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Schubert: Streichquintett+A -A |
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Autor |
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Hilda
Stammgast |
#1 erstellt: 01. Jul 2004, 10:07 | |||
Hallo, man könnte meinen, ich sei in meiner Schubert-Phase... Schuberts Streichquintett ist in meinen Augen eines der ergreifendsten Stücke Kammermusik, die ich kenne. Dennoch habe ich nur eine einzige Aufnahme: Bei Titian hatte ich die Gelegenheit in die Aufnahme mit Schiff und dem Alban-Berg Quartett reinzuhören - war sehr schön! Was sind Eure Favoriten? Gruss Klaus |
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op111
Moderator |
#2 erstellt: 01. Jul 2004, 10:21 | |||
Hallo Klaus, ich habe die gleiche Aufnahme in anderer Verpackung. Die ist so gut, daß ich bisher keinen Anlaß gesehen habe, noch eine zu kaufen. Ich stimme dir zu. Bevor er vergessen wird: Brahms hat auch noch spannende Kammermusik geschrieben. Gruß, Franz PS: Eine weitere Aufnahme die mir gut gefiel, habe ich neulich gehört: FRANZ SCHUBERT Chamber Music Brilliant 7CDs Catalogue number 99599 auf CD3 String Quintet STRING QUINTET for 2 violins, viola & 2 cellos, in C major D956 Brandis Quartet Thomas Brandis, violin I Peter Brem, violin II Wilfried Strehle, viola Wolfgang Boettcher, cello With Wen-Sinn Yang, cello Recording: 1995 Licensed from Nimbus UK |
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mahlerfreak
Hat sich gelöscht |
#3 erstellt: 01. Jul 2004, 10:28 | |||
Petersen Quartett mit Michael Sanderlin auf Capriccio Hollywood Quartet auf Testament (mono, 1950er) ansonsten diverse Live-Einspielungen, unter anderem eine mit Casals, sowie Radiomitschnitte, da auch mit historischen Ensembles (Quatuor Mosaiques etc.) Gruß, Gerrit |
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TobeyW
Ist häufiger hier |
#4 erstellt: 01. Jul 2004, 11:08 | |||
Hallo ich habe folgende Aufnahmen : Petersen / Sanderling (capr.) Leipziger Streichquartett / Sanderling (mdg) Hagen Quartett / Schiff (DGG) ABQ / Schiff (EMI) Als ersten Kauftipp würde ich ABQ/Schiff empfehlen. Grüße TW |
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Thomas228
Stammgast |
#5 erstellt: 05. Mai 2007, 07:08 | |||
Liebe Leute, seltsam, wie kurz dieser Thread ist, handelt es sich doch beim Streichquintett um einen der ganz großen Gipfel der Kammermusik. Mir persönlich hat dieses Werk den Einstieg in die Kammermusik geebnet. "Wollte ich Liebe singen, ward sie mir zu Schmerz", hat Schubert einmal gesagt. Tatsächlich enthält das kurz vor Schuberts Tod komponierte Streichquintett ein Wechselbad der Gefühle zwischen romantischer Melodienseligkeit, vielschichtigsten Einsprengseln und schmerzhafter Todesnähe, die sondergleichen ist. Allein das Adagio... Es ist unbeschreiblich schön. Die vielgelobte Einspielung des mit H. Schiff verstärkten Alban Berg Quartetts war meine erste Einspielung. Sie hat mich damals enttäuscht. Zu intensiv war sie für meine die Kammermusik noch nicht gewöhnten Ohren, sehr dynamisch, ruppig. Mittlerweile ist es besser, trotzdem greife ich nur selten zu dieser Einspielung. Lieben gelernt habe ich das Quintett mit der Aufnahme von Casals, Tortelier und anderen. Vollkommen egal ist mir noch immer - ebenso wie bei Casals Cellosuiten -, ob alle Wiederholungen gespielt werden, ob frei interpretiert wird. Denn Casals und die anderen musizieren mit einer solchen Inbrunst, mit solcher Liebe, dass ich mich jedes Mal aufs Neue zufrieden zurück lehne und finde: Das ist ganz große Musik. Gestern gekauft und gehört habe ich die Einspielung von Wispelwey und dem Orpheus Quartet. Sie stellt den Gegenpol zu Casals und Co. dar. Notengetreu, hervorragend durchhörbar, ohne Pathos wird hier im besten Sinne modern gespielt. Hervorragend! Thomas |
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Joachim49
Inventar |
#6 erstellt: 05. Mai 2007, 21:50 | |||
Das Streichquintett Schuberts habe ich auch mit Melos-Rostropovitch kennengelernt - und es hat mich ergriffen wie nur ganz wenige andere Werke. Seitdem habe ich es oft wieder und in verschiedenen Aufnahmen oder auch im Konzertsaal gehört. Aber der ersten Liebe (Melos-Rostro) bin ich immer treu geblieben, keine andere Aufnahme hat mich mehr überzeugt. (Das passiert häufig - aber gewiss nicht immer - dass die erste Aufnahme die man kennengelernt hat ihren 'Referenzcharakter' behält.) Ich kann mich an eine Besprechung erinnern, die beklagte, dass der langsame Satz viel zu langsam gespielt wurde. Diesen Eindruck hatte ich nie. Unglaublich, wie die Musik darin zum Stillstand kommt und wie die Glut unter der scheinbar erkalteten Asche wieder aufflammt (dieses Bild hat Peter Gülke verwendet). Die in die Tiefe absteigende Bewegung im dritten Satz ist wirklich ein unerwarteter Schock nach der scheinbar ausgelassenen Fröhlichkeit. Der Totentanz im Schlusssatz ... und die traurige Schönheit des Kopfsatzes. Schubert hat dieses Werk nie übertroffen - mithalten kann (wenn überhaupt) nur weniges: das letzte Quartett, das Es-Dur Trio, die letzten Klavizersonaten. Freundliche Grüsse Joachim |
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SirVival
Hat sich gelöscht |
#7 erstellt: 07. Mai 2007, 20:09 | |||
Hi, tut mir leid, das sagen zu müssen, obwohl ich Schuberts Musik sehr hoch schätze, aber das Streichquintett ist einfach nur schrullig. Ich mag es überhaupt nicht. Merkwürdigerweise als einziges von Schuberts Werken. Gruß |
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Kreisler_jun.
Inventar |
#8 erstellt: 08. Mai 2007, 11:08 | |||
Interessant wird diese Ablehnung allerdings erst, wenn Du kurz sagen könntest, was Du mit "schrullig" meinst... Ich teile zwar nicht den "über-alles"-Status, den dieses Stück bei manchen Hörern genießt, aber ich schätze es sehr hoch ein. Von Schubert bevorzuge ich das G-Dur-Quartett, aber dann kommt schon sehr bald das Quintett. u.a. weil ich auch das Finale (ein m.E. massiver Schwachpunkt vieler sonst großartiger Werke Schuberts) ziemlich gelungen finde. viele Grüße JK jr. |
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SirVival
Hat sich gelöscht |
#9 erstellt: 08. Mai 2007, 14:21 | |||
Hi, schrullig sein heißt, wunderlich sein, verrückte Einfälle haben. Nun habe ich das Quintett schon lange nicht mehr gehört. Aber ich erinnere mich an die großen Dimensionen des Werks, die sich vor allem aus ständigen Wiederholungen von bestimmte Motivfragmenten speisten, was ich als ziemlich nervtötend empfand. Die 9. Sinfonie ist ähnlich konzipiert, aber sie hat Drive und Schwung, während das Quintett zeitweise ziemlich auf der Stelle tritt. Vielleicht spielen hier Schuberts äußere Lebensumstände hinein, die Depression, das Wissen um die unabänderlichen Folgen seiner venerischen Erkrankung. Wer weiß. Ich verkenne keineswegs die schönen, tiefen Momente der Komposition, aber sie hat auch etwas für mich Abstoßendes, Unzugängliches, was sich jeder Beschreibung widersetzt. Gruß |
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Martin2
Inventar |
#10 erstellt: 08. Mai 2007, 23:04 | |||
Danke Franz für diesen Hinweis. Ich habe sie ja auch und werde sie morgen sicher mal hören. Man muß ja bei den Brilliantsachen immer vorsichtig sein, aber wenn sie Dir, der Du einen Vergleich hast, gut gefällt, wird sie schon so schlecht nicht sein. Gruß Martin |
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op111
Moderator |
#11 erstellt: 10. Dez 2009, 10:52 | |||
Hallo zusammen, wer hat bereits diese Neuaufnahme des Quintetts gehört Franz Schubert Streichquintett D. 956 +Streichquartette Nr. 14 & 15 Belcea Quartet (Mit Valentin Erben, 2.Cello) EMI , DDD, 2008 P.:11/2009 jpc Das vielversprechende EMI-Promo-Video in Vollbild-Ansicht amazon permalink [Beitrag von op111 am 10. Dez 2009, 12:02 bearbeitet] |
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Joachim49
Inventar |
#12 erstellt: 09. Jan 2010, 13:34 | |||
Ich habe die Aufnahme im Radio im mp3 Format mitgeschnitten und vor ein paar Tagen angerhöt. Das Belcea Quartett bestätigt zweifellos zu den Topensembles unter den Quartetten zu gehören. Allerdings ist die Konkurrenz auch beim Quintett sehr gross und mir ist an der Aufnahme nichts aufgefallen, warum sie einen Vorzug vor einer handvoll anderen Aufnahmen verdienen sollte. Die Sätze 2 bis 4 fand ich sehr überzeugend, den Kopfsatz etwas weniger. Da konnten mich die Tempi nicht ganz überzeugen (für mein Empfinden manchmal etwas zu schnell) und ich fand die Artikulation der weiten 'Spannungsbögen' nicht immer überzeugend. Dies Urteil mag jedoch mit durch die Tatsache beeinflusst sein, dass für mich persönlich die Melos - Rostropovitch Aufnahme Referenzcharaktere hat, eine Aufnahme der man manchmal die langsamen Tempi im ersten und zweiten Satz vorgeworfen hat (zu Unrecht wie ich meine). Wer das Quintett noch nicht hat, macht sicher einen guten Kauf, vor allem falls die Kombination mit den beiden anderen Quartetten Schuberts (G und d) sich günstig auf den Preis auswirkt. Wer mit einer guten Aufnahme zufrieden ist und diese schon besitzt, hat weniger Grund zuzugreifen.(Natürlich kann man streiten, was die guten Aufnahmen sind, sicher gehören Alban Berg und Melos dazu. Wer gerne mehrere Ausführungen des Quintetts hat, macht sicher keinen Fehlgriff, wenn er zugreift. (Zur technisch-akustischen Qualität kann ich wenig sagen, da ich nur mit dem mp3 Spieler gehört habe.) Freundliche grüsse Joachim |
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mischaausköln
Neuling |
#13 erstellt: 19. Jan 2010, 13:15 | |||
Hallo, interessant anzuhören. Mir persönlich ist das Quintett aber zu anstrengend. |
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op111
Moderator |
#14 erstellt: 19. Jan 2010, 13:38 | |||
Danke für die ausführliche Kritik, ich hatte noch keine Gelegenheit die Aufnahme des erweiterten Belcea-Quartetts zu hören. Vermutlich bleibe ich bei der Melos-Rostropovitch-Aufnahme, die ich seit mehr als 10 Jahren besitze. jpc |
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op111
Moderator |
#15 erstellt: 19. Jan 2010, 13:39 | |||
Hallo Mischa,
nicht aufgeben! Wiederholt hören. |
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Kreisler_jun.
Inventar |
#16 erstellt: 19. Jan 2010, 15:55 | |||
Ich habe Melos/Rostropowitsch zwar nur mal vor längerer Zeit bei einem Freund gehört, mir war die aber etwas zu breit und massig. Meine erste und lange einzige CD war ABQ/Schiff, die u.a. an hartem Digitalklang leidet, aber spannungsvoller als Melos. Sehr gut gefällt mir das erweiterte Petersen-Quartett. Dann habe ich noch die historische mit Casals; die habe ich zwar noch nicht so oft gehört, aber übermäßig begeistert war ich (angesichts des Nimbus der Aufnahmen) eigentlich nicht. JK jr. |
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Joachim49
Inventar |
#17 erstellt: 19. Jan 2010, 23:39 | |||
Hallo Mischa (und willkommen auf dem Forum), geht dir das speziell mit dem Streichquintett so, oder hast, oder hättest du auch Schwierigkeiten mit den anderen Schubertquartetten, z.B. mit dem berühmtesten: "Der Tod und das Mädchen". Viele halten ja (und ich gehöre dazu) das Streichquintett für das non plus ultra in Schuberts Schaffen, wenn nicht sogar in der gesamten Kammermusik. Du versäumst also wirklich etwas, wenn du dich nicht anstrengst. Freundliche Grüsse Joachim |
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joebhing
Inventar |
#18 erstellt: 16. Mrz 2010, 09:36 | |||
Hallo! Das kann man wohl sagen!!! - vielleicht einfach beginnen mit dem 2. Adagio vom Quintett c-dur D 956 - das ist dann so schön, daß bald die ganze CD geht, da einfach u. genial und vielleicht eines der schönsten Stücke in der Klassikwelt. Da versäumt man wirklich was! [Beitrag von joebhing am 16. Mrz 2010, 09:39 bearbeitet] |
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fuchs2
Stammgast |
#19 erstellt: 21. Sep 2012, 19:34 | |||
So, ich habe mir jetzt auch das Quintett mit Melos bestellt. Die Aufnahme scheint ja vielen hier extrem gut zu gefallen. Joachims Beschreibung hat mich überzeugt... Ebenso der Umstand, dass ich in diesem thread gesehen habe, dass die Aufnahme bei Amazon auch optisch relativ gut gelungen erhältlich ist. Das Bild mit den Kumpels, die zum Gruppenfoto posieren wie ne Fußballmannschaft, fand ich eher abschreckend... Grüße, fuchs2 |
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WolfgangZ
Inventar |
#20 erstellt: 09. Jun 2013, 16:36 | |||
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