Revision Marantz 2285B

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rgoltze
Neuling
#1 erstellt: 09. Sep 2009, 10:36
Hallo Miteinander,

ich möchte meinen mittlerweile in die Jahre (immerhin schon 30 Jahre alt) gekommenen Receiver Marantz 2285B einer Revision (Ihr wisst schon - auch Bauteile altern) zukommen lassen. Noch versieht das Gerät seinen Dienst überaus zufriedenstellend, ich möchte aber einem Ausfall zuvorkommen.
Kennt jemand einen vertrauenswürdigen Ansprechpartner im Raum München oder Augsburg ?
Unterlagen (Schaltplan) ist vorhanden.

Gruß
Robert
cmoss
Inventar
#2 erstellt: 09. Sep 2009, 13:09
Hallo Robert,

"never touch a running system" ist die Devise. Du solltest erst dann was dran machen, wenn sich Fehler zeigen.

Gruß
Claus
Tommy_Angel
Inventar
#3 erstellt: 10. Sep 2009, 14:30
Ich teile nicht diese Meinung, durch Austausch der Kondensatoren wird das Klangbild "straffer", z. B....

Spezialist für Marantz ist "ruesselschorf", funk ihn an.
cmoss
Inventar
#4 erstellt: 10. Sep 2009, 20:56

durch Austausch der Kondensatoren wird das Klangbild "straffer"


Aber nur, wenn man für die Lautsprecher Reinsilberkabel verwendet und die Endstufe mit flüssigem Helium kühlt.
armin777
Gesperrt
#5 erstellt: 11. Sep 2009, 06:57
Hier möchte ich cmoss unterstützen, ich würde an einem Hifi-Oldie nicht die Bauteile erneuern, nur mit der Begründung sie seien alt. Natürlich altern Bauteile, auch Menschen tun dies, aber eben unterschiedlich: manch einer macht noch mit Ende Sechzig einen richtig guten Job, andere bauen bereits mit Mitte Vierzig ab. Die Hersteller von Kondensatoren (und um die geht es meistens) geben häufig eine Lebensdauer an, die dann mit 10.000 Stunden oder auch mehr angegeben ist. Nun rechnen einige nach und kommen zu dem Schluss, das Gerät hat schon 10.000 Stunden Betrieb hinter sich und der Austausch müsse sein. Diese Angabe von Stunden ist übrigens ein garantierter Mindestwert und ist zudem für den Betrieb bei Maximaltemperatur, meist mit 85°C oder 105°C angegeben, ermittelt. In der Praxis werden die Kondensatoren meist selten wärmer als 30°C und halten daher erheblichst länger.
Ich habe in meiner Werkstatt ein Kapazitätsmessgerät und messe im Zweifelsfall immer die Kapazitäten nach, diese betragen in der Regel etwa 80-90% des aufgedruckten Wertes - exakt das, was funkelnagelneue Kondensatoren auch so haben.

Der immer wieder in den Foren und auch gewissen Werkstätten auftauchende HInweis auf den besseren (hier "strafferen" genannt) Klang nach Auswechslung der Kondensatoren, ist zum einen nicht nachweisbar, sondern wird nur so empfunden ("das muss doch schließlich irgendetwas bewirken!"), dient aber in erster Linie dazu, einen (zu) hohen Preis für die aufwändige Revision zu rechtfertigen. Der straffere Klang wird tatsächlich erreicht, wenn die großen Siebelkos in den Endstufennetzteilen Kapazität verloren haben und dann erneuert werden.

Daher mein Rat: die großen Elkos nach messen (das Messgerät kostet einen Bruchteil der Revision!) und nur dann erneuern, wenn 75% der aufgedruckten Kapazität unterschritten wird. Ansonsten: alles so lassen wie es ist - bis zu dem Zeitpunkt, wo Fehler auftreten.

Das sage ich, obwohl ich davon lebe, anderen Geld für die Überholung von alten Hifi-Geräten abzunehmen! Bin ich zu ehrlich??

Beste Grüße
Armin


[Beitrag von armin777 am 11. Sep 2009, 06:59 bearbeitet]
rgoltze
Neuling
#6 erstellt: 11. Sep 2009, 09:34
Ersteinmal Danke für die Antworten, ganz zufrieden bin ich allerdings nicht - vielleicht habe ich mich oben auch zu optimistisch ausgedrückt, die 30 Jahre sind an diesem Gerät auch nicht gänzlich spurlos vorüber gegangen:
- Potis (Selector, Mode, Tone Mode) kratzen,
- Tunerscalenbeleuchtung o. Funktion,
- Gyro (Tunereinstellung) sollte nachgestellt werden,
- bei Leistungsabruf (manchmal mag ich auch mal etwas Krawall machen) "taucht" der rechte Kanal ab, das könnte natürlich daran liegen, daß
a) die Siebelkos (Armin777) Kapazität verloren haben,
b) oder die Infinity Kappa 8.1 nicht harmonieren - dieses Phänomen konnte ich zumindest mit den JBL L80T nicht beobachten . . .

Kurz: ich möchte den Marantz doch einmal fachkundig überprüft und gereinigt haben. Optisch und klanglich habe ich viel Freude an diesem Gerät - das sollte auch noch einige Jahre so bleiben . . . .
http://www.classic-audio.com/marantz/pics/2285b.jpg
@Armin: nein, du bist nicht zu ehrlich, eher Vertrauensbildend.

Gruß
Robert


[Beitrag von rgoltze am 11. Sep 2009, 14:16 bearbeitet]
armin777
Gesperrt
#7 erstellt: 11. Sep 2009, 09:41
Hallo Robert,

das, was Du da aufzählst sind die üblichen Alterserscheinungen, da sind keine neuen Bauteile fällig, ausgenommen die Lampen. Aber die Kanalaussetzer sind meist auf verschlissene Relaiskontakte zurück zu führen.

Beste Grüße
Armin
rgoltze
Neuling
#8 erstellt: 11. Sep 2009, 10:16
Relaiskontakte . . aha, hm, un nu ??

Gruß
Robert
armin777
Gesperrt
#9 erstellt: 11. Sep 2009, 10:41
Benutz mal die Suchfunktion für Relais - da sind schon dicke Wälzer hier geschrieben worden - mit vielen Bildern!

Beste Grüße
Armin
rgoltze
Neuling
#10 erstellt: 11. Sep 2009, 13:24
Hallo Armin,
meinst Du das Lautsprecherschutzrelais?
Ich habe etwas passendes gefunden, Beitrag von "bukongahelas" (http://www.hifi-forum.de/viewthread-185-3104.html).
Im Gegensatz zum Themenersteller (orangutanandi) fällt bei mir der rechte Kanal nicht komplett aus, sondern wird etwas leiser, mit Lastrückregelung kommt er wieder.

Gruß
Robert
cmoss
Inventar
#11 erstellt: 11. Sep 2009, 16:48
Hallo,

angeregt durch Armins Posting betreffend die Lebensdauer von Kondensatoren habe ich mal ein paar Elkos nachgemessen.

Unter anderem zwei Siemens 10.000 uF/40V, die seit sicherlich fast 30 Jahren bei mir herumstehen. Beide haben noch die volle Kapazität. Auch die anderen, teilweise gut 15+ Jahre alten Elkos waren alle noch OK.

Soviel zur Lebensdauer, die Moral von der Geschicht': erst nachmessen und erst dann bei Notwendigkeit neukaufen.

Gruß
Claus
Flowi
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 11. Sep 2009, 17:10
Hallo.

Ich würde auch nicht in ein funktionierenden Receiver eingreifen.
Empfehlen würde ich die Schalter, Regler, und falls nötig auch die Relais schonend zu reinigen. Die komplette Beleuchtung ist austauschen.
Und wenn man das Gerät auf hat, dann kann man es auch vom Staub befreien.
Der "abtauchende" Kanal kann ´nach dieser Behandlung schon behoben sein.

Ich wäre in München....
bulletlavolta
Stammgast
#13 erstellt: 11. Sep 2009, 17:30
Wenn man sich mal im amerikanischen Nachbarforum Audiokarma umsieht, schwören da fast alle auf den kompletten Austausch aller Elkos (Caps) und schreiben, danach einen Riesenunterschied zu hören.
cmoss
Inventar
#14 erstellt: 12. Sep 2009, 06:39
Hallo


amerikanischen Nachbarforum Audiokarma


Darum heißt es ja auch Karma, man muß es eben glauben.

Und, wie Armin richtig sagt, wenn ich die C's ausgetauscht habe, WILL ich einen Unterschied hören, und darum höre ich ihn auch.

Gruß
Claus
Sankenpi
Gesperrt
#15 erstellt: 18. Sep 2009, 21:08
Never change a winning system... As already mentioned.

Die gründliche Säuberung, der eventuelle Austausch des Relais - danach sollten die Schwächeleien behoben sein.

Der User Flowi hat sich ja schon erboten, die Reinigung durchzuführen.
Als rookie sicher etwas komplex, daher: sollte jemand machen, der so etwas schon durchgeführt hat.
errorlogin
Inventar
#16 erstellt: 19. Sep 2009, 09:55

cmoss schrieb:
Hallo


amerikanischen Nachbarforum Audiokarma


Darum heißt es ja auch Karma, man muß es eben glauben.

Und, wie Armin richtig sagt, wenn ich die C's ausgetauscht habe, WILL ich einen Unterschied hören, und darum höre ich ihn auch.

Gruß
Claus




Ich oute mich mal: Also, ich glaube daran. Ehrlich. Und ich habe auch nur Gute Erfahrungen mit dem Elkotausch gemacht.

Es gibt halt 2 Lager, die einen glauben daran, die anderen lassen es lieber original.

Ich ersetze gerne alle Elkos, auch, weil das Gerät dann nicht mehr so stinkt. Neulich hab ich alle alten Elkos gesammelt und in einem großen Becher aufbewahrt: Also, auf gut deutsch gesagt das stinkt wie eine Mischung aus 30 Jahren Raucherkneipe und nicht ganz frischer Katzenpisse...

Vielleicht werde ich bald mal einen Blindtest machen mit einem Freund: Alter-Elko-Marantz gegen Neuen-Elko-Marantz.

Wie dem auch sei: jeder wie er will!!!



[Beitrag von errorlogin am 19. Sep 2009, 09:55 bearbeitet]
_ardbeg_
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 19. Sep 2009, 12:30
Dann will ich hier auch mal meine bescheidene Meinung vertreten
Ich habe bei einem alten Receiver von Onkyo, um die 30 Jahre alt meine ich, sämtliche Elkos getauscht. Nicht, weil mir der Klang nicht gefallen hätte, sondern weil zwei schon ausliefen und ich die Platine ausgebaut hatte.
Nach der Przedur war ein deutlicher Unterschied hörbar. Ich bin kein Freund von Beschreibungen wie heller, musikalischer offener etc., für meinen Geschmack klang es einfach besser!
Hörbar und messbar sind halt zwei Paar Schuhe, wobei das mir das erste deutlich wichtiger ist; was bringen schönes Messungen, wenn es nicht gefällt.
Spannungsspitzen abfangende Elkos, können sicher das Klanbild deutlich beeieinflussen, müssen nicht.
Wenn jemand nicht selbst ran will und das nötige Kleingeld hat, warum nicht?
In meiner Tätigkeit bestätigt wurde ich, als meine Freundin da war und fragte, ob ich an der Anlage etwas gemacht hätte Und glaubt mir, sie hat nicht viel für Hifi übrig
Viele Grüße

Ardbeg
_ardbeg_
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 19. Sep 2009, 12:31
Nachtrag: bitte Spannungsspitzen durch Leistungsspitzen ersetzen
cmoss
Inventar
#19 erstellt: 19. Sep 2009, 19:53

die anderen lassen es lieber original


Wenn ein Elko hinüber ist, bin ich jederzeit für einen Austausch. Ich bin aber dafür, erst die Kapazität zu messen und erst dann, wenn diese zu stark vom Soll abweicht, den Elko zu tauschen, weil sonst ist die Aktion definitiv sinnlos und man verliert, weil man die Elkos ja meist nicht 1:1, sondern nur durch Vergleichstypen gleicher Kapazität ersetzen kann, den Originalklang.

Ob die Elkos stinken (selten) oder nicht, ist prinzipiell wurscht, weil man mit den Ohren ja nur hört und die Nase außen vor bleibt

Gruß
Claus
errorlogin
Inventar
#20 erstellt: 19. Sep 2009, 23:29

cmoss schrieb:

die anderen lassen es lieber original


Ob die Elkos stinken (selten) oder nicht, ist prinzipiell wurscht, weil man mit den Ohren ja nur hört und die Nase außen vor bleibt

Gruß
Claus


Meine Freundin hat sich aber beschwert, dass Die Geräte zwar gut aussehen, aber stinken würden. Und sie hatte Recht, das muß ich leider sagen.

Außerdem hab ich schon zu viele ausgelaufene Elkos gesehen. Dann einen ersetzen und warten, bis in einem halben Jahr der nächste ausläuft? Nein, danke!

Außerdem gehen einfach die ganzen Zickereien weg, alles läuft wie es soll. Letztes Jahr hab ich mal einen Marantz neu gemacht. Danach kamen dann 32 Sender in Stereo bei gedrückter Mutingtaste rein. Davor waren es ganze vier...

Herzliche Grüße



[Beitrag von errorlogin am 19. Sep 2009, 23:44 bearbeitet]
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