HIFI-FORUM » Reparatur & Wartung » Hifi-Klassiker » Denon PMA 725R lässt sich nicht mehr einschalten | |
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Denon PMA 725R lässt sich nicht mehr einschalten+A -A |
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Autor |
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grommel
Schaut ab und zu mal vorbei |
#1 erstellt: 01. Aug 2021, 13:50 | |
Hallo, habe meinem 16 jährigen Sohnemann am Wochenende einen Verstärker Denon PMA 725R für eine Party geliehen. Er hat fünf Stunden problemlos gespielt, dann war leider Schluss. Die Kids hatten sogar einen Lüfter obern drauf gestellt, weil sie selbst gemerkt hatten, dass er sehr warm wurde. Der Verstärker lässt sich nun nicht mehr einschalten. Die beiden Sicherungen am Eingang habe ich durchgemessen (i.O.), mit blossen Auge sind ansonsten keine Schäden erkennbar. Mehr habe ich nicht gemacht, gibt es hier jemanden der das Gerät wieder zum Laufen bringt, ohne das es ein wirtschaftlicher Totalschaden ist? Ist nur ein "Zweitverstärker" von mir, aber zu schade zum Entsorgen. Grüße Markus [Beitrag von grommel am 01. Aug 2021, 13:53 bearbeitet] |
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CarlM.
Inventar |
#2 erstellt: 01. Aug 2021, 14:54 | |
Zunächst: nur die Sicherung F1 2AT ist von Bedeutung. F2 schützt nur die 230V~ Anschlüsse an der Rückseite. Wenn nun nichts mehr geht, kommen folgende Fehlerquellen infrage: - defekter Trafo: dies ist aber eher unwahrscheinlich, weil beide Trafos parallel geschaltet sind. Da müsste eigentlich einer immer noch gehen. Dennoch ... defekte Trafos wären vermutlich das größte der möglichen Probleme. - defekter Gleichrichter (das ist das quadratische Bauteil in der Nähe der beiden großen Siebelkos). Den Gleichrichter müsste man auslöten und mit dem Diodentester (Multimeter Diodentest) prüfen. Im übrigen sehen die beiden Siebelkos auch nicht sehr gut aus. Der Eindruck kann allerdings täuschen. - defekte Transistoren. Hier handelt sich um Darlington-Transistoren. Leider sind sie nicht ganz so leicht zu prüfen wie "normale" Transistoren. Da aber selten beide Kanäle gleichzeitig kaputtgehen, kann man vergleichen. Fazit: Wenn ich es richtig sehe, ist der Boden nicht abschraubbar. Dies erschwert sowohl die Diagnose wie auch die Reparatur. Die gute Nachricht: die Darlington-Transistoren sind noch "Original Sanken" bei Digikey zu bekommen. Grundsätzlich steht einer Reparatur also nichts im Wege - außer, einer der Trafos wäre durchgebrannt. Ein dankbares Gerät für den erfahrenen Hobbyreparateur, weil die Hauptkosten im Arbeitssektor liegen - die Hauptplatine muss ganz 'raus. Die Bauteilekosten liegen im Bereich 10-30 €, je nachdem, ob man die Siebelkos auch gleich erneuert (Empfehlung 12.000µF 63V - 2St. à ca. 10 €) . [Beitrag von CarlM. am 01. Aug 2021, 14:56 bearbeitet] |
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grommel
Schaut ab und zu mal vorbei |
#3 erstellt: 05. Aug 2021, 06:59 | |
habe herausgefunden, dass ein direkter Kollege von mir sogar eine Ausbildung als Radio- und Fernsehtechniker hat ;-) Er hat den Verstärker gecheckt und so etwas hat er noch nie gesehen: Bei beiden Netztrafos sind die Primärwicklungen durchgebrannt (obwohl die Sicherungen die richtigen Werte hatten und o.k. sind). Daher macht es leider keinen Sinn ihn zu reparieren. |
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Rabia_sorda
Inventar |
#4 erstellt: 05. Aug 2021, 07:36 | |
Es werden dann aber eher die internen Temperatursicherungen der Primärwicklungen durchgebrannt sein. Bei einem Partybetrieb nichts außergewöhnliches. |
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CarlM.
Inventar |
#5 erstellt: 05. Aug 2021, 07:50 | |
Das Konzept ist ein wenig fragwürdig. Diese Trafos besitzen (lt. SM) keine eigenen Sicherungen. Die Feinsicherung liegt in Serie zu beiden Trafos. Wenn also ein Trafo durchbrennt, wird vom zweiten Trafo die für beide berechnete Maximallast abgerufen. Die Feinsicherung ist logischerweise für die Gesamtstromstärke beider Trafos ausgelegt, kann also einen Trafo nicht schützen. Nun zum Gerät: Wegen der Schaltung könnte man mit einem Ringkerntrafo auskommen. Da es auf der Sekundärseite nur eine symmetrische Wicklung gibt, sollte man keine Schwierigkeiten haben, Ersatz zu bekommen. Wenn man es nicht selbst machen kann/will, wäre dies ein dankbares Gerät für einen versierten Bastler ----> Verkauf als defektes Gerät mit Angabe des bekannten Fehlers. |
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Lennart777
Inventar |
#6 erstellt: 05. Aug 2021, 10:13 | |
Die Thermosicherungen in den Trafos sind im SM nicht aufgeführt, sind aber bei den meisten Geräten dieser Zeit (1990er bis 2000er Jahre) von Hause aus eingebaut. Diese Sicherungen sprechen in aller Regel bei 88°C an und unterbrechen dann dauerhaft die Primärwicklung. Oft sind die Wicklungen hinter der Sicherung noch an einem Extrapin herausgeführt und lassen sich dann da brücken (mit einem externen Temperaturschalter!!). Manche aber eben leider nicht. Grüße Lennart |
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grommel
Schaut ab und zu mal vorbei |
#7 erstellt: 24. Aug 2021, 18:39 | |
Also, wir haben das gute Stück doch nicht entsorgt, sondern wie hier auch empfohlen anstatt der beiden Einzeltrafos einen Ringkerntrafo eingebaut. Sieht aus, als wäre der schon immer dort gewesen: Spielt nun wieder sauber, der Trafo kostete aber in etwa das, was auch ein gebrauchter PMA725R gekostet hätte. [Beitrag von grommel am 24. Aug 2021, 18:39 bearbeitet] |
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CarlM.
Inventar |
#8 erstellt: 24. Aug 2021, 18:46 | |
Super! Respekt! Auch wenn es wirtschaftlich grenzwertig war ... gewonnene Erfahrungen und Erfolgserlebnisse sind doch auch etwas Wert. |
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Rabia_sorda
Inventar |
#9 erstellt: 24. Aug 2021, 20:59 | |
Glückwunsch! Ich hoffe das die Spannungen auch passend gewählt wurden, denn nach der Gleichrichtung sind die Gleichspannungen um Faktor Wurzel 2 höher. Die Gewindestange in der Mitte des RKT scheint aus verzinktem Stahl zu sein? Hier sollte diese sonst unbedingt gegen eine Gewindestange aus einem nicht magnetisierbaren Werkstoff verbaut werden. Eine Isolierscheibe scheint ja schon zwischen den Metallscheiben und den Wicklungen zu liegen. |
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