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Haydn: Streichquartette

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Oolong
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 03. Feb 2005, 08:28
Hallo Forianer,

ich beabsichtige, mir eine Gesamtaufnahme der Haydn- Streichquartette zuzulegen.
Könnt Ihr mir mir da eine Empfehlung geben? Momentan tendiere ich -natürlich nicht aus Kostengründen - zur Naxos- Aufnahme mit dem Kodaly-Quartett.Was haltet Ihr von dieser Aufnahme?

Gruß
Stefan
Hüb'
Moderator
#2 erstellt: 03. Feb 2005, 11:14
Hi Stefan!

Schau' bitte mal in diesen Thread hier:

http://www.hifi-forum.de/viewthread-68-835-1.html

Da habe ich was über 3 der erhältlichen Gesamtaufnahmen der Quartette geschrieben (es gibt noch eine 4. auf Hungaroton).
Ich habe mich seinerzeit für das Angeles Quartett entschieden und diese Entscheidung nie bereut.

Angeles SQ:
H. Arnold in Scala 3 / 01: "Musikalisch klar konturierte, technisch perfekte Wiedergaben, durchgehend auf höchstem Niveau. Eine in jeder Beziehung mustergültige Edition."

Kodaly SQ:
BBC Music Magazine: "Sie werden keine bessere Aufnahme finden." Penguin Guide: "Die Naxos-Aufnahmen mit dem Kodaly Quartet sind in jeder Hinsicht herausragend und sehr zu empfehlen. FonoForum: "Die vier Musiker des Kodaly Quartets treten mit dieser Aufnahme zum wiederholten Male den Beweis dafür an, daß das Mammutprojekt einer Gesamteinspielung aller Haydn-Quartette bei ihnen in den besten Händen liegt." Klassik heute: "Die Frische des Musizierens läßt nicht nach." Scala: "Dem Hörer seien die Aufnahmen ans Herz gelegt. Die Kodalys spielen inzwischen fast 30 Jahre zusammen - ihnen scheint Überzeugen wichtiger als Blenden zu sein." Scala: "Ein echter Glücksgriff ist Naxos mit der exklusiven Verpflichtung des Kodaly Quartets gelungen. Die Tongebung ist entschlackt, klar und doch auf sehr ungarische Weise lebendig."


Am besten hörst Du natürlich selbst mal rein. Die Kodaly-Aufnahmen gibt es ja auch auf Einzel-CDs.

Viele Grüße,

Frank
Marthaler
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 03. Feb 2005, 12:55
Quatuor Mosaique!
Quatuor Mosaique!
Quatuor Mosaique!

http://www.artistsma...tuor_mosaiques-f.htm

Freundlich grüßend
Marthaler
Hüb'
Moderator
#4 erstellt: 03. Feb 2005, 13:10

Marthaler schrieb:
Quatuor Mosaique!
Quatuor Mosaique!
Quatuor Mosaique!

http://www.artistsma...tuor_mosaiques-f.htm

Freundlich grüßend
Marthaler


Gefragt war ausdrücklich nach einer Gesamtaufnahme.
Von dem von Dir genannten Ensemble gibt es die meines Wissens allerdings nicht.

Grüße,

Frank
Hilda
Stammgast
#5 erstellt: 03. Feb 2005, 13:16
Hallo,

mir geht es so wie Hüb'. Ich habe auch die Aufnahme mit den Angeles-Quartett und habe die Anschaffung bisher ebenfalls nicht bereut.

Ich kann mir jedoch auch vorstellen, daß man diese Aufnahme ganz gut mit denen vom Quator Mosaique ergänzen kann, zudem die ja auf Originalinstrumenten spielen.

Gruss
Klaus
Netotschka
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 03. Feb 2005, 21:00

Marthaler schrieb:
Quatuor Mosaique!
Quatuor Mosaique!
Quatuor Mosaique!


Genau! Ich würde (und habe es auch getan) auf eine Gesamtaufnahme pfeifen. Die Einspielungen sind einfach zu gut!
Nein, nicht gut - überwältigend, hinreißend, phantastisch!

Gruß, N.
Trichord
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 03. Feb 2005, 23:31

Marthaler schrieb:
Quatuor Mosaique!
Quatuor Mosaique!
Quatuor Mosaique!


Ich habe mir vor kurzem die Sonnenquartette (op. 20) mit dem Quatuor Mosaique angehört. Ich muss sagen, mir gefallen die Aufnahmen mit dem Hagen Quartett besser. Irgendwie musikantischer. Die Tempi beim Mosaique sind für meinen Geschmack etwas an der unteren Grenze.

Hingegen die Quartettfassung der "Sieben letzte Worte" finde ich phantastisch mit denen.
WolfgangZ
Inventar
#8 erstellt: 31. Mrz 2007, 23:27
Hallo,

jetzt kann man ja das Buchberger-Quartett mitsammeln. Wenn die Brilliant-Aufnahmen weiterhin rund sieben Euro die Doppel-CD kosten und wenn die Qualität so solide bleibt, sicher eine perfekte Sache.

Positiv bewerten darf man gewiss, dass keine chronologische Reihenfolge geplant zun sein scheint, sondern eine bunte Mischung früherer und späterer Opus-Folgen.

Bleibt zu hoffen, dass die Vollendung nur wenige Jahre dauert, und nicht Jahrzehnte ...

Gruß, Wolfgang
Joachim49
Inventar
#9 erstellt: 01. Apr 2007, 10:20
Wenn man die Aufnahmen des Angeles Quartetts mit denen des Buchberger Quartetts vergleicht, dann schneidet das Buchberger Quartett deutlich besser ab. Ich würde empfehlen peu a peu die Buchberger-Aufnahmen zu kaufen (und hoffen, dass es nicht zu lang dauert).
Freundliche Grüsse
Joachim
pha
Stammgast
#10 erstellt: 01. Apr 2007, 16:04
Hallo Joachim,


Wenn man die Aufnahmen des Angeles Quartetts mit denen des Buchberger Quartetts vergleicht, dann schneidet das Buchberger Quartett deutlich besser ab.


In welcher Hinsicht?

Grüße,
Peter
Joachim49
Inventar
#11 erstellt: 01. Apr 2007, 19:58
[quote="pha"]
[, dann schneidet das Buchberger Quartett deutlich besser ab.[/quote]
In welcher Hinsicht?
[/quote]

Das ist galube ich gut zu hören, aber nicht leicht zu beschreiben. Das Buchberger Quartett ist engagierter, hat mehr 'drive' in den schnellen Sätzen und spielt phantasievoller. Natürlich weiss ich nicht ob andere Hörer, die beide Aufnahmen kennen, diesn Eindruck bestätigen können. Jedenfalls werden die Aufnahmen vom Buchberger Quartett auf diesem Forum sehr günstig beurteilt (die vom Angeles Quartett allerdings auch, obwohl ich diese Urteile nicht ganz teilen kann).
Freundliche grüsse
Joachim
vanrolf
Inventar
#12 erstellt: 01. Apr 2007, 21:43

WolfgangZ schrieb:
Wenn die Brilliant-Aufnahmen weiterhin rund sieben Euro die Doppel-CD kosten und wenn die Qualität so solide bleibt, sicher eine perfekte Sache.



Joachim49 schrieb:
Ich würde empfehlen peu a peu die Buchberger-Aufnahmen zu kaufen (und hoffen, dass es nicht zu lang dauert).



Hi,

dem kann ich mich nur anschliessen. Wenn das Buchberger Quartett wirklich bis zum Ende hin durchhält und das bisherige Niveau zumindest hält, dann ist das eine mehr als ordentliche Sache. Ich höre die Aufnahmen gern, sie sind klanglich ansprechend und flüssig gespielt. Besonders gut gefallen hat mir die dritte Folge mit den "7 letzten Worten", bei denen mir das Zusammenspiel noch weiter gereift zu sein scheint.
Natürlich wird es immer Einzelaufnahmen geben, die eleganter oder virtuoser sind, die Quartette Op. 33 1-6 zum Beispiel finde ich in den Aufnahmen des Appónyi-Quartettes dahingehend noch einen Zacken schärfer. Trotzdem, empfehlenswert sind die Brilliant-Ausgaben bisher allemal.

Soeben ist Folge 4 erschienen, der Halbjahres-Veröffentlichungsrhythmus scheint also beibehalten zu werden. Sowohl Brilliant als auch jpc geben an, daß es sich diesmal sogar um 3 CDs handelt, die die Quartette Op. 71 Nr. 1-3 und Op. 74 Nr. 1-3 enthalten:





Auf dem Cover steht allerdings unverkennbar "2 CDs". Bei jpc beträgt der Preis pro Ausgabe übrigens € 5,99.


Gruß Rolf
Kreisler_jun.
Inventar
#13 erstellt: 02. Apr 2007, 14:40
Da ich mit Haydn-Quartetten inzwischen ziemlich gut versorgt bin, habe ich von den Buchberger-CDs noch keine gehört, werde das demnächst aber vielleicht nachholen.
Ich finde die Aufnahmen des Angeles Q. sehr ordentlich. Das Hauptmanko aus meiner Sicht ist ein gewisser Mangel an Expressivität und eine manchmal etwas eindimensional muntere Herangehensweise. Die Tempi sind aber meistens recht vernünftig. Ein weiteres Problem ist die manchmal schlechte Balance (Dominans der vl. 1) und mangelnde Durchhörbarkeit und Präsenz der Mittelstimmen.
Ich habe fast alle wichtigen Quartette ab op. 20 dazu in einzelnen Einspielungen, darunter auch das Apponyi (op.33), Mosaiques (op.76) und Festetics (opp. 54,55,64,71,74) auf alten Instrumenten und historischer Spielpraxis (das Festetics Q. hat alle ab einschl. op.9 eingespielt (auf Arcana), aber viel Glück dabei, sie zu finden und eine gesunde Geldbörse). Ebenso werden hier alle erdenklichen Wiederholungen berücksichtigt. Die Tempi sind bei Mosaiques und Festetics häufig eher gemäßigt, die Interpretationen der Festetics wirken u.a. daher auf mich manchmal etwas trocken, Mosaiques sind lebendiger.
Hervorragend finde ich die oben schon erwähnte Aufnahme von op. 20 mit dem Hagen Q. Moderne, brillante und differenzierte Interpretationen (leider teuer).
Weitere preiswerte und gute (wenn auch nicht überragende) Einzelaufnahmen gibt es von op. 50 (Nomos Q. bei cpo/jpc) und op.76 (Tokyo Q./Sony)

NB. mich würde wundern, wenn das Buchberger Q. mehr als 2 CDs für 71/74 benötigte, die Festetics packen trotz ihren mäßigen Tempi und allen Wdh. alle 6 auf 2 Cds

viele Grüße

JK jr.
Martin2
Inventar
#14 erstellt: 30. Sep 2007, 21:02
Muß man wirklich eine Gesamteinspielung haben?

Ich habe folgende vier CDs:





Außer diesen zweien noch die Opus 64 1-3

und Opus 1,1, Opus 64,5 Opus 76,3

mit dem Caspar da Salo Quartett

Also vier CDs insgesamt. Heute habe ich mal wieder Opus 71 gehört und es hat mir sehr gut gefallen. Ich finde die Streichquartette von Haydn außerordentlich entspannend und auch schön. Aber ich kehre doch nicht so wahnsinnig häufig zu ihnen zurück. Ich glaube man braucht Ruhe für Haydn, ein Gefühl der Entspanntheit, das ich allerdings nicht immer habe.

An sich muß ich wiegesagt keine Gesamteinspielung haben. Vielleicht werde ich die Quartett CDs, die ich habe, in nächster Zeit allerdings öfter hören, dann werde ich meine Sammlung vielleicht noch ausbauen.

Gruß Martin
WolfgangZ
Inventar
#15 erstellt: 30. Sep 2007, 21:33
Hallo, Martin (e.a.)!

Wie ich weiter oben schon geschrieben hatte, kann man das Buchberger-Quartett wunderbar und den Geldbeutel nicht belastend mitsammeln. Wir sind jetzt bei der Nummer 5, jede CD kostet bei 2001 nur vier Euro, wobei wohl nicht alle immer verfügbar sind. Aber bei jpc ist es auch nicht wesentlich mehr.

Für mich, der ich vorher kaum eine Handvoll der Quartette besaß, ist das ideal.

Natürlich gibt es auch komplette Einspielungen, aber die sind teuer, Du hast zu viel auf einmal und die Qualität ist auch nirgends deutlich besser, will sagen, was Brilliant bis jetzt mit den Buchbergern auf den Markt geworfen hat, überzeugt auf der ganzen Linie. Auch die Mischung aus Quartetten der verschiedenen Schaffensperioden gefällt.

Besten Gruß, Wolfgang
Martin2
Inventar
#16 erstellt: 30. Sep 2007, 21:57
Hallo Wolfgang,

danke für den Tip mit dem Buchberger Quartett. Wenn ich mal wieder zu Zweitausendeins komme, werde ich daran denken. Im moment sehe ich dort nur zwei Doppel CDs. Übrigens kosten die vier Euro pro Doppel CD, nich für die einzelne, wie Du geschrieben hast.

Die Kodalys sind aber auf jeden Fall auch Spitze und der Penguins Guide hat dieses Quartett auch über den grünen Klee gelobt. Und teuer sind die auch nicht.

Aber wenn ich mal wieder zu Zweitausendeins komme ...
WolfgangZ
Inventar
#17 erstellt: 30. Sep 2007, 22:50
Stimmt, Martin, ich habe gar nicht mehr daran gedacht, dass es immer zwei CDs waren, auf die sich die fünf Lieferungen bezogen, die ich mit dem Buchberger-Quartett schon bestellt und erhalten habe.

Um so besser!

Besten Gruß, Wolfgang
Martin2
Inventar
#18 erstellt: 01. Okt 2007, 11:46
Komisch ist eine Sache mit den Nummerierungen. Der Reklam Kammermusikführer nummeriert die Opus 64 anders als die beiden CDs die ich habe.

Der Kammermusikführer

Opus 64 1 D Dur ( Lerchenquartett)
2 Es Dur
3 C Dur
4 G Dur
5 B Dur
6 h moll

Die beiden Caspar da Salo CDs so:

1 C Dur
2 h moll
3 b Dur

5 D Dur ( Lerchenquartett)

Es läßt sich jedoch anhand der Satzbezeichnungen klären, daß das tatsächlich die selben Quartette sind, nur werden sie anderes nummeriert. Kann mir das jemand erklären?
Martin2
Inventar
#19 erstellt: 01. Okt 2007, 20:39
Na, auf meine Frage mit den Nummerierungen weiß wohl niemand eine Antwort. Habe mir dann heute mal Haydns Opus 20 mit den Buchbergern gekauft. Bin schon gespannt. Die Opus 71/74 habe ich mir nicht gekauft, weil ich die Opus 71 mit dem Kodalyquartett schon habe und die sind sehr gut.

Die Kodalys sind auf jeden Fall sehr gut. Und die laufen einem nicht weg. Dann will ich mal sehen, was die Buchberger bringen.

Habe im übrigen noch mal die Opus 71 gehört. Die sind sehr gut und sie gewannen durch erneutes Hören sogar noch ( im Gegensatz zu diesem Streichquartett von Villa Lobos, das auf mich einen zutiefst seriösen Eindruck machte, aber durch das Wiederhören doch nicht gewann). Opus 64, 1-3 ( nach der Zählung der CD, nicht des Konzertführers) haben mich dagegen nicht sonderlich vom Hocker gehauen.

Insgesamt habe ich im moment wieder Lust auf Haydn. Irgendwie strahlt dieser Haydn eine solche Humanität aus und auch oft genug - trotz der Massenproduktion - eine solche Frische, daß es wirklich Spaß macht, ihn zu hören. Das findest Du auch bei Beethoven so nicht.

Insgesamt glaube ich schon, daß der Haydn immer ein wenig unterschätzt wird. Aber das ist eine Diskussion, die einen sehr langen Bart hat. Es gibt mir Sicherheit aber auch schwächere Sachen von Haydn.

Gruß Martin
Kreisler_jun.
Inventar
#20 erstellt: 01. Okt 2007, 20:45

Martin2 schrieb:
Komisch ist eine Sache mit den Nummerierungen. Der Reklam Kammermusikführer nummeriert die Opus 64 anders als die beiden CDs die ich habe.

Der Kammermusikführer

Opus 64 1 D Dur ( Lerchenquartett)
2 Es Dur
3 C Dur
4 G Dur
5 B Dur
6 h moll

Die beiden Caspar da Salo CDs so:

1 C Dur
2 h moll
3 b Dur

5 D Dur ( Lerchenquartett)

Es läßt sich jedoch anhand der Satzbezeichnungen klären, daß das tatsächlich die selben Quartette sind, nur werden sie anderes nummeriert. Kann mir das jemand erklären?


Die 2. ist die übliche Numerierung (4 ist dann das in G-Dur und 6 in Es-Dur), die erste habe ich noch nie gesehen. Keine Ahnung, woher sie stammt. Vergiß sie

Ich habe von den Buchbergers immer noch nichts gehört, sonst s.o. (von den Kodalys halte ich hier allerdings fast so wenig wie vom Penguin Guide...)
Das nicht zu Unrecht berühmteste opus ist op.76. Das sollte nicht allzuteuer in etlichen Versionen erhältlich sein, da muß man nicht eine der billigsten nehmen. Das würde ich mir an Deiner Stelle als nächstes anschaffen, bevor Du den Überblick verlierst.
Zurückstellen kann man sicher die Sammlungen op.1 und op.2 und auch op.9 und op.17 (wobei ich unter diesen 12 sehr viel Hörenswertes finde). Ein gutes und preiswertes (wenngleich vielleicht etwas trockenes) op.50 gibt es bei jpc von cpo mit dem "Nomos-Quartett"

viele Grüße

JK jr.
Martin2
Inventar
#21 erstellt: 01. Okt 2007, 21:07
Hallo Kreisler Junior,

was mich bei den drei älteren Herren vom Penguins Guide halt schon wundert, ist, wie sie das rein physiologisch überhaupt durchgestanden haben, die gesamte Welt der Klassik CDs zu bewerten.

Mir gefällt diese Einspielung der Opus 71 mit den Kodalys halt schon ganz gut, ich habe sie gerne gehört, aber im Gegensatz zu den drei Herren vom Penguins Guide bin ich kein Experte für alles und jedes.

Es würde mich auf jeden Fall interessieren, was Du zu den Buchbergers sagt, dieser Thread "Eure Klassiksammlung kurz vorgestellt" weist Dich ja als einen ausgesprochenen Experten der Wiener Klassik aus. Nun allerdings, wenn Du die Buchbergers auch noch hörst, wird Deine was ich erfahren habe ohnehin schon voluminöse Sammlung noch dicker

Gruß Martin
enkidu2
Inventar
#22 erstellt: 01. Okt 2007, 22:24
Auch The Gramophone Classical Good CD & DVD Guide 2006 empfiehlt für op. 64, 71 und 74 das Kodaly Quartet. Der letzte Fonoforum Klassikführer 95/96 empfahl das Kodaly Quartett bei op. 76.
Kreisler_jun.
Inventar
#23 erstellt: 02. Okt 2007, 14:48
Da ich, wie gesagt, bei dem Repertoire schon ganz gut bestückt bin, hält sich meine Neigung, die Buchbergers zu testen in Grenzen (billig, aber nimmt doch wieder Platz weg). Das Risiko ist ja nach den vielen recht positiven Kommentaren nicht allzu groß.
Auch die Naxos-Aufnahmen will ich niemandem madig machen. Ich besaßt op.20,4-6 und die war ziemlich langweilig. Wenn sie euch gefallen, gut, ich könnte anhand dieser Aufnahmen aber gut nachvollziehen, wenn jemand die Stücke langweilig findet.

Daher kann es gewiß nicht schaden, als Alternative auch mal eine Aufnahme eines "Spitzenquartetts" wie ABQ u.ä. anzuhören, was natürlich nicht heißt, dass die automatisch besser wären als ein weniger bekanntes Ensemble. Aber es besteht bei solchen Riesenprojekten auch ein wenig Routinegefahr.

(Man findet z.B. ein sehr gutes op.33,3 "Vogel" mit dem legendären Smetana-Q. (live mit zwei Schubertwerken) auf einer "Bilig-CD" von Aura/Ermitage)

Der Penguin hatte in den 90ern mal ein massives Faible für Naxos, hat auch die sehr durchwachsenen Haydn-Sinfonien dieses Labels empfohlen, und es gab immer Musik, bei der sie nur mäßig kompetent waren (einer der drei Autoren ein Spezialist für Skandinavisches). Insgesamt fand ich das Teil ziemlich nutzlos, aber das ist ein anderes Thema.

viele Grüße

JK jr.
Martin2
Inventar
#24 erstellt: 03. Okt 2007, 08:40
Ich habe eine CD von Naxos aus der Reihe mit den Haydnsinfonien ( die Militärsinfonie etc.) und mir hat sie gefallen. Daß der Penguins Guide ein Faible für Naxos hat, kann ich so nicht nachvollziehen, die haben auch genügend CDs entsprechend runtergemacht ( beispielsweise die Slowakeinspielungen von Schostakowitsch).

Ich habe mittlerweile noch mal die CD der Buchberger mit den Opus 20 gehört. Ich glaube, das ist ein ganz gutes Ensemble, aber irgendwie mag ich die Einspielungen nicht so sehr. Was mich an den Einspielungen der Opus 71 des Kodalyquartetts so begeistert hat, ist, wie schön das alles klingt. Ich hatte dann noch mal bei JPC in die Opus 20 der Kodalys reingehört und das klang auch sehr schön.

Ich habe keine Ahnung woran das bei den Buchbergern liegt, daß der Quartettklang teilweise etwas säuerlich rüberkommt. Mikrophonaufstellung, andere Musikinstrumente, der Aufnahmeort, das Ensemble selbst?

Oder ich bilde mir das alles nur ein. Es ist wiegesagt nicht das "Urteil eines Fachmanns", sondern nur der Augenblickseindruck eines totalen Laien.

Gruß Martin
Fugato
Hat sich gelöscht
#25 erstellt: 09. Feb 2008, 07:11

Martin2 schrieb:
Na, auf meine Frage mit den Nummerierungen weiß wohl niemand eine Antwort. Habe mir dann heute mal Haydns Opus 20 mit den Buchbergern gekauft. Bin schon gespannt. Die Opus 71/74 habe ich mir nicht gekauft, weil ich die Opus 71 mit dem Kodalyquartett schon habe und die sind sehr gut.

Die Kodalys sind auf jeden Fall sehr gut. Und die laufen einem nicht weg. Dann will ich mal sehen, was die Buchberger bringen.

Habe im übrigen noch mal die Opus 71 gehört. Die sind sehr gut und sie gewannen durch erneutes Hören sogar noch ( im Gegensatz zu diesem Streichquartett von Villa Lobos, das auf mich einen zutiefst seriösen Eindruck machte, aber durch das Wiederhören doch nicht gewann). Opus 64, 1-3 ( nach der Zählung der CD, nicht des Konzertführers) haben mich dagegen nicht sonderlich vom Hocker gehauen.

Insgesamt habe ich im moment wieder Lust auf Haydn. Irgendwie strahlt dieser Haydn eine solche Humanität aus und auch oft genug - trotz der Massenproduktion - eine solche Frische, daß es wirklich Spaß macht, ihn zu hören. Das findest Du auch bei Beethoven so nicht.

Insgesamt glaube ich schon, daß der Haydn immer ein wenig unterschätzt wird. Aber das ist eine Diskussion, die einen sehr langen Bart hat. Es gibt mir Sicherheit aber auch schwächere Sachen von Haydn.

Gruß Martin


Guten Tag Martin.
Ich schätze die Werke Haydns ebenfalls.
Angefangen mit den Klav. Sonaten über die Sinfonien bis zu den grossen Messen und Oratorien.

Deshalb würde mich interessieren, welche Kompositionen Sie als schwächer einstufen. Möglicherweise die Konzerte für die verschiedenen Instrumente ? ( Orgel, Klavier, Flöte usw.)

Freundlich grüsst Sie
Rolf.
Martin2
Inventar
#26 erstellt: 09. Feb 2008, 13:59
Hallo Rolf,

übrigens können Sie mich auch duzen. Mit Haydn sind sie bei mir wirklich an den falschen geraten. Ich kenne einige Sinfonien von Haydn, wobei kennen schon zuviel gesagt ist. Die Militärsinfonie gefällt mir recht gut. Auch habe ich einige Streichquartette und höre die eigentlich recht gerne. Ich bin aber absolut kein Haydnexperte. Ich kenne für einen Klassikhörer eigentlich recht viel, aber in diesem Forum gibt es ganz andere Experten, Kreisler Junior etwa kommt mir in den Sinn, der als Schwerpunkt einmal die Wiener Klassik angegeben hat, während mein Schwerpunkt eher bei der Spätromantik und außerdem bei orchestraler Musik liegt. Deshalb kann ich zu Ihrer Frage keine versierte Meinung haben, auch wenn ich einfach zugebe, daß mich Haydn oft gelangweilt hat ( etwa bei früheren Sinfonien), manchmal aber doch auch gefesselt hat.

Gruß Martin
Hüb'
Moderator
#27 erstellt: 14. Feb 2008, 10:18

Martin2 schrieb:
Hallo Rolf,

übrigens können Sie mich auch duzen.

Das hättest Du nicht sagen sollen. Jetzt hat er sich gelöscht...
Joachim49
Inventar
#28 erstellt: 24. Apr 2009, 18:14
Bei der DGG erscheint in diesen Tagen eine Box mit 10 CD und ca. 30 Quartetten Haydns, gespielt vom Amadeusquartett. Ich weiss nicht, ob es alle Aufnahmen sind, die das Quartett für die DGG machte. Wenn ja, dann fehlen leider ein paar aus früheren Schaffensphasen Haydns, wie etwa die Quartette op 20 oder op 33. In der Box ist alles ab op 54 und die 'Sieben letzten Worte ...'.
Lohnt sich gleich dreifach: Haydn, das unvergessene Amadeusquartett, der Preis (ca. 3 euro/CD)

Freundliche Grüsse
Joachim



http://www.jpc.de/jp...r-50-83/hnum/2646572
Kreisler_jun.
Inventar
#29 erstellt: 29. Apr 2009, 14:02
Überdies scheint der Zyklus des Buchberger-Quartetts jetzt auch komplett erhältlich zu sein; von den Einzelfolgen fehlt noch op.76.

Das Auryn-Quartett hat von seiner GA auf Tacet bisher opp. 1, 33, 71/74 und zuletzt 17 vorgelegt.

Besonders interessant aber vielleicht, daß die wegen der vorübergehenden Einstellung des Betriebs beim kleinen Label Arcana (nach dem Tod des Gründers) lange nur schwer zu kriegenden Aufnahmen (komplett op.9 - 103, es fehlen nur die frühen Divertimenti und die 7 letzten Worte, die allerdings mal bei hungaroton oder so erhältlich waren) mit dem Festetics-Quartett wieder zugänglich gemacht werden sollen.
Damit steht nun eine HIP-Alternative bei allen relevanten Werken zur Verfügung und - jedenfalls vorübergehend - sogar zum midprice:



viele Grüße

JK jr.
Hüb'
Moderator
#30 erstellt: 29. Apr 2009, 14:06
Hi,

die legendäre GA des Aeolian Quartetts ist ebenfalls wieder zu haben:
http://www.jpc.de/jp...artette/hnum/5107373

Ebenfalls zum Budgetpreis.

Grüße
Frank
Tannoymann
Stammgast
#31 erstellt: 29. Apr 2009, 15:26
Hallo!
Kodaly-Qu ist gut, über einen langen Zeitraum aufgenommen. Manches ist ein bisschen übertrieben und grob. Trotzdem eine sehr empfehlenwerte gesamteinspielung. Gar nicht schlecht auch: Aeolian String Q.
Ein kompletter Schmarrn: Angeles Str.Q.

Ich würde trotzdem zu ein paar zusätzlichen Einzelaufnahmen raten: Q Mosaiques, Alben Berg Q. Hagen Q., Q. Festetics, Bartok Qu., Emerson Str. Q, Amadeus Q., Fine Arts Q, Dekany Q.
Historisch, aber sensationell gut: Pro Arte Q.

Grüße
Willi
Hüb'
Moderator
#32 erstellt: 29. Apr 2009, 15:39
Hi,


Ein kompletter Schmarrn: Angeles Str.Q.

Finde ich gar nicht.
Mir gefällt die Einspielung sehr gut.

Grüße
Frank
Joachim49
Inventar
#33 erstellt: 29. Apr 2009, 16:10
Also so richtig zufrieden bin ich mit dem Angeles Quartett auch nie gewesen, obwohl es mir schwer fällt zu artikulieren, woran es liegt. Da wo ich direkt vergleichen kann, gefallen mir die Alternativen (Tokyo, Alban Berg, Buchberger, Amadeus, Hagen, Emerson, Mosaiques,...)fast immer besser.
Joachim
Hüb'
Moderator
#34 erstellt: 29. Apr 2009, 16:13
Hi,

vielleicht ist die Aufnahme etwas glatt, zugegeben, aber schlecht ist sie sicher nicht.

Grüße
Frank
WolfgangZ
Inventar
#35 erstellt: 29. Apr 2009, 22:27
Hallo, miteinander!

Ich hatte mir parallel zu den noch nicht vollständigen Buchbergern die Intergrale des Angeles Quartetts für € 13.90 zulegen wollen.

Das wäre wohl das Schnäppchen des Jahres (oder Jahrzehnts) geworden.

Es hat nicht sollen sein. Fehlauszeichnung bei amazon.

Jetzt wird weiter Buchberger gesammelt - und op. 76 leiste ich mir vielleicht zusätzlich mit dem Quatuor Mosaique.

Gruß, Wolfgang
Tannoymann
Stammgast
#36 erstellt: 30. Apr 2009, 07:22
Hallo!
Ad Angeles Q.
Ich finde, dass deren Spiel zerfällt, das ist für mich kein Quartett, sondern ein schlecht geschüttelter longdrink. Bisweilen seltsame Tempi, Struktur wird z.T. schlecht rübergebracht, der Witz fehlt, die Aufnahmetechnik ist sehr befremdlich....
Wer die Gesamteinspielung günstig haben will, kann sich gerne bei mir per PM melden.
Grüße
Willi
Klassikkonsument
Inventar
#37 erstellt: 30. Apr 2009, 19:31
Mein Elan, die Gesamtausgabe mit den Buchbergern zusammen zu sammeln, ist bei mir doch ziemlich erlahmt.
M.E. gut sind ihre Tempi, ihr Drive.
Negativ machen sich dagegen für mich der zu viel Musik verschlingende Hall und der ungewohnte Sound bemerkbar - ich dachte, so hören sich Streicher ohne Vibrato nun mal an. Aber letztens las ich, dass die Buchbergers bei ihrem Haydn einfach nicht sauber intonieren.
Immerhin habe ich durch sie neben dem C-Dur-Quartett ("Vogel") weitere Exemplare von op. 33 schätzen gelernt. Wobei beim Panocha-Quartett (da fehlen mir leider Nr. 5 & 6) dann eben doch wieder mehr zu hören ist.

Die jpc-Schnipsel von den Aeolians hören sich jedenfalls nicht schlecht an.
Die von op. 33 mit den Festetics scheinen mir auch vielversprechend. Allerdings war bei einer Probe von einer älteren Festetics-Aufnahme wieder mehr Hall zu vernehmen. Also muss ich da auch noch mal nachhören, welche Aufnahmen von denen was für mich sind.

Dann ist da noch das Amadeus-Quartett. Die Schnipsel schienen mir schon ausreichend zu vermitteln, was einige über dessen Primarius sagen. Muss nicht unbedingt sein.

Nachher wäre das Kodaly-Quartett (Naxos) doch keine so schlechte Wahl?

Viele Grüße
Martin2
Inventar
#38 erstellt: 30. Apr 2009, 20:00

Klassikkonsument schrieb:
Nachher wäre das Kodaly-Quartett (Naxos) doch keine so schlechte Wahl?

Viele Grüße


Was ich von den Kodalys habe - es sind zwei CDs: Opus 71, 1-3 und Opus 76, 4 -6 - gefällt mir sehr gut. Von den Buchbergern habe ich Opus 20 und war zunächst sehr enttäuscht - es klang irgendwie sehr trocken und wenig klangschön. Ich habe mich dann allerdings an die Buchberger gewöhnt, allerdings glaube ich nach meinen zwei Kodaly CDs, die ich habe, nachwievor, daß das eine bessere Aufnahme ist. Der Penguins Guide hat diese Aufnahmen ja immer über den grünen Klee gelobt, hielt sie oft für die besten, aber jetzt schreibe bitte keiner, daß ich ein blinder Gläubiger gegenüber dem Penguins Guide bin. Jedenfalls finde ich die Kodalys sehr klangschön - jeder Kammermusikfeind, der Kammermusik für "Geschrammel" hält, wird da vielleicht sehr überrascht sein - und äußerst kultiviert.

Gruß Martin
Kreisler_jun.
Inventar
#39 erstellt: 30. Apr 2009, 20:04
Ich höre zum ersten Mal etwas Positives über das Aeolian Q. Zwar habe ich nie etwas davon selbst angehört, aber fast nur negative Kommentare gelesen; es war halt lange die einzige komplette Box.
Die Angeles-Box ist gewiß nicht das letzte Wort und leider sind in der Tat Cello oder Mittelstimmen manchmal etwas flau.
Aber m.E. ist es klangschöner und kultivierter als das Buchberger und spritziger als das Kodaly-Q. Tempi für mich ok. bzw. unauffällig/mainstream.

Ihr Hauptmanko aus meiner Sicht ist, daß diese "Leichtigkeit" etwas zu sehr dominiert. Die ernsteren oder düsteren Töne kommen nicht zu ihrem Recht.
Wie schon gesagt würde ich angesichts der inzwischen vielen zu akzeptablen Preisen in Einzelfolgen erhältlichen CDs heute keine GA mehr empfehlen.

Das Auryn Q. ist zwar auch nicht grade auf der expressivsten Seite, aber es ist an Verve, Intonation und Spielkultur Kodaly, Buchberger, Lindsay und auch Angeles deutlich überlegen.
Die HIP-Ensembles Festetics und Mosaiques sind manchmal etwas gemütlich unterwegs, aber mit sehr charakteristischem, eher dunkel-erdigem Klang und auch recht kontrastreich. Ein Reinhören in ein Opus lohnt hier auf jeden Fall.

viele Grüße

JK jr.
Klassikkonsument
Inventar
#40 erstellt: 30. Apr 2009, 20:13
Hallo Martin,

Danke für Deine Eindrücke. Ich werde mir die Kodalys mal im Laden anhören.
Aber wie meinst Du "trocken" in Bezug auf die Buchberger-Aufnahme von op. 20. Die kam mir noch halliger vor als op. 33.

Viele Grüße
Klassikkonsument
Inventar
#41 erstellt: 30. Apr 2009, 20:28
Hallo Kreisler jr.,

mit diesen jpc-Hörproben ist das halt so eine Sache. Für ein sicheres Urteil über die Aufnahmequalität sind die sicher keine gute Grundlage. Brahms 1. Klavierkonzert (mit Rubinstein / Reiner bei RCA) hatte ich mir mal aufgrund eines Schnipsel-Vergleichs gekauft. Und obwohl dort die Geigen sogar rechts und links verteilt sind, war es dann doch nicht ein so transparentes Klangerlebnis wie erhofft.
Aber ich glaube, ich brauche da noch Übung. Keine Ahnung.

Ja, das Auryn Quartett gibt's ja auch noch. Eine sehr unübersichtliche Situation. Wäre praktisch, wenn die Aeolian-Aufnahmen meinem Geschmack entsprächen, wo es sie gerade relativ günstig gibt.

Um das Kaufen einzelner Folgen verschiedener Zyklen kommt man anscheinend nicht herum.

Viele Grüße
WolfgangZ
Inventar
#42 erstellt: 30. Apr 2009, 20:31
Ich bin wahrlich kein Kenner der Haydn-Quartette, bis vor kurzem war mir kaum eine Handvoll in alten Rundfunkmitschnitten geläufig. Auch die Buchberger-Integrale, soweit vorhanden, habe ich noch nicht annähernd komplett gehört. Aber das soll sich allmählich ändern.

Sehr Gutes hört man - auch im anderen Forum - von den HIP-Aufnahmen, etwa mit Mosaique oder Festetics. Von daher interessiert mich diesbezüglich zumindest der berühmte Zyklus op. 76.

Bei den klassischen und neueren Aufnahmen zwischen Amadeus und Buchberger gehen - eigentlich durch die Bank - die Bewertungen schon verblüffend auseinander, sieht man sich quer durch das Netz die Besprechungen oder die Meinungen kompetenter Forumsbenutzer an.

Besten Gruß, Wolfgang
Martin2
Inventar
#43 erstellt: 30. Apr 2009, 23:24
Hallo Wolfgang,

Ja mir gehts genauso. Kenne halt auch nur sehr wenig - was Kreisler Junior da alles gehört hat - da kann ich nicht mithalten. Ich glaube ich habe nur 5 CDs insgesamt mit Haydnquartetten. Aber vielleicht sollte ich mir einfach noch mal was mit den Kodalys holen. Mir gefallen sie, hörte heute mal wieder Opus 71, und dieser persönliche Geschmack ist ja auch wichtig.

Gruß Martin
Kreisler_jun.
Inventar
#44 erstellt: 01. Mai 2009, 09:28
Ich habe auch nicht im Haydn-Jahr mit dem Hören dieser Werk angefangen Sondern vor mehr als 10 Jahren. Außer dem unvermeidlichen Kaiserquartett habe ich meine erste bewußt gekaufte Haydn-CD 1995 oder '96 erworben (42, 64,5 u. 76,5 mit dem Lindsay Q., eine stellenweise ziemlich unsaubere, aber mitreißende Live-Aufnahme)

Mein Tip ist einfach, bei den gegenwärtig zum low- oder midprice sogar als Einzel- oder Doppel-CDs erhältlichen Aufnahmen nicht auf das allerbilligste Angebot zu sehen, sondern sich ein paar CDs mit unterschiedlichen Ensembles zu besorgen. Klar sind die auch nicht alle überall gleich, aber man kriegt jedenfalls mehr Abwechslung.

Auch wenn es sich vielleicht nicht um dieselben Mitglieder handelt, muß ich auch ehrlich sagen, daß mir in einem Forum, in dem man SACDs zu horrenden Preisen in Japan bestellt, Vinyl-Neuauflagen für 25 EUR/LP und den 4. Brucknerzyklus im Regal hat, schwer nachvollziehbar scheint, warum Haydns Quartette möglichst maximal 4 EUR/CD kosten dürfen...

JK jr.
Martin2
Inventar
#45 erstellt: 01. Mai 2009, 11:48
Hallo Kreisler Junior,

ich gehöre wie Du weißt nicht zu jenen, die solche teuren Investitionen tätigen, aber grundsätzlich gebe ich Dir recht. Ich denke jedenfalls, daß ich nicht weiter in die Buchberger investieren werde, sondern in Kodaly, auch wenn die teurer sind. Ich glaube das lohnt sich. Wobei ich mir den einen oder anderen Tip vielleicht auch mal anhören werde.

Gruß Martin
Klassikkonsument
Inventar
#46 erstellt: 01. Mai 2009, 12:17
Hallo Kreisler jr. & übrige Haydn-Quartett-Interessenten,

sicher kann man durchgehend gute Aufnahmen nicht zum Brilliant-Preis erwarten. Es ist für mich schon umständlich das Richtige zu finden. Dann würde ich auch mehr Geld ausgeben. Die zumindest nicht vollpreisigen Festetics werde ich jedenfalls im Auge / Ohr behalten.

Wenn doch nur das Talich-Quartett vom Haydn mehr als "Reiter" und wohl noch die "Sieben letzte Worte ..." Aufgenommen hätten ...

Viele Grüße
Tannoymann
Stammgast
#47 erstellt: 05. Mai 2009, 08:03
Talich Q. ist ausgezeichnet!
Alban Berg Q. , Hagen Q. und Emerson Str. Q muss man haben!
Grüße
Willi
Wilke
Inventar
#48 erstellt: 26. Feb 2010, 15:53
Kennt jemand von Euch die Haydn Gesamtedition (150cds für 99,90 bei 2001 Z.B.).?

Wie ist da die Qualität? gruß wilke
Klassikkonsument
Inventar
#49 erstellt: 27. Feb 2010, 19:43

Wilke schrieb:
Kennt jemand von Euch die Haydn Gesamtedition (150cds für 99,90 bei 2001 Z.B.).?

Wie ist da die Qualität? gruß wilke


Wenn das die Box von Brilliant ist, sind da die Aufnahmen vom Buchberger Quartett drin. Davon habe ich ein paar Einzelausgaben.

Für meinen Geschmack ist es bei Streichquartetten wichtig, dass man nicht bloß die Oberstimme der ersten Geige und den Bass des Cellos hört, sondern auch die dazwischenliegenden von zweiter Geige und Bratsche. Das ist bei den Buchbergern wie in vielen Streichquartett-Aufnahmen leider eher weniger der Fall.
David Hurwitz schreibt bei "Classics today" von einem "Gung Ho approach", also sinngemäß ungefähr ein aggressiv nach vorne gehender Ansatz der Interpretation. Jedenfalls wird hier flott und kratzig gespielt. Aber dabei geht doch manche Nuance unter. Ein eher eindimensionaler Drive auf Kosten der Intonation.

Die Streichquartette sind kein Grund die Box zu empfehlen. Wenn man die halt geschenkt bekommen hat, kann man die für's erste Kennenlernen schon anhören. Aber wenn es insbesondere um die Quartette geht und keine Gesamtaufnahme eines Ensembles sein muss, gibt es bereits im Niedrig- bis Mittel-Preis-Sektor Besseres.
Für op. 54, vielleicht noch 55 jedenfalls gefällt mir das Kodaly-Quartett (2 Einzelausgaben von Naxos) ganz gut. Op. 64 scheint mir vom Medici Quartet (Doppel-CD von EMI, 10 - 13 €) ganz respektabel eingespielt worden zu sein.

Viele Grüße
*renrew*
Ist häufiger hier
#50 erstellt: 29. Mai 2011, 23:18
Hallo Haydn-Streichquartett-Liebhaber,

Die Ästhetik dieser Musik verlangt danach, daß der etwas abgerissene Gesprächsfaden wieder aufgenommen wird. Als junges Mitglied dieses Forums erlaube ich mir, auf einige besonders interessante Aufnahmen hinzuweisen, die offenbar bisher in der Diskussion keine Erwähnung fanden. Es handelt sich hier aber durchweg um relativ alte Schallplattenaufnahmen, die aber vermutlich noch über Amazon oder Ebay, evtl. auch als CD, zu bekommen sind.
Da wäre einmal die Aufnahme des Steichquartetts Nr. 30 op. 33 Nr. 3, dem "Vogel-Quartett", vermutlich von 1960 bei der Deutschen Grammophon, mit dem exzellenten Janácek-Quartett in der Besetzung Jiri Trávnicek, 1. Violine, Adolf Sykora, 2. Violine, Jiri Kratochvíl Viola und Karel Krafka, Violoncello (alle spielen auf sehr alten, wertvollen Instrumenten). Es handelt sich hier zweifelsohne um eines der führenden Streichquartette seiner Zeit für Werke der Klassik und Romantik, und es wurde damals auf seinen umfangreichen internationalen Konzertreisen mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Dieses Quartett spielt Haydn so natürlich, werkgetreu und homogen, wie man sich dies immer wünscht. Die Aufnahme ist einfach ein Muß für alle Lieberhaber der Streichquartette Haydns.
Eine andere Besonderheit ist auf andere Weise die Aufnahme des Quartetts op. 1 Nr. 1, Hob III/1 durch "Die Instrumentisten", einer Mitgliedergruppe der Wiener Symphoniker. Es wird durchweg auf sehr wertvollen Instrumenten des überwiegend frühen 18. Jahrhunderts musiziert, (Werkstatt Antony Posch!!), und dies mit großem Können, Einfühlungsvermögen und besonderer Hingabe. Diese Plattenaufnahme durch "amadeo", vermutlich von 1970, enthält noch andere herrliche Kammermusikwerke von Haydn, u. a. das Klaviertrio all'Ongarese G-Dur, und ich kann nur jedem empfehlen, alles zu versuchen, diese Aufnahme noch irgendwo zu ergattern.
Bliebe noch zu erwähnen die ebenfalls herrliche und in jeder Hinsicht überzeugende Einspielung des Streichquartetts op. 76 Nr. 2, dem "Quinten-Quartett", durch das auf höchstem Niveau spielende Amadeus-Quartett (Norbert Brainin, Sigmund Nissel, Peter Schidlof, Martin Lovett), eine Aufnahme wohl aus dem Jahr 1970.

Viele Grüße
Werner
Kreisler_jun.
Inventar
#51 erstellt: 30. Mai 2011, 11:43
In dieser Box sind Aufnahmen der 1950er und 1960er Jahre versammelt, die das Janacek-Quartett für Decca, DGG und Westminster gemacht hat (einzelne Werke auch als download erhältlich):

amazon.de

Darunter von Haydn op.76/2, sowie op.33/2+3 und das damals noch Haydn zugeschriebene "Serenadenquartett" op.3/5.

Ich halte die Box insgesamt für sehr empfehlenswert, allerdings hauptsächlich aufgrund der 4 Dvorak-Quartette und der Klavierquintette von Dvorak und Brahms.
Gerade das "Vogel-Quartett" op.33/3 ist mir hier im Kopfsatz etwas zu gemütlich dargeboten. Für dieses Werk ziehe ich die auf diversen günstigen Labels (Aura, Ermitage) zu findende Live-Aufnahme des Smetana-Quartetts vor (gekoppelt mit Schuberts d-moll D 810).


[Beitrag von Kreisler_jun. am 30. Mai 2011, 11:44 bearbeitet]
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