Westone Universal Monitor 1 <-> UM1 - Review

Westone UM1









Hallo Forum! Ich habe wieder einen „neuen“ InEar eine Weile getestet und bin zu nachfolgendem Ergebnis gekommen:



[Lead IN]
Der Kontakt mit Variophone und Westone war ganz hervorragend. Man hat das Gefühl, dass dort nur kompetente und freundliche Menschen arbeiten! Die Antworten erfolgen schnell und zeugen von Fachwissen.
Ich habe den UM1 mittlerweile seit über einer Woche im Einsatz, um sicher zu gehen, dass ich keine falsche Empfehlung ausspreche. Alles was ich schreibe, ist das, was ich persönlich mit dem UM1 erlebt habe!



[Erster Eindruck]
Ich habe die Clear Version der Universal Monitor 1 bekommen. Ich finde, die Teile können sich sehen lassen! Allerdings gibt es dazu auch andere Meinungen, die Kommentare gehen schon mal in Richtung: „Brauchen sie in dem Alter schon Hörgeräte?“ Spätestens nach dem ersten Soundeindruck sind diese Kommentare allerdings vergessen.
Hier sollte man sich fragen, in wie weit man den Lifestyle über die Eigenschaften eines InEars stellt. Gebaut worden sind die UM1 ursprünglich für Sänger und On-Stage-Arbeiten, so dass meine Erwartungshaltung von -eher skeptisch- bis -hysterisch begeistert- schwankte.


[Anfassqualität]
Hier ist das Urteil relativ klar. Von unten nach oben gesehen:
-Beim Stecker handelt es sich um einen sehr hochwertigen, vergoldeten Klinkenstecker!



-Das Kabel ist gedrillt! Es sieht ganz hervorragend aus und ist hochstabil (den versehentlichen Belastungstest hat es zumindest bestanden!).



-Die Führung des Kabels am Kopfhörer selbst sieht stabil aus



-Der Hörer an sich ist auch in Ordnung




[Halt/Sitz]
Gesamt ist der Sitz gut. Mit den mitgelieferten Foamis (2 Größen) kann man sogar Joggen/Rennen. Mit den (wichtigeren) Bi-Flanges ist der Halt nicht mehr so perfekt, kürzere Sprints bei Kabelführung über dem Ohr sind aber möglich. Der Klang hängt direkt mit dem Sitz im Ohr zusammen. Klingt der UM1 schlecht, sind die Ursachen hierfür zunächst immer hier zu suchen. Das Einsetzen der UM1 ist auch für einen InEar Neuling zu lernen. Man hält den Westone und spreizt das Kabel etwas ab, dann zieht man das Kabel übers Ohr nach hinten und steckt den InEar herein. Das ist die schnellste und bequemste Methode.

In der Zusammenfassung bedeutet das:
Foamis klein – mittlerer Halt bei unterdurchschnittlichem Klang
Foamis groß – guter Halt bei durchschnittlichem Klang
Triflanges – guter Halt bei durchschnittlichem bis guten Klang
Biflanges (<- gecutete Triflanges) – Überdurchschnittlicher Halt bei gutem Klang




[In Ear typisches]
Kabelgeräusche -> Bei Kabelgeräuschen geht es um Geräusche, die man hört, falls man bei einem InEar das Kabel berührt.

Sie sind beim UM1 definitiv vorhanden. Bei normaler Kabelführung gibt es ernsthafte Probleme bei der Musikwiedergabe, wird das Kabel allerdings übers Ohr geführt, bessert sich die Situation. Die Wiedergabe ist problemlos möglich, auch wenn es bei schnellem Gang in leisen Passagen nerven kann (es aber nicht zwingend tut). Das Anschnippsen oder versehentliche Berühren des Kabels versursacht meistens ein leises „klock“ im Klang. Lösungsansätze sind z.B. Kabel-Wickler. Auch kann man das Kabel so weit unter dem Hemd hochführen, dass nur noch ein kurzes Stück bis zum Ohr zu überbrücken ist, oder das das „pinnen“ des Kabels nahe dem Ohr.


Trittschall -> [/u]Beim Trittschall geht es um Töne oder Geräusche, die man bei eingesetztem InEar während des Gehens vernimmt. [/u]

Bei eingesetzten Biflanges hört man beim Laufen ohne Musik Störgeräusche. Mit Musik werden die Geräusche subjektiv leiser und stören nach ein paar Minuten nicht mehr. Mit den Foamis verändern sich die Geräusche, jedoch weder ins Positive noch ins Negative.


Isolation -> Bei der Isolation geht es um die Dämmung von Außengeräuschen zum Ohr hin und um die Minderung der Musiklaustärke für die Außenwelt.

Als on-stage-InEar wird dem UM1 eine Dämmung von 25db Schalldruck zugesagt. Dieser Wert wird im Optimalfall auch erreicht. Mit Foamis ist die Dämmung in Ordnung, mit den Bi-Flanges auch. Nicht perfekt, auch nicht so gut wie beim beyer oder beim Creative. Bei Musik in normaler Lautstärke hört man allerdings kaum noch Außengeräusche. Je nach Aufsatz ändert sich die Isolation natürlich stark. Ist sie mit den kleinen Foamis noch unter Durchschnitt, wird sie mit den größeren schon deutlich besser. Die Triflanges bieten optimale Abschirmung gegen Geräusche von Außen, klingen allerdings eher für die Tonne. Schneidet man den ersten „Flange“ ab, ergibt sich der für mich optimale Kompromiss zwischen Isolation und Klang.



[Lieferumfang]
-Westone Universal Monitor 1
-Foami Aufsätze klein, 2 Paar
-Foami Aufsätze groß, 2 Paar
-Reinigungsstäbchen
-Transportcase
-Handbücher



[Klang]
Zunächst eine vollkommen vergleichslose Beschreibung dessen, was ich in der knappen Woche gehört habe. Das Geschriebene gilt nur für die Bi-Flanges, die Foamis klingen eher bescheiden:

Der Westone kann Bassattacken sauber Wiedergeben, ist allerdings nichts für absolute Bassheads. Mir persönlich hat vielleicht etwas Tiefbass gefehlt. Die Kickbässe sind SEHR schnell und SEHR präzise! Drumms klingen sehr natürlich, Kontrabässe haben einen voluminösen Klang!
Die Mitten habe ich als warm empfunden, Stimmen kommen emotionsvoll herüber (Gänse Haut ist vorprogrammiert). Besonders aufgefallen sind hier Katie Melua mit ihren Jazz Stücken, The Doors oder Van Halen mit rockigerem oder Benni Benassi mit Elektronischen bis Dancigen Stücken.
Die Höhen gefallen mir gut so wie sie sind. Nicht zu sehr im Vordergrund, aber auch nicht verschwommen, sondern einfach vorhanden
Zum Detaigrad: Der UM1 ist in der Lage, nahezu alle Details der Aufnahme wiederzugeben. Diese rücken allerdings nicht so sehr in den Vordergrund wie bei höhenbetonteren IEMS.
Zur Räumlichkeit: Subjektiv ist die räumliche Abbildung gut, objektiv lässt sich sagen, dass sie für Armature Treiber normal ist. Drums gehen schon mal um einen herum, aber es enstehen selten mehrere Ebenen (Sänger klar rechts vorne bei gleichzeitigen Drumms von hinten rechts), die Abbildung ist mehr kreisartig. Im Vergleich zum DTX50 ziemlich gleich, vielleicht einen "Tick" besser.

Meines Erachtens ist der InEar also besonders gut für Rock oder Jazz bzw. Dance geeignet. Meine Einschätzung des DTX muss ich (im Vergleich) in Richtung Hip-Hop nachkorrigieren.

Alle Meckereien finden auf sehr hohem Niveau statt. Ich musste mich anstrengen, Kritikpunkte zu finden!



[Lead Out]
Klar, der UM1 ist besser als der DTX oder der EP. Aber ist er den Mehrpreis von ~50€ wert? Die Frage lößt bei mir kontroverse Reaktionen aus. Rein klanglich ist der UM1 besser als der DTX50 (und natürlich auch als der EP630). Wer das Geld absolut hat, sollte den UM1 nehmen, wer Importe o.Ä. scheut, kann den beyerdynamic weiterhin unbesorgt kaufen
Dinge, die mir besonders gut gefallen haben, sind z.B. das Kabel, das mitgelieferte Hardcovertransportcase und das Reinigungsding (keine Ahnung wie es heißt).



Falls noch Fragen offen geblieben sind, werde ich versuchen diese möglichst präzise zur erörtern

Was noch folgen wird, ist ein größerer Klangvergleich zwischen vielen InEars!




Vielen herzlichen Dank an Variophone und Westone, die dieses Review ermöglich haben!







Grüße,
p32r

horstsack schrieb:

weiß einer wie tuer die westone beim europäischen distributor variphone sind? die preise sthehn bei denne nich auf der Homepage.

Schreibe ihnen doch einfach eine eMail