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Philips Capella 643 Röhrenradio+A -A |
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Autor |
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Pascal_2005
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 09. Mai 2022, 17:21 | |
Hallo, Liebe Röhrentechnik Freunde, ich brache eure Hilfe. Ich habe einen Philips Capella 643 vom Sperrmüll gerettet. Ich habe fast alle Kondensator gewechselt. Radio, bzw UKW ist extrem sehr leise Ich habe einen plattenspieler angeschlossen, der klang ist einfach super. Wie kann ich jetzt den Fehler beheben. Ich freue mich auh eure Tipp. |
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Keksstein
Inventar |
#2 erstellt: 09. Mai 2022, 17:59 | |
Hallo, zuerst einmal Glückwunsch zu dem Gerät, damals das Spitzenmodell von Philips und auch heute noch recht wertvoll. Die Entscheidung die alten Papierkondensatoren zu tauschen war genau richtig, das muss man mit allen Geräten aus den Jahrgängen machen. Als Tipp: Es gibt Axiale Folienkondensatoren die deutlich besser in diese alten Geräte passen, optisch und mechanisch. Funktionieren denn die AM-Bänder? Bitte mal Nachts ausprobieren, da ist mehr zu empfangen. Als erster vernünftiger Schritt danach die Spannungen überprüfen, speziell mal an C10. Danach um die ECH81, EF89 und EBF80. Reagiert das Magische Auge auf einen Empfangenen UKW-Sender? In dem Radio liegen Spannungen von einigen 100V an, die Elkos können diese Spannung unter umständen Tagelang halten. Es besteht absolute Lebensgefahr beim arbeiten/messen an dem Gerät. [Beitrag von Keksstein am 09. Mai 2022, 18:00 bearbeitet] |
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Pascal_2005
Ist häufiger hier |
#3 erstellt: 09. Mai 2022, 18:10 | |
hi Keksstein, danke für deine Antwort. Ich werde morgen dein Tipp verfogen un über d. Ergebnis berichtet Vielen dank |
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hf500
Moderator |
#4 erstellt: 10. Mai 2022, 15:12 | |
Moin, was ich da gerne mache: Ein Widerstand 100k/1W parallel zu einem der Lade-/Siebkondensatoren im Netzteil. Er sorgt dafuer, dass das Nerzteil nach einiger Zeit sicher entladen ist. Neudeutsch: "Bleeder". Es hilft auch, das Geraet erst abzuschalten, wenn es wirklich betriebsbereit war. Dan nehmen die relativ langsam erkaltenden Roehren noch soviel Strom ab, dass die Kondensatoren im Netzteil weitgehend entladen sind. Nur kurz einschalten, ohne das Geraet anheizen zu lassen, laesst die Spannung tatsaechlich laenger stehen, dagegen hilft dann der "Bleeder". Wenn Radio sehr leise ist, sollten wirklich die Spannungen an den Roehren, besonders im ZF-Verstaerker ueberprueft werden. Ich hatte bei einem aehnlichen Philips schon taube ZF-Roehren, woran man nicht denkt, weil die zu den laengerlebenden im Radio gehoeren. Zum UKW-ZF-Verstaerker gehoeren alle Roehren ausser ECC85 bis zur EAA91. Erst, wenn feststeht, dass der Empfangsteil elektrisch in Ordnung ist, sollte man daran denken, den Abgleich zu ueberpruefen. Printkondensatoren sind in Roehrenradios tatsaechlich deplaziert. Elektrisch sind sie ok, aber axiale Rollkondensatoren sind zwangloser einzubauen und sehen "natuerlicher" aus: https://atr-shop.de/kondensatoren/axial-630-volt-toleranz-5/ Fuer das naechste Projekt eine gute Quelle. 73 Peter |
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Pascal_2005
Ist häufiger hier |
#5 erstellt: 10. Mai 2022, 17:50 | |
hi Keksstein, die alte Dame läuft wieder . Ich habe dein hinweis gefolgt. Die C10 war in ordung. ECC85 und ECH81 haben sehr gute Spannung. Die EBF80 hat aber nicht. Ich habe noch zum glück eine gefunden und gewechselt, dann läuft wieder. Ich habe nur die EBF80 getauscht sonst nichts. Ich danke die noch mal. Ich habe noch eine Frage: Welche Rolle spielt die EBF80 überhaupt? Lg |
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Keksstein
Inventar |
#6 erstellt: 10. Mai 2022, 18:26 | |
Klasse, schön das das so einfach zu lösen war!
Die EBF80 enthält eine Pentode + 2 Dioden. Die Pentode ist Teil des ZF-Verstärkers, eine Diode erzeugt die Regelspannung für AM, die andere ist der AM Demodulator.
Halte ich auch für sehr sinnvoll, besonders bei Geräten die Trockengleichrichter verwenden. Ich hatte mal ein Neckermann 50er Jahre Radio auf dem Tisch bei dem die Verbindung erster Siebelko -> AÜ unterbrochen war. Man konnte an dem Elko eine ganze Weile Spannung messen wenn das Radio abgeschaltet wurde. Gruß, Jan [Beitrag von Keksstein am 10. Mai 2022, 18:29 bearbeitet] |
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hf500
Moderator |
#7 erstellt: 10. Mai 2022, 18:54 | |
Moin, interessant, sind die Philips bekannt fuer taube ZF-Roehren? ;-) Die Funktion der EBF80 kann man noch etwas praeziser fassen. Auf AM ist sie geregelter ZF-Verstaerker und beinhaltet die beschriebenen Diodenfunktionen. Auf FM ist sie Begrenzerstufe. Erkennbar daran, dass auf UKW vom Schirmgitter nach Masse ein Widerstand geschaltet wird. Er bildet zusammen mit dem Schirmgittervorwiderstand einen Spannungsteiler, der die Schirmgitterspannung herabsetzt und festhaelt. Im Ergebnis engt das die Aussteuerbarkeit der Roehre ein, sie wird relativ schnell uebersteuert und in die Begrenzung getrieben. Egal, wie hoch die ZF-Spannung am Steuergitter ist, die ZF-Spannung an der Anode bleibt einigermassen konstant. Das kann man machen, weil bei FM die Frequenzaenderung die Modulation traegt, die Amplitude beinhaltet nur Stoerungen. Und genau das faellt weg, Amplitudenstoerungen (Funkenstoerungen etc.) kommen nicht mehr durch. Der als Demodulator arbeitende Ratiodetektor liefert zusaetzliche Amplituden-Stoerunterdrueckung. Als Ergebnis bekommt man die vom UKW-Empfang bekannte Stoerarmut. Auf den AM-Baendern LMK kann man das natuerlich nicht machen, hier traegt die Amplitudenaenderung die Modulation. Daher wird das Schirmgitter nur ueber den Vorwiderstand betrieben und durch die von der Regeldiode gelieferte Regelspannung (die vom mag. Auge angezeigt wird) die Roehre in der Verstaerkung geregelt, so dass starke Sender nicht wesentlich lauter als schwache Sender hereinkommen. Je staerker das Empfangssignal, desto mehr wird die Verstaerkung des Empfaengers reduziert. Der Schirmgitterspannung wird dabei vom Schirmgittervorwiderstand erlaubt, zu "gleiten". Sie bleibt nicht konstant, sondern aendert sich je nach Regelzustand, was die Regelwirkung unterstuetzt. 73 eter |
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