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Kleiber, Carlos: Der "Schwierige"+A -A |
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Autor |
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Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht |
#1 erstellt: 12. Apr 2004, 20:33 | |
Hallo Forianer, Irgendwie habe ich mich immer gefragt: Was ist so besonderes an diesem Dirigenten ? 1930 in Berin, als Sohn des berühmten österreichischen Dirigenten Erich Kleiber geboren. studierte er Musik in Buenos Aires, wo er seit 1935 lebte. Er war Dirigent an mehreren deutschen Opernhäusern, wie auch in Wien und Zürich, sowie Gastdirigent mehrere europäischer Orchester und in Bayreuth. Seine Plattenaufnahmen sind, verglichen mit anderen Dirigenten, nicht sehr zahlreich. Er steht im Ruf, "schwierig" zu sein und ausserdem ein Perfektionist. Dennoch, oder gerade deshalb, genießt er bei vielen Musikfreunden Kultstatus, daß sogar Privatmitschnitte seiner Aufführungen vermarktet werden können. Ich besitze eine recht gute Freischütz-Aufnahme mit ihm, und erinnere mich an eine "La Traviata" auf LP, die ich einst hatte. Aber bei Opern tragen ja allein die Sänger einen Gutteil zum Erfolg bei. Die oft erwähnte 5./7. Beethoven auf DGG hab ich nich angeschafft, weil des öfteren ein eher unterdurchschnittlicher Klang beschrieben wurde. (Ausserdem hab ich ein Dutzend Einspielungen der 5. - mindesten) Und daher kommt die Frage: Was findet Ihr and diesem Dirigenten außergewöhnlich, welche CDs habt ihr vom ihm? Und welche sollte man haben ?? Gruß Alfred |
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Antracis
Stammgast |
#2 erstellt: 12. Apr 2004, 21:08 | |
Bezüglich des Kultstatus von Kleiber habe ich mir oft die ketzerische Frage gestellt, was wohl erst für ein Kult um Karajan entstanden wäre, wenn er sich ebenfalls auf seine 20 legendärsten Aufnahmeprojekte beschränkt hätte. So ist z.B. Krystian Zimerman ebenfalls in den letzten 10 Jahren klug genug gewesen, sich auf wenige sorgsam vorbereitete Aufnahmen zu beschränken mit dem - verdienten - Erfolg. Kurz und knapp formuliert: Ich halte Kleiber für einen Ausnahmekönner, der allerdings vielleicht manchmal ein wenig zu viel aus dem Kreise der anderen Ausnahmedirigenten herausgehoben wird, die weniger gewissenhaft an Ihren eigenen Diskographien gearbeitet haben bzw. z.B. durch eine feste Bindung an ein Orchester - welche Kleiber ja weitgehend abgelehnt hat - gezwungen waren, sich zwecks Repertoirepflege auch des öfteren auf unbekanntes Terrain zu begeben und die eigenen Grenzen zur Schau zu stellen. Zu seinen Aufnahmen: Ich halte seine 77er Traviata für absolut maßstabssetzend. Im Gegensatz zu Alfreds Aussage glaube ich, dass selbst eine handvoll herausragender Sänger ohne den ordnenden Geist des Dirigenten recht wenig bewirken kann. Die Aufnahme besticht durch musikalische Spannung zu jeder Zeit. Das rhythmische Moment ist für mich so stark präsent - und zwar durchgehend, nicht nur in den berühmten Arien und Duetten - , dass ich mich daran gar nicht satt hören kann. Und derart transparent musiziert, dass hier wirklich das Orchester gleichwertiger Partner der Sänger ist, von "Begleiter" keine Spur. Natürlich ist die Besetzung mit Domingo, Cotrubas und Milnes erlesen, aber ich habe alle diese Sänger auch schon wesentlich glanzloser erlebt - und zwar musikalisch, stimmliche Indisposition ist nicht gemeint. Seine Einspielung der vierte Sinfonie von Brahms ist ebenfalls eine meiner Lieblingsaufnahmen. Hier überzeugt mich ebenfalls das Gesamtkonzept. "Markante" bzw. "Originelle" Interpretationsmerkmale sucht man vergebens, aber spannend von Anfang bis Ende, mit einer fulminanten Passacaglia als Abschluss. Da ist einfach ein solider musikalischer Grundpuls, von dem aus gearbeitet wird. Ich könnte nicht sagen, dass diese oder jene Stelle besonders gelungen ist, es ist einfach der Gesamteindruck, der sich mir allerdings auch erst beim mehrfachen Hören erschlossen hat. Das Werk entwickelt sich halt über die Sätze grandios. Bei lediglich 4 Minuten probehören ist man eventuell enttäuscht. Gruß Anti [Beitrag von Antracis am 12. Apr 2004, 21:18 bearbeitet] |
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kleinerhanswurst
Ist häufiger hier |
#3 erstellt: 13. Apr 2004, 06:08 | |
Ganz ketzerisch: Keine, wenn es das gleiche Repertoire auch von seinem Vater eingespielt gibt. Gilt zumindest für Beethovens 5. und 6., die dem Papa wesentlich besser gelingen. Spannend ist jedoch Carlos' Aufnahme von Mahlers Lied von der Erde, Beethoven 4 oder Schubert 3. Für die viel gerühmte Beethoven 5/7 kann ich mich bedingt erwärmen. Zwar halte ich die 7. auf dieser Scheibe für deutlich besser gelungen als die 5., beide rangieren für mich jedoch ziemlich weit hinten. Hans |
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BigBerlinBear
Stammgast |
#4 erstellt: 13. Apr 2004, 07:15 | |
Als ausgesprochenem "Muffel", was die beethovensche Sinfonik angeht, reisst mich Kleibers 1982ger 4. (meine Beethoven-Lieblingssinfonie) doch glatt immer wieder vom Hocker |
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sound67
Hat sich gelöscht |
#5 erstellt: 13. Apr 2004, 07:36 | |
Es wurde schon angedeutet: Um als ein wirklich "großer" Dirigent in die Geschichtsbücher einzugehen, dazu war und ist Kleiber jun. Produktion zu beschränkt und unstet, sein Repertoire wohl auch zu schmal. Aber das hat ihn eh nie interessiert, denn er hatte es bestimmt auch finanziell nie nötig. Gruß, Thomas |
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AchimC
Ist häufiger hier |
#6 erstellt: 14. Apr 2004, 17:23 | |
Hallo, also was hier überwiegend über die vielzitierte 5. (und 7.) Beethoven von Kleiber gesagt wurde, kann ich nur sehr schwer nachvollziehen. Ich habe auch knapp 10 Einspielungen von ihr, aber die vonm Kleiber ragt für mich - trotz Szell und Reiner, die ich ebenfalls hervorragend finde - doch so deutlich heraus, wie das nur bei wenigen anderen meiner CDs der Fall ist. Aber wie beschreibe ich's? Ich tue mich immer recht schwer damit, meine musikalischen Eindrücke für andere nachvoll-ziehbar zu beschreiben, so auch diesmal. Ich versuch's mal so: Kleiber's 5. Beethoven ist leichter, beschwingter, singender als alle anderen, die ich kenne, dabei aber dennoch absolut perfekt in Struktur, Dramatik und "Lenkung" des Orchesters. Überhaupt habe ich bei dieser Aufnahme wie bei kaum einer anderen das Gefühl, hören zu können, wie absolut überzeugt und willig das Orchester sich dem Dirigenten "ausliefert". Alfred, auch wenn's schon ein Duzend ist - diese solltest Du Dir noch antun, ich kann mir nicht vorstellen, dass Du es bereust. Sie kostet als DG-Original ja auch nicht so furchtbar viel. Die Begeisterung für die 4. Brahms kann ich wiederum nicht teilen, ich finde vor allem die Klangqualität ziemlich "muffig", habe aber auch zugegebenermaßen grundsätzlich meine Probleme mit Brahms' Symphonien. Die Einspielung der 5. Beethoven von Kleiber sen. kenne ich nicht, aber die gibt's ja sicher auch nicht in Stereo, und da bin ich halt sehr intolerant... Gruß |
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Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht |
#7 erstellt: 14. Apr 2004, 18:26 | |
Hallo Achim, Ich habe viel Gutes über die 5/7 Kleiber gehört. Lediglich gelegentlich wurde die Klangqualität bemängelt. Deshalb hab ich sie bis heute noch nicht. Aber ich hab gesehen, wir haben in Bezug auf Klangqualität ähnliche Maßstäbe: "Audiophile Klassikfreunde sind ja arm dran, das ganze Leben die selben 8 Cd spielen zu müssen -- einfach frustrierend. Ein gewisser Mindeststandard sollte aber sein (ausgenommen: historische Einspielungen) Ich finde es gar nicht schlecht wie Du deinen Eindruck in Worte fasst, man kann sich was vorstellen. Mit Brahms hatte ich auch lange Zeit Probleme, aber das ist nun überwunden. Auch im Konzert klingt er nämlich eher kompakt, nicht so durchhörbar, wie wir es von der Platte erwarten.... Grüße aus Wien Alfred |
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cr
Inventar |
#8 erstellt: 14. Apr 2004, 19:14 | |
Ich habe nur die 4. Brahms mit ihm. Die 7. Beethoven hat wer in der Familie, somit kenne ich sie. Aber ich wollte keine weitere Beethoven-Symphonie, daher habe ich sie mir nicht gekauft. Brahms klingt tatsächlich auch live meist kompakt. Ich habe schlechtere Aufnahmequalitäten als bei der Kleiber-Brahms gehört. |
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Hilda
Stammgast |
#9 erstellt: 15. Apr 2004, 07:22 | |
Hallo, ähnlich wie AchimC teile ich die Vorbehalte gegen Kleibers 5. Beethoven nicht. Diese CD gehört für mich ganz klar zu den 'desert island discs'. Niemand den ich kenne arbeitet die Brutalität des ersten Satzes so heraus wie Kleiber, keiner kässt die Hörner im dritten Satz so herrlich im ff das Thema durchblasen wie er. Das muss man nicht mögen - ich liebe es Trotzdem ist immer noch Platz für die fünften von Giulini (Los Angeles), Szell (Concertgebouw) und Blomstedt (Dresden). Die siebte fällt da IMHO eher etwas ab, aber immer noch auf sehr hohem Niveau. Ebenfalls nicht nachvollziehen kann ich die Begeisterung für Kleibers Freischütz. IMHO wird Kleiber in so ziemlich allen Belangen von Keilberths über vierzig Jahre alter Aufnahme übertroffen. Kleiber nimmt hier teilweise aberwitzige Tempi, die zwar perfekt dargeboten werden aber so wohl auf keiner echten Opernbühne realisierbar wären... Zudem sind die Sänger auf der alten Keilberth-Aufnahme IMHO deutlich besser. Man höre sich nur einmal die Grümmer oder Karl Christian Kohn gegenüber der Janowitz oder Adam an. Auch die Ausführung der Dialoge durch Schauspieler erzeugt bei Kleiber einen Bruch der auf der Keilberth Aufnahme nicht vorhanden ist. Mir ist auch nicht klar, warum das gemacht wurde - Kleiber hat ja ausschliesslich deutschsprachige Sänger. Im großen und Ganzen halte ich Kleiber für einen teilweise genialen Dirigenten mit VIEL zu kleinem Repertoire. Von den Kleiber-Aufnahmen, die ich besitze wären die folgenden auf meiner absoluten Hitliste: Schubert 3./8. Beethoven 5. Beethoven 4. La Traviata OK aber nicht herausragend: Brahms 4. Tristan Freischütz Beethoven 7. Gruss Klaus |
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BigBerlinBear
Stammgast |
#10 erstellt: 15. Apr 2004, 07:30 | |
ich denke, Kleiber beschränkt sich einfach auf die Werke, bei denen er sozusagen "sattelfest" ist und mühelos lästige "Konkurrenten" abschütteln kann. Er betreibt das Dirigieren als Hobby und nicht zum Broterwerb |
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Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht |
#11 erstellt: 15. Apr 2004, 11:24 | |
@ hilda Bezüglich Freischütz: Ich kenne die Keilberth-Aufnahme nicht, habe überhaupt nichts mit Keilberth. Solch ein Forum (vor allem solange es noch nicht "zusammengewachsen" ist) ist ja ein wunderbares Instrument, Lücken in seiner Sammlung aufzuzeigen. Im kleinen Bekanntenkreis hingegen, empfiehlt eine dem anderen immer wieder selbst bevorzugte CDs, so lange, bis sich ein "kollektiver Geschmack" herauskristallisiert hat, und alle die Gleichen Interpreten im Schrank stehen haben... Nun eine Frage und ein paar Antworten: Die Frage ist: Wie stehts denn mit der Aufnahmequalität. Aufnahmen aus 1958 können sehr platisch und natürlich, aber gelegentlich auch dumpf und verhangen, mulmig klingen...? Die Antwort auf die Frage nach den Dialogen, die durch Schauspieler gesprochen wurde ist leicht erklärt. Es war eine Mode (ich sag mal eine Unart), die seit den frühen 60ern immer wieder Anwendung fand, und den Studiocharakter gegenüber der Bühne noch betonte (und es auch sollte) Man war damals stolz, daß man nicht mehr auf eine Bühne angewiesen war. Man propagierte die Schallplatte (ab Stereo) als jenes Medium, daß einen eigenen Kunstanspruch habe, und sich von natürlichen Gegebenheiten wie Raumakustik, Disposition der Sänger und ähnlichen Imponderabilien loslösen konnte. Andere Philosophien ließen die Sprechstellen bei Opern-Gesamtaufnahmen generell weg, und beschränkten sich auf die Musiknummern. Grüße aus Wien Alfred |
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Hilda
Stammgast |
#12 erstellt: 15. Apr 2004, 19:01 | |
@Alfred der Kleiberth Freischütz ist klanglich einwandfrei - natürlich rauschts aber im ganzen halte ich die Aufnahme für natürlicher als jene von Kleiber. Gruss Klaus |
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Norbert2
Ist häufiger hier |
#13 erstellt: 16. Apr 2004, 22:40 | |
Hallo Klaus, es mag ja angehen, daß die Keilberth-Freischütz-Aufnahme neu aufbereitet wurde, aber meine CD-Einspielung klingt wirklich wie aus 1958-recht rauschend und dumpf, im Frequenzband etwas beschnitten. Die Qualität der Sänger und des Dirigats (im besten Sinne romantsich) machen die naturgegebenen Einschränkungen allerdings mehr als wett. Rudolf Schock ist eine Erfüllung als Max, auch in den gesprochenen Passagen. |
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Hilda
Stammgast |
#14 erstellt: 17. Apr 2004, 09:36 | |
Hallo Norbert, dann liegt das vielleicht an meinen alten Ohren Im Gegensatz zu Kleiber klingt Keilberth IMHO sehr natürlich. Habe sie mir gestern noch mal angehört. Ich habe weitaus schlechter klingende Aufnahmen aus jüngerer Zeit... Gruss Klaus |
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Norbert2
Ist häufiger hier |
#15 erstellt: 17. Apr 2004, 23:54 | |
Naja, es kann ja auch wirklich angehen, daß die EMI die Keilberth-Aufnahme noch einmal neu aufbereitet hat. |
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op111
Moderator |
#16 erstellt: 18. Apr 2004, 21:49 | |
Hans:
Hallo Hans, das finde ich gar nicht so ketzerisch. Erich Kleibers Aufnahmen der Beethoven-Sinfonien aus den 50ern bei Decca haben ganz klar Vorbildcharakter. Sohn Carlos liefert und das auf hohem Niveau die Stereoremakes nach. In Übrigen schätze ich besonders Carlos' Tristan-Aufnahme bei der DG. Die Vierte Brahms ist nicht so schlecht, aber im Vergleich zu Solti, Szell und Klemperer nicht sensationell und wird durch Giulinis Wiener DG Liveaufnahme klar übertroffen. Etwas außerhalb des Mainstreams: Für EMI hat Kleiber mit S. Richter das selten zu hörende Klavierkonzert A. Dvoraks aufgenommen. Gruß Franz [Beitrag von op111 am 18. Apr 2004, 21:49 bearbeitet] |
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cr
Inventar |
#17 erstellt: 18. Apr 2004, 22:42 | |
Ich habe die 5. Beethoven 2x mit Karajan (1961/76), mit Bernstein (DG), Giulini (DG), Harnoncourt. Bringt mir eine sechste Aufnahme mit C.Kleiber wirklich noch eine neue Erkenntnis? |
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op111
Moderator |
#18 erstellt: 18. Apr 2004, 22:47 | |
Hallo cr, ja klar, z.B. - daß du Universal Umsatz verschaffst - daß das Geld für Klemperer, Szell oder Norrington besser angelegt wäre - die CD viel besser klingt als die alten LPs Gruß Franz |
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Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht |
#19 erstellt: 18. Apr 2004, 23:01 | |
cr schrieb:
Das lässt sich so nicht sagen. Ich würd mal irgendwo reinhören Früher war mir das zu umständlich, und ausserdem wollte ich mich überraschen lassen. Nach ein Paar "Überaschungen " zuviel, habe ich mich der Gruppe der "Zuersthineinhörer" angeschlossen. (Franz und ich haben scheints die Rollen getauscht, heute ist er ironisch und ich konstruktiv. Verkehrte Welt ) Gruß aus Wien Alfred |
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op111
Moderator |
#20 erstellt: 18. Apr 2004, 23:09 | |
Aber Alfred, ich bin doch nie ironisch, vielleicht noch die Erkenntnise: - traue nie der Sensationskritik (aber sie könnte Recht haben) - was Kleiber kann konnte Solti schon lange ... einfach mal anhören, ohne Kleiber kann man auch leben Franz |
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Hilda
Stammgast |
#21 erstellt: 19. Apr 2004, 08:54 | |
@all da würde ich allerdings bei Kleibers Beethoven 5 widersprechen wollen. Ohne qualitativ ein Ranking aufstellen zu wollen, bringt MIR Kleiber hier wirklich neue Erkenntnisse. Meine Vergleichsliste: Giulini Böhm Szell Wand Szell Ansermet Blomstedt Hogwood Kubelik Jochum Klemperer @Franz-J. auf welche Norrington Aufnahme beziehst Du Dich da? Ich halte die alte EMI-Aufnahme mit den London Classical Players für eher langweilig Gruss Klaus |
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op111
Moderator |
#22 erstellt: 19. Apr 2004, 13:48 | |
Hallo Klaus, Klaus:
Ist doch wunderbar. Was kann man noch mehr erwarten?
Und ich halte die alte EMI-Aufnahme mit den London Classical Players seit 1987 für immer wieder hörenswert, wenn auch die Virtuosität des Orchesters manchen Wunsch offen lässt, was vermutlich auch an den erschwerenden Instrumenteneigenschaften liegt. Kleibers 5. + 7. sind ja sehr gut, aber verglichen mit andren die sich den Originaltempi annähern und hohles Pathos meiden wie Toscanini, Erich Kleiber, G. Szell nicht so sensationell, daß ich da was Neues raushören würde, das ist bei mir eher bei Giulini und Zinman der Fall. Gruß Franz |
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op111
Moderator |
#23 erstellt: 19. Apr 2004, 14:09 | |
Hallo zusammen, hier mal wieder ein Griff ins Archiv zu einer historischen Kritik, jedenfalls ein Grund mir später die LP zu kaufen. ein Auszug:
[Beitrag von op111 am 19. Apr 2004, 14:15 bearbeitet] |
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op111
Moderator |
#24 erstellt: 19. Apr 2004, 14:49 | |
Hallo, zusammen, noch ein Ergebnis des wochenendlichen Stöberns im "Archiv". Wenn ich das so lese, ich glaube, ich muß mir die CD doch mal wieder in Ruhe anhören. Also cr, vielleicht solltest du doch kaufen! Gruß Franz
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cr
Inventar |
#25 erstellt: 19. Apr 2004, 16:25 | |
Ok, ich geh zum Müller rüber und hol sie mir. |
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op111
Moderator |
#26 erstellt: 19. Apr 2004, 17:01 | |
Ja, das solltest du wirklich tun, ich hab sie gerade schon einmal gehört, die 7. ist phantastisch. Gruß Franz |
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cr
Inventar |
#27 erstellt: 19. Apr 2004, 18:47 | |
Ich höre sie gerade ..... |
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op111
Moderator |
#28 erstellt: 20. Apr 2004, 11:35 | |
Hallo cr, wie gefällt dir Kleibers CD? Ich habe sie gestern wieder neu entdeckt. Die Wiener spielen wirklich ungewohnt präzise, fast kammermusikalisch klar - gar kein karajanisch geschönter Mischklang und eine gute Balance. Die Aufnahmetechnik ist recht gut. Erstaunlich was man da alles an Details raushört. Die einzige Stelle, die ich ergänzend zur Kritik anmerken möchte ist die nicht ganz korrekte Dynamik im 3. Satz der 5.. Da gibt es ja nur eine FF-Stelle im 3. Satz (bei Takt 196, 2. Violinen + Bratschen), [bevor der leise Teil mit Ob, Fg, Cl beginnt und bei Takt 230 evtl. die Wiederholung bei Boulez und Zinman] Kleiber beginnt den Satz schon so laut, daß diese ausgesprochen wütend klingende Passsage untergeht, nicht mehr so recht wirkt. Aber das machen ja leider fast alle so. (wenn ich mich recht erinnere: Boulez (uralte LP, NPO, CBS 1970), Zinman und (oh Wunder) Bernstein (NYP) achten drauf) Vielleicht achtet mal jemand bei anderen Aufnahmen auf die Stelle. Gruß Franz [Beitrag von op111 am 20. Apr 2004, 12:18 bearbeitet] |
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cr
Inventar |
#29 erstellt: 20. Apr 2004, 12:15 | |
Sie gefällt mir, ich habe sie gleich dreimal gehört, aber noch nicht direkt mit meinen anderen verglichen. Sie wirkt jedenfalls schlüssig, präzise und entspricht mir auch vom Tempo. Ziemlich gut durchhörbar. |
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mefisto
Ist häufiger hier |
#30 erstellt: 11. Jun 2004, 06:34 | |
Guido aus Berlin hat einen "Tristan" aus der SCALA von 1978 (bei MYTO)in seiner Sammlung, der als SUPERLATIV (meine Meinung)bezeichnet werden kann;die Besetzung spricht für sich(Ligendza/Wenkoff/Moll/Baldani/Nimsgern):ANHÖREN!!!Wer schreibt mir zu diesem Thema? |
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zoe
Ist häufiger hier |
#31 erstellt: 11. Jun 2004, 07:15 | |
Hallo, Da gibt es (in english) eine ganze Website zum Kleiber Clan, (von T. Vichev, im Original pa russki) very interesting http://www.freewebs.com/kleiber_en/MAIN_001.htm Kleine Bemerkung: in der franz. Presse wurde Beethovens 6. von Carlos mit den Münchenern als quasi Idealinterpretation bewertet. (Diapason April oder Mai) und recht haben sie. Grüsse |
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kleinerhanswurst
Ist häufiger hier |
#32 erstellt: 11. Jun 2004, 13:52 | |
Nöööö. Gruß |
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Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht |
#33 erstellt: 11. Jun 2004, 15:25 | |
Ist das jene Aufnahme, die angeblich jahrelang im Cassettenrecorer des Kleiberschen Autoradios gelegen ist und jetzt "aufbereitet" wurde ??? Wenn das der Fall ist: Sowas horch ich mir gar nicht erst an. Ich empfinde es als eine Zumutung, daß sowas überhaupt veröffentlicht wird. Der skrupolöse Meisterdirigent, der kaum etwas zur Veröffentlichung zulässt, hier hat er sich offenbar nicht geziert. Aber vielleicht liegt das auch an der "Abhärtung" Seit ich mich zurückerinnern kann, wurde Buchstäblich jedr Beethoven-Zyklus bejubelt. Der erste von Karajan wurde mut Preisen überhäuft, ditto der zweite. Die Klemperer-Einspielung ist eine Legende, Bernstein hat man zugejubelt und eine "sehr persönliche Sichtweise" attestiert. Gardiner uhnd Norringtons Aufnahmen wurden als "Revolution" gesehen, die aber ihrerseit von Zinnman (der bis dahin eher als 2.Liga gesehen wurde)mit einem B-Orchester "übertroffen" wurde. Norringtons neue Einspieling seinerseits soll wieder "aufregender" sein, als jene aus London, und Superstar Rattle ist für manche Kritiker eine "Jahrhunderteinspielung. Bei all diesen Superlativen, dann gerade einen Mitschnit auf Audiokassette zu kaufen, von einem Dirigenten, der noch lebt, der mit jedem Orchester der Welt hätte aufnehmen können,unter akustisch idealen Bedingungen, aber zumeist nicht wollte, da gehört schon eine Portion Enthusiasmus dazu, der mir aber in diesem Zusammenhang offenbar fehlt. Grüße aus Wien Alfred |
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zoe
Ist häufiger hier |
#34 erstellt: 11. Jun 2004, 18:02 | |
HolaHola, Bitte erst anhören, dann schimpfen. Sie ists. ORFEO: Carlos mit dem Bayerischen Staatsorchester, aus einer Kassettenaufnahme fur Carlos' Sohn herausdestilliert, wahrscheinlich aber nicht jahrelang im Karossenspieler herumgekarrt, sondern mit Erfolg restauriert. Ist ja zusätzlich unter ziemlich idealen Bedingungen von den Profis des Staatsorchesters aufgenommen worden, deren Konserve aber durch den Zahn der Zeit gefressen wurde: auch Profis können irren. Diese Aufnahme habe ich nun verglichen mit ungefähr 10 der Konkurrenz: hoch gehandelt (ime Vergleich zu den neueren Karajans) wird Karajan 63 bei DG: viel kompakter, langsamer, mehr Rauschen, ja die DG Profis, Streicher wie aus Stahl; dagegen schätze ich die der Natur näherkommenden Streicher von Orfeo, auch wenn die Bässe nicht die Gewalt Karajans besitzen. Braucht die 6. im ersten Satz schwere Bässe? Norrington/Stuttgart: auch flotte Tempi, aber harte Streicher, nicht die feinen timbres von Orfeo, angestrengtes Spiel der Stuttgarter, vielleicht ein bisschen schnell für sie. Alle Furtwängler Aufnahmen : mein Gott wie bist du langsam, nicht zum Aushalten. Klemperer : zu langsaam. Toscanini/NBC: zu zackig Weingartner mit dem Royal Philharmonic (1927), historisch, aber beeindruckend, die Tempi überraschend schnell. Aber meine CD hebt die Bässe viel zu sehr hervor, keine Timbres mehr zu erkennen (Grammophono, Entschuldigung) Also doch Kleiber. Ab und zu spiele ich music plus one , d.h. mit und da muss ich sagen, dass ich bei der Sechsten ebenfalls mit Kleiber die wenigsten Schwierigkeiten habe. Sonst ist die Sechste ganz schön vertrackt, Aber mit ihm... Inzwischen hat hier in Frankreich die Einspielung den Diapason d'or, 10 de repertoire, die Empfehlung von Classica und den Choc de la musique von von Le Monde bekommen: es ist schon selten, dass eine Aufnahme alle diese Komplimente erhält. Aber auch jenseits des Rheins applaudiert es: der Preis der Deutschen Schallplattenkritik. Na gehns schon in Wean, etwas mehr Enthusiasmus.... Bedauern: der Preis pro Note ist ziemlich hoch, nichts als die 6. auf der Platte Grüsse
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Kakapofreund
Inventar |
#35 erstellt: 11. Jun 2004, 19:08 | |
Ich bin bekennender Carlos Kleiber Fan. Bezüglich der DGG Einspielung der 5./7. möchte ich gerne nochmal anmerken, dass ich diese sowohl in CD- als auch in SACD-Form habe. Die CD (DG The Originals) klingt definitiv anders, als die SACD! Das Spektrum der SACD klingt nach langem Vergleichshören beider Werke meiner Meinung nach etwas "beschnitten". Dieses mag an einem hier zum Einsatz gekommenen Rauschfilter liegen. Mich persönlich stört diese "Sterilität" im Vergleich zur CD-Version, die zwar mehr Rauschen bietet, so aber wärmer klingt, was, wie ich finde, den Stücken zuträglicher ist. Die SACD-Spur und die CD-Spur klingen identisch. Natürlich bietet die SACD noch Surroundsound. Auf diesen kann ich aber dankend verzichten. Alles in Allem würde ich also auf jeden Fall zur CD-Version raten, wobei es natürlich sein kann, dass der/die eine oder andere hier vielleicht die SACD klanglich bevorzugen würden. Den Unteschied zwischen CD und SACD halte nichts desto trotz für erwähnenswert, darum auch dieser Beitrag von mir. |
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kallix
Stammgast |
#36 erstellt: 25. Nov 2007, 19:29 | |
hallo ich habe die beethoven 7 als live aufnahme sacd von 1982, 5+7 als normale cd - die live aufnahme finde ich berauschend gut. aber ich frage auch mal hier an..... ich habe die traviata - die gibt es jetzt auch als sacd - hat die jemand im vergleich gehört ? gruss karl-heinz |
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Jean_de_la_Tourette
Ist häufiger hier |
#37 erstellt: 11. Mai 2009, 00:35 | |
Bonsoir, ich möchte an dieser Stelle noch auf ein Werk hinweisen, das hier einerseits noch keine Berücksichtigung fand, andererseits aber eine zentrale Stellung im Schaffen Carlos Kleibers hatte (bspw. in dieser Einspielung): RICHARD STRAUSS (1864 - 1949) Der Rosenkavalier Feldmarschallin: Claire Watson Baron Ochs: Karl Ridderbusch Octavian: Brigitte Fassbaender Sophie: Lucia Popp Chor der Bayerischen Staatsoper Bayerisches Staatsorchester Carlos Kleiber ORFEO, Live-Mitschnitt vom 13.07.1973 Ganz der Perfektionist, war er immer der Meinung, dass die legendäre Aufnahme seines Vaters Erich ein für ihn unerreichbarer Maßstab sei. (M. Reining, L. Weber, S. Jurinac und H. Güden, alle sehr überzeugend; aufgenommen 1954 in Wien.) Hier hat natürlich die Qualität des Sängerensembles maßgeblichen Einfluss. Ein Faktor, auf den er nur bedingt einwirken konnte. Als DVD sind erhältlich: RICHARD STRAUSS (1864 - 1949) Der Rosenkavalier Feldmarschallin: Gwyneth Jones bzw. Felicity Lott Baron Ochs: Manfred Jungwirth bzw. Kurt Moll Octavian: Brigitte Fassbaender bzw. Anne Sofie von Otter Sophie: Lucia Popp bzw. Barbara Bonney Chor der Bayerischen Staatsoper bzw. Chor der Wiener Staatsoper Bayerisches Staatsorchester bzw. Orchester der Wiener Staatsoper Carlos Kleiber Inszenierung: jeweils Otto Schenk DGG, Aufnahmen von 1979 und 1994 Ein MUSS für Kleiber-Fans in beiden Fällen. Ferner möchte ich diese DVD erwähnen: CARLOS KLEIBER - REHEARSAL AND PERFORMANCE Carl Maria von Weber: Ouvertüre aus "Der Freischütz" +Johann Strauß (Sohn): Ouvertüre aus "Die Fledermaus" Südfunk-Sinfonieorchester Carlos Kleiber ARTHAUS, Aufnahme 1970 Erwähnenswert deshalb, weil man Maestro Kleiber hier intensiv bei der Probenarbeit beobachten kann. Wie er versucht, durch Beispiele aus dem Alltag den Musikern seine Intentionen zu vermitteln. Die Detailgenauigkeit gepaart mit seiner Klangperfektion, die seine Aufnahmen auszeichen, kann man hier in ihrer Entstehung quasi mit der "Lupe" betrachten. Eine Dokumentation, die mir persönlich viel Freude bereitet. Viele Grüße JdlT |
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rombo
Ist häufiger hier |
#38 erstellt: 16. Jun 2010, 08:51 | |
[Beitrag von rombo am 16. Jun 2010, 08:53 bearbeitet] |
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