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Review: China-IEM BLON BL-03+A -A |
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Autor |
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IEMFan
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 21. Jan 2020, 13:42 | |
Es begab sich zu der Zeit, als von der us-amerikanischen Kopfhörer"Szene" ein Hype ausging. Ein rund 25-30 Euro billiger In-Ear-Monitor (IEM), hatte es den Freunden im grössten Kopfhörerforum angetan. Nun sind die Enthusiasten aus diesem Teil der Welt gerne mal schnell bei der Hand, oder besser beim Ohr mit solchen Übertreibungen. Da ist die Rede davon, dass dieser Ohrhörer deutlich teurere Konkurrenzmodelle hinter sich lasse. Wer ist der Angebetete, der die Amerikafreunde so in Verzückung versetzt? Nun, sein Name ist BLON BL-03. Nach Ankunft des Paketes gilt es einiges an Vorarbeit zu leisten ... vertraut man den BLON BL-03 Fans: 1. Die "Tips", die Ohrstöpsel, die mitgeliefert werden, gehen gar nicht. Diese Menschenohren sind einfach nicht genormt. Aber ohne besten Sitz der Ohrhörer im Ohr kommt kein vernünftiger audiophiler Klang zustande. Bei Ohrhörern ist daher die Wahl der richtigen Stöpsel wichtig. Und die mitgelieferten "Werks"-Stöpsel taugen eben fast immer nicht viel. 2. Das "Werks"-Kabel ... indiskutabel schlecht. Logisch, ein Hersteller verhunzt den Klang seiner Kopfhörer ja gerne mal mit Klingeldrahtstrippen. Damit der Kunde möglichst sofort vom Klang enttäuscht wird. Logisch. Alles ganz logisch. Da muss also sofort was anderes was besseres her. Jeder hat da so seine ganz eigene Empfehlung. Da kann schon mal ein Alternativkabel 10 Euro, 20 Euro, 30 Euro kosten. Also mehr als der eigentliche Ohrhörer. Kabelklang ... ick hör' Dir trapsen, wa'! 3. So, jetzt aber ... was denn? Doch nicht? Was denn noch? Jaaa, Kopfhörer und Ohrhörer müssen erst "eingespielt" werden! Aus der Packung heraus klingt so ein Teil wie ein Presslufthammer. Mit Einspielen ist gemeint, dass man sie erstmal anschließt und ihnen 100 Stunden oder gerne länger Liedchen vorsetzt. Sozusagen erstmal das Rohr durch- und freipusten. Das gilt zumindest für Modelle mit dynamischen Treibern (*). Die neueren Treiber, Balance Armatures (BA abgekürzt), brauchen das ... ähh ... nicht oder doch. Der eine sagt so, der andere so. Egal. * Treiber = Schallwandler, die den Schall erzeugen für die Ohren 4. So, jetzt aber ... was denn? Immer noch nicht? Was denn jetzt noch? Jaaa, wie kann man denn nur die Rechnung ohne das "richtige Zuspielgerät" machen? Na Na Na ... So geht das aber nicht. Smartphone, wofür die Dinger mal erfunden wurden, schön und gut. Aber um das "Potential eines Kopf- oder Ohrhörers auszuschöpfen, muss natürlich ein Verstärker bzw. ein Kopfhörerverstärker her. Und der kann dann schon mal ein Mehrfaches der 20 Euro kosten, die der Wunderhörer gekostet hat. Logisch. Bis hierher: Man kauft einen Billighörer, schmeisst die Hälfte weg und ersetzt das durch Zauberkabel und Zauberstöpsel. Man besorgt sich einen audiophilen Verstärker und lässt den Angebeteten erstmal 100 Stunden vor sich hinspielen. Der Klang: Negativ So ... und jetzt kann man sie ins Ohr einsetzen, die Ohrstöpsel, und ... einen Teil der Musik geniessen. Nur einen Teil? Ja, der BLON hat einfach keinen Bock, jeden Ton, der ihm vor die Treiber kommt, auch darstellen zu wollen. Mir fällt beim ersten Hören direkt auf, dass BLON BL-03 Töne "weglässt", die andere Ohrhörer sehr wohl darstellen. Das ist so stark, dass es mich enttäuscht. Ich bin dagegen, nicht alles geliefert zu bekommen, was in einem Lied an Toninformationen enthalten ist. Der BLON-Sounddesigner will mir, obwohl ich den vollen Preis bezahlt habe, nicht alles liefern. Das ist gemein. Oder modern und aktuell gesagt: How dare you! Der Klang: Positiv Die BLON-Fans argumentieren, dass der Ohrhörer aber das, was er an Schall zu erzeugen bereit ist, so "schön", ja fast einzigartig präsentiert, dass man fröhlich beim Hören wird, mitwippen möchte und so weiter. Eben ein "Gute-Laune"-Ohrhörer. Manche steigern sich so herein, dass sie ihm einen "analogen" Klangchrakter attestieren. Die gute alte Schallplatte "speicherte" ja auch nur einen begrenzten Umfang des vollen Tonspektrums. So "klinisch rein" die Töne von einer CD auch klingen mögen, ihr fehlt die "Seele". Metallischer Klang und die hohen Töne, die die Schallplatte erst gar nicht drauf hat, nerven bei einer CD-Wiedergabe gerne mal. BLON BL-03 tut das alles nicht. Und viele BLON-Fans fühlen sich damit im siebten Klanghimmel. BLON BL-03 kann also dem Freude bereiten, der sich mit den akustischen Klangeinschränkungen zu Frieden gibt. Man hat ja schon mal so Tage, wo man es ein bisschen "dirty" und nicht porentief rein mag. Es fehlen Details in der Präsentierung der Musik und die Trennung der Instrumente untereinander bzw. zum Gesang kann zu einem "vermanschten" Eindruck führen. Dafür klingen die Instrumente und die Stimmen recht natürlich. Das ist nicht selbstverständlich. Beispiel: Bei manchem Produkt klingt die Besenarbeit des Schlagzeugers schon mal als wenn man an eine Betonmischmaschine ein Mikrofon hält. Nicht so der BLON BL-03. Zusammengefasst: Die Fans dieses Produktes glauben Musik von einer Vinyl-Schallplatte zu hören, wo ein Röhrenverstärker die Signale verarbeitet und sie zu alten Lautsprechern aus den 1960er und 1970er weiterleitet. Und das kommt offenbar derzeit ganz gut an. Wird es ein Trend? Back to the roots? Wer den Teil der Töne, die BLON BL-03 verschweigt, präsentiert bekommen möchte, muss zu einem anderen Produkt greifen. Oder auf ein Upgrade des Herstellers für dieses Modell warten und hoffen, dass die Schwächen gemildert werden. Nachtrag: a) Ich habe mit dem Original-Kabel gehört. Ein "besseres" hatte keinen anderen Klang, war nur im Material angenehmer. b) Ich habe mit Original-Stöpseln (Tips) des BLON gehört, mit diversen anderen (SpinFits, oder Schaumstoff "Foam" Tips) und mit den Stöpseln des Sony MH-755. Wenn die Stöpsel die größte Größe hatten, hatte ich bei allen besten Seal (Sitz im Ohr) und keine tonalen Einschränkungen wie zuviel oder zuwenig Bass etc.. Und: Da machte auch KEINER einen anderen KLANG!!! [Beitrag von IEMFan am 21. Jan 2020, 15:47 bearbeitet] |
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Exploding_Head
Inventar |
#2 erstellt: 21. Jan 2020, 14:28 | |
How dare you?
Ist nicht eher zu befürchten, dass ein solches "Upgrade" dann wie eine Schellackplatte vom Grammophon klingen würde? |
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parasport
Stammgast |
#3 erstellt: 21. Jan 2020, 14:37 | |
@IEMFan ...dieses Review gefällt mir. Hast Dir viel Mühe gemacht. Mehr davon! [Beitrag von parasport am 21. Jan 2020, 14:39 bearbeitet] |
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XperiaV
Inventar |
#4 erstellt: 21. Jan 2020, 14:53 | |
Danke für Deine Mühe. Ich informiere mich auch mehrmals wöchentlich was es denn so tolles auf dem Chi-Fi Markt gibt, oft bin ich drauf und dran was zu kaufen, aber dann sagt mir eine Stimme: "Lass es einfach!" Habe noch den BW Vox1 zu Hause, den ich für sehr gelungen halte was Verarbeitung und Sounding angeht, Nach diversen KZ, TRN & Co aus dem fernen Osten will ich keine asiatische Abstimmungen mehr in meinen Ohren ... und die produzieren halt für den asiatischen Markt, da werden wahrscheinlich viele Millionen IEM's monatlich vertickt. Dieses Gekreische in Verbindung mit abartig bassigen Tiefen scheint dort vielen zu gefallen ... oder die anatomischen Voraussetzungen sind so verschieden dass die Klänge anders wahrgenommen werden, was ich aber ausschließen will. |
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IEMFan
Ist häufiger hier |
#5 erstellt: 21. Jan 2020, 15:35 | |
1. Zusatz-Info: Das Update für den BL-03 soll in Kürze in den Verkauf kommen. Wer also den Kauf des BLON BL-03 beabsichtigt, sollte sich überlegen, ob er nicht das Update abwartet. Wobei das Update kein Upgrade sein muss. Meine Erfahrung mit China-IEMs geht eher in die Richting "zwei Mängel beseitigen und zwei neue einbauen". Aber bitte. 2. Zusatz-Info: Der CCA CA4 für 12 Euro und der KZ ZSN/ZSN pro für unter 20 Euro zeigen bereits auf, was dem Blondie an Ton-Information fehlt. Leider machen die beiden aber andererseits da Fehler wo Blondie seine Stärken hat. Das ist halt die Krux 2019/2020. Vereinfacht gesagt: Blondie hat am Ende 12 von 20 Kriterien erfolgreich absolviert, die Konkurrenz aber auch ... nur dass eben die 12 von Blondie nicht die gleichen sind wie bei der Konkurrenz. Blondie: Röhrenklang und Schallplatten-Sound CCA CA4 und KZ & Co (diverse): Analytischer CD-Klang Ich sag' mal so: Ich würde Frauen noch mehr lieben, wenn sie oberhalb der 10.000 bis 12.000 Hz tonal etwas sparsamer klingen würden. |
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