Yamaha ax 550 hat keinen Bass mehr

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Kladderadatsch
Neuling

#1 erstellt: 21. Jan 2013, 19:19

Hi liebes Forum,

ich habe folgendes Problem:
Seit der letzten Party funktioniert scheinbar die Bassendstufe meines Verstärkers nicht mehr.
Den Verstärker hatte ich mir für kleinere Partys in unserer Küche gekauft und dazu auch wirklich extrem billige Boxen besorgt. Ich dachte mir schon, dass die nicht lange halten, wollte aber auch keine Teuren auf Partys benutzen.
Die Tieftöner waren dann irgendwann durch, was mich hatl auch nicht verwundert hatte.

Nun hat mir ein Freund seine alten Boxen überlassen. Von den technischen Daten müssten die eigentlich zu meiner Anlage passen, war dann beim testen dann aber doch überrascht, wie wenig tiefe töne da raus kamen. Von der technischen Seite aus und auch von der Größe her kenne ich da schon andere Klangbilder. Also probierte ich die zwei Lautsprecher an 2 unterschiedlichen Verstärkern im Freundeskreis aus und stellte fest, dass da doch mehr Tiefen in den Lautsprecher waren, als bei mir. Andersrum wars genau so, mit den Lautsprechern meiner Freunde hatte ich auch keine Tiefen bei meinem Verstärker.

Ich habe jetzt schon ein wenig im Internet rumgesucht, aber nichts gescheites gefunden.
Ich habe das Gerät aufgeschraubt und mir die Platinen angeschaut, aber nichts sah verdächtig aus.
Daher frage ich jetzt hier im Forum, ob irgendjemand weiß woran das liegen kann.

Fehlerbeschreibung in Kurz:
Unterschiedliche Boxen mit ca. gleichen technischen Belastbarkeit ergaben beim Klangbild keine tiefen Herzzahlen
Der Gain für die Bassregelung hat absolut keine Wirkung
Die PURE DIRECT - Stellung, die tehoretisch den eingebauten Equalizer umgeht + Gainregelungen am PC ergaben ebenfalls nichts.
Die Tieftöner der Boxen werden auf jeden Fall angesprochen, aber nur in den Herzbereichen, die zum Mitteltöner gehören.

Falls es sowas wie eine Teildefekte Endstufe gibt, wo nur Bässe ausfallen, oder jemand eine Ahnung hat woran es liegen könnte, sagt bitte bescheid.

Jan

Joschi55
Stammgast

#2 erstellt: 21. Jan 2013, 19:38

Kladderadatsch schrieb:

Hi liebes Forum,

Fehlerbeschreibung in Kurz:
Unterschiedliche Boxen mit ca. gleichen technischen Belastbarkeit ergaben beim Klangbild keine tiefen Herzzahlen
Der Gain für die Bassregelung hat absolut keine Wirkung
Die PURE DIRECT - Stellung, die tehoretisch den eingebauten Equalizer umgeht + Gainregelungen am PC ergaben ebenfalls nichts.
Die Tieftöner der Boxen werden auf jeden Fall angesprochen, aber nur in den Herzbereichen, die zum Mitteltöner gehören

Jan

Es läßt mich vermuten, dass was kaputt ist aber aus der Ferne wird das schwer zu beurteilen sein. -> Werkstatt

Kladderadatsch
Neuling

#3 erstellt: 28. Jan 2013, 21:51

Weiß denn keiner, ob es bei Yamaha einer interne Weiche für verschiedene Frequenzen gibt?
Oder ob man das Problem vieleicht eingrenzen kann auf einen Defekt im Equalizer, dem Eingangskanalwähler, der Endstufenplatine, defekte Kabel zwischen Paltinen, kalte aufgebrochene Lötstellen?

bukongahelas
Inventar

#4 erstellt: 28. Jan 2013, 23:16

Amps wie dieser Yamaha verstärken von 20-20000 Hz also Fullrange.
Keine interne aktive Weiche.
Hör den Yamaha mal nur mit Kopfhörer und CD-Player ab .
Keine Boxen angeschlossen.
Die Miniklinkenbuchsen/Stecker von PC-Soundkarten , MP-3 Playern etc sind absoluter Schrott die solche Tonübertragungsfehler produzieren.
Also einen CD-Player mit Cinchbuchsen direkt an den Amp anschließen.
Wenn der Fehler sich weiterhin zeigt , alle Schalter und Potis sehr oft betätigen . Wenns besser wird dann Kontaktspray Teslanol T6 in Schalter+Potis sprühen.
Weitere mögliche Fehlerursache können verschmutzte Kontakte des Lautsprecherschutzrelais sein.
Es sieht aus wie eine Plastik-Streichholzschachtel oft in der Nähe des Kühlkörpers oder der LS-Klemmen verbaut.
Es klickt ca 5s nach PowerOn.
Wenn der Fehler sich zeigt , dann mit Plastikstab auf dieses Relais klopfen.
Wirds dann besser sinds die besagten Kontakte. Relais erneuern oder Öffnen und Kontakte reinigen.
bukongahelas

Poetry2me
Inventar

#5 erstellt: 29. Jan 2013, 00:15

Vielleicht hilft das Blockschaltbild des Yamaha AX-550 bei der Fehlersuche?

- Poetry2me

Kladderadatsch
Neuling

#6 erstellt: 29. Jan 2013, 23:11

Vielen Dank für die Tips, werde das die nächsten Tage ausprobieren

Kladderadatsch
Neuling

#7 erstellt: 31. Jan 2013, 00:40

Ich habe es heute erst nur geschaft mal den Verstärker ohne Boxen nur mit Kopfhörer zu benutzen.
Ich habe dabei kleine Inear und große Sennheise HD 215 benutzt, Bei beiden habe ich deutelich die unterschiede beim Bassgain gemerkt. Bei den Boxen blieb jedoch die Einstellungen des Bassgains ohne wirkung.
Lässt dass auf was schließen?

michi1106
Stammgast

#8 erstellt: 05. Feb 2013, 00:46

Sehr schöner Verstärker. Ist doch eigentlich viel zu schade um ihn an billigen Boxen zu betreiben oder ihn auf einer Party zu schinden :-7

Der Kopfhörerausgang ist für gewöhnlich über Widerstände direkt parallel zu den Lautsprecherausgängen geschalten. Wenn also festgestellt werden kann, dass dies bei deinem Verstärker ebenso ist (einfach Leitungen nachverfolgen) und dann am Kopfhörerausgang alles in Ordnung ist, dann kann es ganz eventuell ein Kontaktproblem am Ausgang sein, das halte ich aber für sehr unwahrscheinlich - alle Kontakte nachlöten und mit Krokoklemmen die Lautsprecher testweise innen am Verstärker anhängen um die LS-Buchsen zu umgehen.

Als zweites Mittel der Fehlereingrenzung prüfen ob von der Vorstufe ein "sauberes" Signal kommt. Im Gerät gibt es irgendwo die Schnittstelle wo symmetrisch oder asymmetrisch das fertig präparierte Audiosignal von der Vorstufe in die Endstufe gelangt. Wenn du Glück hast findest du diese (meistens ist es ein dreiadriges Kabel welches von der Platine der Gerätefront auf die Endstufenplatine geht). Hier kann man (SEHR VORSICHTIG!) ablöten und auch nur wenn man sich wirklich sicher ist dass es auch tatsächlich das Audio-In der Endstufe ist!! und mit großem einstellbaren Vorwiderstand ein Testsignal z.B. aus einem MP3-Player einschleusen um so festzustellen ob die Endstufe selbst das Problem ist oder die Vorstufe.

Meine große Vermutung ist, dass Kondensatoren in der Endstufe durch die Überbelastung Schaden genommen haben. Da bei Kopfhörern nur eine verschwindend geringe Leistung von schätzungsweise 0,5 bis 2 Watt fließt, wirkt sich der Schaden hier nicht so stark aus.

mfg

Poetry2me
Inventar

#9 erstellt: 05. Feb 2013, 08:07

Hallo Kladderadatsch,

bukongahelas und michi1106 haben Dir ja schon mal Tipps gegeben, wo man generell nach defekten Teilen suchen könnte.
Ich muss gestehen, dass auch ich zunächst nach generellen Defekten gesucht hätte, die sich u.a. Nebeneffekte im Frequenzgang hätten, oder es mit Testsignalen direkt am Endstufeneingang probieren würde.

Hier noch - von der Theoretischen Seite aus betrachtet - ein paar Überlegungen:

Die PURE DIRECT - Stellung, die tehoretisch den eingebauten Equalizer umgeht + Gainregelungen am PC ergaben ebenfalls nichts.

Damit scheidet dei Klangregelung aus. Siehe auch Blockschaltbild.

Es wundert mich, dass dieser Fehler auf beiden Kanälen auftritt. Das kann eigentlich nicht sein. Es kann nur auf einen Kanal beschränkt sein, wenn es auf ein defektes Bauteil zurückgeführt werden soll.

Außer der Klangregelung gibt es nur eine andere Schaltung im Verstärker, wo Du eine Frequenzgangbeeinflussung hast, nämlich der Phono-Equalizer, der nur für Plattenspielersignale vorgeschaltet ist.
Falls Du also einen Plattenspieler an einen normalen Line-Eingang angeschlossen hast, dann fehlt die RIAA Entzerrung und damit fehlt die Bassanhebung. Das ist es bei Dir aber nicht, denke ich?

Wenn diese beiden Punkte geklärt sind, müssen wir uns einzelne Bauteile ausdenken, welche defekt sein könnten. Da gäbe es dann schon welche, aber eben immer nur einmal pro Kanal.

- Poetry2me

cmoss
Inventar

#10 erstellt: 05. Feb 2013, 10:01

Hallo,

mir scheint die Sache auch reichlich mysteriös. Normalerweise würde ich sagen: Lastwiderstände dran, 1Khz Rechtecksignal hinein und dann sieht man am Oszi eh sofort, was hinten rauskommt.
Mit einer guten (nicht Notebook-, weil die sind Schrott) Soundkarte und etwas Software läßt sich das aber so halbwegs auch per PC erledigen. Jedenfalls solltest Du das Ausgangssignal VOR dem Lautsprecherrelais messen, wenngleich auch mir die Tatsache, daß es der Fehler auf beiden Kanälen auftritt, seltsam erscheint. Jedenfalls sollte ein objektives Meßergebnis herbeigeführt werden. Ohne das wird das Rätsel meines Erachtens kaum zu lösen sein -wenn es denn überhaupt eines gibt.
Was ist eigentlich mit Bassgain gemeint, soll das die Verstärkung der Bässe sein?

Ich halte es absolut nicht für sinnvoll, irgendwelche (Billig-)Lautsprecher anzuklemmen und danach den Klang des Verstärkers beurteilen zu wollen.

Meine persönliche Meinung ist, daß diese Yamahas viel zu schade dafür sind, daß man sie auf Parties verheizt. Das sind HiFi Verstärker und HiFi hat mit Party überhaupt nichts zu tun.

Gruß
Claus

bukongahelas
Inventar

#11 erstellt: 05. Feb 2013, 21:48

Sofern man einen Hifi Amp zusätzlich mit Lüfter kühlt und nicht ins Clipping(=Überlast) treibt kann man ihn durchaus Dauerpower auf Parties betreiben.
Ist ja nicht anders als ob man ihn testweise an 4-8 Ohm Heizwiderstand mit sinus bis kurz vor clipping im Test nach Reparatur solange laufen läßt , bis die Kühlkörper ca 60°C erreichen.
Das Limit ist also die Abwärme , nicht die elektrische Belastung.
Durch Anpusten wird ein Kühlkörper praktisch 10x so groß oder mehr.

Möglichst viele Amps einsetzen , jeder mit 2 Boxen die powermäßig zu ihm passen.
Die Amps über Tape-Out(Amp1) -> Tape-In(Amp2) in Kette schalten , Signal "daisy chain" durchreichen.
Am Anfang der Kette einen Mixer , alten Cassettenrecorder ,Vorverstärker
oder nur ein Volumepoti schalten um alle Amps gleichzeitig einzustellen.
Die einzelnen Amps so mit ihrem Volumesteller einpegeln , daß sie zu ca 80% ausgesteuert sind wenn die Mixerfader auf max stehen. 20% Reserve.
So hat man schnell eine Partyanlage mit mehreren 100 Watt zusammen , die durchhält und trotz Fullpower auch bei technisch gefühllosen DJs keine Schäden nimmt.
bukongahelas