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Solti, Sir Georg: Ein Sir aus Ungarn+A -A |
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Autor |
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Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht |
00:51
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#1
erstellt: 17. Feb 2004, ||||
Vor einigen Jahren beherrschten zwei Sterne den Klassik-Schallplattenhimmel: Was Karajan für die Deutsche Grammophon war, bedeutete Solti für die Decca. Soltis Repertoire war ebenso wie jenes von Karajan sehr groß, er dirigierte quasi *alles*. Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert, Bruckner, Mahler, Wagner, Verdi, Bartok, Mussorgski und etliches andere... Neben seinen Fähigkeiten als Dirigent, war er auch ein ausgebildeter Pianist. (Concours International Genf 1942.........1. Preis) Er wurde am 21. 10. 1912 in Budapest geboren. Die Liste seiner Lehrer liest sich wie das Who-is-Who der Musikwelt um 1930. (E.v. Dohnany, Bela Bartok, Zsoltan Kodály, Felix von Weingartner) Er bekleidete im Laufe seines Lebens etliche wichtige Posten, war Assistent Toskaninis in Salzburg, GMD an der Bayrischen Staatsoper in München,GMD in Frankfurt, Leitung der Covent Garden Opera, Leitung des Chicago Symphony Orchestra (1969-1991), gleichzeitig Chefdirigent des LSO (1979-83)sowie 1073-1979 Leider der Pariser Oper, ab 1992 künstlerische Leitung der Saltburger Osterfestspiele. Er starb 1997 völlig unerwartet. Sein Vermächtnis auf Schallplatten ist schier unerschöpflich. Er war lebenslang exklusiv bei Decca unter Vertrag, wenn man die Tontechnik der Platten betrachtet, so müssen seine Freunde wohl sagen: Gott sei Dank ,) Sein Dirigierstil war (wie bei allen Dirigentengrößen) nicht unumstritten, jedoch werden auch seine schärfsten Kritiker seine Einspielung von Wagners "Ring" als "ausserordentlich" gelten lassen müssen. Mein persönliches Statement folgt, wie schon bekannt, etwas später. Ihr seid an der Reihe. Wen von euch hat dieser Dirigent beeindruckt, wen weniger-- und warum. Und vor allem --- Was sind eure Lieblings-CDs mit ihm ? Auch wenn jemand gar nichts von ihm hat, ist das hier erwähnenswert! Gruß Alfred |
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cr
Inventar |
03:08
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#2
erstellt: 17. Feb 2004, ||||
Er wird gerne als der Röntgenologe unter den Dirigenten bezeichnet, da seine Interpretation oft sehr gut die verschiedenen Instrumentalgruppen/ineinander verflochtenen Melodien-Stränge zu Gehör bringt. LieblingsCDs: Ring-Auszüge 6., 9. Bruckner 2., 4., 9. Mahler Messiah mit Kiri Te Kanawa (als Ergänzung zu Karl Richter und die historischen Interpretationen) 5. Tschaikowsky (die aus den 90ern) 6. Tschaikowsky (Decca Ovation - sehr radikal dirigiert) Tannhäuser, Holländer PS: Eigentlich ist er ja ein Österreicher ![]() |
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Hilda
Stammgast |
09:24
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#3
erstellt: 17. Feb 2004, ||||
mit dem Solti-Ring quasi aufgewachsen... Immer noch beeindruckt, allerdings ist er mir inzwischen zu vordergründig effektvoll - die Orchesterbalance ist sehr zum Blech verschoben - eine Eigenart Soltis die in mir in meiner 'Klassik-Jugend' populär gemacht hat, inzwischen aber häufiger kalt lässt... Inzwischen habe ich bei jeder Wagner-Oper andere Favoriten. Vom Dirigat her ist beispielsweise Karajans Ring IMHO weitaus interessanter. Wo Solti mich immer noch begeistert ist bei Brahms (Symphonien), Elgar (Symphonien, Enigma-Variationen), Strauss (Alpensinfonie, Elektra, Rosenkavalier), Tschaikowsky (5&6 auf Decca Ovation, Eugen Onegin).
Das finde ich interessant. IMHO ist Soltis Messias mit das gräuslichste, was die 80er an 'modernen' Messias-Interpretattionen hervorgebracht haben. Man höre sich nur die Phrasierung der Koloraturen des Chors an...*schüttel*. Ähnliches gilt übrigens für Sir Georgs übrige Barockbemühungen (Matthäus-Passion, h-moll Messe). So verschieden können Meinungen sein ![]() Gruss Klaus |
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op111
Moderator |
10:03
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#4
erstellt: 17. Feb 2004, ||||
Hallo Alfred, Solti, das ist ein Thema nach meinem Geschmack! Dessen Stil scheint ja z.Z. wenig trendy zu sein, für die einen nicht HIP und die anderen nicht gefühlig soft. Später mehr. Gruß Franz |
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Hilda
Stammgast |
10:16
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#5
erstellt: 17. Feb 2004, ||||
schliesst Du DAS aus den obigen posts???? fragt Klaus |
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op111
Moderator |
10:30
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#6
erstellt: 17. Feb 2004, ||||
Habe ich das irgendwo geschrieben? Sehe ich nicht. Antwort @klaus: Das schließe ich aus den Reaktionen und Meinungen, die in anderen Foren geäußert wurden. wundert sich Franz |
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Hilda
Stammgast |
10:54
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#7
erstellt: 17. Feb 2004, ||||
war nur eine Frage und die wurde ja beantwortet ![]() Kein Grund zum wundern... Klaus |
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embe
Stammgast |
15:01
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#8
erstellt: 17. Feb 2004, ||||
Hallo, meine Solti Evergreens: Walton, Belshazzars Feast, Te Deum. Elgar, die Sym, Enigma, kleinere Orchesterwerke. Alle Ungarn, Bartok, Kodaly, Weiner, sollte ich Liszt zu den Ungarn zählen? Egal, alles von Liszt machte der Mann zu Gold. Schade, dass er Sachen von Miklos Rozsa nicht aufgenommen hat. Tschaikovsky, 4.,5., u. 6. Sym. Mahler, alles! Prokoffief, Romeo u. Julia +1. Sym. Bruckner nur die 4. u 3. Borodin, Mussorgsky, kleinere Orchesterwerke u. nat. die Bilder einer einer Ausstellung. Wagner, Orchesterstücke, hab keine Oper mit Solti. Richard Strauss, alle *wichtigen* Orchesterwerke. Mendelssohn 4. und Beethoven 5. u. 7. mit den Wienern. Beethoven 9. Chicago. Dukas, Zauberlehrling. Offenbach/Rosenthal, Gaite Parisienne. Rossini Ouvetüren. Suppe, Ouvertüren. Bis heute unerreicht! ;O) Mehr fallen mir grad nicht ein. Gruß embe |
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drbobo
Inventar |
18:04
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#9
erstellt: 17. Feb 2004, ||||
Hallo, erstaunlicherweise habe ich nur Weniges bei mir gefunden Mahler (die Symphonien) einen Sampler Best of (geschenkt bekommen?) Elgar Enigma ähm, und das wars. Nicht mal eine Opernaufnahme. Aber da schaue ich eher auf die Solisten. (Hallo Alfred, ein neues Thema) |
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Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht |
00:11
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#10
erstellt: 19. Feb 2004, ||||
So, nun meine Statements. Zu Solti habe ich eigentlich erst sehr spät gefunden. Das hat mehrere Gründe: In meiner Jugend bevorzugte ich vorwigend "Wiener Klassik" So erwarb ich 2 Cds mit Haydn. Sie überzeugen mich nicht, auch heute nicht. Sein Schubert, konnte gegen meine Lieblingsdirigente Böhm ebensowenig bestehen, wie sein Mozart. Ausgezeichnet hingegen empfand ich seinen "Don Carlos" Die Dinge jedoch, die ihm besonders lagen, hatte ich zwar *auch* in meiner Sammlung aber ich hörte sie nicht allzugern. Das hat sich inzwischen geändert, und so kamen einige verspätet zu Ehren, andere wieder wurden nachgeschafft. Mussorgsky/Ravel: Bilder einer Ausstellung Mahler : Sinfonie Nr 8 Bartok: Konzert für Orchester Ich erwäge den Ankauf der 1. Mahler (hab allerdings schon 4 andere Versionen, so zögere ich noch) Ich werde mal in jene Cds hineine hören, die mir vor etlichen Jahren nicht so besonders gefallen haben. Denn das ist ein unbestreitbares Plus bei Klassikaufnahmen: Oft entpuppen sich "Fehlkäufe" 15 Jahre später als "Weise Voraussicht" ![]() GRüße aus Wien Alfred |
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Rocki
Ist häufiger hier |
00:24
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#11
erstellt: 19. Feb 2004, ||||
Ich mag Soltis Interpretationen nicht. Wie oben bereits erwähnt, finde auch ich Vieles zu Effektheischerisch. Das mag oftmals an der amerikanischen Orchesterkultur liegen, von denen ja (mindestens) seine späten Aufnahmen dominiert sind. Den 'legendären' Solti-Ring brauche ich auch nicht. Von den Sängern her ist der 1966er-Ring unter Böhm Referenz; als Geiger und Orchestermusiker habe ich mit dem Karajan-Ring den Zugang zu diesem Werk gefunden. Irgendwie wird er für mich immer ein sehr 'amerikanischer' Dirigent bleiben - und bei Wiener Klassik und Romantik ist das für mich alles Andere als ein Prädikat. |
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Autist
Schaut ab und zu mal vorbei |
00:53
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#12
erstellt: 19. Feb 2004, ||||
Hallo zusammen, mir fallen Soltis Salome mit Nilsson/Wächter (hochspannender Stoff) und zwei ausgezeichnete Mahler (1. und 4.) Einspielungen ein.(@Alfred: die 1. lohnt wirklich; die 4. ebenfalls, wenn du sie noch nicht hast. Ich kenne, abgesehen von der Klemperer-Augnahme, keine bessere. Gruß aus Hamburg Uwe [Beitrag von Autist am 19. Feb 2004, 00:56 bearbeitet] |
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Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht |
02:46
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#13
erstellt: 19. Feb 2004, ||||
@autist
Besten Dank für den Hinweis. Folgende Frage bezieht sich auf die 1. Welche Aufnahme ist die von Dir empfohlene? Die Analoge oder die Digitale ? Erstere ist derzeit in der Serie "Legends", zweitere in der Serie DIGITAL MASTERS, (beide Decca, beide Midprice, verfügbar) Gruß aus Wien Alfred [Beitrag von Alfred_Schmidt am 19. Feb 2004, 02:47 bearbeitet] |
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Autist
Schaut ab und zu mal vorbei |
17:44
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#14
erstellt: 19. Feb 2004, ||||
Hallo Alfred ich beziehe mich hier auf die Digitalaufnahme von 1984 mit den CSO (die andere ist, glaube ich, mit dem London SO). Gruß aus Hamburg Uwe |
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op111
Moderator |
14:38
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#15
erstellt: 27. Feb 2004, ||||
Hallo, Alfred hat ja einiges zum Phänomen Solti und dessen polarisierender Wirkung geschrieben.
Das Problem z.B. der DG Aufnahmetechnik scheint mir zu sein, dass man sich oft an ziemlich kurzlebige Moden angehängt hat und manchen Dirigenten zu sehr nachgegeben hat (dem Karajan Kuschelklassiksound z.B.), während die Decca einen hauseigenen Stil hatte, geprägt durch Produzent G. Culshaw und Techniker wie Kenneth Wilkinson, Gordon Parry und James Lock. Hinzuzufügen wäre noch, dass Soltis Musikalität nicht durch weltanschauliche (HIP) oder kommerzielle Faktoren bestimmt war, erst recht nicht durch einen "Führungsanspruch" (Karajan und dessen "Imperium", dessen erbitterte Kämpfe insbes. gegen Bernstein). Was man m.E. bei Solti nie vorfindet: willkürliche Effekte Sentimentalität geschäftige Routine (wie z.B. in Karajans 9. Schubert: ein ungeliebtes Stück, das aber Verkaufszahlen verspricht, spielt man mal eben routiniert runter) So gibt es nicht nur eine Parallele zum eher traditionalistisch ausgerichteten Karl Böhm, der sich ebenfalls als "nur Musiker" sah, sondern auch die, beide haben sich nie zum starrsinnigen "Hüter der ewigen Kulturschätze" gemacht. Solti, der des Deutschen hervorragend mächtig war, gab in Interviews stets schnörkellose pointierte Anmerkungen, abseits der inhaltslosen Floskeln der routinierter Stars.
Wovon es bei der Decca auch Aufnahmen gab, div. Violinsonaten mit Georg Kulenkampff und bei Sony Bartoks Sonate f. 2 Klaviere und Schlagzeug und Brahms Variationen. Ich habe Solti zuerst als Dirigenten der Mahler-Sinfonien kennen gelernt Die Aufnahmen der 5,6,7,8 mit dem Chicago Symphony Orchestra waren auch aufnahmetechnisch Meilensteine. In dieser Detailgenauigkeit und solcher fast schon rücksichtslosen Wucht gab es Mahler auf LP nie zuvor. Erst das Remastering hat bei Bernstein und Haitink noch versteckte Qualitäten zu Tage gefördert, während bei Kubelik der Bassbereich nach wie vor fehlt. Auf LP gab es keine auch nur annähernd so transparenten und detailgenauen Mahleraufnahmen, wie die Soltis. Solti kam mit dem Chicago SO die Methode, statt der 5 min. Takes ganze Sätze aufzunehmen und allenfalls Details zu korrigieren sehr entgegen. Die unglaubliche Brillanz des Orchesters führte allerdings auch schon mal zu einem Detailfetischismus, der z.B. einigen Brucknersinfonien, wie ganz krass in der der 6., schadet. Für mich zum Maßstab geworden sind u.a. folgende Produktionen (meist Chicago SO, Decca): Bartok: Konzert f. Orchester, Musik ..., Divertimento ..., Klavierkonzerte mit Ashkenazy Beethoven, Sinfonien 1-9, (ca. 1976) [Beethoven non-lite inkl. aller Wiederholungen, im Spannungsfeld Toscanini/Furtwängler, Tempi sind strikt non-HIP (Solti zu Beethovens Tempobezeichnungen: "sowas kann man nicht machen")] Beethoven Missa Solemnis Brahms: Ein deutsches Requiem Bruckner: 1.-9. [hervorragend daraus 7,8,9!, weniger 6.] Debussy: La Mer Mahler: 1.-9. Mussorgsky: Bilder einer Ausstellung Schostakowitsch: 8.,10.,15. Schubert: 9. Strauss: Till, Zarathustra, Alpensinfonie (SO des BR), Salome, Elektra (Wiener Ph.) Tschaikowsky: 4.-6. Orchesterwerke Verdi: Ein Maskenball, Don Carlos, Rigoletto, Otello (mit Cossutta, Price) Wagner: Ring, Lohengrin, Tannhäuser, Parsifal (Zu Soltis Ring habe ich erst sehr spät gefunden. Zunächst bin ich mit Karajans Ring aufgewachsen, eine Abneigung gegen vermeintlich trad. hochdramatische Interpretationen mag da eine Rolle gespielt haben. Nach und nach hat mich Karajans Ring ermüdet: fast spannungslosen undramatischen Szenen steht da ein brutaler Lärm an den Aktschlüssen gegenüber, das Orchester klingt undifferenziert und weit hinter den Sängern zurückgesetzt, viele Details sind nicht ausformuliert, geschönt, glatt, routiniert) Eine Biografie Soltis vertreibt Zweitausendeins günstig. Gruß Franz [Beitrag von op111 am 27. Feb 2004, 14:42 bearbeitet] |
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op111
Moderator |
10:56
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#16
erstellt: 04. Mrz 2004, ||||
Kleiner Nachtrag für Leser: Solti über Solti. Die Autobiografie. Er hatte das absolute Gehör, galt als "Pult-Dämon", war der "verwegenste Senkrechtstarter" (SZ) der Musikszene, "ein Kraftwerk der Gefühle" (FAZ). Seine Aufführungen bescherten der Opernwelt Sternstunden. In diesem Band erzählt Sir Georg Solti sein Leben, von seinen Begegnungen, Visionen, Leidenschaften, Reisen. Ein sehr persönliches Buch, ein Stück Musikgeschichte. 256 Seiten. Leinen. Kindler. *Statt 24,90 EUR nur 12,00 EUR. bei Zweitausendeins ![]() Best.-Nr. Nr. 12409 Gruß Franz |
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Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht |
18:37
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#17
erstellt: 04. Mrz 2004, ||||
Gestern habe ich meiner Sammlung eine weitere CD von Solti hinzugefügt. Es handelt sich um eine Eloquence-DECCA, auf der sowohl, "Le Sacre du Printemps" als auch "Petrouchka" enthalten sind. Wie man eine solch durchwegs geglückte Aufnahme in den Budget-Bereich schieben kann, wird mir immer ein Rätsel bleiben. Hier scheint Solti in Seinem Element. Über Stärken und Schwächen der Aufnahme demnächst in eigenem Thread... Gruß Alfred |
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op111
Moderator |
14:00
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#18
erstellt: 29. Jul 2004, ||||
Hallo zusammen, Weil es gerade zum Thema Bayreuth passt, Zitate aus der Autobiographie "Solti über Solti" München 1997 Gruß, Franz
[Beitrag von op111 am 29. Jul 2004, 14:04 bearbeitet] |
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Susanna
Hat sich gelöscht |
16:03
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#19
erstellt: 29. Jul 2004, ||||
Hallo, 1997 geschrieben, hat's ja bisher wenig gebracht, wenn ich in diversen Foren die Beiträge über das diesjährige Bayreuth-Spektakel verfolge. Im Grunde war's ja keins, so weit ich informiert bin (als Nichtwagnerianerin ausreichend), und dieses Ausbleiben wurde in gewissen Kreisen bedauert. Hält doch der alljährlich stattzufindende Eklat das Spektakel am Leben! Deshalb liegt diesen gewissen Kreisen wohl auch nicht an einer Neuorientierung der BF. An einem neuen Denken schon gar nicht. Den Äußerungen z. B. einiger "hochstehender" Politiker nach der Premierenaufführung konnte man entnehmen, daß es ihnen völlig egal ist, ob da Hasen oder Barbusige auftreten oder wer was und wie singt. Hauptsache, man hat die fünf Stunden hinter sich gebracht und wurde (mal wieder) gesehen. Die wirklich Interessierten bekamen ja eh keine Karte. Mit Musik hat es m. M. nach nur noch wenig zu tun! Mir ist das alles zu hoch, sorry! Grüße, Susanna |
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op111
Moderator |
16:38
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#20
erstellt: 29. Jul 2004, ||||
Hallo Susanna, das Festival bezieht m.W. erhebliche Mengen an öffentlichen Geldern. Vielleicht sehen einige der angesprochenen "Prommis " es deshalb als selbstverständlich an, daß ihnen in Bayreuth eine aus Steuergeldern finanzierte für sie kostenlose Werbeplattform erhalten bleibt, oder instrumentalisieren Festivals vielleicht sogar aktiv zu solchen "Events". Manche haben es nicht mal nötig, ihre Karte zurückzugeben, wenn sie dem Ereignis fernbleiben, wie man's schon von anderswo in der Welt kennt. Ich habe diese Passage aus der Biografie auch deshalb zitiert, weil Solti wie immer ohne ohne diffuses Geschwafel Kritik äußerte. Gruß, Franz [Beitrag von op111 am 29. Jul 2004, 16:50 bearbeitet] |
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Susanna
Hat sich gelöscht |
17:24
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#21
erstellt: 29. Jul 2004, ||||
Franz:
Hallo Franz, Darin hat es Tradition. Schon Wagner konnte sein Theater auf dem Hügel nur mit einem Darlehen seines fürstlichen Mäzens verwirklichen. Und woher der das Geld hatte, weiß man ja. Allerdings wurde er (auch) deshalb entthront.
Unverschämt und gedankenlos, wo so viele "einfache" Wagnerianer liebend gern mal eine Aufführung sehen würden!
![]() Gruß, Susanna |
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mahlerfreak
Hat sich gelöscht |
23:01
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#22
erstellt: 29. Jul 2004, ||||
Um diesen Thread noch einmal auf sein ursprüngliches Thema zurückzulenken, hier noch ein paar Empfehlungen, deren bisherige Nicht-Erwähnung mich als Solti-Skeptiker ein wenig überrascht. Seine Mozart-Opern, zumal Die Zauberflöte, sind klasse und auch bei Richard Strauss hat sich Solti richtig wohlgefühlt - hörbar. Gruß, Gerrit |
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walter_f.
Hat sich gelöscht |
09:06
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#23
erstellt: 30. Jul 2004, ||||
Hallo Gerrit, da fällt mir sofort die Salome ein. Ich bin wirklich kein Opernfan, aber diese Aufnahme habe ich schon oft "am Stück" durchgehört. Grüsse Walter |
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op111
Moderator |
12:54
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#24
erstellt: 30. Jul 2004, ||||
Hallo zusammen, Gerrit:
Die gerade wiederveröffentlichten 12 letzten Haydn-Symphonien mit dem LPO haben mich zum ersten Mal wirklich aufhorchen lassen. Haydns Symphonien fand ich bisher immer recht langweilig, gerade im HIP-Sound. ![]() Es gibt noch einiges zu erwähnen: Berlioz: Fausts Verdammnis Liszt: Symphonische Dichtungen, herausragend: Eine Faust-Sinfonie, nach Bersteins erbärmlich sentimentalem Fiasko bei der DG kommt diese Aufnahme der Faust-Symphonie einer Ehrenrettung Liszts gleich Prokoffjew: 1. Symph., Romeo & Julia Strawinsky: Oedipus Rex u.a. Schoenberg: Moses und Aaron, Orchesterwerke
Strauss: Till, Zarathustra, Alpensinfonie (SO des BR), Salome, Elektra (Wiener Ph.) hatte ich z.B. früher erwähnt, aber "Die Frau ohne Schatten", die einzige Strauss-Oper nach Elektra, die ich ertragen kann, vergessen. Walters Vorliebe für "Salome" teile ich uneingeschränkt, das ist für mich *die Strauss Oper* schlechthin, wogegen ich den "Rosenkavalier" eher zu den Haßobjekten zählen würde. Gruß, Franz G. Solti:
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Susanna
Hat sich gelöscht |
12:55
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#25
erstellt: 30. Jul 2004, ||||
Gerrit:
Stimmt! Die Zauberflöte mit den WPh von 1990 höre ich gern. Die Sänger hervorragend, bes. Kurt Moll als Sarastro. Trotzdem - meine Böhm-Aufnahme ist für mich "mozartischer" (stellt Euch darunter vor, was Ihr wollt!), kann aber auch sein, daß ich wegen Fritz Wunderlich voreingenommen bin. Gruß, Susanna P.s. 1 Minute zu früh abgeschickt, deshalb nochmal zu Solti, von Franz zitiert:
Meine obige Bemerkung lasse ich trotzdem so stehen, auch wenn Solti sich bemüht haben sollte, den Orchesterklang des 18. Jhdts. zu treffen. [Beitrag von Susanna am 30. Jul 2004, 13:08 bearbeitet] |
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Hilda
Stammgast |
13:26
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#26
erstellt: 30. Jul 2004, ||||
ein kurzer Einwurf von mir zum Bayreuther Solti-Ring 83... Der gute Sir Georg hat allerdings - wie damals kolportiert wurde - psychologisch sehr geschickt, dieses im wörtlichen Sinne Vorurteil über das Orchester auch in den ersten Proben wissen lassen ('...ich habe in Chicago das beste Blech der Welt...') Zudem hat er es wohl auch mit einigen an den ersten Pulten verdorben. Ich müsste mal mein Buch über das Festspielorchester rauskramen, wer damals gespielt hat. Ich bin mir nicht so sicher, ob sich das so halten lässt. Am 1.Horn saß jedenfalls damals Gerd Seifert (Berliner) und zumindest das restliche Blech war durchaus hochwertig besetzt. Zudem hat er im ersten Jahr sehr viel Wind gemacht und den Orchestergraben teilweise aufgedeckt. Das Hinschmeissen des Regieteams und des Dirigenten nach dem ersten Jahr lässt ja auch nicht gerade auf Professionalität schliessen. Wenn 1983 alles so schwierig war, hätte man doch für das zweite Jahr gemäss dem Werkstattgedanken einiges verbessern können... In Bayreuth ist ja jede Inszenierung ein 'work in progress'. Eigenartig ist auch, wie es Levine im gleichen Jahr gelang einen orchestertechnisch hervorragenden Parsifal zu geben... Gruss Klaus |
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Susanna
Hat sich gelöscht |
16:16
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#27
erstellt: 30. Jul 2004, ||||
Ein kurzer Einwurf von mir dazu und Frage: Gerd Seifert war doch auch Solist bei Mozarts Hornkonzerten? Zumindest im Radio habe ich ihn als Solisten gehört. Gruß, Susanna Die Frage hat sich inzwischen erledigt. Habe gerade bei Amazon die Mozartschen Hornkonzerte mit G. Seifert, HvK und den BPh entdeckt. [Beitrag von Susanna am 30. Jul 2004, 17:40 bearbeitet] |
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op111
Moderator |
15:09
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#28
erstellt: 02. Aug 2004, ||||
Klaus:
Hallo Klaus, Einspruch, als erstklassige (west-)deutsche Orchester jener Zeit fallen mir weit vor den Berliner Ph. zuerst das S.O. des BR, das Südwestfunkorchester Baden und das RSO Berlin ein. ![]() Die ungeschönte Aufnahme des Premierenrings von 1976 war nicht gerade eine orchestrale Meisterleistung.
Der Meinung, der verdeckte Graben nütze nur dem eigens dafür konzipierten Parsifal, war nicht nur Solti.
vielleicht auch auf mangelnde Professionalität des Festspielbetriebs und nicht hinnehmbare Arbeitsbedingungen? (unterschiedliche Besetzungen bei Probe und Aufführung, die zeitliche Abfolge der Proben) Jedenfalls habe ich damals gelesen, daß sich der Bayreuther Betrieb allgemein als nicht mit Soltis Auffassung vereinbar herausgestellt haben soll. Gruß, Franz PS: Eine Ankedote aus dem ewigen Kampf Wiener Philharmoniker vs. Solti
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Hilda
Stammgast |
16:01
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#29
erstellt: 02. Aug 2004, ||||
Hallo Franz, Seifert war nur ein Beispiel - ich bin mir ziemlich sicher, daß im Bayreuther Festpsielorchester 83 auch viele Musiker aus den deutschen Rundfunkorchestern saßen. Und 1976 wollten sie den Boulez rausekeln, weil der die Partitur nicht kannte...:D Das Bayreuther Festspielorchesterbuch erzählt da die Anekdote von 'ach du dummer augustin', den sie gerne mal in der Probe mit einbauen - Bouelz habe bei den Ring-Proben davon nix gemerkt... Muss das Buch wirklich mal suchen - ist sicher noch in einer Umzugskiste...
ACK - Das wollte vorher auch schon mal einer machen - Solti durfte es - das ist ja eigentlich auch ein Vertrauensbeweis.
Kann ich natürlich nicht beurteilen, aber für mich klingt Soltis Schreibe wie ein Rechtfertigungsversuch auf Kosten anderer... Zur Sängerkritik: Jerusalem hat mit Janowski 81 einen der besten Siegmunde auf Platte gesungen. Und Goldberg war wohl ein zweiter Ernst Kozub - das hat wohl bei Solti Tradition, sich Sänger rauszusuchen, die ihre Rolle nicht können... ![]() Gruss Klaus |
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op111
Moderator |
16:27
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#30
erstellt: 02. Aug 2004, ||||
Hallo Klaus,
Bin neugierig und gespannt. Der aktuelle Bayreuther Ring glänzt ja auch nicht gerade.
Das ist vielleicht bei beiden Kontrahenten der Fall.:D
Wie z.B. Domingo im Lohengrin? ![]() Boulez hatte mit einigen Sängern auch kein großes Glück. Den (an sich recht guten) Janowski-Ring habe ich mir damals nicht zugelegt, glaub wegen Theo Adam und der Aufnahme-Balance, die das Orchester in die 10. Reihe verbannte. Gruß, Franz |
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Hilda
Stammgast |
07:50
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#31
erstellt: 20. Aug 2004, ||||
Hallo Franz, habe gestern mein Buch gefunden: Das Bayreuther Festspielorchester - Geschichte und Gegenwart. Ich kann mal versuchen aus den Listen rauszuextrahieren, wer '83 gespielt hat. Zumindest im Blech ist das eine bunte Mischung aus Hamburg, Berlin, Köln, Düsseldorf und München. Sicherlich keine schlechte Truppe.
Die Jungs die da im Orchester sitzen, sind dort weil sie Bock auf Wagner haben!!! Allerdings siitzen da auch durchaus sehr selbstbewusset Orchestermusiker. Da sitzen auch mal Konzertmeister an hinteren Pulten oder Solotrompeter grosser Orchester spielen die 3. Trompete. Vielleicht hatte Solti ja auch damit seine Schwierigkeiten. Vielleioht hat ja auch einfach die Psychologie nicht gepasst bzw. vielleicht ist ja Solti in seiner Orchesterbehandlung doch etwas von der 'alten Schule' gewesen.... Gruss Klaus |
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GiselherHH
Ist häufiger hier |
23:03
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#32
erstellt: 20. Aug 2004, ||||
Hallo, die Geschichte mit "O, du lieber Augustin" beim "Ring" 1976 kenne ich auch, halte sie aber eher für ein Märchen bzw. für eine Retourkutsche. Pierre Boulez ist schließlich nicht irgendein dahergelaufener Dorfkapellmeister, sondern ein bedeutender Komponist und Dirigent. Seine Werke sind weiß Gott nicht leicht aufzuführen und wer so etwas komponieren und auch dirigieren kann, der muß auch über ein entsprechendes Gehör verfügen. Außerdem ist Boulez für seine skrupulöse Arbeitsweise bekannt. Die Auseinandersetzungen im Jahr 1976 zwischen Boulez und dem Orchester entstanden, weil Boulez einen "entfetteten" und transparenten Orchesterklang anstrebte und die Dynamikvorschriften der Partitur beachtet wissen wollte. Insbesondere das Blech, das bis dahin gewohnt war, lautstärkemäßig oftmals "die Sau rauszulassen", wurde dynamisch zugunsten anderer Orchesterstimmen zurückgenommen, was den Bläsern natürlich nicht paßte. Es gab Streit und trotz Vermittlung Wolfgang Wagners einigte man sich nicht, so daß es während der Premiere 1976 zu orchestralen "Sabotageakten" kam, die Boulez (und nicht nur er!) durchaus bemerkte. Er bot seinen Rücktritt als Dirigent an, aber Wolfgang Wagner stand zu ihm. Zu den Festspielen 1977 kehrte ein Drittel der bisherigen Orchestermusiker nicht mehr zurück. Grüße Giselher |
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peet_g
Stammgast |
05:16
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#33
erstellt: 21. Aug 2004, ||||
Hallo GiselherHH! Willkommen am Bord. Ein interessante Geschichte hast du erzählt. Gibt es schriftlich, mich würde es interessieren? Gruß |
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GiselherHH
Ist häufiger hier |
08:26
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#34
erstellt: 21. Aug 2004, ||||
Hallo peet g! Danke für die Begrüßung! Einen Teil der Geschichte habe ich dem Buch von Frederic Spotts "Bayreuth - A History of the Wagner Festival" (1994), S. 21 entnommen. Eine andere Quelle waren einige Artikel im "Spiegel" von 1976. Außerdem gab es darüber eine Diskussion in "rec.music.classical.recordings". Natürlich gibt es bei so einer Geschichte immer zwei Sichtweisen. Viele im damaligen Orchester hatten eine "markige", traditionelle Wagner-Interpretation als Klangideal und nicht ein dynamisch zurückgenommenes, das Pathos auf ein Normalmaß zurückstutzendes Dirigat. Außerdem waren Chérau und Boulez Franzosen, die von der Wagner-Orthodoxie als nicht würdig (weil nicht "deutsch") erachtet wurden, den "Jahrhundert-Ring" auf die Bühne zu bringen. Viel Konfliktstoff auf beiden Seiten. Die Kraftprobe hat aber Boulez gewonnen. Einige Orchestermitglieder gingen freiwillig, andere wurden u.a. von Boulez gegangen. Daher wahrscheinlich die Verbitterung auf der "Verliererseite" und das Bedürfnis, Boulez lächerlich zu machen. Grüße GiselherHH [Beitrag von GiselherHH am 21. Aug 2004, 08:27 bearbeitet] |
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peet_g
Stammgast |
15:37
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#35
erstellt: 21. Aug 2004, ||||
Vielen Dank für Infos. Die Geschichte gefällt mir. :-) Viele Grüße |
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Hilda
Stammgast |
09:11
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#36
erstellt: 23. Aug 2004, ||||
Hallo Giselher, wir werden wohl nie die ganze Wahrheit erfahren. Was ich von Orchestermitgliedern damals hörte (übrigens von welchen, die dabei geblieben sind :D) klang durchaus ausgewogen kritisch. Boulez muss wohl im ersten Jahr wirklich Probleme mit der Partitur gehabt haben. Das mit dem 'Dirigent will entschlacken und reaktionäre Orchestermitglieder wehren sich', halte ich jedoch für einen ebenso gerne gepflegten Mythos, der am Kern der Sache vorbei geht. Das einzige, was mir an Boulez Ring-Dirigat auffällt, ist daß er die Leitmotive nicht wie ständige Ausrufezeichen behandelt und daß er durchweg flotte Tempi anschlägt. Dies haben vorher Böhm und Kempe in Bayreuth auch schon gemacht. Insofern höre ich da gar nicht so viel revolutionäres... Kann aber auch an mir liegen ![]() Um noch mal auf Solti und sein Buch zurückzukommen. Ich muss Sound67 Recht geben - es ist sehr episodisch und sprunghaft geschrieben. Interressant finde ich es trotzdem, obwohl man einiges doch mit eine Prise Salz nehmen muss... Wenn ich meine Autobiographie schreiben würde (Haha...), käme wohl auch eine etwas einseitige Sicht meiner eigenen Leistung und der von anderen heraus... Gruss Klaus |
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op111
Moderator |
10:16
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#37
erstellt: 23. Aug 2004, ||||
Hallo Klaus,
deshalb kann an beiden Darstellungen was Wahres dran sein. Jedenfalls habe ich den 1976er Ring nicht als Glanzstück an Orchesterkultur in Erinnerung, wie auch viele spätere Aufführungen in Bayreuth (auch unter Stars und Sternchen wie Barenboim, Sinopoli, Thielemann).
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Das liegt vielleicht auch daran, daß Solti sich (zu) wenig um außermusikalische Imagepflege gekümmert hat. Wenn man dagegen z.B. die seitenstarken Mammutwerke z.B. der Karl Böhm und HvK-Ghostwriter liest (abgesehen dovon daß dort viel Arbeit auf die nachträgliche Rechtfertigung des Verhaltens im Zeitraum 33-45 verwendet wird), bleibt nach dem Abzug der Selbstfeier insgesamt an Substanz weniger übrig als bei Solti. Gruß, Franz |
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Hilda
Stammgast |
10:32
![]() |
#38
erstellt: 23. Aug 2004, ||||
Hallo Franz, Da hast Du wohl Recht. Was Dirigenten-Biographien betrifft, kenne ich nur Humphrey Burtons Buch über Bernstein, das mir sehr viel Spaß gemacht hat. Das Thema Musikbücher wäre auch mal einen Thread wert. Durch Biographien 'kämpfe' ich mich eher ungern. Was mir gefällt, ist wenn ein Buch mir Lust aufs Musikhören macht... Gruss Klaus |
|||||
op111
Moderator |
09:46
![]() |
#39
erstellt: 25. Aug 2004, ||||
Ein Einkaufstip für alle Wagner- und Solti-Freunde: Wagner, Richard "DIE OPERN" (Der Fliegende Holländer, Lohengrin, Die Meistersinger von Nürnberg, Tannhäuser, Tristan und Isolde, Parsifal. Plus Bonus-CD: The birth of an opera - Solti's Probe von Tristan & Isolde) Gesamtaufnahmen in Deutsch. Mit Plácido Domingo, Jessye Norman, Dietrich Fischer-Dieskau, Siegmund Nimsgern, René Kollo, Birgit Nilsson, Janis Martin, Hans Sotin, Regina Resnik u.a. Wiener Sängerknaben, Wiener Staatsopernchor, Wiener Philharmoniker, Chicago Symphony Chorus & Orchestra/Sir Georg Solti. Mit Libretti. ADD 24 Bit/96 kHz. Decca. 2002. 22 CDs 159,99 EUR. Nr. 58825. Enthält m.W. die ältere Meistersinger-Aufnahme. Gruß, Franz |
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Hilda
Stammgast |
11:35
![]() |
#40
erstellt: 25. Aug 2004, ||||
uhm - enthält meines Wissens nach die neuere meistersinger-Aufnahmen ![]() was stimmt nun??? Kaufst Du oder ich :D??? Gruss Klaus |
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op111
Moderator |
12:15
![]() |
#41
erstellt: 25. Aug 2004, ||||
Klaus du hast Recht, ich hab mich von einer Abb. der DG täuschen lassen, auf der das alte Cover abgebildet war. Die neuen
sind es. Wo ist meine Master Platinum .... |
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op111
Moderator |
13:28
![]() |
#42
erstellt: 25. Aug 2004, ||||
Hallo zusammen, mir stellt sich die Frage (da ja ältere Aufnahmen in der Wagner-Kassette enthalten sind) sind alle Aufnahmen klanglich verbessert, insbes. auch Tannhäuser und Parsifal aus den 1970ern, die noch nie in remasterter Form am Markt waren? Hat mal jemand verglichen? Gruß Franz |
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vanrolf
Inventar |
19:54
![]() |
#43
erstellt: 05. Mrz 2005, ||||
Hallo zusammen, ich möchte nicht extra einen neuen thread aufmachen und denke, daß ich auf diese Weise meine Frage anbringen kann: Was haltet Ihr von Soltis "Tristan und Isolde" (Decca, 1960)? ![]() Über Solti selbst findet man ja eine Menge an Informationen, Richard Wagner kommt auch nicht schlecht weg. Aber über die Kombination Solti/Wagner/"Tristan und Isolde" habe ich für mich noch nichts ausführlicheres im Forum gefunden. Bisher habe ich von diesem Werk noch keine CD-Ausgabe, allerdings mehrere auf LPs. Im Prinzip wäre da für eine entsprechende Anschaffung die berühmte Böhm-Aufnahme (DG, 1966) für mich die erste Wahl, eine gut klingende und interpretierte Alternative mit Birgit Nilsson, dafür mit einem anderen Tristan als Wolfgang Windgassen könnte mich aber auch reizen. Gruß Rolf |
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lydian
Stammgast |
20:58
![]() |
#44
erstellt: 05. Mrz 2005, ||||
Hallo Rolf, ich kenne diese Aufnahme, es war mein erster Tristan. Wohl auf keiner anderen Aufnahme klingt Wagners Musik so "schwül" - das ist Geschmackssache. Für mein Empfinden ist der Tristan von Fritz Uhl schon ein Schwachpunkt; da hat es gepasst dass ich Jahre später durch Culshaws Buch "Putting the Record Straight" erfahren habe, wie schwierig es war einen Sänger für diese Rolle und für Decca zu finden. Die besten Heldentenöre der damaligen Zeit waren vertraglich an andere Firmen gebunden. (Dass Windgassen 4 Jahre später doch als Siegfried von Decca engagiert werden konnte, ist eine andere Geschichte, die langer Verhandlungen bedurfte.) Homogener besetzt sind nun mal die beiden legendären Einspielungen; die von dir genannte Böhm-Aufnahme sowie die von Furtwängler aus dem Jahr 1953 (auch wenn man dort über den "Kunstgriff", den Walter Legge im "Liebestod" vornehmen ließ, eigentlich nur den Kopf schütteln kann). Ist zumindest meine Meinung. Gruß, Steff |
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