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Pioneer SA-500 verzerrt bei hohen Lautstärken+A -A |
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Autor |
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Ars_Vivendi
Inventar |
#1 erstellt: 29. Jan 2010, 11:27 | |
Hallo liebe Forengemeinde, seit einiger Zeit verzerrt mein Pioneer SA-500 (rund 40 Jahre alt) auf einem Kanal mehr, auf dem anderen weniger wenn ich den Lautstärkeregeler weiter als auf halb drehe. Der Verstärker liefert zwar nur um die 12W, aber ich habe in Erinnerung, dass damit mal mehr Lautstärke drin war als es jetzt der Fall ist. Dachte erst es liegt am Netzteil, weil es sich ja anhört wie Clipping, habe dies dann komplett erneuert (ausser Trafo) und auch gleich die Koppelkondensatoren am Eingang und am Ausgang der Endstufe, aber das hat nicht geholfen. Das Problem tritt auf egal ob ich den Verstärker voll aufdrehe und die Quelle dann regle oder andersrum. Sollte ich vielleicht mal die Endstufen-Transistoren austauschen oder wie würdet ihr vorgehen? Ein Kanal wurde schonmal halbleitertechnisch erneuert. Das könnte die Differenz zwischen den Kanälen erklären. Wo würdet ihr ansetzen? Kann man das Problem ohne Oszi lösen? Den Schaltplan gibt es hier: http://www.electro-t...er-sa-510-sa-500.pdf |
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Ars_Vivendi
Inventar |
#2 erstellt: 29. Jan 2010, 21:16 | |
Habe mir ein USB-Oszi geliehen und mal den Sinus angeguckt wie der am Ausgang so aussieht. [IMG=http://img690.imageshack.us/img690/2325/linkerkanalvorher.th.png][/IMG] Man sieht das Signal wird ziemlich stark verformt. Ist sowas jemandem schonmal untergekommen? Laut Service-Manual sollte die maximale Spannung am Ausgang 10,2V betragen. Aber schon ab 7V effektiv wird der Sinus verformt. [Beitrag von Ars_Vivendi am 29. Jan 2010, 21:42 bearbeitet] |
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hf500
Moderator |
#3 erstellt: 29. Jan 2010, 23:10 | |
Moin, (Endstufen)Transistoren sollte man nur tauschen, wenn feststeht, dass sie defekt sind. Abgesehen davon, diese Bauform wird langsam selten und es ist moeglich, dass auch dieser quasikomplementaere Verstaerker gepaarte Transistoren in Treiber- und Endstufe braucht. Da mal wieder alle nuetzlichen Spannungsangaben im Schaltbild fehlen, braucht man schon Grundkenntnisse in Transistorschaltungstechnik, um gemessene Spannungen bewerten zu koennen. Miss mal nach: Basis-Emitterspannung der Transistoren im Endverstaerker (etwa 0,6-0,7V). Spannung ueber D1/2 (ca. 1,4V), Spannung am Pluspol C15/16 (halbe Betriebsspannung). Wie hoch ist die Epannung ueber den Emitterwiderstaenden der Endtransistoren (Ruhestrom)? Stimmen ueberhaupt die Betriebsspannungen? (zuerst messen) 73 Peter |
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bukongahelas
Inventar |
#4 erstellt: 30. Jan 2010, 01:38 | |
Wenn ein Kanal OK und einer schlapp ist, würde ich Bauteile kreuztauschen, ob der Fehler kanalweise wandert. Ist zwar viel Löterei, erspart aber Meßgeräte, Grundwissen, Doku und zuviel gekaufte Ersatzteile. Oder direkt Rundschlag: Alle Halbleiter, Elkos neu, Widerstände messen und wenn es Kohletypen sind, durch moderne Metallfilmtypen ersetzen. Die Ersatztypen für Halbleiter sind meist besser als die Originale. bukongahelas |
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Ars_Vivendi
Inventar |
#5 erstellt: 30. Jan 2010, 12:48 | |
Erstmal herzlichen Dank für eure Antworten. Habe folgendes gemessen: Betriebsspannung ca. 41V links rechts UBE 0,58V; 0,6V 0,64V; 0,64V Ruheströme 25mA 17mA Teilung der Betriebsspannung: 19,5V/21,5V 18,4V/22,6V Spannung über D1/D2 1,37V 1,37V Also man sieht schon deutliche Unterschiede zwischen den Kanälen. Wäre es sinnvoll, wenn ich versuche die Trimmer so einzustellen, dass die Spannung sich besser aufteilt? Und sollte ich auf dem schwächeren Kanal vielleicht auch die neuen Transistoren reinmachen? Der Ersatztyp auf der besseren Seite ist 2N3054. Die sind ja noch recht einfach erhältlich. |
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Ars_Vivendi
Inventar |
#6 erstellt: 31. Jan 2010, 17:35 | |
*Push* Und noch 2 Fragen: 1. Da ich gerade nichts zu tun habe und mich das USB-Oszi so angelächelt hat, hab ich einfach mal den Frequenzgang des Pioneers aufgenommen. Auf der schlechteren Seite habe ich bei 20Hz -4,4dB, auf der besseren -2,6dB. 20kHz erreicht er mit unter -0,6dB. Zwischendrin ist er beinahe 100%ig linear. Kann man die untere Grenzfrequenz erhöhen durch einen größeren Koppel-C am Ein- und am Ausgang? Rein logischerweise müsste das ja klappen. Gibt es einen Faktor, der meine maximale Kapazität hier limitiert? 2. Ich habe bei Reichelt ein neues ALPS-Poti bestellt, da das Alte in gewissen Bereichen öfters rumspinnt. Nun ist mir aber aufgefallen, dass das originale 8 Anschlüsse hat. Für was sind die zusätzlichen Pins? Kann ich da das ALPS (mit vermutlich 6 Anschlüssen) überhaupt sinnvoll einbauen? |
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Dino_J
Stammgast |
#7 erstellt: 31. Jan 2010, 17:56 | |
Zu 1: keine Ahnung Zu 2: das ist vermutlich der Abgriff für die Loudnessschaltung. Ohne den ist ein Austausch nicht möglich, es sei denn, Du änderst die Schaltung dahingehend, dass die Loudnessfunktion nicht mehr verfügbar ist. |
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hf500
Moderator |
#8 erstellt: 31. Jan 2010, 18:23 | |
Moin, wenn der Frequenzgang bei 20 Hz so stark einbricht, sollte man alle kleinen Elkos in den Endverstaerkern tauschen. So viele sind es ja nicht. Fuer die 3,3µ kann man auch 4,7µ nehmen. Speziell der Ladeelko kommt mit 1000µ etwas klein vor. Er liegt im Signalweg und bildet den Wechselstrominnenwiderstand des Netzteiles. Durch ihn fliessen die Ausgangswechselstroeme beider Verstaerker. Mit den 2N3054 kann man es ja versuchen, darauf achten, dass sie aus einer Charge kommen. Meine Vergleichsliste bietet fuer den 2SD130 und 2N3054 den BD243C an, muss also passen ;-) 73 Peter |
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Ars_Vivendi
Inventar |
#9 erstellt: 31. Jan 2010, 19:00 | |
Danke wiedermal für die Antworten. @Dino J Loudness? Das klingt einleuchtend. Theoretisch könnte ich auf diese Funktion verzichten, aber schön fände ich es nicht wenn die einfach nicht mehr da ist. Wollte den alten Pioneer ja möglichst vollfunktionsfähig erhalten. Also mal überlegen ob ich vielleicht doch versuche das alte Poti zu putzen wenn das denn hilft... @hf500 Jetzt wo du Ladekondensator erwähnst fällt mir auch noch was ein. Der alte Geselle hat die Eigenschaft, dass man den Einschaltplop recht laut hört. Ist das etwa genau dieser Kondensator, der sich über den Lautsprecher auflädt und den man dann hört? Wenn ja, wäre ja ein Grund für die kleine Kapazität vorhanden. Nämlich um die Lautsprecher zu schonen. Weil: je höher die Kapazität, desto länger fließt ein Ladestrom. Ist das so richtig? Die Eingangskoppelkondensatoren mit 3,3µF hab ich übrigens bereits mit 10µF ersetzt. Wäre es im Sinne einer besseren Klangqualität sinnvoll hier einen Folien-C einzusetzen? Wenn ja, ist ein MKT ok? |
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hf500
Moderator |
#10 erstellt: 31. Jan 2010, 19:08 | |
Moin, bei _dem_ Verstaerker koenntest du auch einen Luftkondensator einsetzen (wenn er denn passen wuerde ;-) und wuerdest es nicht hoeren. Wenn man es ueberhaupt hoeren wuerde..., egal, was es fuer ein Verstaerker ist. Wie gross der Einschaltplopp ist, ist von dem Ladekondensator erstmal unabhaengig, denn das ist der Ladestrom des Koppelkondensators. Der Ladekondensator liegt zwar im Wechselstromweg des Lautsprechers, aber nicht im Gleichstromweg. 73 Peter |
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Ars_Vivendi
Inventar |
#11 erstellt: 31. Jan 2010, 19:41 | |
Also meinst du "Klangtuning" in dieser Art und Weise ist Humbug? Bei Lautsprechern nimmt man ja im Signalweg auch nur Folien-Cs. Warum macht es da Sinn und im Verstärker nicht? Oder macht es da auch keinen Sinn? Wenigstens wäre ein Folien-C wahrscheinlich langlebiger, und wenn der Deckel eh schonmal runter ist... Also sprich ich kann den 1000µF-C bedenkenlos durch einen größeren ersetzen und der Plopp ist abhängig vom Koppel-C, also diesem mit 3,3µF? |
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hf500
Moderator |
#12 erstellt: 31. Jan 2010, 22:16 | |
Moin, nicht die 3,3µF im Eingang, sondern die 1000µF im Ausgang des Verstaerkers. Bei 3,3µ wuerde man da nichts hoeren.... Klangtuning mit Kondensatoren? Das wird man bei Verstaerkern nur erreichen, wenn der getauschte Kondensator defekt war und durch einen funktionierenden ersetzt wurde. Bei Lautsprechern ist das etwas anderes. Kondensatoren in Frequenzweichen werden umgeladen, also mit Wechselstrom belastet. Da koennen sich verlustarme Folienkondensatoren schon lohnen und sei es aus Lebensdauergruenden. Einen nennenswerten Strom im Verstaerker haben nur der Ladekondensator im Netzteil und die Auskoppelkondensatoren zu ertragen. Bei Kapazitaeten von 1000µ und mehr gibt es zu Elkos keine Alternative. Die kleinen Elkos haben nichts zu ertragen, ausser der Zeit. Nimmt man einigermassen vernuenftige Ware, (vielleicht auch 105°C Typen), dann werden die auch wieder 40 Jahre halten. 73 Peter |
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Ars_Vivendi
Inventar |
#13 erstellt: 01. Feb 2010, 22:55 | |
Hallo nochmal, kann mir nun noch jemand sagen, an welchem der beiden Potis ich drehen muss um die Spannungsaufteilung einzustellen? Aus dem Schaltplan wird mir das nicht so ganz klar. Die Potis sind auch mit so einem Kleber fixiert. Muss ich das nach dem Einstellen wieder irgendwie fixieren, damit es sich nicht mehr verstellen kann, beim Transport oder umstellen des Verstärkers? Und für´s Verständnis: Wofür ist diese Doppeldiode und der Thermistor? Ist das irgendeine Schutzschaltung? |
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