Braun TG1000 Frischzellenkur?

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jörg-525-touring
Stammgast
#1 erstellt: 20. Jan 2022, 13:25
Moin zusammen,
seit einiger Zeit befasse ich mich mit meinem vor Jahren in der Bucht erstandenen Braun TG1000/4. Grundsätzlich funktioniert es, aber einige Dinge nerven doch:
1. Beim Bespielen älterer, aus der Bucht beschaffter Bänder zeigen sich verstärkt Drop-Outs, bei 9,5 störender als bei 19. Besonders schlimm ist das bei einigen TB1022, aber auch bei den TB1025 zeigt sich das. Fremdbespielte zeitgenössische Bänder (teilw. 45 Jahre alt) zeigen keine Drop-Outs.
2. Im Frequenzgang vor Band über die Verstärker-Buchse zeigt sich ein (massiver) Höhenabfall. Und das schon ohne Aufnahme auf Band. Nach Gehör mag der bei 6 bis 9 dB liegen.
Hat jemand von Euch ähnliche Erfahrungen gemacht? Woran kann das liegen? Eine Elko-Kur zumindest bei den Aufnahme- und Wiedergabeverstärkern ist noch nicht gemacht. Zum Bandzug/Drop-Outs: bei Aufnahme/Wiedergabe scheint die Bandzugregelung gut zu arbeiten, der linke Bandzughebel vor dem Aufnahmekopf steht bei 50% des Regelbereichs (genau in der Mitte), der rechte Bandzughebel nach dem Wiedergabekopf steht bei ca 35% des Regelbereichs, etwas links von der Mitte, was wohl auf etwas stärkeren Bandzug und deshalb größeren Andruck am Wiedergabekopf hindeutet.
Zum Frequenzgang hat jemand im Bandmaschinenforum berichtet, dass er den Phono-Eingang mit einem Spannungsteiler manipuliert hat, die 1 MΩ im Signalweg hat er durch 150 kΩ ersetzt, einen 22pF Keramikkondensator parallelgeschaltet und einen Hochpass gebildet und den Eingangswiderstand mit 20kΩ gegen Masse verringert. Er meinte, damit konnte er den Frequenzgang vor Band glätten. Hat jemand etwas ähnliches beobachtet oder gar durchgeführt? Ich würde das bei mir dann auch machen wollen. Oder gibt es im Signalweg andere Schwachstellen, die den Höhenabfall verursachen könnten?

Wenn ich das klar habe, möchte ich das Gerät auf ein brandneues RTM LPR35 einmessen und bin schon gespannt, was da heraus kommt. Aber wenn der Frequenzgang schon vor Band schief ist, brauche ich das über Band gar nicht erst versuchen.

Als Spielpartner dient ein Grundig V2000, an den ich das TG1000 sowohl über die Tape-Din-Buchse als auch zwecks Vor-/Hinterbandvergleich über die Line/Monitor-Cinch-Buchsen angeschlossen hatte. Bei letzterem wurde der Höhenabfall vor Band bei Betätigung des Monitorschalters über Kopfhörer deutlich hörbar.

Noch was anderes: könnte es klappen, den Rauschabstand durch Tausch gewisser Kleinsignaltransistoren im Signalweg zu verbessern? Z.B die antiken BC20x durch BC549C oder so? Oder ist das Blödsinn, weil das Rauschen vom Band kommt?
Noch was ganz anderes: Der Frequenzgang bei 19 cm/s geht laut Unterlagen bis 25kHz, bei 9,5 cm/s geht er nur bis 15 kHz im Toleranzband. Woran liegt das? Ließe sich das durch Modernisierung einiger antiker Bauteile verbessern? Ich denke wieder an alte Transistoren, aber auch an neuere enger tolerierte Widerstände. Wahrscheinlich ist das auch Blödsinn, oder?

Gruß,
Jörg


[Beitrag von jörg-525-touring am 20. Jan 2022, 13:30 bearbeitet]
gst
Inventar
#2 erstellt: 20. Jan 2022, 16:25
Nach meiner Erfahrung kann man mit den BC549C manchmal eine kleinere Verbesserung feststellen. Kauf dir zehn Stück,
und sortier die beiden mit dem höchsten Stromverstärkungsfaktor heraus. Ich habe früher auch versucht, die Basiswiderstände
der Eingangsstufen durch Metallfilmwiderstände zu ersetzen und die Stromversorung der Vorstufen durch 1µF Folien-Kondensatoren
zu den normalen Elkos zu ergänzen. Ich glaube, viel hat das alles nicht gebracht, aber beachte die damalige Zeit! Mit blassem Neid
habe ich die TG1000 seinerzeit bei einem Arbeitskollegen bestaunt.
Ein paar Japan-Transistoren haben noch eine erheblich geringere Rauschzahlen als die BC 549/BC550, müsste man mal raussuchen...
gst
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