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Schubert: Streichquartett Nr. 14 "Der Tod und das Mädchen"+A -A |
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Autor |
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mamaleone
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 29. Mrz 2004, 18:02 | |
durch den gleichnamigen film mit Sigourney Weaver und Ben Kingsley bin ich schon vor einigen jahren auf die musik von schubert gestossen ( ich hatte bis jetzt von schubert nur die symphonien in meinem regal). ich habe mich auf die suche gemacht und bin nach langem hin und her fündig geworden.ich habe mir im mediamarkt eine cd um damals 10 ats das sind nichteinmal 10 euro gekauft. die cd wurde von belart herausgebracht zu hören ist das allegri string quartet ( noch nie gehört). ich habe mir einige cd´s angehört und ich war immer unzufrieden. warum ? bei fast allen hat alles so steril geklungen und gar nicht gelebt. zwar hört man bei dieser cd einen musiker schnaufen ( allegro) aber dafür klingt diese cd menschlich und nicht so extrem technisch. gibt es sonst noch eine brauchbare der tod und das mädchen cd ??? p.s gibt es eine klassik cd im dts format oder dolby digital die sich lohnt ???? mfg davide |
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Hüb'
Moderator |
#2 erstellt: 30. Mrz 2004, 09:45 | |
Hi, ziemlich spannend finde ich die eher "aufgekratzt" und lebendig klingende Einspielung mit dem Auryn-Quartett auf CPO. Leider nur im Rahmen einer Gesamtaufnahme erhältlich (35,99 Euro): http://www.jpc.de/jpcng/cpo/detail/-/hnum/1475496/rk/home/rsk/hitlist Kritik: WDR v. 12.6.97: "Sorgfältig aufeinander abgestimmte 'Konzertprogramme'... Die vier Musiker spielen im absoluten Grenzbereich: was das Tempo angeht, die Phrasierung und nicht zuletzt die Klanglichkeit. Bar jeder Sinnlichkeit ist diese Interpretation. Die Nerven liegen blank, die Melodienbögen werden in Fetzen gerissen. Die sprichwörtliche Todesangst (bei "Der Tod und das Mädchen") treibt diese Musik zu einem letzten Aufbäumen an. So drastisch, so schonungslos und expressiv wird die literarische Vorlage von Matthias Claudius selten umgesetzt." The Sunday Times v. 10.8.97: "Lebendige, kraftvolle, dennoch sensitive Darbietungen, die klassische Klarheit mit romantischer Leidenschaft verbinden." Gramophone 11.97: "Eine beeindruckende Veröffentlichung." Grüße, Frank |
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mefisto
Ist häufiger hier |
#3 erstellt: 12. Jul 2004, 06:47 | |
Das BUSCH-Quatett und das AMADEUS-Quartett bringen meiner Meinung nach DIE Interpretationen dieses schwierigen Werkes.Gruss Guido |
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zoe
Ist häufiger hier |
#4 erstellt: 12. Jul 2004, 13:50 | |
Ha, manche Aufnahmen, die hat man im Giftschrank, weil es gefährlich ist sie anzuhören. Weil sie so mit Emotionen geladen sind, dass man mit feuchten Händen und Rücken und auch Augen aus der Trance erwacht. Weil man Angst hat, das Abspielen könnte übles bringen. Aber auch, weil sie in schwierigen Situationen Trost gibt.Mir geht es so mit der Amadeusaufnahme. Wenn man in den Grenzbereich gehen will von Dieseits und Jenseits, dann kann ich nur diese Aufnahme empfehlen. Vileicht, weil ich durch sie das Werk kennengelernt habe, vielleicht, weil sie es wie keine anderen verstehen, die Emotionen dieser Musik darzustellen.Auch wenn im Getümmel mal die eine oder andere Note nicht mehr die ganz korrekte Höhe hat. Vielleicht sind die Bergs sogar etwas näher an den Schubertschen Dynamikzeichen dran, aber der erste Geiger kommt einiges zu hart, manchmal wie eine Trompete (ab Takt 83) und manche Punkte (auf den Achteltriolen am Anfang) werden einer legato Artikulation geopfert, trotzdem geht von dieser Aufnahme ein gewisse Kälte aus. Ja, die Auryns: es fängt vielversprechend an mit den d-moll Schlägen, aber dann krankt die ganze Sache daran dass die erste Violine zu oft und zu stark von den anderen übertönt wird, sind die anderen zu stark (Viola) oder spielt die Violine zu schwach, seis drum mir gehen zuviele ihrer Melodien unter. Wenn schon "Grenzbereich", dann halten sich die Amadeus noch mehr drin auf. Beeindruckend, aber... An das alles kommen die Prazaks oder auch das Konzerthausquartett nicht heran.
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op111
Moderator |
#5 erstellt: 12. Jul 2004, 15:10 | |
Hallo zusammen, live habe ich mal eine phantastische Aufführung des Vogler Quartetts gehört. Ich werfe mal eine "alte" Aufnahme in die Diskussion: Juilliard Quartet (Mann, Carlyss, Rhodes, Krosnick), Sony, ca. 1976-78, nicht mehr im Katalog Gruß, Franz |
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Sixtus
Schaut ab und zu mal vorbei |
#6 erstellt: 12. Jul 2004, 19:50 | |
Nun ja, das d-moll-Quartett "Der Tod und das Mädchen" gibt es wohl von jedem Streichquartett, das etwas auf sich hält. Und bei einem emotional so aufwühlenden Werk ist es kein Wunder, dass die Interpretationen in allen Richtungen Extrempunkte erreichen. Für die "klassischste" Wiedergabe halte ich nach wie vor die des Amadeus-Quartetts, aber auch das Melos-Quartett hat eine mich durchaus überzeugende Deutung unternommen. In neuerer Zeit gefielen mir vor allem die sehr strukturbetonte Interpretation des Mandelring-Quartetts und eine im Konzert erlebte Aufführung des wunderbaren Artemis-Quartetts, das mit teilweise schneidendem Ton und unter Verzicht auf vermeintlich romantische Opulenz die schaudererregende Todesnähe Schuberts so umwerfend gestaltete, dass mir geradezu die Haare zu Berge standen. Die Artemis-Leute beweisen wieder einmal, dass der scheinbar so harmlose Schubert Franzl in seinem Lebensgefühl und seiner Weltsicht erschreckend nah an der Moderne ist. Meines Wissens gibt es vom Artemis-Quartett einen VHS-Film mit dem "Tod und das Mädchen". Gibt es diese Interpretation endlich auch auf CD? (Übrigens: Wer das Artemis-Quartett von seiner besten und radikalsten Seite kennen lernen will, dem empfehle ich dringendst die späten Beethoven-Quartette!) |
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simonbhoff
Neuling |
#7 erstellt: 28. Aug 2004, 10:33 | |
ich liebe die Einspielung vom Madelring-Quartett auf audite. |
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Martin2
Inventar |
#8 erstellt: 21. Nov 2012, 02:34 | |
Dieser Sixtus schreibt hier schon lange nicht mehr, war nur ne kurze Stippvisite, aber Schuberts "Tod und das Mädchen" mit dem Artemisquartett habe ich mir hier heute abend einmal angehört. Total phantastisch, ich bin restlos begeistert. Schon das erste Allegro fern jeder falschen Gemütlichkeit, das lange Andante weiß in dieser Interpretation in jeder Sekunde zu fesseln und das abschließende Presto hat überhaupt nichts "Kehraus"- mäßiges, sondern gewinnt hier durchaus "manische" Züge - überdreht, modern, ungemütlich. In dieser Interpretation hat mich wirklich alles überzeugt und ich habe lange nicht mehr eine so fesselnde Schubertinterpretation gehört. Das Brandisquartett, was ich auf CD habe, stinkt dagegen ab. Hört's Euch mal an! |
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op111
Moderator |
#9 erstellt: 21. Nov 2012, 09:27 | |
Kreisler_jun.
Inventar |
#10 erstellt: 21. Nov 2012, 10:36 | |
Mir ist allerdings (bei 7-8 gehörten Aufnahmen) noch nie eine Interpretation des d-moll-Quartetts begegnet, bei der man von "Gemütlichkeit" reden könnte. Ich kenne die des Artemis-Quartetts nicht, aber insgesamt scheint mir das eines der robustesten Werke Schuberts zu sein (im Ggs. zB zum a-moll-Quartett oder der großen C-Dur-Sinfonie). |
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fuchs2
Stammgast |
#11 erstellt: 22. Nov 2012, 20:04 | |
Die hab ich, die ist großartig! |
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Hörbert
Inventar |
#12 erstellt: 22. Nov 2012, 20:22 | |
Hallo! Recht gute Interpretationen der Schubert-Quartette und des Quintetts liegen mir vom "Leipziger Streichquartett vor, seit den uralten Aufnahmen mit dem Busch-Quartett einiger der Streichquartette hat mich keine Aufnahne sonst so hinhören lassen. Diese Interpretationen bieten ein etwas anderes Schubert-Bild als die älteren Interpretationen z.B. des Amadeus-Quartetts oder des Melos-Quartetts die ich eigentlich sehr schätze. Ähnlich -wenn auch nicht ganz so stark und deutlich-, wie mir seinerzeit die Interpretationen der Reger-Streichquartette mit dem Berner-Streichquartett eine neue Sicht der Dinge verschaffen konnte gelingt es auch den Leipzigern mir eine neue -etwas andere-, Schubert-Perspektive zu vermitteln. MFG Günther |
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*renrew*
Ist häufiger hier |
#13 erstellt: 23. Nov 2012, 11:47 | |
Hallo Günther, Sehr interessant, Deine Meinung zu den verschiedenen Einspielungen der SCHUBERT-Quartette zu kennen. Das LEIPZIGER STREICHQUARTETT schätze ich vor allem für die Einspielung der BEETHOVEN-Streichquartette op. 131 und 135. Das AMADEUS-QUARTETT, das ja im Hinblick auf die BEETHOVEN-Quartette ja nicht so ganz Deinen Vorstellungen entspricht, ist auch nach meiner Meinung mit seinen Einspielungen der SCHUBERT-Quartette auf jeden Fall allererste Wahl, besonders mit den Aufnahmen der Quartette Nr. 12 und 14. Eindrucksvoll auch die Einspielung dieser beiden Quartette durch die JUILLIARDS, und der Nr. 14 durch das ALBAN BERG QUARTETT. Mein persönlicher "Liebling" und Geheimtipp für die Quartette Nr. 12 und 14 ist aber die alte Mono-Einspielung durch das ENDRES-QUARTETT, mit dem exzellenten Geiger HEINZ ENDRES, damals Lieblingsviolonist von KARL RICHTER, JOSEF ROTTENFUSSER, 2. Violine, dem damals hoch eingeschätzten Bratschisten FRIZ RUF, und ADOLF SCHMID, Violoncello. Das ENDRES-QUARTETT hat meines Wissens als erstes Quartett überhaupt eine Gesamteinspielung der SCHUBERT-Quartette bei VOX vorgenommen, und sich damit um die größere Bekanntmachung der wunderschönen und so lange Zeit vernachlässigten SCHUBERT-Quartette sehr verdient gemacht. Gerade weil dieses Quartett die Technik nicht so in den Vordergrund rückt wie andere hoch dekorierte Quartett-Formationen, sondern die Musik ruhig fließend und introvertiert für sich sprechen läßt, was gerade bei SCHUBERT so wichtig ist, ohne dabei gerade bei dem Quartett Nr. 14 an dramatischen Zuspitzungen in diesem Werk vorbeizuspielen, höre ich diese Aufnahme, die in den 50er Jahren entstand, immer wieder am liebsten. Leider erlangte das ENDRES-QUARTETT, das von 1950 bis 1970 bestand, in Deutschland nie den Bekanntheitsgrad, der diesem eigentlich gebührte, und der ihm vor allem in den USA zuteil wurde. Für die SCHUBERT-Quartette Nr. 10 und 13 überzeugt mich das QUARTETTO ITALIANO mit seinem geschmeidigen, sehr romantischem Spiel am meisten, und zwar in der Besetzung PAOLO BORCIANI 1. Violine, ELISA PEGREFFI 2. Violine, PIERO FARULLI Viola und FRANCO ROSSI Violoncello. Für das weniger gespielte Streichquartett Nr. 15 halte ich neben dem ENDRES-QUARTETT die Einspielung durch das AURYN QUARTETT für empfehlenswert. Viele Grüße |
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Hörbert
Inventar |
#14 erstellt: 23. Nov 2012, 17:05 | |
Hallo! Das 14. Schubert mit dem Alban-Berg quartett schätze ich eigentlich gar nicht so sehr, sicher das AB-Quartett ist bei einigen Komponisten (z.B. Janacec) meine allererste Wahl. Ni9cht aber bei Schubert, hier fehlt mir etwas das "Wienerische". Bei den Juiliards mit dem gleichen Quartett bin ich immer hin- und hergerissen, währen ich bei Schönberg und Bartok die Juiliards zu schätzen weiß lassen sie mich bei Schubert immer etwas ratlos zurück, m.E. schwankt ihre Sicht zwischen dem romantisierten und den "klasssizistischen" Schubert und die Gratwanderung gelingt ihnen für meine Ohren nicht so recht. Das Endres-Quartett kenne ich noch nicht, -aber es ist auf alle Fälle schon einmal vorgemerkt-. Mono stört mich eigentlich nicht da ich ja auch das Busch-Quartett mit den alten Aufnahmen zu schätzen gelernt habe. MFG Günther |
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