Standardrepertoire bei Naxos - muss das sein?

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Hüb'
Moderator

#1 erstellt: 01. Sep 2004, 11:39

Schon wieder Naxos...

Ich persönlich kaufe fast ausschließlich Naxos-CDs mit sog. Nischenrepertoire, also Musik, die nur in wenigen (oder sogar nur einer einzigen) Aufnahme(n) vorliegt.

Hauptgrund ist einfach die Verfügbarkeit "anerkannter" Interpretationen zu einem vergleichbaren oder lediglich geringfügig höheren Preis.

Ein Beispiel:
Warum soll ich mir die Streichquartette von Ludwig van Beethoven auf 7 Einzel-CDs bei Naxos für knapp 42,- Euro zusammenkaufen, wenn ich die anerkannt gut Einspielung des Alban Berg Quartetts für 26,- Euro bekommen kann?

http://www.jpc.de/jp.../rk/home/rsk/hitlist

Mich würde jetzt mal interessieren, welche Aufnahmen des sog. Standardrepertoires ihr als Naxos-CDs besitzt und wie ihr diese im Vergleich mit bekannteren Aufnahmen bewertet.
Welche CDs sind wohlmöglich herrausragend?

Grüße,

Frank

Hilda
Stammgast

#2 erstellt: 01. Sep 2004, 12:38

Hallo,

prinzipiell geht es mir mit Naxos ähnlich. Gerade bei Gesamtaufnahmen kann es häufig passieren, daß Standardrepertoire bei den grossen Labels günstiger angeboten wird. Aber auch hier gilt natürlich Qualität vor Quantität. Eine Aufnahme bei Naxos muss ja nicht schlechter sein, weil sie teurer als einen andere ist

Was habe ich denn an 'Standardrepertoire' von Naxos...

Die Diabelli-Variationen sowie die Schostakowitsch Präludien und Fugen mit Scherbakov. Wie an anderer Stelle erwähnt, bin ich kein Pianistenkenner...

Mozarts Flötenkonzerte mit Gallois (obwohl das selbst bei Mozart fast wieder Nischenrepertoire ist...)

Brahms Streichsextette

Bach - einige Orgelwerke mit Rübsam - die gefallen mir aber nicht so gut...

Mit meiner Meinung zum Fliegenden Holländer stehe ich ziemlich allein da (ich finde den zum gähnen langweilig..)

Dann hab' ich noch ein paar Sünden aus meiner 'ich-kauf-alles-wenn-billig' Phase, die Schostakowitsch Symphonien mit Slovak, die Mozart-Klavierkonzerte mit Jando, die Streichqzúartette op.18 von Beethoven und ein paar Schubert und Dvorak Symphonien.

Gruss
Klaus

sound67
Hat sich gelöscht

#3 erstellt: 01. Sep 2004, 12:41

Hi:

Das kommt darauf an, wie Du "Standardrepertoire" definierst. So gehört IMHO nicht *jedes* Streichquartett von Beethoven, Haydn, Mozart oder Dvorak zwangsläufig zum Standardrepertoire, denn nur wenige regelmäßig aufgeführt.

An Referenzeinspielungen des wirklichen *Kernrepertoires", wie z.B. Dvoraks "Neuer Welt", Tschaikowskys 1. Klavierkonzert, Beethovens 5. Symphonie, Mozarts "Jupiter", Beethovens Mondscheinsonate etc.pp. mangelt es ja nicht, und da ist Naxos dünn vertreten, bzw. nicht vorhanden (Vielleicht sollte ich mich etwas zurückhalten, da Klaus Heymann sowieso sauer auf mich ist. Aber dieses Forum liest er bestimmt nicht. :D)

Ein Stephen Gunzenhauser ist eben kein Fricszay, oder Ancerl, oder Talich - das Slowakische Philharmonische Orchester keine tschechische Philharmonie und auch kein London Symphony.

Von den o.g. Werken kenne ich keine Einspielung von Naxos, die ich anderen grundsätzlich vorziehen würde.

Andererseits: Nicht alles, was die Majors im Kernrepertoire in den letzten Jahren hervorgebracht haben, ist *besser* als Naxos. Das gerade erschienene Sibelius-Konzert mit Henning Kraggerud ist genauso hochglanzpoliert wie viele Full-Price Produktionen, und steht denn meisten Einspielungen in Nichts nach. Würde ich dafür auf Ida Haendel, eine wahrhaft begnadete Interpretin des Stücks, verzichten wollen? Mit Sicherheit nicht. Aber ich kenne schlechtere Aufnahmen, die mehr Geld kosten.

Aber eine Referenzeinspielung im Standardrepertoire? Da ist glaube ich bei Naxos ein NIL angesagt.

Gruß, Thomas

Hüb'
Moderator

#4 erstellt: 01. Sep 2004, 12:51

Hilda schrieb:

Die Diabelli-Variationen sowie die Schostakowitsch Präludien und Fugen mit Scherbakov. Wie an anderer Stelle erwähnt, bin ich kein Pianistenkenner...

Habe ich auch. Sind tolle Aufnahmen. Insbesondere der Schostakowitsch ist phantastisch!!

op111
Moderator

#5 erstellt: 01. Sep 2004, 14:59

Hallo,
ich habe tatsächlich so etwas wie Standardrepertoire in Naxos-Aufnahmen:
Idil Biret spielt Chopin (Etüden, Preludes etc.) und Brahms.
Ich habe daran nichts auszusetzen, im Gegenteil, die Tontechnik (Tonst. van Geest, Heidelbg.) ist auch mehr als nur zufrieden stellend, und lässt z.B. den verfärbten, dünnen Klang bei einigen CDs von Jenö Jando (z.B. R. Schumann) - der ja von Teilen der britischen Kritik über den grünen Klee gelobt wurde - weit hinter sich.

zu St. Gunzenhausers Orchesteraufnahmen hat Thomas ja schon einiges bemerkt, das ich nur bestätigen kann.
Die Orchesteraufnahmen leiden häufig auch an unzureichendender Aufnahmetechnik.

Gruß, Franz

PS: Gerade gesehen: Idil Birets Chopin-Aufnahmen gehören bei mir auch zu den einsam im Regal stehenden Werken ohne Alternativaufnahme.