Sony CDP-X555ES mit "kochender" Servoelektronik

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-marcel-
Neuling
#1 erstellt: 06. Aug 2010, 18:13
Hallo,

bin jetzt an einen tollen Cd-Player Sony CDP-X555ES gekommen der nicht funktionierte(beim Cd einlegen gab es nur ein kratzendes/schleifendes Geräusch und nix passierte). Beim Öffnen stellte sich heraus das erstens der Magnet der die Cd von oben auf der Spindel fixiert fast vollständig entmagnetisiert war(wenige µT, direkter Vergleich mit einem X777ES, wo der gleiche Magne mehrere mT aufwies.).
Außerdem hatte sich im Laufe der Zeit wohl auf der auf dem Metallteller befindliche "Aufkleber", auf dem die Cd letztendlich aufliegt, fast vollständig gelöst, es waren nur noch ein paar Klebereste übrig.

Den Oberen Teil der Cd-Arretierung, also der Teil der in der Brücke hängt und die Cd von oben arretiert, hab ich bekommen und gewechselt. Bei dem "Metallteller" habe ich vorsichtig die Klebstoffreste entfernt und von einem defekten Sony den Aufkleber auf den Metallteller übertragen.

Also funktioniert der Cd-Player jetzt wieder einwandfrei, Cd's werden problemlos abgespielt, selbst total zerkratzte und mit Fingerabdrücken übersähte Rohlinge.
Das einzige Problem ist jetzt nurnoch, das der IC103, laut Servicemanual "SLED/TRACKING COIL DRIVE" (ein LA6523) auf dem Servo Board im Betrieb zwischen 90 - 105 Grad heiß wird - und das obwohl er laut Datenblatt nur bis 75 Grad Betriebstemperatur ab kann. Auch die Leiterplatte zeigt auch schon eine leicht dunkle Färbung um den Baustein.
Ich vermute da durch meinen Aufkleberwechsel die CD nicht mehr 100%ig plan aufliegt und so im Betrieb eine leichte "Unwucht" hat muss die Laseroptik ständig korrigieren und wird deshalb so heiß.

Meine Frage ist nun: gibts den "Aufkleber" für den Metallteller als Ersatzteil neu ? Ist sicher nur ein Centbetrag... Oder währe es vllt. das beste gleich den ganzen Spindelmotor zu tauschen? Der alte ausgeschlachtete Cd-Player schien die gleiche bzw. sehr ähnliche Arretierung zu haben. Aber der hat leider schin "geeiert".
Wenn man den X555ES beobachtet, würde ich mit bloßem Auge schätzen, das die Cd um einen knappen mm "wippt" bei der Wiedergabe. Ein minimales Wippen war aber auch beim völlig intakten X777ES zu beobachten. Bei den drei Bausteinen waren beim X777ES so 65 Grad im Betrieb zu messen.

Also so ist es ein tolles Teil der Cd-Player, aber ich hab wegen der Temperaturen ein ungutes Gefühl. Das oben und seitlich vollständig geschlossene Gehäuse machts auch nicht besser meiner Meinung nach. Was meint ihr dazu ?

MfG
marcel

PS: Wenn ich nach Ersatzteilen für den X555ES (Aufkleber, Antriebsstrang)suche, lande ich nur immer bei der (nicht mehr lieferbaren) Lasereinheit, habt ihr ein Tip wo sowas noch erhältlich ist ?

Nachtrag:
Hier noch ein paar Bilder damit ihr wisst was ich mit "Metallteller" meine
http://img412.imageshack.us/f/x555esspindel01.png/
http://img23.imageshack.us/f/x555esspindel02.png/
http://img340.imageshack.us/f/x555esspindel03.png/


[Beitrag von -marcel- am 06. Aug 2010, 18:35 bearbeitet]
hf500
Moderator
#2 erstellt: 06. Aug 2010, 18:29
Moin,
manchmal wuenschte ich mir, ich koennte auch Teslas messen ;-)

Dem IC sollte es eigentlich egal sein, ob es etwas Hoehenschlag der CD ausgleichen muss.
Ich wuerde mal vergleichen, was es fuer ein Signal zu verarbeiten hat. Moeglicherweise sind da "HF"-Reste im Servokreis unterwegs, die da nicht hingehoeren.
Ist der Focusoffset korrekt abgeglichen, oder muss das IC staendig einen Korrekturstrom schicken, um die Linse ueberhaupt in den Focus zu bekommen?
Stimmt die Plattentellerhoehe?

Ist das IC ok, oder hat es womoeglich einen Knacks (mal versuchen, die Ruheaufnahme zu messen)
Betriebsspannungen ok?

Man sieht, es koennen einem unendlich viele Moeglichkeiten einfallen ;-)

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 06. Aug 2010, 18:53 bearbeitet]
-marcel-
Neuling
#3 erstellt: 07. Aug 2010, 02:03
Ich hab mir nochmal die Spannungsversorgung angeschaut. Auf dem Servo-Board befindet sich ein roter 3-poliger Anschluß der eigentlich Gnd sowie +8V und -8V liefern soll - tut er aber nicht. Stattdessen kommen knapp +-12V an... das liegt doch keinesfalls in den Toleranzen oder ?

Für das Audio-Board sind jeweils +-20V vorgesehen, da kommen gute 21V was wohl zu verschmerzen währe vermute ich.

Also wenn ich mir die Powersupply Platine anschaue ist da ja außer den beiden Gratz-Brücken und ein paar Pufferelkos nicht viel drauf, also kein Spannungswandler oder dergleichen. Also wie kann die zu hohe Spannung zu Stande kommen ? Hoffentlich kein Windungsschluß in dem Trafo, das währe ja dann wirtschaftlicher Totalschaden oder ? Auf dem Typenschild hinten steht aber Eingangsspannung 220-230V.

MfG
Marcel
tri-comp
Stammgast
#4 erstellt: 07. Aug 2010, 06:24
Hi,

In the service-manual connector CN908 from the power-supply board is shown to carry +/-8V but this is an error.
The spindlemotor driver-IC, position IC104, LA6523 receives this voltage directly at pin16(+) and pin4-5-11-12(-) and the manual shows the measured voltages here to be +11V and -11.5V.
Most likely the spindlemotor is worn-out and requires too high drive-currrent.
Spindlemotor is partno.: X-4927-605-3
This is the complete base-assembly where the motor is fixed to. The motor itself is not available.
I can help with the manual if you want to go deeper into the problem

mfg,

/tri-comp
cmoss
Inventar
#5 erstellt: 07. Aug 2010, 07:26
Hallo,

@Peter


manchmal wuenschte ich mir, ich koennte auch Teslas messen


Mein Android-Handy kann das mit einer App, inwieweit diese Meßwerte aber mit der Realität übereinstimmen, mag bezweifelt werden

Gruß
Claus
-marcel-
Neuling
#6 erstellt: 07. Aug 2010, 14:50
Heute Vormittag hat sich nun einer der 3 LA6523 (IC104, Loading/Spindle Motor Driver) komplett verabschiedet. Ich hab mit offenem Gehäuse CD gehört und während des 2. Tracks setzt plötzlich die Musik aus und die CD beginnt auf maximale Umdrehungszahl zu beschleunigen. Als ich aufgestanden bin und nachgesehn hab hat Pin 3 von IC104 kurz geglüht, dann hab ich sofort den Stecker gezogen.
Hab jetzt schon das halbe Inet abgegraßt und Pollin, Reichelt, etc. per E-Mail angefragt, aber außer einem Großhändler der gleich 8850 Stück verkauft, ist das Teil wohl nicht in D zu bekommen oder ? Gibts für das Teil vllt. einen Nachfolger oder Ersatz ? Oder wurde der vllt. noch in billigeren Playern verbaut ? Ist ja laut Datenblatt ein einfacher(?) Dreikanal-OPV oder ?
Bin für jeden Tipp dankbar ...

MfG
Marcel
Bertl100
Inventar
#7 erstellt: 07. Aug 2010, 15:17
Hallo,

Ersatz weiß ich spontan jetzt auch keinen. Aber Sony hat den bestimmt in mehreren Geräten verbaut.
Google sagt, dass er auch im CD-P X333ES drin ist.
Ist so einer billig aufzutreiben?

Nun, es ist zwar nur ein 3-fach OP, aber er kann 500mA am Ausgang treiben. Da wird dann die OP-Auswahl schon erheblich enger.

Der OP soll lt. Datenblatt aber auch eine Übertemperaturschutzschaltung haben! Offenbar ist diese nicht besonders wirkungsvoll ... ;-)

Gruß
Bernhard
-marcel-
Neuling
#8 erstellt: 07. Aug 2010, 16:46
Wenn ich nen X333ES kriegen würde, würde ich vermutlich keine Bastelversuche unternehmen und den hinstellen

"Der OP soll lt. Datenblatt aber auch eine Übertemperaturschutzschaltung haben! Offenbar ist diese nicht besonders wirkungsvoll ... ;-)" diese Frage habe ich mir auch gestellt als mir dir Brandblase auf meinem Finger betrachtet hab, aber was nimmt man nicht alles in Kauf ...

Kann mir auch nicht vorstellen das es für das Teil weder Nachfolger noch Nachschub geben soll... im schlimmsten Fall muss ich wohl warten bis jemand mal nen kaputten als Ersatzteillager verkauft, das währe natürlich auch toll.


MfG
Marcel

PS: Bei Hifi-Leipzig.de steht ein X559-ES für 360 Eus drin, scheint der direkte Nachfolger von meinem zusein, oder täusche ich mich? Preis ist aber saftig oder was meint ihr ?
-marcel-
Neuling
#9 erstellt: 07. Aug 2010, 21:16
So ich löse mal auf:

Das was geglüht hat war nichts weiter als ein winziger Metallsplitter zwischen den 2 Pins(fragt mich nicht wie der während!!! der Cd-Wiedergabe dahin kommt), und das eine davon war ausgerechnet der Ausgangspin für den Spindelmotor - deswegen hat auch die Cd hochgedreht wie blöd ... man wer soll darauf kommen ?
Für die 3 OPVs hab ich jetzt einfach einen Slot1-Kühlkörper (gabs bei den alten Katmai-PentiumIII's) in 3 Teile gesägt und jeweils mit 2-Komponenten-Wärmeleitkleber fixiert. Das sieht zwar jetzt stümperhaft aus, damit hab ich die Temperatur jetzt von 95-110 Grad auf 30-45 Grad bekommen
Auch wenn mir klar ist das die eigentliche Ursache damit vermutlich nicht behoben ist.
Jedenfalls bin ich jetzt froh wie Huf das das Biest endlich läuft Danke an alle die geholfen haben

Gruß Marcel

PS: Hier noch Vorher-Nachher-Bilder und ja ich weiß es sieht grausam aus, tut aber und nur das zählt für mich nach 3 durchgemachten Nächten

vorher: http://img338.imageshack.us/f/vorher.png/
Orginalkühler ab: http://img251.imageshack.us/i/chips.png/
nachher: http://img9.imageshack.us/i/nachher.png/


[Beitrag von -marcel- am 07. Aug 2010, 21:46 bearbeitet]
tri-comp
Stammgast
#10 erstellt: 07. Aug 2010, 22:06
Sony sell this part here:

https://www.services...mber-875982311.aspx#

Sony partno. for LA6523 = 875982311

mfg,

/tri-comp
Bertl100
Inventar
#11 erstellt: 08. Aug 2010, 13:02
Hallo Marcel,

mein lieber Schwan! Mit den Kühlkörpern stellst du ja manch Endstufe in den Schatten ;-)

Nein, gut Arbeit!
Die Frage für mich ist, wie viel Wärme du so wirklich aus den ICs rausbekommst. Das Plastikgehäuse ist hierzu eigentlich ziemlich schlecht geeignet! Die meiste Wärme kommt aus den Kühlfahnen raus (bildlich gesprochen). Da ist der Rth zur Sperrschicht am geringsten.
Aber klar, das ist natürlich schlecht zu realisiseren.
Du müßtest an die Fahnen was zusätzliches anlöten, Kupferstege, die dann wiederum in einen Kühlkörper zur Entwärmung münden.

Gruß
Bernhard
-marcel-
Neuling
#12 erstellt: 08. Aug 2010, 13:48
Na bei Kühlkörper sag ich mir immer kleckern nicht klotzen, solange sie nicht zu schwer werden und so vllt beim Transport die Elektronik beschädigen. Hier ist es ja besonders ärgerlich da Sony anscheinend ganz eigene Vorstellungen hat wie man in einem, außer von unten, geschlossenem Gehäuse eine ausreichende Konvektion erreichen will. Beim X777ES hat es sich ja ähnlich verhalten, da sind mit geöffnetem Gehäusedeckel auch die IC's ca. 65 Grad heiß geworden, und das ist, da ein Messegerät, wirklich absolut unverbastelt und wenig gelaufen.
Da sich selbst mit den größten Kühlkörpern aber bei quasi abgeschlossenem Gehäuse irgendwann ein Hitzestau entwickelt, dachte ich lieber ne halbe Nr. größer.

Eine Idee hab ich aber jetzt: falls nicht zuviel Leistung verloren geht, könnte man die 3 ICs einfach aus der Platine auslöten und direkt ein eine der Kupfer-Seitenwände ankleben, damit missbraucht man die als Riiiiiesen-Kühlkörper Dafür würde sich die zB Rückwand anbieten, und man könnte von außen, falls die Kupferwand alleine wegen der geringen Materialdicke nicht ausreicht, noch die Alukühlkörper platzieren, da hat man die Hitze gleich da wo sie hingehört - nämlich außerhalb vom Gehäuse.

Na meine erste Idee war ja nicht die Alukühlkörper direkt auf die ICs zu kleben, sondern dir original Kupferkühlbleche (siehe erstes Foto) oben glatt zu biegen, das ich quasi eine "plane" Oberfläche habe wo ich dann die Alukühlkörper draufklebe...
Denn die orginalen Kupferkühlbleche sind direkt mit den von dir erwähnten Stegen verlötet gewesen und wenn ich jetzt so drüber nachdenke macht das auch Sinn
Die Kunst wird nur erstmal die Kühlkörper wieder zu entfernen, als ich das bei meiner Satkarte probiert habe, hing dann am Kühlkörper der Chip aus dem Tunermodul mit dran allerdings war das auch kein PDIP sondern TQFP Gehäuse, die werde ich mit Sicherheit nicht mehr überdimesional bekleben

Mal sehen, werde ihn eh nochmal aufschrauben müssen, denn wie ich gestern Nacht festgestellt habe flackert das Display manchmal ein wenig, ich hoffe es ist nur eine kalte Lötstelle.

Gruß,
Marcel

PS: Man ich war happy gestern Abend weil ich dachte soo jetzt geht er und ich kann ihn stehen lassen und damit Musik hören bis er auseinander fällt... aber auf was für Ideen ihr mich wieder bringt, juckts mir gleich wieder in den Fingern
Bertl100
Inventar
#13 erstellt: 08. Aug 2010, 14:30
Hallo Marcel,

ich würde die ICs nicht fernab der Platine auf das Gehäuse kleben. Dabei ist durch die längeren Leitungen zu den ICs Beinen die Gefahr von Schwingneigungen groß.
Das sind ja OPs, mit einer relativ hohen Leerlaufverstärkung, die durch die Beschaltung "gezügelt" wird.
Ist jetzt die Beschaltung über 10cm lange Leitungen angeschlossen, können die Induktivitäten der Leitungen und die Kapaztität der Leitungen zueinander hochfrequentes Schwingen erzeugen -> ich würde das gar nicht erst ausprobieren.
Außerdem könnte die hitzgeschädigte Platine das Auslöten unnötig übel nehmen!
Ich würde die originalen Kupferkühler wieder einbauen. Und dann würde ich (persönlich) vielleicht kleinere Kühlkörper oben draufkleben (Wäremleitkleber).

Gruß
Bernhard
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