt zuverlässig, könnte auch verrutschen und ist nicht "doppelt schutzisoliert".

Ein ans Chassis anschraubbarer "normaler Kleintrafo" (kein Print-Trafo) wäre diesbezüglich sicherer.

Hier ist zusammengefasst, was noch dabei zu beachten ist: Selbstbau_und_Sicherheit.pdf
https://www.mikrocon...u_und_Sicherheit.pdf


Gruß
Reinhard


[Beitrag von oldiefan1 am 27. Jun 2022, 17:33 bearbeitet]
Keksdose
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 29. Jun 2022, 21:10
Danke für eure Einschätzung und Hinweise!
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