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Brahms: Die Streichquintette+A -A |
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Autor |
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vanrolf
Inventar |
#1 erstellt: 22. Jan 2006, 01:48 | |
Johannes Brahms (1833-1897) Hallo zusammen, die Streichquintette Opp. 88 und 111 gelten als herausragende Beispiele für die Kammermusik von Johannes Brahms. Op. 88 (1882), das von Brahms selbst als sein "Frühlingsprodukt" bezeichnet wurde, ist eher optimistisch gestimmt und schwungvoll, Op. 111 (1890) dagegen hinterlässt einen schwermütigen Eindruck. Der alternde Brahms hatte dieses zweite Quintett ursprünglich sogar als eine Art "Abschiedswerk" geplant. Mir fehlen noch adäquate CD-Einspielungen beider Werke, deshalb lautet meine Frage an Euch: welche Einspielungen der Streichquintette könnt Ihr empfehlen, wovon ratet Ihr ab? Zusätzliche Infos um die beiden Werke sind natürlich wieder sehr willkommen. Ich freue mich auf Eure Beiträge, Gruß Rolf |
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Kreisler_jun.
Inventar |
#2 erstellt: 22. Jan 2006, 10:18 | |
Zwar war op.111 schon als letztes Werk bestimmt (u.a. durch die Bekanntschaft mit dem Klarinettisten Mühlfeld kehrte Brahms dann doch noch einmal aus dem "Ruhestand" zurück und schrieb die großartigen späten Werke f. Klarinette), aber besonders melancholisch finde ich es nicht, jedenfalls nicht der erste Satz. Hier bietet sich ein gewisses Balanceproblem: das Cello muß allein gegen das Gewusel von 4 Streichern bestehen und dabei auch noch schön und kantabel klingen und nicht "sägen". Das erste Quintett fasziniert auch durch den eigenartigen Mittelsatz mit archaischen Zügen, aber von Scherzo-Elementen aufgelockert, das Finale ist wohl eine gewisse hommage an Bach, manche glauben das 3. Brandenburgische Konzert herauszuhören. Ich lernte diese Werke vor Jahren in einer vermutlich lange vergriffenen und schwierig zu findenden Einspielung mit den Boston Chamber Players (Nonesuch) kennen; sehr klangschön, aber dennoch energisch und zupackend. Dann habe ich noch eine in der Philips-Box mit Brahms' Kammermusik; zu der kann ich aus dem Stand nicht sagen, ich meine aber die Quintette und Sextette wären auch sehr ordentlich gewesen (vielleicht separat als "Philips Duo" zu haben). Mein Liebling bleibt indes das Klarinettenquintett.. viele Grüße JR |
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BirgitS
Ist häufiger hier |
#3 erstellt: 22. Jan 2006, 12:09 | |
Hallo, diese zwei Streichquintette liebe ich sehr, eine IMO tolle Aufnahme gibt es vom Leipziger Streichquartett mit Hartmut Rohde, Viola. Zudem in fantastischer Klangqualität: Gruß, Birgit |
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Hüb'
Moderator |
#4 erstellt: 22. Jan 2006, 12:17 | |
Hi Rolf! Johannes meinte u. a. wohl diese Einspielung hier: http://www.amazon.de.../028-9052588-6421304 Ich habe die Aufnahmne zwar schon länger nicht mehr gehört, habe sie aber dennoch in sehr guter Erinnerung! Wenn es Dein Budget hergibt, würde ich aber vielleicht doch zur neueren Aufnahme des Leipziger SQ raten. Da dürften klanglich klare Vorteile liegen. Andererseits ist die Kopplung der DUO-CD mit dem Klavierquintett unter Beteiligung von Werner Haas natürlich reizvoll! Lieben Gruß Frank [Beitrag von Hüb' am 22. Jan 2006, 12:19 bearbeitet] |
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ruhri
Stammgast |
#5 erstellt: 22. Jan 2006, 14:31 | |
Hallo, vom Amadeus Quartet gibt es eine Doppel-CD von DGG zusammen mit den Sextetten (1967/68). Grüße Ruhri |
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Hüb'
Moderator |
#6 erstellt: 22. Jan 2006, 15:06 | |
Hallo Ruhri! Das Amadeus-Quartett wollte ich ebenfalls empfehlen, hatte ich aber vergessen. Könntest Du mal einen Link auf die genannte CD setzen? Ich habe nur diese Box hier, die sich leider mir der Originals-Doppel-CD der Streichquartette überschneidet, gefunden: http://www.jpc.de/jp.../rk/home/rsk/hitlist Lieben Gruß Frank |
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vanrolf
Inventar |
#7 erstellt: 22. Jan 2006, 17:51 | |
Hüb'
Moderator |
#8 erstellt: 22. Jan 2006, 17:59 | |
Dann würde ich ja lieber die Dubletten in Kauf nehmen und die Originals-Doppel-CD wieder verkaufen. Allerdings geht Dir dann das Dvorak-Quartett "flöten"... Grüße Frank [Beitrag von Hüb' am 22. Jan 2006, 18:02 bearbeitet] |
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ruhri
Stammgast |
#9 erstellt: 22. Jan 2006, 19:04 | |
Hallo, genau dieses Set meinte ich und es enthält tatsächlich 3 CDs, wie ich gerade festgestellt habe. Grüße Ruhri |
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WolfgangZ
Inventar |
#10 erstellt: 22. Jan 2006, 21:21 | |
Liebe Experten! Ich besitze ausschließlich im Rahmen der preisgünstigen kompletten Kammermusikeinspielung von Brilliant / Stemra die Aufnahmen mit dem Brandis-Quartett von 1996. Kann sich jemand aus seiner Sicht über ihre Qualität äußern? Die Interpreten sind ja nicht unbekannt. Selber könnte ich mir die Einspielung des opus 88, das ich mir gerade zu Gemüte führe, vielleicht wärmer und leidenschaftlicher vorstellen, weniger klassizistisch; ich bin aber eigentlich zufrieden. Gruß, Wolfgang |
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vanrolf
Inventar |
#11 erstellt: 22. Jan 2006, 23:13 | |
Hallo zusammen, ich hatte mir im Vorfeld tatsächlich die Aufnahme des Leipziger Quartetts mit Hartmut Rohde vorgemerkt, weil ich von diesem Ensemble bereits das Bruckner-Quartett bzw. Quintett besitze und ausgezeichnet finde. Nach den positiven Rezensionen, die ich bisher gelesen habe und dem entsprechenden feedback hier wird es die dann wohl demnächst werden. Nebenbei und off-topic gesagt wird von den Leipzigern demnächst eine Neuaufnahme von Allan Petterssons Konzert für Violine und Streichquartett mit dem Geiger Yamei Yu veröffentlicht. Für mich wahrscheinlich ein Pflichtkauf Die Philips-Aufnahme klingt ebenfalls interessant, günstig ist sie z.Zt. auch. @ Ruhri + Hüb': Nachhaken möchte ich nochmal bezgl. des Amadeus-Quartetts: Wie würdet Ihr die Aufnahmen beschreiben? Ich kenne an Brahms-Aufnahmen von diesem Ensemble bisher nur die drei Streichquartette aus der Originals-Reihe. Die finde ich fantastisch und sie sind für mich unverzichtbar, ich hatte aber u.a. wegen des sehr harten, kontrastreichen Klanges trotzdem den Wunsch nach Alternativen. Gruß Rolf |
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ruhri
Stammgast |
#12 erstellt: 27. Jan 2006, 17:49 | |
Hallo Rolf, ich habe das 111er gerade laufen und finde es bei mir vom Klang her nicht zu hart (aber eher Richtung hart als weich). Das kann sich zwar je nach Anlage recht unterschiedlich anhören, aber ich denke, die Klangqualität sollte in diesem Fall nicht vom Kauf abhalten. Grüße Ruhri |
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Uwe_Schoof
Ist häufiger hier |
#13 erstellt: 05. Feb 2006, 00:04 | |
Hallo, ja, in diesem Thread werden zwei wunderbare Kammermusikwerke, die Streichquintette von Brahms, angesprochen. Für mich sind sie, zeitlich gesehen, nach den späten Beethovenquartetten die stärksten Kammermusikwerke. Ich meine, sie überragen auch Brahms Quartette, die Sextette sowieso. Warum?. Sie sind homogen, keine Taktgruppe zeigt eine Schwäche, kein Satz steht im Schatten der anderen. Häufig bedeuten "frühlingshafte" Werke mindere Qualität, lockere Improvisation; nicht hier! Brahms vom Allerfeinsten; unterhaltsame und durchkonstruierte Musik mit Tiefgang. Ich habe die Aufnahme von Mitgliedern des Philharmonischen Oktetts Berlin, kenne aber keine alternative Einspielung. Allerdings lese ich ab und zu die Partitur, die ich ausgesprochen "schön" finde, besonders wegen Brahms Geschicklichkeit mit dem Umgang mit Rhytmik. Gruß, Uwe |
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vanrolf
Inventar |
#14 erstellt: 27. Feb 2006, 11:12 | |
Hallo zusammen, "geworden" ist es vor einigen Wochen die von Birgit oben vorgestellte Aufnahme des Leipziger Streichquartetts mit Hartmut Rohde (MDG-Gold, 2004). Wirklich eine wunderbare CD, erstklassig aufgenommen und das richtige für die "repeat"-Funktion. Überhaupt gefällt mir das Leipziger Quartett sehr gut, nach der Bruckner-CD und diesen Brahms-Einspielungen habe ich seit kurzem auch sämtliche Beethovenquartette (auf NCA), von denen mir einige klanglich teilweise sogar noch besser gefallen. Gruß Rolf |
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Kreisler_jun.
Inventar |
#15 erstellt: 27. Feb 2006, 11:33 | |
Das sind zwei verschiedene Ensembles; die Beethovenquartette auf NCA sind mit dem "Gewandhaus-Quartett" (auch aus Leipzig); das "Leipziger Streichquartett" hat, so weit ich weiß, nur bei MDG veröffentlicht. viele Grüße JK jr. |
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vanrolf
Inventar |
#16 erstellt: 27. Feb 2006, 13:01 | |
Hallo Kreisler_jun., Vergebung, Du hast Recht Es kursiert auch noch die Bezeichnung "Leipziger Gewandhausquartett", daher dachte ich, es gäbe nur das eine. Das "Leipziger Streichquartett" ist exklusiv auf MDG. Gruß Rolf |
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