Grundig MXV 100 Preamp mit Wow oder Flatter

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Lorenzo08
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 26. Jul 2024, 21:46
Liebe Freunde des hifi-Forums.
Mein Grundig MXV 100 Preamp gibt ein kleines Knistern von sich, wenn ich den Hauptknopf einschalte und wenn das Relais eingeschaltet wird, gibt es auch ein Zischen, das einige Sekunden anhält. Vor allem im linken Kanal.
Ich habe die Kondensatoren des Netzteils ausgetauscht, aber das Zischen bleibt.
Ich denke, das ist eine normale Sache bei diesem Vorverstärker. Aber kann es gelöst werden?
Alles Gute
oldiefan1
Inventar
#2 erstellt: 27. Jul 2024, 19:33
Das ist keine "normale Sache" bei diesem Verstärker, sondern zeigt Defekte an.

Bei Rauschen und Knackgeräuschen empfiehlt sich als erste Maßnahme der Austausch der folgenden Kondensatoren: C144/344 (0,47μ/35V), C118/318 (0,47μ/35V), C128/328 (0,47μ/35V) und C156/356 (0,47μ/35V).
Einer Ergänzung im Grundig-Manual nach, wird empfohlen, auch C156/356 (0,47μ/35V) zu ersetzen.

Die Empfehlung ist, alle oben genannten Typen gegen Folienkondensatoren (0,47μ/63V) zu tauschen.

Gruß
Reinhard


[Beitrag von oldiefan1 am 27. Jul 2024, 19:35 bearbeitet]
Lorenzo08
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 28. Jul 2024, 09:55
Vielen Dank für Ihren Rat.
Können Sie mir weitere Verbesserungen nennen, die an diesem Vorverstärker vorgenommen werden können?
Könnten Sie bitte ein Exemplar der Grundig Bedienungsanleitung für den MXV 100 hochladen?
Alles Gute
Lorenzo08
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 28. Jul 2024, 10:01
Entschuldigung, ich wollte die zusätzlichen Informationen für das Grundig MXV 100 Servicehandbuch sagen.
Ich habe das Standard-Servicehandbuch
oldiefan1
Inventar
#5 erstellt: 28. Jul 2024, 16:31

Lorenzo08 (Beitrag #4) schrieb:
Ich habe das Standard-Servicehandbuch


Das habe ich auch nur, das genügt.


Man kann noch die vier Tantal-Elkos C163/C363 (10µ/35V) und C102/C302 (10μ/35V) vorbeugend ersetzen."Weitere Verbesserungen" sind mir nicht bekannt.

Gruß
Reinhard
hf500
Moderator
#6 erstellt: 29. Jul 2024, 19:37
Moin,
die Platinen bei diesen Geraeten sind empfindlich. Schnell und zuegig mit einem warmen (370°C) Loetkolben loeten (kaeltere Kolben bringen nichts, mann muss zu lange auf den Loetstellen herumbraten. Waermere ruinieren die Platine auch).
Mit guter Ausloetlitze ausloeten, nicht auf den Loetstellen herumreiben!

Die vier groesseren Widerstaende und die Transistoren der Ausgangsstufe werden sehr warm, nachloeten. Idealer waere es, die vier Widerstaende (2x 470 Ohm, 2x 560 Ohm) gegen 1W Metalloxidwiderstaende zu tauschen, die man mit Abstand zur Platine einloetet.
Die Loetstellen der Anschlussbuchsen reissen durch mechanische Beanspruchung auch gerne, nachloeten.

73
Peter
Lorenzo08
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 08. Sep 2024, 18:44
Liebe Freunde.
Ich habe alle von Ihnen empfohlenen 0,47-mf-Kondensatoren und Tantalkondensatoren ausgetauscht und die Widerstände der Endstufe neu verlötet, die ziemlich heiß werden, aber das anfängliche Geräusch bleibt bestehen.
Es ist ein Brummen, das etwa 10 Sekunden lang auf dem linken Kanal anhält, wenn Sie das Gerät einschalten. Danach gibt es keinen Lärm mehr.
Bis jetzt kann ich die Quelle dieses seltsamen Pfeifens nicht finden.

Vielen Dank
oldiefan1
Inventar
#8 erstellt: 08. Sep 2024, 23:28
Hallo Lorenzo08,

Anfangs:
"Grundig MXV 100 Preamp gibt ein kleines Knistern von sich, wenn ich den Hauptknopf einschalte und wenn das Relais eingeschaltet wird, gibt es auch ein Zischen, das einige Sekunden anhält. Vor allem im linken Kanal."

Nun:
"...das anfängliche Geräusch bleibt bestehen.
Es ist ein Brummen, das etwa 10 Sekunden lang auf dem linken Kanal anhält, wenn Sie das Gerät einschalten. Danach gibt es keinen Lärm mehr.
Bis jetzt kann ich die Quelle dieses seltsamen Pfeifens nicht finden."


Ein Knistern und Zischen, das ein Brummen ist, jetzt als Pfeifen bezeichnet.
Darunter stelle man sich etwas vor. Schwer.

Es kann so vieles solche Effekte auslösen, die nur kurz anhalten. Angefangen von einer defekten Lötstelle bis zu Bauteiledefekt alles möglich. Aus der Ferne mit der gegebenen Beschreibung nicht einzugrenzen. Ich würde versuchen, das Problem mit punktgenauem Einsatz von Kältespray zu lokalisieren.

Nachdem das Gerät eingeschaltet ist und nach ca. 10 sekunden das Geräusch verstummt ist, im linken Kanal ein Bauteil nach dem anderen mit Kältespray ansprühen. Bei welchem taucht das Geräusch wieder auf?

Gruß
Reinhard


[Beitrag von oldiefan1 am 08. Sep 2024, 23:32 bearbeitet]
Lorenzo08
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 13. Nov 2024, 18:08
C 156MXV 100 C 156/356

Liebe Freunde.
Ihrem Rat folgend habe ich die oben genannten Kondensatoren ausgetauscht, um das Zischen zu vermeiden, das beim Einschalten des MXV 100 auftritt, und zwar durch 100-Volt- und 0,47-MF-Kondensatoren.
Überraschenderweise nahm die Lautstärke des Rauschens auf dem linken Kanal zu, also habe ich die ursprünglichen 50-Volt- und 0,47-MF-Versionen wieder eingebaut, die bei der Überprüfung mit einem Tester in gutem Zustand waren. Meiner Meinung nach
100-Volt-Kondensatoren laden sich langsamer auf als 50-Volt-Kondensatoren und erzeugen deshalb beim Anschließen dieses Zischen.
Ich habe die Kondensatoren mit einem Stecker verbaut, damit man sie einfacher austauschen kann, ohne sie ablöten zu müssen.
Ich habe mehrere MXV 100-Geräte getestet und alle erzeugen beim Einschalten in gewissem Maße dieses Pfeifgeräusch.
Ich vermute, dass es daran liegt, dass die Verstärkerstufe eine Weile zum Aufladen braucht, nachdem das Relais aktiviert wurde.
Lorenzo08
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 13. Nov 2024, 18:17
Liebe Freunde.
Ich habe vergessen zu erwähnen, dass das Rauschen fast ausschließlich vom Verstärkerteil herrührt, insbesondere vom C156/C356.
Ich frage mich, ob das Rauschen durch Erhöhen der Kapazität dieser Kondensatoren vollständig verschwinden wird.
hf500
Moderator
#11 erstellt: 14. Nov 2024, 22:09
Moin,
die 0,47µ Elkos fliegen als solche ersatzlos raus. Hinein kommen 0,47µ Miniaturfolienkondensatoren (Wima, RM 5mm).
Es hat keinen Sinn, sich bei den kleinen Kapazitaeten mit Elkos herumzuplagen ;-)

Ob 100V oder 50V Elko, die Zeitkonstante beim Aufladen haengt von der Kapazitaet und den Widerstaenden im Kreis ab. Irgendwelche Stoerungen beim Einschalten buche ich da eher auf das Reststromverhalten. Und Folienkondensatoren haben keinen Reststrom.

Es waere eher sinnvoll, wenn der Verstaerker laenger zum Einschwingen benoetigt, als die Relaisfreigabe dauert, die Verzoegerungszeit fuer das Relais zu vergroessern.

73
Peter
Rabia_sorda
Inventar
#12 erstellt: 15. Nov 2024, 14:01

Es waere eher sinnvoll, wenn der Verstaerker laenger zum Einschwingen benoetigt, als die Relaisfreigabe dauert, die Verzoegerungszeit fuer das Relais zu vergroessern.


Evtl. zieht das Relais auch durch einen gealterten Elko in seiner Verzögerungsschaltung nun eher zu/ein.
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