Stereo Receiver knistert. Reparaturbereich eingrenzen.

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custin
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 01. Dez 2010, 23:30
Hallo alle zusammmen,
ich möchte mich an einem alten Kenwood Stereo Receiver zu schaffen machen.
Er knistert, nicht sofort nach dem Einschalten aber wenn dann durchgänig.
Nun habe ich mit der Suche schon Quergelesen bei ähnlichen Problemen kann aber mit meinem begrenzten Wissen das zu reinigende/ nachzulötende Bauteil nicht eingrenzen.

Vielleicht könnt ihr mir helfen.
Das Knistern verändert sich nicht egal welchen regler ich drehe. Es liegt soweit ich das jetzt ausprobiert hab auf allen Kanälen an und zeigt keine Veränderung beim Wechsel der Eingänge.

Es wird auch bei höherer Lautstärke nicht lauter ist aber ebenso da wenn kein Zuspieler läuft oder der Volume Regler auf null steht.

Es gibt nur ein Zustand in der das Knistern/Kratzen nicht anliegt. Wenn der dazugeörige A oder B Kanal geschlossen ist, dann ist auch Ruhe.

Nun welcher Bereich wird das sein?
Wie erkenne ich das richtige Bauteil, dass gereinigt etc werden muss...

Wenn wirklich was schief geht ist das nicht ganz so schlimm. Wenn ich mich da nicht dran versuche würde er wohl einfach irgendwann weggeschmissen.

Vielen Dank schon mal für die Hilfe... Der Lötkolben liegt schon bereit.

Edit:
Nach längerem Laufen Lassen und alle Lautsprecherausgänge manuell Überprüfen, stellt sich heraus, dass wohl nur die rechte Seite Betroffeln ist. Kanal A sowie B


[Beitrag von custin am 02. Dez 2010, 01:00 bearbeitet]
detegg
Inventar
#2 erstellt: 02. Dez 2010, 11:23
Moin,

entweder LS-Schutzrelais (Kontakte oxydiert), "spratzelnde" Elkos oder dafür bekannte NF-Transistoren in der Vor-/Endstufe.

Receiver-Typ?
Schaltplan vorhanden?

;-) Detlef
custin
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 02. Dez 2010, 12:52
Es ist ein AM / FM Stereo Receiver Kenwood KR-A3060 von Mitte der 90er.
Ein Schaltplan habe ich nicht hier. Gibt es da typische Internetquellen wo die Chancen gut stehen?
Ich hab jetzt kostenlos simple Bedienungsanleitungen gefunden und zwei drei Quellen mit 10 bis 15 Dollar für die Service Manuals / Schaltpläne.
Nun weiß ich nicht in wie fern solche Angebote seriös sind. Ist das gerechtfertig, sinnvoll ?
Der Schaltplan würde allein 15 Doller kommen

Sind solche Anbieter seriös:
http://www.manuals-i...o&products_id=523435

Kann ich damit dann auch als Laie (mit entsprechendem Einarbeitungsaufwand) was anfangen? Schaltpläne hab ich mir bisher nur ausgiebig von Simson Schwalbe und co zu gemüte gezogen
detegg
Inventar
#4 erstellt: 02. Dez 2010, 13:08
Hi,

ein seriöser Schaltplan-Anbieter ist schaltungsdienst.de - die haben das Servicemanual vorrätig.

Das SM hilft Dir bei der Lokalisation der Fehlerquellen und dem Kundigen hier dabei, Dir bei Deinen Reparaturversuchen zu helfen.

Hast Du irgendwelche Messtechnik?

;-) Detlef
custin
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 02. Dez 2010, 13:24
Ein Multimeter, eine Prüflampe, wenn die zu gebrauchen ist.
Mehr ist nicht da.
Ja das Angebot ist zwar etwas teurer, darf es aber auch sein wenn man dafür was in die Hand bekommt.
detegg
Inventar
#6 erstellt: 02. Dez 2010, 13:35

custin schrieb:
... darf es aber auch sein wenn man dafür was in die Hand bekommt.

Das ist das komplette SM - nicht nur der Schaltplan! Also mit allen möglichen/notwendigen Einstellarbeiten etc.

Diese Investition lohnt mE aber nur, wenn der (auch ideelle) Wert des Gerätes mindestens das 10-fache beträgt. Der aktuelle Wert eines funktionierenden KR-A3060 liegt bei 20...50@

;-) Detlef
custin
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 02. Dez 2010, 13:59
Ja das habe ich mir auch grad überlegt. Es soll ja eigentlich ein Versuch sein.
Ich muss ehrlich zugeben, obwohl es mein erster Receiver im Jugendzimmer war, damals schon im Zweiteinsatz,
wären das immerhin schon 17Euro. Ich seh schon wo das Enden könnte.
Aber ich würde mich trotzdem gern versuchen wollen. Gibt es denn gewisse Komponenten die man auch ohne Schaltplan identifizieren kann? bspw. von den LS Ausgängen Leiterbahnen zurückverfolgen (naiv, ich weiß)?
Komponenten die eigentlich immer ähnlich aussehen?
detegg
Inventar
#8 erstellt: 02. Dez 2010, 14:40
... das wären in erster Linie oben erwähnte LS-Schutzrelais.
Macht der Receiver nach dem Einschalten nach ca. 3...10sek im Innern vernehmbar "Klack"?

;-) Detlef
custin
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 02. Dez 2010, 15:15
Nein tut er nicht. Er braucht zwar ca. 5 Sekunden bis er losspielt aber ein Klack hat er noch nie gemacht wenn ich mich richtig erinnere.
Von meinem Sony Receiver zB kenne ich ein deutlich zu vernehmendes Klack Geräusch bevor er dann 1 sek später losdudelt. Aber der is auch ca. 8 Jahre jünger.

Ich habe ihn jetzt mal teilzerlegt um das Innenleben inspizieren zu können.

Nach der "Ich guck mal wo die Strippen hinführen" Methode hab ich mir die LS Klemmen, deren Verlötung an der Hauptplatine und deren Weiterleitung zum A B Kanal-Schalter verfolgt. Kleine Extraplatine an der Front. Sieht alles relativ gut aus. 6 Adern (4mal plus 2mal minus)Breitbandkabel

Da ja nur die rechten Kanäle knistern habe ich mal diese Platine als Fehlerquelle ausgeschlossen. Von dort führt ein
4adriges Breitbandkabel zurück zur Hauptplatine.

2 Adern führen erst zu kleinen Kupferspulen. relativ klein, frei schwebend, nur 6 Wicklungen. dann weiter zu einem schwarzen Kasten. vielleicht eine art Spannungswandler. (24V DC auf der einen Seite 3A 120V AC auf der anderen.)

Bin ich auf dem richtigen Weg?
Bertl100
Inventar
#10 erstellt: 02. Dez 2010, 15:21
... ich glaube der "Spannungswandler" ist das Lautsprecherrelais!

24VDC ist die Spulenspannung. 120V 3A ist die Belastbarkeit des Kontakts.

Gruß
Bernhard
detegg
Inventar
#11 erstellt: 02. Dez 2010, 15:24

custin schrieb:
2 Adern führen erst zu kleinen Kupferspulen. relativ klein, frei schwebend, nur 6 Wicklungen. dann weiter zu einem schwarzen Kasten. vielleicht eine art Spannungswandler. (24V DC auf der einen Seite 3A 120V AC auf der anderen.)

... die Spulen sind direkt am LS-Ausgang gelegen, der "schwarze Kasten" dürfte das LS-Relais sein, liegt leitungstechnisch davor.

Kannst Du mal ein Foto machen?
custin
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 02. Dez 2010, 15:43
Ich hab jetzt Photos von meinem Mitbewohner machen lassen. Lade ich gleich hoch und verlinke sie.
Das ist also das LS Relais. Ich hab schon gesehen, man kann es wohl öffnen.
Weiteres Vorgehen: Auslöten, aufmachen und reinigen?
Reihenfolge der Bauteile. Dieses Relais dann die kleinen Kupferspulen.. (kleiner Umweg über die Kanalauswahl vorn am Gerät) dann zu den LS Klemmen.

Alles ist relativ nahe an den Lautsprecherklemmen gelegen.

Edit:
Platine
LS Relais

Außerdem ist mir die weiße Substanz unten an den Zylindern aufgefallen. Bei den zwei großen und besonders stark bei der kleineren weiter hinten. Ist das zu vernachlässigen?


[Beitrag von custin am 02. Dez 2010, 16:03 bearbeitet]
custin
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 04. Dez 2010, 01:26
Hidiho,
ich habe jetzt das Lautsprecherrelais ausgelötet aufgemacht, ordentlich die Kontakte gereinigt, eingelötet und auch gleich mal die LS Klemmenkontakte nachgelötet.
Nach dem Zusammenbau leider keine Veränderung.

Den Schaltplan bzw. das komplette Service Manual habe ich jetzt, leider bin ich wohl doch etwas zu doof dafür

Das Problem hat sich so garnicht verändert das ich einen Fehler bei der Reinigung schon ausschließe. Es ist wie gehabt immer noch ausschließlich der rechte Kanal bei dem dieses Knistern /Krachen/ Rauschen zu vernehmen ist.

Übrigens das Klack wenn er sich einschaltet ist jetzt deutlich zu vernhemen. Ich kann aber beim besten Willen nicht sagen ob es vorher auch so deutlich zu hören war.

Würde bei der Diagnose eine Audioaufnahme des Knisterns helfen?
"spratzelnde Elkos" wäre dieser Defekt denn typisch für sich nicht ändernde Störgeräsche?
Ich muss sagen, ich habe grad ein wenig Blut geleckt, da der Receiver sonst einwandfrei funktioniert und immer noch gut da steht. Selbst mit diesem Knistern ist es noch erträglich. Aber wenn die Musik dann doch mal sehr leise sein soll fällt es schon stark auf.

EDIT:
Da dieses unrhythmische Prasseln / Kratzen so überhaupt nicht beeinflusst wurde von allem was ich vorne am Gerät geschalten hab, hab ich den Receiver mal im Betrieb etwas genauer untersucht und den Wackeltest gemacht.
Nebenher hab ich mal den Wählschalter hinten für die Ohm Zahl der Boxen betätigt auf "less than 8" und siehe da, es is zwar noch da aber deutlich leiser.

Meine Frage nun: Liegt es in der Natur der Sache, dass sich da jetzt was grundlegendes geändert hat und es muss leiser klingen oder hab ich da schon den richtigen Fehlerbereich gefunden?

Auf der Suche nach diesem Problem bin ich auf die Aussage: koppelnde Kondensatoren gestoßen. Welche sind denn damit gemeint?


[Beitrag von custin am 04. Dez 2010, 12:10 bearbeitet]
custin
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 10. Dez 2010, 17:30
Mhh keiner mehr eine Idee was ich daselbst machen kann? Kondensatoren durchmessen? Ist mir das überhaupt möglich? Wahrscheinlich nicht, oder?

Ich fasse nochmal alles kurz zusammen was passiert ist:

-Störgeräusch: Kratzen, Knistern

-liegt nur auf dem rechten Kanal

-Wenn Gerät kalt ist ist das Geräusch zunächst leiser wird dann etwas lauter mit gelegentlichen lauten Ausbrüchen

-nicht beeinflussbar durch Lautstärkeregler/Eingangskanal

-Knistern wird deutlich leiser wenn der Ohm Wählschalter auf "less than 8 Ohm" steht (hängt für Testzwecke an 8Ohm 3 Wege Box"


Was ist bisher passiert:
-Lautsprecherrelais aussgelötet, gereinigt, Kontaktspray, Einbau, keine Veränderung

-ausgiebigen Wackeltest an betriebenen Receiver, keine richtige Zuordnung möglich. ab und an Verdacht aber nicht klar eingrenzbar.

-verschiedene Löstellen auf dem letzten Signalweg nachgelötet

Service Manual liegt vor aber bringt einem Leien wie mir nicht viel.
Wenn es wem hilft:
Kenwood KR A3060 Service Manual

Über weitere Tipps wäre ich sehr dankbar. Oder bleibt nur dem Weg zum Elektro-Klaus weil ohne Messtechnik eh nix auszurichten ist?

Custin
Bertl100
Inventar
#15 erstellt: 10. Dez 2010, 19:41
Hallo,

wenn der Lautstärkeregler keine Wirkung hat, dann liegt der Fehler NACH dem Lautstärkeregler.
In Deinem Gerät sitzt da nur noch die Endstufe.
Die Klangregelung ist der Gegenkopplung der Endstufe integriert.
Leider ist in dem Service Manual kein Schaltplan enthalten!

Du sagst, dass es temperaturabhängig ist. In dem Fall ist wohl Kältespray angesagt!

Gruß
Bernhard
custin
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 10. Dez 2010, 20:52
Ja das hab ich doch gleich mal probiert,
aber anscheinend ist es nicht sprunghaft.
Es dauert auch ca 3-4 min bis sich das Kratzen, Krachen ganz allmählich (minimal) anhebt von der Lautstärke. Und weg ist es ja nie. Auch nicht beim Einschalten.

Gerade eben hatte ich ein seltsames Phenomen. Der Receiver läuft hier auf meinem Tisch, er krächzt etwas aus der Box, auf einmal gibt es ein lautes Krach, und Stille.
Ich dache zunächst eine Sicherung wäre raus, aber als hätte er sich selbst behandelt. Nach ca. einer Minute hört man wieder vereinzelte Kratzer, Kracher. relativ leise und noch deutlich seltener als zu Beginn... steigert sich aber wieder.

Die Endstufe, sind das die Zwei großen, in den Bildern schon zu sehenden schwarzen Zylinder mit der Aufschrift Samyoung CE-W 4700 mü F 50W Negative Black?

Gibt es sowas nachzukaufen, bzw. eigeltich könnte ich die beiden doch miteinander tauschen um zu schauen obs daran liegt... (es ist ja nur eine Seite betroffen).

Edit:
Ich hab das mal versucht zu googlen.
Wenn ich das richtig verstanden hab sind die Endstufen eine Gruppe von Bauteilen die dem massiven Alukühlkörper angegliedert sind.


[Beitrag von custin am 10. Dez 2010, 21:02 bearbeitet]
Bertl100
Inventar
#17 erstellt: 10. Dez 2010, 21:19
Hallo,

die großen schwarzen Zylinder sind die Pufferkondensatoren für die Endstufe. Die Endstufe ist kein einzelnes Bauteil, sondern ein ganze "Ansammlung" davon. Angordnet in der Regel in der Nähe des großen Kühlkörpers im Gerät.
Also schon in der Nähe der Pufferelkos.

Gruß
Bernhard
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