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Etymotic HF5 - meine Neuen. Ein kleiner Bericht+A -A |
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Autor |
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Marverel
Stammgast |
#1 erstellt: 23. Feb 2010, 13:23 | |
Moin Moin. Hab' hier im Forum noch keinen Erfahrungsbericht über die Etymotic HF5 gefunden - und da sie vor kurzem bei mir Einzug gehalten haben, war ich der Meinung, ich konnte mal was zu denen schreiben. Vorausschicken sollte ich allerdings, dass ich "Anfänger" in Sachen Kopf- und Ohrhörer bin. Was ich schon habe/hatte: Diverse InEars und Earbuds der günstigeren Kategorie (Sennheiser, Philips, AKG etc.), von denen mich aber bisher nur die Soundmagic PL30 alls Allrounder einigermaßen begeistern konnten. Was ich wollte: Einen InEar Hörer, der besonders gut isoliert und bequem zu tragen ist, kein Vermögen kostet und dabei noch richtig guten Klang bietet. Die Soundmagic klingen zwar nicht übel, isolieren aber leider so gut wie überhaupt nicht. Warum die Etymotics? Weil ich über die Marke schon einiges Gutes gelesen hatte und ich die HF5 gerade für (hierzulande wohl noch relativ günstige) 80 Euro bekommen konnte. Die Westone UM1, die ich unter anderem auch ins Auge gefasst hatte, kosten gleich mal 30 Euro mehr. Technische Daten: Single-BA-Treiber, 20Hz bis 15kHz, 105 dB Empfindlichkeit, Impedanz 16 Ohm, Geräuschdämpfung je nach verwendeten Aufsätzen 35-42 dB, Gewicht etwa 15 Gramm, 1,20 m Kabellänge Lieferumfang: Standard, würde ich sagen. Die Hörer kommen mit je 2 Paar Triflange- und Foam-Aufsätzen, einem Werkzeug zum Filterwechsel samt 2 Ersatzfiltern sowie einem weichen Neopren-Etui. Normale Silikontips oder z.B. einen Flugzeugadapter, wie ihn manche andere Hersteller mitliefern, gibt's hier nicht. Erster Eindruck: Die Dinger sind winzig! Verarbeitung macht einen guten Eindruck, die Bauform ist mal ganz was Neues. Die Kabel könnten für meinen Geschmack einen Tick flexibler sein. Tragekomfort: Sehr gut - mit den richtigen Tips! Die Triflanges sind ab Werk ausgerüstet und für mich etwas unangenehm zu tragen, weil sie doch sehr weit ins Ohr gehen. Wesentlich besser klappte es mit den merkwürdig pilzförmigen Foamies. Die Dinger sehen auf den ersten Blick fast wie Silikontips aus, sind aber tatsächlich Schaum-Aufsätze. Mit denen kann ich die HF5 stundenlang im Ohr stecken lassen, ohne dass es lästig wird. Die sind auch bequemer als die Standard-Schaum-Röllchen, die nach einiger Zeit ein etwas unangenehmes Druckgefühl im Ohrkanal hervorrufen. Kabelgeräusche könnten weniger sein, werden aber durch die Verwendung des mitgelieferten Shirt-Clips entschärft. Klang: Mit einem Wort: Klasse! ABER - hier ist die Verwendung der richtigen Aufsätze von existenzieller Bedeutung. Ich habe bisher noch keinen Hörer erlebt, bei dem die Schwankungen so groß sind. Ob das eine generelle Eigenschaft der BA-Treiber ist? Mit den Triflanges, mit denen der HF5 ab Werk bestückt ist, wollte bei mir keine rechte Freude aufkommen. Anscheinend dichten die meine Ohren nicht richtig ab, der Klang ist flach, körperlos, dünn. Mit den Schaumaufsätzen geht's dann aber ganz anders zur Sache: Absolut harmonisch, schön aufgelöst, rund und voll. Die Höhen sind klar, ohne scharf zu wirken. Die Mitten nicht übertrieben oder zurückgenommen, sondern gerade richtig, der Bass trocken und präzise (allerdings geht er auch nicht besonders tief runter). Keine Brüche oder harten Übergänge, sondern ein wirklich geschlossenes Klangbild. Wenn man eine besondere Stärke hervorheben will, sind das Stimmen und akustische Instrumente (Streicher, Piano, Gitarren). Und für mich besonders wichtig: Bei den Stimmen zischelt nichts, keine scharfen S-Laute, auf die ich echt allergisch reagiere. Schwächen sind meiner Meinung nach höchstens die nicht vorhandene Bühne (wobei aber die Instrumente und Stimmen durchaus klar differenziert und positioniert werden, allerdings innerhalb ziemlich enger Grenzen) und der nicht ganz so tiefreichende Bassbereich (was meinen Hörvorlieben aber eher entgegekommt). Gehört habe ich quer durch den Garten von Folk über Jazz und Pop bis Metal. Ein Traum mit den HF5 sind zum Beispiel die "American Recordings" von Johnny Cash oder auch Katie Melua und Diana Krall. Aber auch härteres Material wie Porcupine Trees "Fear of a Blank Planet", Opeth oder Pantera machen viel Spaß. Nicht so ganz das Metier dieser Hörer sind allerdings meine Scheiben z.B. von Massive Attack und Portishead. Klingen natürlich nicht schlecht - aber man weiß: Da fehlt doch untenrum noch ein bisschen was. Da trumpfen z.B. meine Philips SHE 9800 auf, auch wenn die sonst nicht so viel können. Aber Trip-Hop macht mit den Dingern echt Spaß - und sie haben die wesentlich weitere Bühne. Das sind aber auch schon die einzigen wirklichen Pluspunkte der Philips-Stöpsel. Im Vergleich mit den Soundmagic PL30 kommen bei den HF5 die höheren Lagen klarer und der Bass präziser. Der PL30 hat zwar einen Tick mehr davon, der Bass wirkt aber insgesamt schwammiger. Stimmen und Instrumente klingen im direkten Vergleich beim Soundmagic leicht verfärbt. Auch der Langzeit-Tragekomfort ist bei den HF5 besser, die Isolation sowieso. Insgesamt sind die Etymotics eine wesentlich rundere Sache. Fazit: Ich bin von den HF5 begeistert. Ein toller Begleiter für fast alle Musikrichtungen von Klassik bis Rock, stundenlanges, ermüdungsfreies Hören ist damit kein Problem. Nur sehr basslastiges, elektronisches Zeug ist nicht unbedingt das Glanzstück der Etymotics, da fehlt doch noch der letzte Kick. Bassheads sollten sich also eher woanders umsehen. Interessant wäre natürlich noch ein Vergleich mit ähnlich aufgebauten Hörern wie z.B. von Westone, Ultimate Ears oder Shure. Da ich nichts davon besitze, kann ich damit aber leider nicht dienen. Vielleicht ist dieser Bericht aber trotzdem für den einen oder anderen Leser hier von Interesse. Einen Nachteil hat der Kauf allerdings auch: Ich bin jetzt angefixt, was vernünftige, mobile Klangqualität angeht. Wenn mal irgendwann was Neues kommen sollte, wird's bestimmt teuer... Grüße und Danke fürs Lesen Martin |
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Silent117
Inventar |
#2 erstellt: 25. Feb 2010, 14:07 | |
Schöner Bericht und schön Strukturiert. War sehr angenehm zu lesen! Hast du schonmal probiert die Triflanges zu Biflanges (vgl. Ausätze und Umgang Thread) zu modden? Dürfte dem Komfort sehr zuträglich sein Insgesamt klingt der Hörer wohl nach typischem Etymotic Sound. Stecken in den Hf5 , die Er6 oder Er4 Treiber irgendwie drin , weißt du da mehr? |
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Marverel
Stammgast |
#3 erstellt: 26. Feb 2010, 11:33 | |
Danke Die Bastelanleitung für die Biflanges habe ich gestern gesehen - werde ich mal ausprobieren, vielleicht bringt es ja was. Ich hab' dann eh ein Problem, wenn ich die Schaumstöpsel austauschen muss. Anscheinend bekommt man die hierzulande nicht. Entweder steige ich dann auf Shure um oder ich versuche mich an dem Ohropax-Modding. Zu den Treibern kann ich Dir leider nicht viel sagen. Wenn man sich aber mal den Vergleich auf der Etymotic-Webseite ansieht, scheinen die doch unterschiedlich zu sein: Earphone Comparison Einige Leute sagen ja auch, dass die ER6 und besonders die ER4 in den Höhen noch ausgeprägter sind - so sehr, dass es manche schon nervt... Irgendwo hab ich auch gelesen, dass bei den Modellen HF5 und HF2 (die ja bis aufs Mikro identisch sind) die Qualitätskontrollen nicht mehr so streng sein sollen. Heißt, dass hier nicht mehr, wie z.B. bei den ER4, ganz speziell aufeinander abgestimmte Treiberpaare ausgesucht und zusammengeführt werden, sondern dass sie halt nehmen was kommt. Gruß, Martin |
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Marverel
Stammgast |
#4 erstellt: 23. Mrz 2010, 14:16 | |
Kleiner Nachtrag: Habe heute mal die Tips gewechselt und bin auf Comply Foamies umgestiegen (T100, Größe M) Genial, die Dinger. Passen wie 'ne eins, sind noch bequemer als die Originaltips. Ich meine auch, dass die Complys noch einen Tick besser isolieren bzw. abdichten und dadurch der Bassbereich noch einen Hauch mehr Schub bekommt. Insgesamt wirkt es so, als habe der Klang noch ein bisschen mehr Volumen bekommen. Wenn die Teile nur nicht so teuer wären... Aber mit nem Fünferpack sollte ich schon einige Monate auskommen. Gruß, Martin PS: Die Triflange-Modifikation habe ich ausprobiert, war aber auch nicht so mein Ding. |
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dforce
Inventar |
#5 erstellt: 25. Apr 2010, 09:27 | |
hey Martin, wie sieht es bzgl der filter aus? hast du schon eine (deutsche) quelle gefunden um die dinger zu ordern? df |
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Marverel
Stammgast |
#6 erstellt: 24. Mai 2010, 12:13 | |
Hallo df, sorry, war im Urlaub, deshalb kommt die Antwort ein bisschen spät... Um einen Filter-Ersatz hab' ich mich noch nicht gekümmert, ein Ersatz-Paar war ja auch noch dabei. Aber wenn ich eine Quelle auftue, kann ich das hier ja mitteilen. |
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dforce
Inventar |
#7 erstellt: 24. Mai 2010, 12:38 | |
hi, vom support kam diesbezüglich folgende antwort:
es scheint also keinen deutschen vertrieb von zubehör zu geben. [Beitrag von dforce am 24. Mai 2010, 12:38 bearbeitet] |
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ayran
Inventar |
#8 erstellt: 28. Jul 2015, 12:00 | |
Ich grabe diesen alten Thread mal wieder aus. Nachdem ich auch die ER4 hier hatte und deren genialen Hochton so mochte, habe ich mir den HF5 auch bestellt, da der ja klanglich in die gleiche Richtung gehen sollte. Das kann ich so ohne Direktvergleich zwar nicht ganz genau sagen, aber aus der Erinnerung würde ich sagen, dass das hinkommt. Der HF5 hat das schlechtere Kabel, aber sonst unterscheidet sich da nicht viel. Das Gehäuse scheint identisch zu sein. Auch wenn die Treiber beim HF5 nicht gematched sind, höre ich keine Ungleichheiten. Ich habe mir als Tipps noch die Comply TSX-100 gegönnt, die den Hochton etwas smoother machen, aber wirklich nur minimal. Momentan wechsele ich immer mal wieder zwischen den Complys und den Silikon-Aufsätzen des Aurvana InEar 2, die auch super passen. Tonal ist der HF5 eher auf der helleren Seite, aber dann in gut. Für mich gibt es keine nervigen Sibilianten oder ähnliches sondern smoothen aber präsenten Hochton. Keine Ahnung, wie die das machen. Für Klassik finde ich diese Abstimmung größtenteils gut. Bei Pop/Rock etc. fehlt mir etwas das Fundament. Dafür gebe ich dann im Grundton ca. 3 db hinzu und dann passt auch das. Die Bühne empfinde ich als sehr präzise. Sie ist zwar nicht groß, aber gut gelöst. Den Komfort finde ich mit den o.g. Tipps auch super und die Geräuschisolation ist enorm. Wem der ER4 (wie mir) zu teuer ist, der kann mMn gut zum HF5 greifen. Aufgrund seiner besonderen Abstimmung, die ich extrem Klassiktauglich finde und seiner wunderbaren Isolation bleibt er auf jeden Fall in meiner Sammlung. |
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