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HK680 hat nach Tausch der Elkos keinen Sound auf dem rechten Kanal mehr+A -A |
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Autor |
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romancier
Neuling |
#1 erstellt: 13. Jan 2023, 16:08 | |||
Guten Abend euch, Habe neulich ein leichtes surren bemerkt, und da dieses Forum hier eine richtig gute Ressource für Reparaturen ist, beschlossen meinen HK680 zu reparieren. Also Elkos bestellt, angekommen, angefangen zu löten. Nach der fertigen, nicht ganz so glatten Montage (die bestellten Elkos waren ein wenig zu dick so dass ich etwas improvisieren musste; außerdem hat es manchmal geblizt, was für mich als lötanfänger etwas iritierend war), ging der rechte Kanal nichtmehr. Die linke funktionierte Einwandfrei. Habt ihr Ideen, was ich beschädigt haben könnte? Hat das vielleicht was mit den Elkos zu tun? Hab ich mit dem Lötkolben was beschädigt? Sicherung? Hab ja nur an der einen Stelle am Board gearbeitet. War vielleicht ein zu großes Projekt für mich, ich weiß, aber ich hatte Lust und es hat tatsächlich spaß gemacht. Daher seid mit eurer Kritik nicht so harsch (erlaubt ist sie natürlich schon :P) Und ja ich weiß, die Lötstellen sind nicht die saubersten... herzliche Grüße |
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Rabia_sorda
Inventar |
#2 erstellt: 13. Jan 2023, 17:57 | |||
Moin,
Das könnte wohl das Problem sein. Wahrscheinlich hast du die Elkos zuvor nicht entladen und bei der Lötaktion wurde somit die Ladungsenergie auf benachbarte Lötstellen (= Schaltungen) übertragen und haben Halbleiter zerschossen. Das nur als erste Theorie. Ansonsten schaue nach defekten Sicherungen, gebrochenen/kalten Lötstellen, aus Versehen gesetzte Lötbrücken und nach abgerissenen Kabel. Schaue dir auch mal die Lötstellen der Endstufentransistoren genauer an. Deren Beinchen sehen teilweise "locker" aus, was aber evtl. auch nur eine optische Täuschung sein könnte. |
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CarlM.
Inventar |
#3 erstellt: 13. Jan 2023, 18:06 | |||
Nun ja ... ein wenig (gut gemeinte) Kritik muss sein. Schließlich soll eine Revision doch eine Verbesserung gegenüber dem ursprünglichen Zustand bewirken. Dass dies hier nicht der Fall ist, wirst Du doch auch so sehen. Ich füge zwei Photos bei, mit denen ich vor dem Verlöten neuer 12.000 µF Elkos von CDE dokumentiert habe wie die Einbausituation ist. Es ist folglich so, dass Deine Bastelei mit dem horizontalen Elko nicht akzeptabel und auch nicht notwendig ist. Auf meinen Photos erkennt man, dass die Elkos entweder an allen vier Positionen passen oder nicht passen. "Nicht passen" bedeutet auch, dass man ansonsten Drahtbrücken und Widerstände überbauen müsste, was ein sehr hohes Risiko bedeutet. Zum Löten: Das kann man an anderen Objekten üben. Die wesentlichen "Geheimnisse" sind: - eher zu hohe Temperaturen als zu niedrige (dafür ist die Einwirkzeit kürzer) und ... - das Lötzinn wird direkt an die Lötstelle gehalten und dort direkt an der Verbindung von Pin und Leiterbahn geschmolzen - für diese Zwecke bleihaltiges Zinn verwenden. p.s. Beim Photografieren bitte die Schärfe auf die Platine ausrichten und nicht auf die Oberkante der Siebelkos. Edit: Rabia Sorda stimme ich zu. Ich möchte aber ergänzen, dass Du nun zuerst die Elkos korrekt verbaust und zur Inbetriebnahme eine 230V~ 60W-Glühlampe zur Strombegrenzung in die 230 V~-Netzzuleitung einschleifst. Wie das geht, wird die Suchfunktion des Forums aufzeigen. [Beitrag von CarlM. am 13. Jan 2023, 18:12 bearbeitet] |
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romancier
Neuling |
#4 erstellt: 13. Jan 2023, 18:15 | |||
Die Elkos habe ich tatsächlich nicht entladen. Eine Lötstelle habe ich leider zerschossen, auf dem Bild zu sehen, wie ich sie versuche mit einem Draht wieder zu richten. Ich hab nach einer Sicherung gesucht, jedoch keine gefunden... Wo finde ich so eine in der Regel? kalte Lötstellen finde ich keine. Auf welchem Bild siehst du die lockeren Beinchen, dann könnte ich das zuordnen dann läge es ja am Umknicken, und nicht am löten, weil ich da ja (ausnahmsweise) nicht gespielt habe. Ich bin so ein bisschen am überlegen, da ja alles funktioniert, Der Eingang (auch L/R getauscht) und der linke Ausgang. Hab das oft in Verbindung mit den Transistoren gesehen. Wie würdest du die mit einem Multimeter testen? |
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romancier
Neuling |
#5 erstellt: 13. Jan 2023, 18:25 | |||
Hallo Carl, Danke für deine vielen Beiträge (auch bezüglich des HK680, an denen ich gerade in Bezug auf die Elkos super orientieren konnte). Wie würdest du den Kondensator befestigen? Ich hatte ihn zwischendurch schon einmal wieder abgelötet um zu schauen, was ich denn falsch gemacht haben könnte. Musste beim ersten Mal jedoch, damit es genau passt, einen widerstand und einen kleineren Elko als Kompromiss stark zur Seite schieben. In der Angst, dass dieser so beim zweiten Verbau kaputtgeht hab ich das jetzt gelassen. |
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Rabia_sorda
Inventar |
#6 erstellt: 13. Jan 2023, 19:21 | |||
Im schlimmsten Falle könnte sich meine erste Theorie bewahrheiten.
Ich finde es immer "bemerkenswert", wenn jemand an solchen gut übersichtlichen Geräten herumlöten, aber dennoch keine Sicherungen im Gerät finden/erkennen kann. Facto ist, wenn keine Sicherungen auffindbar sind, dann existieren auch keine im Gerät. Wenn man sich ansonsten nicht sicher, oder das Gerät total verbaut ist, dann schaut man sich den Schaltplan an. Darin sind min. 3 Feinsicherungen und mehrere Sicherungswiderstände angegeben.
Habe ich gesehen. Hat diese Brücke denn Kontakt zu den Leiterbahnen?
Auf den Bildern mit den Lötstellen der Endtreiber (die Transen auf dem Kühlkörper). [Beitrag von Rabia_sorda am 13. Jan 2023, 20:02 bearbeitet] |
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hf500
Moderator |
#7 erstellt: 13. Jan 2023, 19:45 | |||
Moin, was ich haeufig mache: Einen 10k/1W-Widerstand parallel zu jedem der grossen Elkos schalten (Loetseite der Platine). Die meisten Verstaerker entladen die Elkos nach dem Ausschalten, irgendeinen Weg findet der Strom noch und der Verstaerker bleibt auch mit grosser Unterspannung noch in Betrieb, zieht also genuegend Strom. Aber nicht alle, dieser hier scheint dazuzugehoeren. Das Entladen der Elkos uebernimmt daher der zusaetzliche Widerstand, er nimmt im Betrieb so wenig Leistung auf, dass er nicht stoert. Nach einigen Minuten nach Ausschalten sind aber die Elkos dann entladen. 73 Peter |
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EW_76
Stammgast |
#8 erstellt: 13. Jan 2023, 19:50 | |||
Rabia_sorda
Inventar |
#9 erstellt: 13. Jan 2023, 20:01 | |||
Hi Elmar ,
Yesss. Dann aber bitte die Sicherungen ausnahmslos nur spannungslos(!) herausnehmen und ohmisch durchmessen. |
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romancier
Neuling |
#10 erstellt: 18. Jan 2023, 17:14 | |||
okay, danke für eure Hilfe! Die Sicherung ist es sehr wahrscheinlich nicht. Hab nochmal ein Bild angehängt. Da alle Lötstellen gut sind, nichts kalt oder so; bin ich mir relativ sicher, dass durch das nicht-entladen der Elkos die Halbleiter zerschossen wurden. (nicht 100%, weil ich kein Spezialist bin, aber mir fällt nicht ein, was im Prozess sonst schief gelaufen sein könnte) Falls ihr Ideen habt wie ich das reparieren kann (ob ich das reparieren kann), lasst es mich wissen. Sonst fürchte ich, habe ich meinen armen Jungen hier massakriert.:/ [Beitrag von romancier am 18. Jan 2023, 17:18 bearbeitet] |
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Rabia_sorda
Inventar |
#11 erstellt: 18. Jan 2023, 17:33 | |||
Bei dem letzten Bild ist doch eine Lötstelle besonders schlecht. Das wird wohl ein Elko-Beinchen sein, aber auch weitere Lötstellen sehen nicht mehr ganz so gut aus. Ansonsten kann ich dir nicht weiter helfen, denn es müssen Messungen folgen. |
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romancier
Neuling |
#12 erstellt: 18. Jan 2023, 17:43 | |||
wie würdest du so eine Messung angehen? würde den Tod des geräts gerne sicher feststellen. |
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Rabia_sorda
Inventar |
#13 erstellt: 18. Jan 2023, 17:47 | |||
Das kann ich dir hier nicht "mal eben" alles aufschreiben oder einen kurzen Crashkurs in Sachen Elektrotechnik/Messtechnik geben, so leid es mir auch tut. Sowas muss man halt alles -irgendwie- gelernt haben. |
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CarlM.
Inventar |
#14 erstellt: 18. Jan 2023, 17:49 | |||
... ein solches Gerät ist niemals tot, weil es die Ersatzteile noch ausnahmslos gibt. Man muss nur strukturiert nach Plan vorgehen. Punkt 1 wäre "Platinen säubern bzw. von Lötzinnspritzern befreien." Punkt 2 wäre "nochmalige gewissenhafte Sichtprüfung" (Lötstellen! Fehler an Leiterbahnen) Punkt 3 wäre "Überprüfung aller Sicherungen mit dem Multimeter und nicht durch Angucken". Ab hier Messungen mit dem Multimeter ... et p.p. |
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gst
Inventar |
#15 erstellt: 18. Jan 2023, 20:15 | |||
Ganz kurz aus meiner Sicht zum Löten: Wenn man einen Draht lötet oder ein Heizungsrohr: Immer müssen die zu verlötenden Teile selbst so heiß sein, dass das Lötzinn an ihnen und nicht an der Lötspitze des Lötkolbens schmilzt. Sonst bekommt man nur "geklebte" kalte Lötstellen. Vielleicht empfiehlt sich, das einer Platine aus dem Schrott zu üben. Lötkolben - Draht - Lötzinn. gst [Beitrag von gst am 19. Jan 2023, 09:03 bearbeitet] |
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CarlM.
Inventar |
#16 erstellt: 18. Jan 2023, 20:53 | |||
Genau ... siehe #3 |
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Baldy-017
Stammgast |
#17 erstellt: 19. Jan 2023, 13:31 | |||
Hi, Da war doch mal was, dass sich 1 oder 2 Elkos nicht entladen, wenn kein Phonoboard drin ist. Die haben nach Tagen noch knapp 50V. Siehe hier ab #12 http://www.hifi-foru..._id=185&thread=18995 Gruß |
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CarlM.
Inventar |
#18 erstellt: 19. Jan 2023, 15:00 | |||
Genau. Ich kann Dir auch die Punkte benennen, die am beliebtesten für die ungewollte Schnellentladung sind ... Gelber Pfeil: GND Rot und Blau: direkte Verbindungen zu den Siebelkos. Da liegen also auf engstem Raum die kleinen unscheinbaren Lötpunkte nebeneinander. Entweder man schafft es, die Punkte mit einer meißelförmigen Lötspitze zu verbinden oder berührt kurzzeitig mit dem Korpus des Kolbens gleichzeitig das Metallchassis. |
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romancier
Neuling |
#19 erstellt: 20. Jan 2023, 15:20 | |||
Eine wichtige Info vielleicht. Hab gerade beim Probieren bemerkt, dass das Klacken was immer kommt, bevor der Sound aus den Lautsprechern kommt, ausbleibt. Hab alle Elkos überprüft, die haben keinen Schaden bekommen, die Bahnen müssten auch noch funktionieren. Und mit den super Tipps von euch wieder reingelötet, funktioniert tatsächlich viel besser. Werde die Sicherungen nochmal prüfen, muss mich aber nochmal Informieren wie ich die Spannung entferne. |
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Rabia_sorda
Inventar |
#20 erstellt: 20. Jan 2023, 15:54 | |||
Somit wird wohl ein DC-Offset an den Endstufenausgängen anliegen und daher schaltet die Schutzschaltung das Relais nicht mehr ein, um deine Lautsprecher vor einem Abbrand zu schützen. Den anliegenden DC kannst du nun VOR den beiden Schaltkontakten des Relais gegen GND messen. Hier sollte er (weit) unterhalb von 100 mVDC liegen. Wenn die Spannung höher liegt, dann wird hier ein Endstufenschaden vorliegen. Im "besten" Falle hat´s nur die Elektronik der Schutzschaltung zerschossen.
Es gibt da so mehrere Methoden, um geladene Elkos zu entladen. Bei kleinen Kapazitäten bis 1000 µF wende ich "meine" Kurzschlussmethode an Ansonsten sollte man sie über einem parallel geschalteten Widerstand oder einer Glühlampe entladen. Die Werte der beiden Bauteile müssen aber zur geladenen Elkospannung (grob) berechnet werden. ... |
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romancier
Neuling |
#21 erstellt: 20. Jan 2023, 19:40 | |||
CarlM.
Inventar |
#22 erstellt: 20. Jan 2023, 20:00 | |||
GND (ground) ist die engl. Bezeichnung für "Masse". Dieses Gerät hat nur ein Relais für die Netzspannung. Lautsprecher-Relais gibt es nicht. |
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romancier
Neuling |
#23 erstellt: 20. Jan 2023, 20:26 | |||
Ich hab jetzt vier Kontakte gesichtet. Die zwei Kontakte richtung Lautsprecheranschluss wiesen kaum Werte auf (gingen sogar gg -) Die anderen beiden hatten Werte um die 50 mv. |
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Rabia_sorda
Inventar |
#24 erstellt: 20. Jan 2023, 20:55 | |||
In der Tat ... da hatte ich mich gerade im Thread vertan, wo es um einen Technics ging |
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